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Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189202052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-02
- Tag 1892-02-05
-
Monat
1892-02
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.02.1892
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Nr. 2S. — 12. Jahrgang. Die an jedem Wachen««« Mend (mit dem Datun, de« folgenden Tage«) zur Ver sendung gelangend« unvorteiische Zeitung „«ächstscher Landes-Anzeiger": «tt täglich einem rxtra-Beiblatt r. Kleine Botschaft 2. Sächfischer Erzähler » rächfische Gerichtszeitung 4. Tächfisches Allerlei «. Jllnstr. UuterhaltungSblatt s 6. Sonntagöblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei de» Ausgabestellen monatlich 70 Pfg. bei den Post Anstalten 7b Psg. Kllitiies-Ailrelgtr. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die tzauptvlätter de» .Sachs. Landes-Anzeigers" erscheinen (ohae dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Soudcr-Ansgabe als: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg. freist,» Hans; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Pfg. mit Zatragen. PostzeitungSpreiSliste für 1892; Nr. 1342. Freitag. 5. Februar 1892. Der Sächs. LandeS-Anzelger ist für da» Jahr 7893 eingetragen in der deutsche« Post-ZeitnngS-PreiSlisle iinler Nr. 8b8v, in der österreichischen unter Nr. 2651. FürAbonnentenerscheitttjecininalimJahr: Jllnstr. Weihnachtsbnch (Jahresbuch). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz. Thcaterstraße Nr. S. Feriisprech-Anschluß Nr. 138. Tclegr -Avr.: LaudeS-Anzciger, Chemnitz. rf^l'pretS: Rcnnnder Ulp 'l'''^ (ca. 10 Silben fastend) für in Sachsen wohnende Inserenten 15 Pfg., für außerhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Pfg- - Bevorzugte Stelle (Ispaltigc Petitzeil.) 30 Pfg. -Anzeiger" (billigere Sonder-Ansgabe der Hauptblätter der „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Best lcstttt). Amtliche Anzeigen. Freitag, den 8. Februar 1892, Nachmittags 2 Uhr gelangen im Hanse Königstrnjze Ar. >8 hier 2 Billards, 1 Buffet, Stühle, Tische, 1 Bier-Apparat. 1 Pianino u. a- S. gegen sofortige Bezahlung zur öffentlichen Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher bei de,» «gl. Amtsgericht Chemnitz. Freitag, den 5. Februar 1S»S, von Norm, v Uhr ab sollen hn Auktionssaal« des JnstizgcbäudeS hier folgende Pfänder, alS: Möbel, Spiegel, SophaS, LeihhanSscheine, Winter- und Sommerstoffe, Ladeiv tische bcz. Tafeln, Regale, Cognac, Wein i» Flasche» und Fässern, Tafel- und Brückemvaagen »> Gew., ca. » Ctr. Kartoffel», ca. 3 Ctr. Pflaume,,. l Nähmaschine, 1 dgl. f. Sattler, 5 Ttzd. P. Strümpfe, l compl. Reitzeug, 1 Wasch- nnd 1 Dynamomaschine, l Zweirad, 1 eis. Geld- und 1 Maaren- schrank, 6 Faß Bier, 1 F. Sancrkrant, 1 Bicrapparat, 1 Billard mit Znbeh., L Pianinos, 1 Herrcnpelz, b0 Stühle, 2 Schreibtische, 1 dgl. Pult, 45 Packele Pfefferkuchen, bSOO St. Cigarren, 3 Bunde Bleirohr, 24 Paar Stiefelette», 4 P. Stiesel, 30 P. Filzpantoffel, 90 Schachteln Wichse, 1 Kanarienvogel »,. Bauer, 1 gr. Bild — Sa» Remo —. 2 Spieldosen rc. gegen sofortige Bc zahlnng zur Versteigerung gelangen. BShme, Gerichts Vollzieher bei dem Königlichen Amtsgericht Chemnitz. Sonnabend, de» 6. Februar 1892, Nachmittags von V,2 Uhr ab, gelange» im Gasthof zum Hirsch i» Gable», dort eingestellte Psand- stückc, als: 79 Stück Kleiderstoff, 40 Stück Barchent, US Stück «leiderzengreste, Kattun, Stubendeckeuzeug, Franenjacken, Strick garn, 1 Ladentisch, 2 Regale n. s. W. gegen sofortige Bezahlnng zur öffentliche» Versteigerung. Selbmann, Gerichtsvollzieher bei dem Königlichen Amtsgericht Chemnitz. Politische Nundschau. Chemnitz, den 4. Februar. Deutsches Reich. König Otto von Bayern. Aus Münch-» kvlnmt die nach folgende halbamtliche Kundgebung: „Gegenüber de» i» verschiedene» Blättern gemeldet» Gerüchte» über den Gesundheitsziistaiid des König- Otto wird von unterrichteter Seite iniigcthcilt, daß eine acnle Verschlimmerung bei dem Könige nicht cingelretc» ist, trotz der selbstverständliche» Schwanlunge» iu dem Befinden und obgleich der KrankheitSproceß a» sich ei» zwar langsames und kanni bemerkbares, jedoch immerhin fort'chreitcndes Zerstören deS Gesaimulorganismus ist." Die Wahtgesetzcommissio» des Reichstages hat de» vom Abg. Rickert beantragten Z >0 der Novelle zum ReichSwahlgesctz an genommen, wonach der Wähler in einen amtlich al gestempelten un durchsichtige» Umschlag, dessen Form, Größe und Gewicht gleichmäßig für alle Wahlkreise festgestellt wird, de» Slimmzeltel zu überreiche» hat Die Budgelrommisstou des Reichstages setzte am Mitt woch die Berathnng des Militär-Etats fort bei den einmaligen Aus gaben dcS orderst.ichen Etats. Eine Reihe von zweiten, dritten und vierte» Baurateu für Äaiernen, Magazingebäude rc. wurde genehmigt, ebenso die erste Banrale für ein Magazingebäude in Altona, sowie die erste Rate für ein Proviant- und Tienstwohnungsgcbände in Thor». Dagegen wurde die erste Rate ron 15,000 Mk. zum Neubau eines Dienstwohnungsgebäudes für dm comniondicendc» General des Garde-Cvrps und de» Gouverneur in Berlin einstimmig abgelehnt. Eine Berti aucuscounnissto» des Reichstages nahm am Mittwoch vertrauliche Erklärungen der Militärverwaltung über die neuen Forderungen für die Armee enlgege». Dieselben dürften an- gerwmmcn sei». Ter Neichsanzclger veröffentlicht die vor» Bundesrcsth genehmigte» Bestimmungen bclr. Ursprungszeugnisse für die aus meist, begünstigte» Ländern eingehenden Waar?», sowie die Aufforderung zur Subscriptiou von 340 Millionen drciprocculigcr tenlschcr Ncichs- und preußischer Staatsanleihe z»n> Curse von 83,00 am 9. Februar. Man erwartet ecke große Ueberzeichnuug. Prentzisches Stbgeorvnctcnhatts, Milttvochssitznng. E»r- gegarigc» ist der Gesetzentwurf, bctr. die königliche Polizciverwaltiing j» den SläLie». Verschi dene Rechnnngssache» werde» dcballelos Die Goldfee. Original-Noma» von Errrmy Nossi. (Fortsetzung.) Nachdruck verboten. „Und da« glaube» Cie? Untre» ei» Man», der Sie liebt? Als ob cs »och Besseres nnd Schönere- aus der Welt gäbe, als unsere Fra» Adah," ries Elly stürmisch. „Acer er hat es mir selbst geschrieben, »reine gute Etty." — „Geschrieben? — was haben Sie »i,lt Alle- auf des Teufels Befehl geschrieben? Wisse» Sic, ob er Ihre» Sidney nicht ebenso durch Drvhlirigr» und Lüge,, gezwungen hat, wie Sie selbst? Und das habe» Sie mir bis ans de» heniige» Unglückstag verschwiegen? Erst spreche» Sie Ihren Velier persönlich, Auge in Auge, ehe Sie so Unglaubliches glaube». — Und wen» ich de» Portier Niederschlage >— ich eile in die Ltadl!" Adah stand herzllopfcnd und zweifelnd, hoffend und fürchtend vor ihr und hielt sich a» ihren Händen, als bedürfe sie einer Stütze. Die- einfache Mädchen errielh instinktiv, worauf sic mit all' ihrer ge rühmten Klughcil nicht geraihe» war. Aber wie entkomme»? Ohne des, Herrn schriftliche Erlaubniß durfte Carlie keinen von der Dienerschaft hinanslassen — ein Ent kommen war unmöglich. „Versuchen will ich es jedenfalls," sagte Eich, „ich gehe in meine Kammer nnd kleide mich an, daS Weitere findet sich! Der irene Arzt ist soeben cingelrossc», vielleicht daß um seirreiwillen Doclor Martigny kern AufoebenS »rachen will und mich gehen läßt!" ES war ne»» Uhrl" J»> zweiten Stock, unter dem Dach, lagen die Ziinmerche» der Dienerschaft de» Hause», der breite Schornstein durchlief iu der Mitle de» Boden »»d bildete mit der einen Wand ein Dreieck. Hier saß Jim feit einer Stunde, scheinbar mit AnSbesscrn beschäftigt Niemand war bisher hier oben gewesen, die Frühstunde hielt Alles in Arbeit unten i», Hause fest. Da kam Etty die Treppe hinauf, sie sah de» Kaminfeger, c« erledigt. Alsdann wird der Gesetzentwurf betr. die Führung der Aufsicht beim Arnisgericht I und Landgericht 1 in Berlin in erster Lesung beralhc». Gegen den Entwurf »rachen zahlreiche Abgeordnete ihre Bedenken geltend, die als praktischer eine Vermehrriirg der Richter- stelle» in Berlin in Vorschlag bringen. Der Entwurf wird als dann der Jilstizcommijsivn überwiese», und hierauf in die zweite Be- ralhurig des Staatshaushalte- cingctrelcn. Der Etat des Finanz ministeriums wird irnberändcrt genehmigt und hierzu mit Zustirr»» urig des Firianzmiiiisters eine Resolution angenommen, worin die Negierung ausgefvrdert wird, in Zukunft dem Etat eine Nachweisurig über die Regelung der Altersstufe» für daS Aufsteigcn im Gehalt an- znsügcn. Dcballelos wird der Etat der indircctcn Steuer» genehmigt, nnd alsdann die Wcilerberathung des Etats ans Donnerstag vertagt. Ei««e „eisah lothringische Frage". Die Ncdacliun des „Figaro" irr Paris Hai brieflich den Abg. Engen Richter »», seine Ansicht gebeten über die Fragen der Abtretung, de- Austausches oder der Ncutralisirniig von Elsaß-Lothringen u. s. w. Anscheinend sind dieselbe» Frage» noch a» andere deutsche Abgeordnete gerichtet worden. — Der Abgeordnete Engen Richter crtheilt nun der» „Fi,aro" i» der „Frcis. Ztg." öffentlich de» Bescheid, daß für ihn überhaupt eine „elsaß-lothringische Frage" seit der» Friedensschlnß vo» 1871 nicht vorhanden ist. Entschieden die einzig richtige Antwort! Oesterieich-Uttgaitt. Die österreichische Regierung und die russische Judeu- eiutvanderuttg. Der Ministerpräsident Graf Taasfe lheillc i»> Wiener Abgcvrdnetcrrhanse am Mittwoch mit, daß die Behörde» a» der Grenze angewiesen seicy, snbsislerizlose n»d paßlose russische Juden nicht i» Oesterreich cinzulasse». Unbemittelte Jude», welche trotzdem über die Grenze gelangt sind, sollen wieder abgeschoben werde». England. Der englische Ministerpräsident über die Lage. Der Premierminister Lord Salisbury hat sich in einer conscrvative» Ver sanimlnng in Excicr über die Lage ausgesprochen, aber dabei nur englische Interesse» berührt. Hervorzuheben ist aus seinen Worten, daß er nicht daran denkt, auf Aegypten zu verzichten, und ebenso wenig den Irländern die von diese» geforderte Selbstregierung zu geben. Frankreich. Die Franzose» haben von ihrem neuen Zolltarif bisher nichts, als Schade«»: In Paris sind, wie gemeldet, die Preise für Schinken, Würste, Käse, Bier, Brod, Wein und Fleisch ganz er heblich in die Höhe gegangen, so daß allgemeine Uiiznfricdenheit laut wird. Ein »och schwererer Schlag droht aber den in Paris so ein- flußrcichen Schriftstellern und Dichtern. Sowohl die Schweiz, wie Spanien, die sich über einen neuen Handelsvertrag mit Frankreich bisher nicht haben cinigen können, wolle» die bestehende Litterarcon- ventivu kündige», so daß das geistige Eigcnlhnm Frankreich'- in beiden Ländern bogelsrei ist. Und doch werden i» der Schweiz, wie in Spanien, sehr viele französische Bücher gekauft. Afrika. Ueber die Neuauwerbnugeu für die dentsch-ostafrika Nische Schntztrnppe berichtet da- „D. Cvlnnialdl.": Die Mille Januar d. I. mit den, Dampfer „Hindu" in Aegypten angeivorbencn 300 Sudanesen sind glücklich in Dar-cs-Salaa»i eiiigelroffen. Ma die Physische Beschaffenheit der Mannschaften betrifft, so läßt dieser Ersatz nichts zu wünsche» übrig. Oberführer Schmidt und Oberarzt Or. Becker haben die Reise »ach Mozambique bczw. Jnhambanc angelreic», uni dort die Anwerbung von 300 ZnlnS vvrznnehmen, nachdem das hierzu Erforderliche bereits durch den deutschen Conjnl in Mozambique in die Wege geleitet worden ist. Weitere 200 Mann sollen im nächsten Frohjahr n> geworben werden. — In Süd- kamerun ist eine neue deliische Behöldcverwalinng eingerichtet worbe». Sitz derselbe» ist die Stativ» lilribi. — In Kamerun ist de»' Anfang mit der Bildung einer Polizeitruppe von zunächst 54 Man» gemacht worben, darunter 17 Haussas der Tvgolruppe 18 Krujunqeu und sonstige Eiiigcboreuc, die sich freiwillig zum Dienst in der Truppe gemeldet habe,'. Die Uniform wird «'» Bluse niit rolh paspoiliriem Malroseulragen, kurzer Hose von hellbraunem Kakey, rother Schärpe und rvlheni Fez mit Troddel bestehe». Die Aus rüstung setzt sich zusammen aus dem Gewehr, Modell 71, Seilen» gewehr, Brotbeutel und Feldflasche. Versuchsweise werden einzelne Leicke eine» Rucksack erhalte». — Die erste deutsche Station am Bietoria-See i» Ceniral-Asrika ist nunmehr definitiv errichtet. Der Geiieralgouverncur, Freiherr von Soden, hat den Lcntnant Hcrrmaun zum Siationschef i» Bnkoba ernannt. Der »ene Stationsckief hat die ausdrückliche Weisung erhalten, i»> Hinblick ans die nicht sehr bedeutende» Mittel sich möglichst aller kriegerische» Actionen zu eilt» halten und zu versuchen, mit den Eingeborenen sich friedlich an»» einanderziisetzen. Amerika. Deutschlands Handelsveziehnngen zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Ans Washington wird telegraphiert: Präsident Harris»» hat eine Prvrlamatio» erlasse», in welcher die mit Deutschland vereinbarte, auf Gegenseitigkeit bernhendc Convention »litgelheolt wird. Gleichzeitig ist ei» Schriftstück bcigefügt mit den Bedingungen, unter welchen amerikanische Producle und Fabrikate künftig in Deutschland zugclasscn werden sollen. Australien. Bon den Samoa-Jnsrltt. Aus den nun schon seit einem Dutzend Jahren sorlwährend von inneren Unruhe» heimgesnchte» Sainoainseln, ans welchen leider nur zu viel deutsches Blut geflossen ist, scheint nun endlich Ruhe einkehre» zu wolle». In Folge rin«» ganz energischen Anflretens der Berlreter des deutsche» Reiches, En.flands und der Vereinigten Staaten Nordamerikas hat der »»ruhig« Mataafa seine meisten Anhänger verloren. Die rechtmäßige Negierung des Königs Malieloa ist nun fest gestützt. MM« fiel ihr auf, daß er statt des Wamse» einen Rock trug nnv sie trat näher zu ihm. Wohl oder übel, er mußte ihre Frage beantworten, die sie über Fenergcführlichkeit an ihn richlele — in die Enge ge triebe», entschloß er sich zu einer Bitte. „Ich bin eS, Miß Etch, ich, Jim! Ihr Vater ließ mich gestern Abend wcitergehe», obgleich er mich erkannte; stürze» Sie mich nicht in's Unglück. Ich habe ja »nr gelhan, was mein Chef besaht, und ich habe es »iiger» gelhan — nie in meinem Leben will ich wieber «lwa» Unrechtes thu», Miß Elly, helfen Sie mir dies eine Mal nur." Ein Blitz fuhr Elly durch de» Kopf: „Kommen Sic in meine Kammer, schnell, daß Niemand Sie sieht." Und als sie drinnen waren, sagte sie: „Wenn Sie das Haus nicht bald verlasse», wird man Sie suchen, erkenne», ansliefern. Ich will Ihne» eine» Vor schlag machen: wir tausche» die Rolle», ich verlasse als Schornstein, feger das Haus. Sie bleiben i» meiner Kammer, reinigen sich und ziehen Weibcrkleidung an — Martigny feiert heule Hochzeit mit meiner Herrin, es wird später Unruh: geben, da finde» Sie schon ei» Mittel zum Entkommen. Meine Kleider freilich sind Ihnen zu groß — die von der Primadonna würden Ihne» passen — aber Geduld, bis 12 Uhr bin ich zurück, ich verschaffe Ihnen dann, war i« brauchen. Schließen Sie sich so lange ei», und frägt man nach mir, so anlworle» Sie, als sei ich es, „Ich habe Zahnweh". Man darf meine Abwesenheit nicht merken — verstanden?" „Gewiß — aber mein Zeug da wird Ihnen zu eng sein. II,'. Marckgny ist lang« nicht so groß und stark wie Sie." „Gleichviel — ich binde mein schwarzes Shawltnch wie einen Plaid um den Leib, der deckt, was offen bleibt. Schnell also, Jim, es ist kein Moment zu verlieren — ich gehe hinter meinen Vorhang des GarderodenyaltecS — dorthin legen Sie mir Ihr Zeug; ziehen Sie einstweilen dies Hauskleid an — ich bringe Ihne» später, wie gesagt. Passenderer. In fünf Minute» war der Wechsel geschehen; zwar war Sich viel z» massiv für die Kleidung, aber der Shawl deckte Alle», dann lies sie hinan-, schwärzte sich an den Kugeln »«sicht und Hände, Deutschen Reichstag. 162. Sitzung vvm 3. Februar. IVr Uhr. Am BlmdcSrathstisäe: vo» Caprivi, von Bötticher, von Mar- Ichall, von Maltzahn- DaS Ha»S ist etwas bester besetzt. Es wird sofort I« die Tagesordnung cingctrclen. Die Declaration bctr. die theilneise Ver längerung des zwischen d-m Deutschen Reiche »nd Spanien 1883 abgeschlossenen Handelsvertrages wird in erster nnd zuecker Lenmg angenommen. Abg. Graf von Dönhoff-Friedrichstein (coiff.) begründet hierauf de» von ihm gemeinsam mit den Abgg. Graf Donglas, Gebiert, Lutz, Menzer und Graf Moltke eingebrachlen Gesetzentwnrf bctr. die Schaffung eines Hcimställengcsctzcs für das Lettische Reich. Redner we.st zur Begründ ung des Antrages auf die prccäre Lage deS Bauernstandes »nd die schweren Lasten, die derselbe zu tragen hat, hin »nd betont tue Nothwcndigkeit, für die Seßhasiniachung der Bevölkerung anf dein platten Lande mehr als bis her Sorge trage» zu müssen. Andernfalls werde der Bauernstand mehr »nd mehr zurückgehen, während eS doch im Interesse d.s Staates selbst liege, ihn gesund nnd kräffig z» erhalten. Abg. von Bar Ureis.): Der Gedanke, dass Jedermann ei» eigenes Heim besitzen soll, ist gewiß ei» recht sympathischer Gedanke, aber die poetische Schuber,mg deS glil.ltiche» Familienlebens in einem solchen Heim bars darum noch lange nicht von einer gründliche» Prasting eines solche» Anträge» abhalten. Ich glaube nicht, daß ei» Heimslätiengcsetz so weitgel ende Wirk ungen für die Landwirihschakt zur Folge haben wird, wie der Vorredner meint. I» Nordamerika giedt e» ja schon ein solches Hcimstüttcngesetz. TaS- ielbe hat aber weder eine Versämldnng der Farmer zu hindern vermocht, »och hat es die Farmer an ihre Familien gekettet. Es sieht drnden vielmehr ver schiedentlich recht trüb ans. Na-b den, »NS hier nnlcrvieitete» GesetzeSantraa darf der HeinistäUentesitz nicht verpsandet werden, wohl aber ist jrin Verkauf zngrlassen. Damit verfehlt aber der Entwurf ganz »nd gar sei. en Zweck, oder dieser kau» auch ningangen neiden- Dnich die alleinige Zulassung von Amo tisackonshypothcke» für ten Heimstätlenbcsitz w:ro dein Jnaabcr nur der Credit verlhenert. Dann überlässt der Entwurf auch der La» eSg sehgebung viel zu viel Aiissiihrniigsbcstiiniiiungcn» »nd das ist nicht voit. c.lhaft. Daß er gut gemeint ist, gebe ich gewiß zu, aber er wird daS c-efuhl der Ver antwortlichkeit i»i Bauernstände nur zerstöre» und darum am Ende mehr schaden, als nutze». Abg. Gras Bat lest rem (Ctr.): Namens meiner Partei habe ist zu erklären, daß wir dein Entwurf sympathisch gegenüberstehe». Wir würden hing sie über die Schüller», nah,» die Lecker ans den Kopf, wagerecht, so daß sie ihr Gesicht beschüttete nnd stieg in'S Parterre, mehrere Mal mit tiefer Stimme rufend: „Vorsicht!" Carlie sah den Esscnkcyrec znrückkoinme» und schloß die Hans- thür auf, ging dann hinaus, um auch daS Gitter aufzaschließen. Als aber Carlie daS Gitter öffnen wollte, llopfte Martigny, der am Fenster stand, und machte ihm ein Zeichen, es zu unterlasse» — die ganze Erscheinung des Kaminfegers fiel ihm anf. City merkte scin Zögern »nd erriech die Ursache. Blitzschnell hob sie ihre Lecker vom Kopf, legte sie gegen da) Gitter, lief schnell die Sprossen in die Höhe und i» dem Moment, wo Marligny Hand an die Lecker legte, sprang sie hinunter, mehr als M nincshohe ris- kirend. Ter Sprung lähmte einen Moment Hre Kraft, die Füße dröhnten ihr vom Anprall anf den Harle» Baven, dennoch lies sie vorwärts so gut sie vermochte, »nbcknmniert »i» das Schreien hinter ihr — in ein paar Augenblicken war sie in dem wallenden, gr uen Nebelschleier verschwunden. Ei» Verdacht durchzuckte Or. Martigny, er klopfte bei Adah. „Wollen Sie sich nicht bald an Ihre Toilette machen, meine angebetete Adah? Punkt elf Uhr wird Notar Roberts, der Standes beamte unseres Reviers, hier seit«, m» den Tranact zu vollziehen, ebenso die Zeugen. Das Haus verlasse» wir erst morgen. In meinen Zimmern, die so oft das Seufzen unerwiderter Liebe ver nommen haben, will ich meine» schönsten Tag feiern — morgen Mittag reise» wir nach de», Süden. Doch Sie sind allein, wo ist Ihre Dienerin Elly?" „Sie ist aus ihrem Stübchen —* „Ich werde sie Ihne» schicken." — Sara war anf dem Gang als er hinanSlrat. „Bitte, Sara, gehen Sie hinauf, Etty ist auf Ihrer ktammcr, sie soll zu ihrer Herrin kommen." Sara kam gleich wieder: „Sie sagt, sie käme gleich, sie hat so furchtbare» Zahnweh und jammert so sehr." Er war beruhigt. Etty war zu Hause — wer aber war dieser sonderbare Essenkehrer? (Fortsetzung »okgy
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