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lt II. I Z 6 N tt e ii. le te n. m ibend ) Ge- Ein- s auf ch die eines z in ntion Plan >d ist jetzt ssener ^nnte. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSprel» einschließlich zwei illustrierter achtseitiarn Beilagen sowie eine! illustrierten Witzblattes 1,20 Mk. Zeitung siir Tharand, Seiseesdvef) Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 12 Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, SomSdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher PulikationSkraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 10. »ernsprecher: «mt Deuben 114. Dienstag, den 22. Januar 1907. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 20. Jahrgang. Die auf Montag, den 21. ds. MtS. anbe- räumt gewesene Sitzung des Stadtgemeinde- rate- findet 0i«n»ß»g, 6»n 22 N» Niß», »dvnii 7 Uks» statt Rabenau, am 19. Januar 1907. Der. Bürgermeister. Wi ttig. Ein V»invn-king»ns»ing ist als Fundgegenstand abgegeben worden. Rabenau, am 17. Januar 1907. Der Bürgermeister. Wittig. Eine ist als Fundgegenstand abgegeben worden. Rabenau, am 19. Januar 1907. Der Bürgermeister. Wittig. Montag, den 21. Januar, abend 8 Uhr, im Amtshof zn Rabenan öffentliche WhlmechMlmly für die Kandidatur des Hrn. Gymnasialoberlehrers vn. vssssngs in der Herr Landesgerichts direktor Hettner sprechen u. sich Herr Di-. Bassenge vor stellen wird. Alle nationalgesinnten Wähler werden hierzu eingeladen. Der Wahlausschuß der vereinigten Ordnungsparteien. Hur Nad una 7eru. Rabenau, den 21. Januar. — Der hiesige B ür g e r v er ei n, dessen Vorsitzender z. Z. Herr Nich. Geißler ist, hielt im verflossenen Jahre 8 Versammlungen und zwar 7 MonalS- und 1 Hauplversammlung ab; außerdem beschäftigte sich eine Vorstands sitzung mit den Stadtverordnetenwahlen. Die Zusammenkünfte waren durchschnittlich von 16 gegen 12 Mitglieder im Vorjahre besucht. In Verein ausgenommen wurden 1906 drei Mit glieder, dagegen fanden 6 Austritte statt und zwar 3 infolge Todesfall und 3 durch Wegzug. Bei den verschiedenen MonatSversammlungen wurden mancherlei interessante Angelegenheiten besprochen. So gab Herr Stadtverordneter Engel in einer derselben eine Vermögen-Über sicht der Stadt Rabenau. Darnach betrug das Vermögen Ende 1905 Mk. 368498,50, dem eine Anleihe von Mk. 313 900,77 gegenüber stand, die sich bis 1946 mit 4 Prozent amor tisiert. Das städliiche Vermögen zerfällt in Mk. 6223 freies, Mk. 119 660,40 Sparkassen- und Mk. 48 733 45 Pension- und Armen- Vermögen. 1905 erhielt die Stadt vom Elek trizitätswerk Mk. 2584,44 Dividende. In einer weiteren Versammlung beschloß man eine Ein gabe an den Stadlgcmeinderat zu richten, in welcher derselbe gebeten wird, bei den zustän digen Behörden wegen Verlegung deS Rabe- nauer Jahrmarktes auf geeignetere Tage (Sonn tag und Montag) vorstellig zu werden. Ein gaben über Wünsche deS Vereins wurden im Laufe des Jahres 1906 gemacht 1 an die Eisenbahn-Direktion, 1 an den Stadtgemeinde- rat und 1 an den Kirchenvorstand, teils mit, teils ohne Erfolg. Möge auch das Jahr 1907 für den Verein recht segensreich sein. — In einer am Sonntag nachmittag auf die „Albert-Höhe" von der sozialdemokratischen Partei einberufenen öffentlichen Versammlung, die von ca- 300 Personen besucht war, lautete das Thema: ,Die bevorstehend. ReichStagSwahlew. An Stelle des verhinderten bisherigen Abgeordneten de- 6. Wahlkreises, Herrn Redakteur Horn, sprach Herr Henker aus Potschappel. In dem Referat besprach er die Auflösung deS Reichs tages. Insbesondere schilderte er die Verhält nisse SüdwestafrikaS. Zur Debatte verlangte niemand das Wort. Die Anwesenden wurden zum Schluß aufgefordert, der heute Montag abend statlfindenden Versammlung der Ord- nungSpartei fernzubleiben. — Wetter kundige wollen aus ver schiedenen Anzeichen folgern, daß eS mit dem diesjährigen Winter in der Hauptsache vorüber sei. Zu anhaltender strenger Kälte und großen Schneefall werde cS kaum mehr kommen. — Im Falle einer Mobilmachung wird für das am 1. April d. I. beginnende Mobil- machungSjahr 1907/08 die Einberufung der Mannschaften deS BeurlaubtenstandeS wie bisher durch KriegSbeordcrungen u. Paßnotizcn erfolgen. DaS Austragen der letzteren wird in der Zeit vom 1. bis 15. März geschehen. Etwa noch nicht zur Anzeige gebrachte WohnungS- veränderungen sind dem zuständigen Haupt meldeamte sofort zu melden. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes haben ferner an den vorgenannten Tagen, falls sie nicht selbst zu Hause sein können, eine andere Person deS Hausstandes oder den Hauswirt mit der Emp fangnahme der Kriegsbeorderung bezw. Paßnoliz zu beauftragen. Wer bis 15. März d. I. noch keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz erhalten Haven sollte, hat dies sofort dem zuständigen Bezirkskommando (Hauptmeldeamt) schriftlich oder mündlich zu meloen. — Die vorläufig fcstgestcllten VerkehrS- einnahmen der sächs. Staatseisenbahnen im Dezember 1906 betragen 11 »78 000 M. oder 122 4000 Mk. mehr als im gleichen Monat deS vergangenen JahreS, wovon 3 702 000 Mk. (118 390 Mk. mehr) auf den Personen verkehr und 7 676 000 Mk. (4050 M. mehr) auf den Güterverkehr entfallen. Die Gesamt einnahmen der sächsischen StaatSeisenbahnen vom 1. Januar biS 31. Dezember betragen nach vorläufiger Feststellung 143 958 977 M. oder 9 820 059 Mk. mehr al- im gleichen Zeiträume deS Vorjahres. — AuS dem Plauenschen Grund wird unS geschrieben: Die Wahlversammlung der vereinigt. Ordnung-Parteien des 6. Wahlkreises Dresden- Land in Döhlen gestaltete sich zu einer nationalen Kundgebung großen Stils. Als der Redner sein Programm entwickelte, wurde er bei jedem Appell an die deutsche Gesinnung der Zuhörer durch enthusiastischen Beifall unter brochen, so daß man sich in die siebziger Jahre zurückgesetzt fühlte. Der große, weit über lausend Personen fassende Saal war schon eine Stunde vor Eröffnung durch Männer aller OrdnungSparteien gefüllt. Die Versammlung dürfte die temperamentvollste der im 6. Wahl kreise bis jetzt veranstalteten gewesen sein. — Heute Montag abend findet eine Wählver sammlung im „AmtShof" Rabenau statt, in welcher Herr LandcSgerichtSdirektor Hettner sprechen und Herr vr. Bassenge sich, vor- stellen wird. — Vom 1. Februar bis 19. Juli wird die Beschälstation Dippoldiswalde von den 3 Hengsten CoaSco, Diplomat und Carabinicr besetzt werden. Der letztere ist ein edlerer Halb bluthengst, welcher besonders zur Zucht von Militär- bezw. Artillerie-Zugpferden geeignet ist. — In Kreischa ist zufolge Anordnung der Amtshauptmannschaft an Stelle der vor einiger Zeit erfolgten und angefochtenen Ge- meiiideratSwahl eine Neuwahl vorzunehmen. — DaS Schöffengericht Döhlen erkannte auf 1 Monat Gefängnis für die Werksührers- ehefrau Ida Marie Grellmann-Potschappel, die der Frau Guttc-Potschappel 23 Mk. und 20 Mk., sowie der Frau Held ebendaselbst 10 Mk. und 3 Mk. entwendet hat. — Dem Maurer Fischer inNiedergitter- s e e wurden dieser Tage Zwillinge geboren. Er ist dies das 4. Mal, daß diese Familie so reichlich bedacht wurde. — Unter der Anklage der Begünstigung erscheint der 1883 in Mohorn geborene, bisher unbescholtene Klempner jetzige Kanonier Otto Richard Andrä von der 3. Batterie des 28. Feldartillerie-RegimentS in Pirna vor dem Krieg-gericht der 22. Division. Am 17. Nov. v. IS. wurde ein Kanonier vom Wachtmeister genannter Batterie in recht unliebsamer Weise aus dem Geschäftszimmer der Batterie hinauS- beföcdert. In der Voruntersuchung und auch in der Hauplverhandlung gegen den Wacht meister, der auch bestraft worden ist, soll Andrä der Wahrheit zuwider Aussagen gemacht haben, die eine Begünstigung der strafbaren Handlung des Wachtmeisters bedeuteten. Obschon A- in Abrede stellt, von dem Vorfall in der Schreib stube etwas Genaues gesehen und gehört zu haben, wird ihm die Kenntnis davon nachge wiesen. DaS Urteil lautet auf 3 Tage Gefängnis. LrliLItliob in ^potbsLs», Orogsrisa, UiiwrLlvLiissr- UrwäluußSll. — Der bei der Firma Schrepel u. Kutzsch- bach in Hartmannsdorf bei Limbach beschäftigte ledige Arbeiter Max Müller putzte wahrend deS Ganges eine TranSmisssonSwclle; hierbei wurde er vom Kuppelmuff erfaßt, wo durch ihm der linke Unterarm vollständig ab gerissen wurde. Der Bedauernswerte, welcher schon als Kind mit dem Fuße in eine Dresch maschine geriet, wurde inS Chemnitzer Stadt- krankenhauS gebracht. Eotzmannsdorf. Der Portier Max Pacher in Deuben wurde vom hiesigen Ge mei,iderat einstimmig zum Gemeindediener und Rachtschntzmann in der Gemeinde daselbst ge wählt. Weiter schlug der Gemeinderat dem Kgl. Amtsgericht Tharandt Herrn Fleischbe schauer Kurt Schlegel zum OrtSrichter undl Herrn Stuhlfabrikant Wilhelm Kropf zum Stellvertreter desselben vor. — Kleine Notizen. Im Innern des BahnhofS-NcstaurantS an der Georgenstraßc in Leipzig brach ein großes Gerüst in sich zusammen. Von den in dem Raume beschäf tigten Arbeitern wurde einer getötet und drei verletzt. Die Ursache de» Zusammensturzes ist darauf zurückzuführen, daß man von dem Gerüst eine Säule und die Verschwertungen entfernt hatte. Dies ist gegen die Anordnung des bauleitenden Architekten geschehen. — Wegen Heiratsschwindels wird verfolgt der 24jährige Graveurgehilse Rudolph Petzold auS Dresden, der einem Dienstmädchen in Leipzig unter dem Versprechen der Heirat deren Sparkassenbuch mit über 1200 Mark abzuschwindeln gewußt, dessen Einlage er ab gehoben und für sich verwendet hat. — In Radeberg brach im Anwesen deS Wirt- schaftSbesitzer- E. Schiefner Feuer auS. Der Brand griff auf die Wohnhäuser der Witwen Schmidt und Lau über und äscherte diese Ge bäude ein. Anscheinend liegt Brandstiftung vor. — In der Lohnbewegung der Nadelmacher in Chemnitz lehnten die Fabrikanten eS ab, mit .der AgitalionSkommission zu verhandeln. — In Niederputzkau ist die Tagearbei- tcrin und ArmcnhauSbewohnerin verw. Maschke, eine 73 Jahre alte Frau, in der Finsternis vom Dorfwcge abgekommen, in den Mühlgraben gefallen und darin ertrunken. — Am 1. März wird sich Se. Majestät König Friedrich August in Hamburg cinschiffen zur Fahrt nach Lissabon und Madrid, um dem portugisischen und dem spanischen Hofe Besuche abzustatten. Bekanntlich ist König Friedrich August mit dem regierenden König von Portugal nahe verwandt. — In Hoskrciscn erzählt man sich, daß der Kaiser kürzlich bei einem Diner, dem sowohl der Reichskanzler als auch Dernburg beiwohn ten, einen Trinkspruch ausbrachte. Er wandte sich dabei an den Fürsten Bülow und sagte mit einem Seitenblick auf den Kolonial- direklor: „Bernhard soll leben!" Der Reichskanzler soll sich über diesen Trinkspruch deS Kaisers „außerordentlich gefreut" haben. — In Dresden- Friedrichstadt wurde .dieser Tage eine Familie plötzlich in große Freude versetzt. Als man nach dem Abend essen am Tische saß, trat der seit 17 Jahren in Hinterindien weilende Sohn in die Stube, ohne zunächst erkannt zu werden. Erst Sprache und Benehmen verrieten den Sohn, der eS in Indien zu ansehnlichem Varmögcn gebracht hat. — Die Polizei in Chemnitz hob eine aus vier 21 bis 29 Jahre alten Arbeitern bestehende Falschmünzerbande beim Verausgaben falschen Geldes auf. Bei einer Haussuchung wurde eine Menge falsches Geld sowie Werk zeuge zur Herstellung von falschen Geldmünzen vorgefunden. Die Falschmünzer trieben ihr Un wesen bereits seit Oktober. — Wegen einer geringfügigen Ursache war der 18jährige Uhrmachergehilfe Joh. Sonntag in Ebersbach bei Löbau gewillt, drei Morde zu begehen. Nur durch eine glückliche Fügung ist er vor den schweren Verbrechen bewahrt geblieben. Wegen Mordversuchs wurde er verhaftet. Sonntag stand im Geschäft der verw. Frau Weise in Arbeit. Er hatte sich in letzter Zeit wiederholt kleinere Unredlichkeiten zu schulden kommen lassen, und ist ihm deshalb gedroht worden, daß beim nächsten Wieder holungsfälle Anzeige erstattet würde. Sonntag faßte nun den furchtbaren Entschluß, sowohl die Geschäftsinhaberin, als auch den Geschäfts führer Gießelt und seinen Kameraden Haufe zu ermorden. Unter Mitnahme von allein Erreichbaren wollte er dann daS Weite suchen. In der Nacht zum Dienstag schlich er sich zunächst in die Kammer Haufes und hieb auf ihn mit einem Beil ein. Haufe erwachte sofort, stürzte sich auf den Mordbubeu und schrie um Hilfe. Die übrigen Hausbewohner eilten sofort herbei, hielten den Mordbuben fest und holten den Gendarm herbei, der den Täter gefesselt abfübrte. Sonntag hat gestanden, alle drei Personen umbringen zu wollen. Ec stammt auS Schkeitbar bei Merseburg. — Den Höhepunkt der Kochkunst hat in Altenhof bei Leisnig ein weiblich bedienste tes Wesen erklommen, daS dieser Tage seiner Herrschaft ein mit dem gesamten LetbeSinhalt (Gedärmen usw.) gebratenes Huhn versetzte! Die Herrschaft verzichtete auf den „leckeren" Bratenvogel und soll vorläufig keinen Appetit mehr auf Huhn verspüren. Die Musterköchin glaubte gewiß, daß man bei den teuren Fleisch- Preisen alles mitnehmen müsse. — Fern im Süd, das schöne Spanien. Das Räuberwesen steht gegenwärtig in Anda lusien in höchster Blüte. Der Näuberchef Per- nales plündert, wie aus Madrid berichtet wird, zahlreiche Gehöfte, wobei es ihm auf einige Menschenleben mehr oder weniger nicht an kommt. In Sevilla wurde dieser Tage ein Geistlicher am hellichten Tage ausgeraubt, dagegen gelang es der Gendarmerie bei Malaga den bekannten Räuber Lara einzukreiscn und nach längerer Gegenwehr, wobei mehrere Gen darmen verwundet wurden, zu erschießen. Die Regierung ergriff scharfe Maßregeln, um das Räubertum zu bekämpfen, das Spanien auf vaS Niveau Marokko- herabdrückt. — Ein seltenes Vorkommnis ereignete sich in einer Familie zu K l e in rü ck e rs wa l d e. Am Nachmittage des DienSlag verschied die Gutsauszüglerin Karoline verw. Löser in ihrem 84. Lebensjahre. In derselbcn Stunde ja fast zur selbigen Minute in der die Frau verschied, wurde ein Urenkel der Verstorbenen geboren, ein Kind des Enkelsohnes, der im selben Gute wohnt. — Der heutigen Nummer liegt ein Pro spekt des Wahlausschusses für die Kandidatur Bassenge bei.