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Dresdner Journal : 11.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790911
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-11
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1879
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Inncrutcouuuukme »ueMftrt,» k»!p»ix F>. Lran<i«tett«r, 6omwi«iooLr 6« l)re«ioer 6ourn»l»; LewdurU Berlin Vie» I^ipetP Lneol - 8r„l»u-7r,nl-kii l ». A.t Daa»cn»t««n L ^oAisr, LorUn Vie» - U»mdui>- kr»^ - l^lprix krenletnri ». S Huuck«» i .He^r, Berlin: S. I^ornict, /ne ai,6r«6an1:, Bremen i L Sc/Uvtte, »reelen: LLürsnu; vdemnll» Fe Brenlrlurt ». S. i F ^»«Aer'ncde u. 6. ak/errmunn eck« öuckd»n6>ii»8! OorUlet S. LlvUier, Sunnuror: 17. §ckü««ie r, kari, Bsrlln - krenbkurt ». B StuU^erit Daube L Lnmdnr,: F MeueiAe»», ^6 Werner ll»r»u»x«derr LSuiel. k!»p«6itiou 6ee llreeänsr ^ournnt», I)rse6eu, ^vrin^cretrnee« Ho. 20. Nichtamttichkr Theil. U e b e r s i ch t. Telrgraphische Nachrichten. Lagetaeschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Paris. Brüssel. Rom. Madrid. London. Bukarest. Konstantinopels Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Die Dresdner kirchlichen Feste vom v. und 10. September. Provinzialnachrichtev. (Kamenz. Leipzig. Chemnitz. Glauchau. Zwickau. Crottendorf. Sayda. Plauen i. V. Meißen.) Gerichtsverhandlungen. (Chemnitz.) Statistik und BolkSwirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Lotteriegewinnliste vom V. September d. I. Lageskalevder. Inserate. Beilage. Börsenvachrichten. Lelegraphische Wittrrungsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Dienstag, S. September, Abends. (W. T. B.) Ein officielles Telegramm des Feldzeug meisters Herzogs Wilhelm von Württemberg auS Lschajnitza meldet: General Obadich überschritt am 8. d. M. um 2 Uhr Nachmittags mit seiner ganzen Colonne den Uvaz be setzte Priboj und schob den Rest der Colonne bis Banja vor. Der Einmarsch geschah durchaus friedlich. Die türkischen Abtheilungen erwiesen den Truppen Ehren bezeugungen und behielten ihre Dislokationen bei. (Vgl. die „ Tagesgeschichte".) Die Colonne des Generalmajors Killic erreichte heute anstandslos das Bivouac in der Nähe von Kot- line. Die türkischen Posten sind überall abgezogen. Bor und nach dem Einmärsche in das Lager trafen bei dem General Killic Abgesandte von Plevlje ein, welche friedliche Versicherungen überbrachten. Nom, Dienstag, S. September, Abend«. (W. T B.) Durch ein heute veröffentlichtes Decket deS Königs vom 7. d. M. werden ernannt: Graf Lornirlli zum Gesandten in Belgrad, Curtopassi zum Gesandten in Athen, der bisherige General konsul iu Bukarest, Kava, zum Gesandten in Bue nos-Aires. Der bisherige italienische Gesandte in Stockholm, Graf de la Tour, wird nach Bra silien und der bisherige Gesandte in BuenoS-AireS, MarquiS de Spinola, nach Stockholm versetzt. London, DienStaa, S. September, Nachmit- tagS. (W. T. B.) „Reuters Office" meldet auS Simla: Der Gouverneur von Kandahar hat den Engländern seine Ergebenheit angezeigt. (Einen ausführlichen Bericht über die Katastrophe in Kabul theilen wir unter „Tage-geschichte" mit.) Rew-Aork, DienStag, S. September, Mit tags. (W. T. B.) AuS MemphiS geht die Nach richt ein, daß die dortigen Kirchen, da daS gelbe Fieber wieder heftiger auftritt, geschlossen worden find. Tagesgeschichtr. Dresden, 10. September. In einem auS Dres den datirten Correspondenzartikel der „Frankfurter Zeitung" vom 7. September wird der sächsischen Re gierung vorgeworfen, daß sie neuerdings dem Land tagswahlgesetze „die eigenthümliche Deutung" gebe, daß die zur Wahlberechtigung erforderliche directe StaatSsteuer von 3 Mark ohne den jeweiligen Steuer zuschlag zu verstehen sei, wodurch man die großen Schichten der ärmeren Bevölkerung vom Wahlrecht ausgeschlossen habe, indem man nach dem Einkommen steuergesetze berechtigt sei, den Einzelnen nur einen geringen Steuersatz aufzuerlegen, auf diesen aber Zu schläge in beliebiger Höhe zu erheben. Um daS Un zutreffende und tendenziös Entstellende dieser Dar stellung zu kennzeichnen, genügt eS darauf hinzuweisen, daß die Einkommensteuer nach 8 12 des Einkommen steuergesetzes vom 2. Juli 1878 contingentirt ist und nur für den Fall erhöhter Staatsbedürfnisse gleich mäßig procentale Zuschläge zu diesen contingentirten Sätzen mit Zustimmung der Landesvertretung in daS Budget eingestellt werden, sowie daß die Nichtberück sichtigung dieser Zuschläge bei Berechnung des Wahl- censuS auf der ausdrücklichen Vorschrift in 8 l des Gesetzes vom 2. August 1878 beruht. Zum Erlaß der letzteren Bestimmung ist man hauptsächlich durch die Erwägung geführt worden, daß die Berücksich tigung der außerordentlichen Steuerzuschläge der Zu sammensetzung der Wählerschaft jede stabile Grundlage nehmen und die unerwünschte Folge haben würde, daß große Kategorien von durch Anrechnung derselben stimmberechtigt gewordenen Staatsbürgern ihrer Stimm berechtigung mit dem Wegfall der Zuschläge wieder verlustig gehen müßten. Dresden, 10. September. Ueber den Beginn der Feldmanöver der 2. Infanteriedivision Nr. 24 erhalten wir nachstehende Mittheilungen: C.-Qu. Plauen i. V., 8. September. Heute hat daS erste Feldmanöver der combinirten 2. Infanterie division Nr. 24 stattgefunden. Das Manöver fand nach folgender Generalidee, die auch für den 9. uild 10. September giltig bleibt, Statt. Generalidee: Ein SüdcorpS wird bei und östlich Hof versammelt, um in Sachsen einzudringen. Ein NordcorpS ist zum Schutze deS sächsischen Voigtlandes von Leipzig im Anmarsche. Die combinirten Brigaden hatten folgende Truppen stärken: combinirte 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 (Süd corpS) unter Befehl des Obersten v. Tschirschky: 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 (excl. 1. Bataillon des Schützenregiments), 1. Jägerbataillon Nr. 12, 1. ESca- dron deS Carabmierregiments, 5. EScadron des 2. Ulanenregiments Nr. 18, 2. Abtheilung deS 2. Feld- artillerieregimentS Nr. 28; combinirte 4. Jnsanteriebri- gade Nr. 48 (Nordcorps) unter Befehl deS Obersten v. Schubert: 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48, 2. Escadron 2. Husarenregiments Nr. 19, 1. Abtheilung des 2. Feldartillerieregiments Nr. 28. Die Aufgaben der beiden Brigaden waren durch nachstehende Ideen gegeben. Specialidee für das SüdcorpS: Das Gros deS Süd corpS bei Hof ist noch nicht operationsfähig. Als Avantgarde ist die combinirte 2. Jnfanteriebrigade Nr. 47 vorgeschoben worden, welche am 7. September an der Elster bei OelSnitz emgetroffen ist. Patrouillen sind be> Neuensalz auf feindliche Infanterie gestoßen. Die Brigade soll am 8. September anrücken, den Feind über den Abschnitt der Trieb zurückwersen und Plauen (supponirt) besetzen. Specialidee für das NordcorpS: Die combinirte 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48 ist am 7. September mit Bahn nach Reichenbach befördert worden und hat am Abend Thoßfell und Neuensalz erreicht. Vom Gros deS NordcorpS, das noch bei Leipzig steht, werden täglich Verstärkungen per Bahn bis Reichenbach nach geschoben werden. Nach den eingegangenen Meldungen haben feind liche Abtheilungen die Elster bei OelSnitz überschritten; feindliche Cavallerie streifte bis Neuensalz. Die Bri gade hat am 8. September vorzugehen und schwächere feindliche Abtheilungen über die Elster zurückzuwerfen. Stößt die Brigade schon diesseits der Elster auf stärkere feindliche Kräfte, so ist das Vordringen derselben nur zu verzögern; die Sicherung von Reichenbach ist dann Aufgabe der Brigade. Beide Commandeure der Brigaden disponirten nur für den Vormarsch, und wurde die combinirte 4. Jn fanteriebrigade Nr. 48 (NordcorpS) von Neuensalz auf OelSnitz, die combinirte 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 (SüdcorpS) von VoigtSberg auf Neuensalz in Marsch gesetzt. Erstere Brigade trat um 8 Uhr, letztere mit der Cavallerie gleichfalls um 8 Uhr, mit der In fanterie und Artillerie um 9 Uhr an. Diese Abmarsch zeiten brachten es mit sich, daß die Cavallerie deS Südcorps gegen H9 Uhr mit der Avantgarde deS NordcorpS südlich von Theuma zusammenstnß, die Husarenescadron deS Nordcorps zum Zurückgehen nöthigte, am weiteren Vorgehen aber deshalb verhin dert wurde, weil die Infanterie deS NordcorpS unter- deß die Südumfassung von Theuma besetzt hatte. Die beiden EScadrons des SüdcorpS beschränkten sich nun darauf, das Vorgehen der Avantgarde des NordcorpS aufzuhalten, wozu das coupirte Terrain südlich Theuma, daS von abgesessenen Reitern besetzt und abschnittsweise vertheidigt wurde, die günstigste Gelegenheit bot. Die Avantgarde des NordcorpS blieb jedoch im Avanciren und erreichte gegen 9 Uhr die starke Stellung bei Oberschloditz. Diese Position besetzten 2 Bataillone der Avantgarde, und wurden sämmtliche Batterien zur Vertheidigung derselben bereit gestellt. DaS Südcorps avancirte von Voigtsberg gegen die Höhen von Ober schloditz mit 2 Bataillonen im Grunde von Schloditz, brachte die 4 Batterien aus dem Stein-Pöhl in Posi tion und marschirte mit den übrigen 4 Bataillonen gedeckt hinter den Höhen in Richtung auf Schloditz vor. ES entwickelte sich nun um die Stellung von Schlo ditz, die nunmehr von der gesammten Artillerie des NordcorpS vertheidigt wurde, ein interessante- Gefecht, und wurde die Stellung von dem NordcorpS erst auf gegeben, als die Entwickelung der gegnerischen Kräfte vollständig erfolgt war. Das NordcorpS zog sodann in eine Stellung bei Theuma ab, die vom SüdcorpS derart angegriffen wurde, daß 2 Bataillone östlich, 4 Bataillone westlich der Straße avancirten und die Batterien auf den Oberfchloditzer Höhen ausfuhren. ES gelang bei Theuma dem Nordcorps, das Vor dringen deS SüdcorpS längere Zeit auszuhalten und den als vorwärtige Staffel vordringenden feindlichen rechten Flügel vollkommen zum Halten zu bringen. Als der Angriff deS Südcorps mit den gesammten entwickelten Kräften eben erfolgen sollte, wurde das Manöver durch Signal unterbrochen. Nachdem die Offiziere versammelt worden waren und der Divisions- commandeur die Kritik abgehalten hatte, begann das Manöver von Neuem; das Gefecht wurde kriegsmäßig abgebrochen, und es zog sich daS NordcorpS hinter die Trieb zurück, mit Vorposten dis Neuensalz; das Süd corps folgte mit einer Avantgarde bis zu den Höhen südlich Neuensalz und bezog daselbst Vorposten. Dresden, 10. September. Vom Gesetz- und Verordnungsblatt sür das Königreich Sachsen ist daS 11. Stück vom Jahre 1879 in der Ausgabe begriffen. Dasselbe enthält: Nr. 78) Verordnung vom 9. August d. I. zu Ausführung deS Gesetzes vom 11. März d. I., daS Vorzugsrecht der Ehefrau im Con- curse zum Vermögen deS Ehemannes betreffend; Nr. 79) Verordnung vom 31. Juli d. I., die Expropria tion von Grundeigenthum für Ueberführung de- soge nannten Zell'schen Weges über den Güterbahnhof in Dresden betreffend; Nr. 80) Verordnung vom 15. August d. I., die Bestellung von Commissaren für die LandtagSergänzungswahlen zur II. Kammer betreffend (abgedruckt in Nr. 193 des „Dresdn. Journ."); Nr. 81) Nachtrag zum königlichen HauSgesetz, vom 20. August d. I.; Nr. 82) Bekanntmachung vom 28. August d. I., die Eröffnung des Güterverkehrs auf der Gaschwitz-Plagwitzer Eisenbahn betreffend (abge druckt in Nr. 201 des „Dresdn. Journ."); Nr. 83) Verordnung vom 28. August d. I., die Expropriation von Grundeigenthum für Erweiterung deS Sichtbar keitsbereichs eines in Röderauer Flur befindlichen EisenbahnsperrsignalS betreffend; Nr. 84) Bekannt machung vom 3. September d. I., einige Abänderungen der Postordnung vom 8. März d. I. betreffend. * Berlin, 9. September. Die Kaisertage von Königsberg halten sich in ihrem Fortgange auf der Höhe der Stimmung, in der sie begonnen haben. Se. Majestät begab sich heute stütz 9 Uhr vom Pillauer Bahnhof mittelst Extrazugs bis nach Medenau, stieg dort zu Pferde und wohnte dann dem zwischen Me denau und Katharinenhof stattfindenden Feldmanöver bei. Zur Kritik waren die Generäle und höheren Offiziere bei Katharinenhof um den Kaiser versammelt, welcher den Leistungen des Armeecorps die höchste Anerkennung zollte. Dem commandirenden General des 1. Armeecorps, General v. Barnekow, ist der schwarze Adlerorden verliehen worden. Eine große Anzahl von Generälen und Offizieren wurde gleichfalls durch Orden ausgezeichnet; ebenso sind viele dienstliche Avancements erfolgt, auch an viele Mitglieder der Civilbehörden wurden Ordensauszeichnungen verliehen. Der Prinz Wilhelm wohnte heute der Preisvertheilung des Thierfchutzvereins in der Flora bei und hat dabei eine Ansprache an die Versammlung gehalten. — Ueber die innerpolitische Geschäftslage vernimmt die „N. A. Z." Folgendes: Der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, welcher den Festlichkeiten in Königsberg beigewohnt hat, wird auch an dem Empfange Sr. Majestät in Danzig theilnehmen, gegen Ende dieser Woche aber, voraussichtlich am 14., nach Berlin zurückkehren. Die Vorarbeiten für die Fortführung der Verwaltungsreform haben den Minister auch wäh rend seines Urlaubes beschäftigt. Der Geh. Rath v. Brauchitfch, welcher diese Angelegenheit vorzugsweise bearbeitet, hatte sich in voriger Woche zum Vortrag bei dem Minister nach Neustadt begeben. Die Grund züge der beabsichtigten Organisation bilden bekanntlich schon seit einiger Zeit den Gegenstand deS schriftlichen Meinungsaustausches innerhalb deS Staatsministerium- und werden demnächst zur weitern mündlichen Erörte rung gelangen. Nach der am 13. zu erwartenden Rückkehr des Staatsministers Hofmann und der etwa am 15. bevorstehenden Herkunft des Grafen zu Stol berg werden die Sitzungen im StaatSmimsterium wie der beginnen. In 10 bis 12 Tagen wird auch der Rückkehr deS Finanzministers entgegengesehen. — Die Session des Landtags soll nach bisherigen Bestim mungen jedenfalls im October eröffnet werden. Die frühe Berufung wird, wie officiös verlautet, nament lich auch durch die Vorlagen in Betreff des Ankaufs von Eisenbahnen, welche den Hauptgegenstand der parlamentarischen Arbeiten bilden werden, bedingt. — Ein allerhöchster Erlaß vom 1. d. legt dem mit dem 1. October d. I. ins Leben tretenden OberlaiideSge- richte zu Berlin die Bezeichnung als Kammergericht Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Aus der Kunstausstellung. Im Locale deS Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse hat gegenwärtig Prof. Karl Werner in Leip zig eine reiche Collection seiner Aquarellen zur Aus stellung gebracht, Arbeiten, welche durch ihre künstle rische Ausführung wie durch die dargestellten Gegen stände daS Interesse de- Beschauer- in hohem Grade zu fesseln verstehen. Werner gehört bekanntlich zu den besten Aquarellmalern unserer Zeit. Die Technik, welcher er sich ausschließlich bedient, ist eine von den Litern Malweisen mit Wasserfarben verschiedene, der neuern Zeit angehörige und vorzüglich in England hochauS- gebildete und mit Vorliebe gepflegte Technik. Richt nur, daß Werner letztere mit großer Meisterschaft hand habt und dem spröden Farbenmaterial eine erstaunliche Wirkungskraft abzwingt, er ist zugleich auch ein sorg- fLltiger, correcter Zeichner, der das Detail liebe- und verstandnißvoll behandelt, so daß seine Darstellungen nicht nur einen coloristisch effectvollen, sondern auch einen recht naturwahren Eindruck machen. Zunächst ist eS die Architektur, von welcher sich der Künstler angezogen fühlt und die ihm hauptsächlich die Motive zu seinen Bildern giebt. Um diesen Mittelpunkt seines Schassens aruppirt sich die Landschaft, als bedeutsamer, mit der Architektur in malerischer Wechselwirkung stehen der Hintergrund, und da- Genre, al- Au-druck des alltäglich um jene Denkmäler alter Herrlichkeit fort« Puthenden Volkslebens. Die Küstenländer des Mit- telmeere-, die Culturländer der alten Welt sind Wrrner'S Lieblingsrevier. Auch die ausgestellten Bilder gehören weitaus diesem Darstellungsgebiete an. Sie führen unS nach Palästina, von Beirut über die Ab hänge deS Libanon bis zu der heiligen Stadt; dann weiter nach Aegypten, in das alte Wunderland. Die Stadt der Khalifen, die Metropole OstafrikaS, Kairo, taucht mit ihren schlanken MinaretS und von phan tastischem Ornament umrankten Kuppeln, zwischen grü nen Gärten und den felsigen Abhängen der Wüste, auf. Wir wandern mit dem Maler den Nil aufwärts, an elenden Fellahdörfern, an riesigen Tempeltrümmern und KönigSgrüsten vorüber, bis zu dem stillen, lieb lichen Eilande Philä, dessen wohlerhaltene Bauten uns ebenso sehr zur Bewunderung hinreißcn, wie seine wil den Granitfelfen und fast schon in tropischer Fülle ge deihenden Palmen und Mimosen. Wie das Land der Pharaonen, so lieferte auch der klassische Boden Grie chenlands, sowie die Insel Sicilien die Borwürfe zu emiaen schönen Darstellungen, und ebenso bot da- deutsche Vaterland dem Künstler dankbare Motive. Viele der Arbeiten, wie namentlich die Ansicht auS Sicilien, rühren auS den letzten Jahren her und geben erfreuliche Kunde von dem noch rüstigen Schaffen de» betagten Meisters. Unter den übrigen Darbietungen de» Kunstvereins sei sür heute nur noch ein treffliches weibliche« Bild- mß von Prof. Pohle hrrvorgehoben, welches die dem Künstler an dieser Stelle schon öfters nachaerühmten Vorzüge al» Portraitmalrr wiederum in Hellem Lichte erscheinen lassen. E. lH Dresden, 10. September. Die Generalver sammlung der deutschen Schillerstiftung wurde heute früh unter dem Vorsitz de» Präsidenten des Ver- waltungSraths eröffnet. Von den 23 stimmberechngten Zweigstiftungen waren 19 entweder direct, oder durch Stimmübertragung vertreten; so Berlin durch Hrn. geh. Regierungsrath Bormann, Baden durch Hrn. Bankier Rumpel, BreSlau durch Hrn. Staatsanwalt v. Uechtritz- Steinkirch, Dresden durch Hrn. GeneralstaatSanwalt t)r. v. Schwarze, Frankfurt a. M. durch Hrn. 0r. L. Braunfels, Leipzig durch Hrn. Prof. l)r. Bieder mann, Lübeck durch Hrn. Richter Pauli, Stuttgart durch Hrn. Prof. Schwab, Weimar durch Hrn. Gene ralintendant v. Loi-n, Wien durch Hrn. 0r. Kompert. Brünn, Danzig, Darmstadt, Graz, Hamburg, Köln, München, Offenbach und Salzburg hatten ihre Stim men übertragen. Die Sitzungen der Versammlung finden im königl. PalaiS am Taschenberg Äatt, und ist auch den Abgeordneten Der Zweigstistungen ebenso wie dem BerwaltungSrath gastfreier Eintritt in die königl. Hoftheater gewährt worden. Dresden, 10. September. Die Preitverthei- lung für die Loncurrrnz de» Dresdner Kunst- gewerdevereinS ergab nachstehende Resultate: Entwürfe zu Leinentischdecken: I. Preis: Herr E. Kumsch, Assistent am königl Kunstgewerbemuseum in Dresden; II. Preis: Entwurf Hr. Architekt L. Gur litt, Assistent am königl. Kunstgewerbemuseum in Dres den, Ausführung Frl. Marie Gerlach; Diplome: Hr. Alfred Ackermann, Kunstgewerbeschüler in Dresden, Frl. Helene Weidmüller in Kossel, Entwurf von Hrn. v. Malke, Lehrer an der königl. Kunstgewerbeschule in Dresden, auSgeführt von Frl. Malke in Dresden, Entwurf von Hrn. O. Malke, Lehrer an der königl. Kunstgewerbeschule in Dresden, ausaesührt von Frl. Strunz, Hr. Emil Zieschang, Aufseher am königl. Kunstgewerbemuseum in Dresden, Hr. Jakob Reijsinger in München, Hr. Max Schäfer, Kunstgewerbefchüler in Dresden. Entwürfe zu Chronometergehäusen: I. Preis: Hr. P. Naumann, Architekt und Lehrer an der königl. Kunstgewerbeschule in Dresden; II. Preis: Hr. Gustav Vetter, Architekt in Mannheim, Hr. Anton Hellmesser, Architekt in Wien; Diplome: Hr. Reinhold Schmidt, Architekt in Dresden, Hr. Euaen Kayser, Architekt und Lehrer an der Baugewerkenschule in Dresden, Hr. Karl Barth, Architekt in Dresden, Herren Emil Ulrici und Paul Ullrich, Polytechniker in Dresden, Hr. Hermann Viehweger, Architekt in Dresden, Hr. Robert Schirmer, Bildhauer in Berlin, Hr. Alfred Martin, Architekt in Hamburg. Entwürfe zu einem Balcongittrr: I. Preis: Hr. Otto Rauschenbach, Architekt in Berlin; ll. Prns: Hr. Paul Ullrich, Techniker in Dresden, Hr. Wawra Sittendorf, Architeft in Wien; Diplome: Hr. Gustav Deubner, »tuä. tecbo. in Dresden, Hr. Franz Gruber in Wien, Hr. P. MarcuS, Kunstjqlosser in Berlin, Hr. Heinrich Pahlen, Architekt in Berlin. Die Ausstellung dieser Entwürfe wird Mitte nächster Woche geschlossen werden. * Au- der zoologischen Station zu Neapel gehen dem „Dtsch. ReichSanz." eine Reihe von Mit- theilungen zu, denen wir Folgende- entuehmen. Es ist Aussicht vorhanden, daß die italienische Marine rin
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