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Mopmer» Tageblatt Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Moaatlicher Beiugsprei» 1.70 RAl., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden la unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger I An,eigenpreis«: Di» 4L mm breite Alillimeter;eil» 7 Pf.; die V mm breit« Milümeterreile im Textteil 25 Pf^ Nachlahftaffel Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. ,möglich Porto. da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger* ist ba» sur Deröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Lanörat» m Zlöha und de» Bürgermeister» iu Zschopau behördlicherseits bestimmt» Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lngeblrgische Handelsbank, Zschopau; Ltadtbank Zschopau. Postscheckkonto: Leipzig 42LS4 Rus 712 Leitung für di« Ort«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf. Krumhermersdorf, Echarfenstein, 5chlöhchen/Tr;ged^ Waldkirchen/Tr;ged„ Weißbach, Wilischthal. Witzschdork- Freilag, deu 20. Dezember Ml) M. Zahrgang Erfolgreiche Nachtangriffe aus London kWltSnleulnanl Schepke versenkle insgesamt M875 VM. / 1M-MT.-Schifs durch LombeuvoNtresser versenN / vorposleudool wehrt erfolgreich feindlichen Angriff ab . B « rlin, 20. DeKember (Funkmeldung). Das Oberkommando her Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseeboot meldet die Berseukuug seines 40. feind- liche« Handelsschiffes. Damit hat der Kommandant dieses Bootes, Kapitänleutnant Schepke, eine Gesamtversenkungs- zisser von 208 »78 BRT. erreicht «nd somit als dritter Unter seebootkommandant die 20k 0l>O-Ton«en-Grenze überschritten. Bei einem Torpedoangrisf feindlicher Flngzenge anf ei» deutsches Vorpostenboot erzielte bas Boot dnrch die sofort eiusetzende Abwehr mehrere Treffer anf ein feindliches Flugzeug, mährend die feindliche« Torpedos ihr Ziel ver fehlte«. Die Luftwaffe führte gester« Anfklärnngsflüge über Großbritannien dnrch. Im St.-Georgs-Kanal südlich Carnsore Point gelang es, ei« Schiff vo« 12ÜV BRT. durch Volltreffer mittschiffs zu versenken. I« der Nacht znm 20. 12. griffen Kampfslng- zenge kriegswichtige Ziele in der Stadtmitte von London erfolgreich mit Bombe« an. Britische Flngzenge verursachten in der letzten Nacht in Westdeutschland dnrch Bomvenwnrf ««r leichte« Ge- bS«-eschade«. Zwei Zivilperson««, die sich außerhalddes Luftschntzraumes befände«, wnrde« getötet. Belgischer Dampfer im Dienste Engla«ds verlöre«. Britischer Frachter im Nordatlantik gesunken. Berlin, 20. Dezember (Funkmeldung). Wie das DNB. erfährt, ist der belgische Passaarerdampfer „Macedouier" vo« 8SN BRT. als verlöre« zu betrachten. Das Schiff fahr «nter Kontrolle Ler britische« Regierung. Es war früher insbesondere i« der Fahrt nach Belgisch- Kougo beschäftigt. Uever das Schicksal der Besatzung liegen keine Nachrichten vor. Der britische 386« BRT. große Frachtdampfer „Amiens" wurde im Nordatlantik westlich von Irland torpediert und ist gesunken. Eine Bombe saß haargenau im Ziel. Die Räumungs- und Rettungsarbeiten in der britischen Hauptstadt müssen ohne Pause fortgesetzt werden, um die Straßen einigermaßen von den Trümmern zu säubern. Es ist bekannt, daß das hierfür zur Verfügung stehende Personal längst nicht ausreicht, obgleich Londons Berufs feuerwehr im Verlauf des Luftkrieges bereits verzehnfacht Worden ist. (Associated Preß, Zander-Multiplex-K.) „Sehr beunruhigende Ausmatze" Churchill llagl vor dem vuierhaus Winston Churchill nahm im Unterhaus wieder einmal das Wort zu einer Erklärung über die Kriegslage, wobei selbst dieser größte Jllusionsschwätzer nicht umhin konnte, sich sehr pessimistisch über die Handelskriegslage zu äußern. Churchill leitete seine Rede bezeichnenderweise mit der Feststellung ein, daß er hoffe, das Unterhaus werde ihm gegen über nachsichtig sein, wenn er nur selten die Gelegenheit ergreife, eine Erklärung über die Kriegslage abzugeben, da „der Feind daraus bei vollständiger und offener Erklärung einen Vorteil ziehen könnte". Auf seine Weise also versuchte Churchill, dem hohen Hause die Vorenthaltung bitterer Wahrheiten schmackhaft zu machen und schon jetzt äußerte sich der Premierminister dann über die Kämpfe in Nordafrika. Nach vielerlei optimistisch sein sollenden Betrachtungen konnte er nicht umhin^schließlich einzu gestehen. daß die dortige Offensive in keiner Weise beendet sei und daß er es für besser halte, die Zukunst abzuwarten, als bereits, zu versuchen, ihren Ausgang vorherzusagen. Händeringend betonte Churchill im weiteren Berrm,, ner Ausführungen erneut die große Wichtigkeit, alle Anstren gungen in den Nüstnngsfabrikcn zu machen, um die Llctcrnn- gcn zu verstärken. DaS gleiche gelte auch bezüglich der Erzeu gung von Lebensmitteln Nachdem der alte Schwätzer zur Beruhigung des durch die schweren Schläge der oeulschen Luftwaffe und Kriegsmarine beunruhigten englischen Volkes von „einem Gefühl der Ruhe uno sogar der Befriedigung- gesprochen halte, mii oer sich das Unterhaus in kurze parlamentarische Ferien begeben könne, mußte sich Churchill zu "cm Eingeständnis bequemen, daß es ein Unglück sein würde, wenn irgendlemand annehme, daß die tödlichen Gs-Geen vorüb: sind" Gan, im Gegensatz zu der vor einigen Monaten geäußerten Jllusionstheorie. daß die Win- termonate England viele Vorteile bringen würden, mußte Churchill auch heute kleinlaut zugeben daß der Winter dem Gegner gewiße Vorteile bieie. und er letzte hinzu, daß es ein großer Mangel an Klugheit wäre, in der Wachsamkeit nachni laffen, denn „wir wissen nicht, welcher Schlag gegen uns ae- sübrt werden kann, wir muffen unaufhörlich unsere Vorbe reitungen treffen*. Churchill beteuerte dann erneut daß alle Methoden, den nächtlichen Luftangriffen wirksam zu begegnen, „mit Eifer u„o Leidenschaft von einer sehr großen Anzahl außerordentlich befähigter Gelehrter und Offiziere studiert werden*. Aber bis jetzt habe man nicht viel Erfolg damit gehabt. „Wir Haven bis jetzt keinerlei befriedigendes Heilmittel gefunden Wir müssen eine Fortsetzung der Luftangriffe erwarten, wir müssen sie er tragen.* Churchill kam schließlich auf die brennende Frage des Handelskrieges zu sprechen und auch hier konnte er nicht an ¬ ders, als einzugesteben, daß „die Verluste der Handelsmarine im Atlantik auch weiterhin vor sehr beunruhigendem Ausmaß sind". Er sprach in diesem Zusammenhang von dem ..Wieder- ausbrnch einer Erfahr", von der man angenommen habe, daß man sie vor einem Jahr anscheinend bewältigt hätte! Fetzt „hrerM" Ms« Ezzalaadr Armee Der Londoner Rundfunk berichtet am heutigen Taff m eng lischer Sprache: Die britische Armee wird zeden Tag größer und wird im nächsten Monat fünf Millionen Mann stark sein. Die britische Armes brennt auf den Kampl und ist bereit den deut schen Eindringling anzugreisen und den Fischen zum Fraß vor zuwerfen, wie Churchill es ihr besohlen hat. Schon bei dem Kampf im Westen „brannte" die britische Armee darauf, sich mit den deutschen Soldaten zu schlagen. Die Briten schlugen sich auch in wahrhaft wilver Verzweiflung mit den verbündeten französischen Soldaten um die Möglichkeit, der Höke von Flandern entrinnen zu können. Churchills Maulhel dentum und sein Operieren mi, Phaniasiezaklen können höchstens noch bei den wilden Negerstämmen im Innern Afrikas Eindruck erwecken; allein schon der Turchschnittsengländer weiß, wie es in Wirklichkeit um die britische „Funs-Millionen Armee* be- i stellt sein muß. Wie schwach muß sich Churchill in Wahrheit . fühlen, wenn er es für zweckmäßig erachiet. in dem Jargon eines Gassenjungen mit seiner Stärke zu prahlen. England spürt den Krieg Auch der Spott über deutsche Kleiderlarte vergangen Als in Tcuischland die Kleiderknne eingesühn wurde, witzelte und spottete man in England darüber — genau so wie zu Beginn des Krieges über die Lebcnsmittclrationie- rung. Fetzt muß z. B das englische Arbeiterblalt „Tailv Herold* in einer gewundenen Mitteilung berichten, daß mindestens bis April nächsten Jahres keine He-renkragen mehr zn bekommen sein würden, weil die Hersteller ihr Rohmaterial »nm Teil vollkommen ausgebrauchl hätten. Es zeige sich bereits eine „Jagd nach Kragen" in den einschlägigen Gc- schästcn, man sicht — das Lachen ist den Zeitungen schon vergangen. Das englische Verlusllonlo Wer spricht heute noch von Afrika und Albanien? — dieses Thema ist samt dem Londoner Siegesgeschrei sehr schnell wieder abgeklungen, aber umso lauter hört man die Kla gen aus England über das anwachsende Verlustkonto Groß britanniens, welches bereits mehrere recht bedenkliche Ru briken aufweist. Da sind zunächst die Handelsschiffe, von denen in der letzten Zeit ein so großer Teil versenkt wurde, daß auch amtliche Stellen in London die Gefahr dieser Situation nicht mehr verheimlichen können. Sie geben aber nur die knappe Hälfte der wirklichen Verluste zu, denn es ist für die englische Oeffentlichkeit bereits eine starke Zumutung, zu vernehmen, daß in einer einzigen Woche Schiffe mit über 100 000 BRT. vernichtet worden sind. In Wirklichkeit waren es 220 000 BRT., und das be deutet so viel Laderaum, daß man den Inhalt eines Güterzuges mit 21 000 großen Wagen darin verstauen könnte. Ein solcher Güterzug würde aber über 200 km lang sein, würde also die ganze Strecke zwischen Mün chen und Stuttgart ausfüllen. Kaum hat man in England diese Hiobspost erfahren, so sind bereits neue Meldungen über die Torpedierung mehrerer anderer großer Dampfer verbreitet worden, und es ergibt sich daraus, daß die deutsche U-Boot-Waffe mit stärkstem Erfolg an der Arbeit ist, das englische Verlustkonto zu erhöhen. Jeder Tag bringt neue Meldungen von der Vernichtung englischer Handels schiffe oder solcher Frachtdampfer anderer Länder, die sich auf der Englandfahrt in das Sperrgebiet begeben, und deren Untergang natürlich ebenfalls zu weiteren Verschlech terung der Versorgungslage der britischen Insel beiträgt. Hilfesuchend blicken die Engländer wieder einmal nach Amerika, von wo sie sich eine Ergänzung ihrer schwindenden Handelstonnage verschaffen möchten. Nun gibt es in den USA noch eine ganze Menge Schiffe, die die Amerikaner selbst nicht mehr benutzen, weil es sich um völlig veraltete Fahrzeuge handelt die eigentlich längst verschrottet werden sollten. In Amerika nennt man sie die „Geisterflotte", aber England ist in solcher Bedrängnis, daß es auch nach diesen nur bedingt brauchbaren alten Kähnen begehrlich aus schaut. Welchen Preis es dafür zahlen soll, ist noch nicht bekannt, aber man erinnert sich, daß die Engländer seiner zeit für 50 alte amerikanische Zerstörer eine Reihe wert voller Stützpunkte im mittelamcrikanischen Naum an die Amerikaner abgetreten haben. Diese Besitzungen stehen nun also ebenfalls aus dem britischen Verlustkonto, während die Amerikaner bereits eifrig an der Arbeit sind, die neuen Stützpunkte in Besitz zu nehmen, auszubauen und zur Ver größerung ihres Machtbereiches im Atlantischen Ozean zu verwerten. Auch auf diesem Gebiete sind die Vereinigten Staaten also der Nutznießer der englischen Kriegspolitik, wobei es interessant ist, zu beobachten, wie diese nord- amerikanische Expansionspolitik auf dem Wege über die Ver größerung der Zahl der Stützpunkte allmählich nach Süden vordringt, und welche gemischten Empfindungen und Wider stände hierdurch bei den Südamerikanern ausgelöst werden. Auf allen anderen Lebensgebieten hat man in London ebenfalls nichts anderes als Verluste zu verzeichnen. So geht neuerdings ein Teil des wertvollsten englischen Kunst besitzes aus Privater Hand nach Amerika, um dafür Geld zum Waffenankauf zu bekommen. Man arrangiert in Eng land allerlei theatralische Szenen wi ez. B. den Besuch des englischen Königs im Hafen von Liverpool, um zu demon strieren, wie lebhaft dort der internationale Handel angeb lich noch im Gange sei, aber die Mangslsrscheinungen sind überall so groß, daß sie durch solche Kulissen nicht mehr verdeckt werden können, und tatsächliche Verluste lassen sich nicht in Gewinne umfälschen. Mssenslreiks In Wien Moskau, 20. Dezember (Funkmeldung) Aus Kabul berichtet di« Lowjctpress« unter Bezugnahme anf die indische Zeitung „Tribnne", daß in Nagpur (Ver einigte Provinz«») ein großer politischer Streik ausgebro chen ist, an dem 17 000 Arbeiter teilnehmen. Außerdem strei ken zur Zeit im Bezirk von Nagpur weitere 10 000 im Koh lenbergbau beschäftigt« Arbeiter. General AntoneScu auch Anßcnininister Da der rumänische Außenminister S tu r d z a, » r amtlich in Bukarest milgeisilt wurde, eine andere Mission erhallen soll, wu de der Pisten des A>,^„Ministers vorläufig von Genera! Auionescu. dem Loudncator des Staates, über nommen