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Dresdner Journal : 15.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189905153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-15
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 15.05.1899
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ßWWWWW Dresdner Journal B. 18SS ^110 Montag, den 15. Mai abends Amtlicher Teil cka. trn! leer ¬ em Ereignis von aber den !er batte Nichtamtlicher Teil Ter ungarische „Äauzelparagraph Kunst un- Wissenschaft. dazu no, ning mal -- n i« llt. «d »r, u» ki« ti« trn. fdi« fü. -HU ro» Ihr g«. 10er iitee lerin besitzt nicht nur eine wunderbar schöne Altstimme, sondern lch poetische« und musikalische« Empfinden und eine man kein ganz deutliche« Bild, da die Ausführung unter mehr- fachen JntonationSschwankungrn litt, sodaß die ziemlich lebhafte Modulation de« Satze« unklar blieb. Die Mei ninger Quartett-Genossenschaft der Herren Bram Eide- ring, August Funk, Alfonv Abba« und Karl Pie ning machte sich um die Aufführung de« Werke« ver dient; die Ausnahme war so beifällig, daß der Komponist aufführung, der eme kurze, herzliche Begrüßung der Fest teilnehmer durch den Vorsitzenden de« Festausschusses Hrn Geh Rat Harz vorausging, ihren Anfang. Auf dem Programm der Aufführung stand als erste Nummer ein O-äur-Streichquartett von Percy Sherwood, da« vom Allgemeinen Deutschen Mufikverein preisgekrönt worden ist. Da« Werk ist, wie der „Tägl. Rdsch" geschrieben wird, geschickt und quartettmäßig ge. arbeitet und zeigt hübsche, flüssige melodische Stimmführ ung, macht aber im ganzen keinen vielsagenden Eindruck Man hat nicht das Empfinde», al« rede eine starke Per sönlichkeit mit unabweisbarem Ausdrucksbedürfnisse zu einem Am ansprechendsten ist da» wirksame, frische Finale, da« u a einig« sehr hübsche Qrgelpunkte enthält, in dem aber auch ein paar schlimme Gesuchtheiten störend auffallen Don dem Trio des Scherzo« erhielt — Technik der Stimmbehandlung, wie man sie in gleicher Schlackenlofigkeit äußerst selten erlebt. Sie sang zwei Lieder von Han« Sommer, von denen da« eine äußerst gesucht, da« andere dagegen gefunden ist. In Richard Strauß „Ruhe meine Seele" erzielte sie tirfergreifend« Wirkungen, und den wundervollen „Traum durch die Dämmerung" mußte sie wiederholen. Da« erste groß« Festkonzert brachte sech« Nummern, dar«nt«r fünf umfangreich« N«uheilen lieber Haupt hat di« vor einem Jahr geschaffene Neuorganisation de« All gemeinen Deutschen Musitoerrin« unter andere» die er freulich« Folge, daß fortab d«r Verein seine Hauptkraft auf die Vorführung neuer oder unbekannter älterer Werke verwendet Bon den dr«i Orchesterwerken de« Abend« hatten Georg Schumann« Variationen über den Choral „Wer nur de« lieben Gott läßt walten" den arößten Erfolg. Da« Werk ist durch«»« nicht kirchlich, ed-niowenia akademisch. I» Stil ei« «enig verwandt mit den Brah»«schrn Variationen über einen Choral von Haydn, Tagesgeschichte. Dre-dea, 15. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August hat Sich, begleitet vom Major im Generalstabe v. Carlowitz, gestern nach mittag auf einige Tage zur Truppendefichtigung nach Zittau begeben. Zu einem am Abend nach der An kunft im Hotel „Reichshof" veranstalteten Abendessen waren die Herren Obersten Meißner und Frhr. v. Friesen, Bürgermeister Oertel, Forstmeister Korsett und Ober förster Schönfelder mit Einladungen ausgezeichnet worden. Auf der Rückreise am Dienstag gedenkt Se. König!. Hoheit das BeznkSkommando Bautzen zu besichtigen und nachmittag- mit drm LffiziercorpS der 4. Infanterieregiment- Nr. 103 zu speisen. Dresden, 15. Mai. Der Kaiser! u. König!. Ocsterreichisch-Ungarische Gesandte Graf Lützow hat einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit ist dem Kaiser!, u. König!. Legation-sekretür Graf Szechevyi die Leitung der Geschäfte der Kaiser!, u. König!. Gesandtschaft über tragen worden. Deutsches Reich. * Berlin. Ihr« Majestäten der Kaiser und di« Kaiserin sind mit den jüngsten Kindern vorgestern nach mittag bei prachtvollem Wetter in Wiesbaden ein getroffen und am Bahnhofe von der Prinzessin Luise von Preußen und den Spitzen der Behörden empfangen worden. Dom Bahnhofe fuhren die Majestäten durch die herrlich geschmückten Straßen nach dem Schlöffe, überall von der zahlreichen Menschenmenge enthusiastisch begrüßt. Auf der Fahrt nach Wiesbaden hatte sich der Kaiserlickie Sonderzug eine Viertelstunde in Münster am Stein auf- gehalten, wo die Söhne Sr Königl. Hoheit de« Prinzen Heinrich, die Prinzen Waldemar und Sigismund, Ihre Majestäten begrüßten Se Majestät der Kaiser wohnten abend« der Hauptprobe de« Lauffschen Drama« „Eisen zahn" bei Gestern morgen ^9 Uhr begaben sich Se Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin zu Fuß zum Militärgotte«dienst nach der Hauvtkirche Später unternahmen beide Majestäten Ausfahrten. noch ipit den unabwei«baren Forderungen de« religiösen Gefühl» verknüpft seien. DrrKabmetrschef hatte sich ein dringlichst gegen die Zumutung einer kirchenfeindlichrn Tendenz verwahrt und dabei unter anderem gesagt, die Regierung fördere mittelbar da« Ansehen der Kirche, wenn sie einer zu politischen Zwecken dienenden Pro fanierung d«r Kanzel vorbeuge. Seine klaren und loyalen Worte übten einen mächtigen Eindruck, und unter diesem Eindrücke beschloß die Versammlung mit imposanter Mehrheit die Annahme de« Gesetzentwürfe«. Da« Votum de« MagnatenhauseS eröffnet den Pfad zur Durchführung einer Reform, welche in ihrer Gänze die Befreiung de« ungarischen Parlamentarismus von dem schweren Ge brechen der Wahlmißbräuche bewirken wird. Jene« Votum erscheint aber auch al« erfreuliche Bekräftigung der That- sach«, daß die exklusiven konservativen Kreise unsere« Landes mit Ueberwindung ihre« persönlichen Empfindens bestrebt sind, die Vorteile ungestört heranreifen zu lassen, die au« der neuen Gruppierung der Parteien hervor- gehen könne» vezn«»prei». Für Dresden vierteljährlich: r Mark dv Pf, bei den Kaiser- lich deutschen PostanstaUeu viettetiährlich S Mark; außer halb de« Deutschen Reiche« Post- und Etempelzuschlag Einzeln« Nunuueru: 10 Pf. Erscheine»: Täglich mit Ausnahme der kann- und Feiertage abends. Fernspr.-Anschluß: Nr 12»S vutündtOung-gedützren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift SV Pf. Unter „Eingesandt" die Zeile KO Pf. Bei Tabellen - und Zisfernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königlich« Expedition d«S Dresdner Journals Dresden, Zwrngerstr ro. Fernspr.-Auschluß: Rr. 12ÜL de« Gotte«Hause« ungebührlich verwertet. Diese Umtriebe lehnen ihr« Spitz« selbstverständlich immer gegen die liberalen Bestrebungen, welche die Grund lage de« Wirken« der jeweiligen Regierungen und die Basis der gesamten hocherfreulichen Entwickelung de« un garischen Staatswesen« waren. Außerdem hat die rück sichtslose Agitation der niederen Geistlichkeit auch insoweit eine Schädigung allgemeiner Interessen veruriacht, al« sie die Gegner zur 'Nachahmung anspornte und so die Volks» leidenschaften in bedenklichster Weise schürte Dies« be dauerlichen Verhältnisse waren nicht zu beseitigen, so lange die Angehörigen de« Klerus wegen ihrer Aus schreitungen nicht zur Verantwortung gezogen werden konnten. Der Gedanke einer Aenderung der in Fraß« kommenden Gesetzesbestimmungen entsprang nicht allein dem egoistischen Bedürfnisse der Regierungen, sondern auch dem Prinzip« der Gerechtigkeit gegen die durch kein« Aus nahmestellung geschützten weltlichen Mitstreiter im Wahl kampfe und endlich dem lebhaften Wunsche nach einer Hebung deS Niveau«, auf welchem sich die Wahlkämpfe bei uns abspielen. Er ist im Laufe de« verflossenen Jahr zehnt« wiederholt aufgetaucht; erst die jetzige Regierung hatte aber den Mut, mit aller Entschiedenheit an die Durchführung der Reform zu gehe». Da« neue Gesetz verfügt die gleichmäßige Behandlung aller Wahldelikte, wer immer sie auch begangen haben möge. Diese un parteiische und gerechte Verfügung muß bei unbefangenem Urteile gebilligt werden; sie kann nur dort auf Wider spruch stoßen, wo man strafbare Handlungm durch die Ausnutzung einer veralteten Begünstigung der wohlver dienten Strafe entziehen möchte. Für da» Kabinett Szell war die nun im Sinn« de» Liberali»mu« und der Gerechtigkeit erfolgte Entscheidung auf dem Podium erscheinen konnte D«» Weiteren brachte da« Programm eine Biolon cellosonate (v-äur, op. Sl) von Felix Draeseke. Di« Sonate ist technisch glänzend und an Schönheiten reich, ganz und gar nicht akademisch. Da« Largo mit seiner eindringlich warmen, fast leidenschaftlich erregten Melodik macht einen tiefen Eindruck. Da« Finatthema Ningt an dasselbe Thema au« der Pastoralsymphonie an, da« schon zu einem Etreichquartettsatz Draeseke« Gevatter gestanden hat Zur Interpretation de« ernsten, g«haltv»llen Werke« veninigte» sich Konz«rtmeistrr Johann«» Smith au» Bückeburg — b«i dessen ausgezeichneter Technik be ¬ sonders em wundervolle« Pizzicato Hervorzuheien ist — und Waldemar Lütschg, der sich al« stilsicherer Kammer musiker erwies Dvorak« Streichquartett ttckur, op. 106 reicht nicht ertfernt an die Bedeutung seine« Quartett» im As ckur, op. 105 heran Da» Adagio enthält allerdings manches Schöne. Da» Finalthrma lehnt sich ungeniert an ein Thema von Spohr an Frl. Hertha Ritter sang mit warmem Empfinden und guter Sprachbehandlung drei Lieder von Sigmund v. HauSegger und zwei von Hugo Wolf Eduard Ri»ler saß am Klavier und begleitete namentlich Wolf« „Per» laffene« Mägdelein" sehr stimmungsvoll und innig Die andere Sängerin de« Abend« warFrl Therese B eh r; die Künst- Wichtigkeit Die jetzige Regierung hat ihr Amt am Be ginne einer einschneidenden Wandlung unserer Partei- verhältnisse übernommen. Ihr Schicksal ist untrennbar verknüpft mit der parlamentarischen Neugruppierung, welche eine Epoche aufreibender Wirren beendete Eine der bedeutsamsten Do'bedinqurzen diese« Scenenwechsel« war der Abschluß der Vereinbarung, welche der früheren Nationalpartei die Erfüllung ihrer langjährigen Forderung, betreffend die Purifikation der Wahlen, zusicherte. Die Nationalpartei vertrat ein edle« Prinzip, al« sie jene Forderung immer wieder erhob, und da« Ministerium Szell hat sich ein dauernde« Verdienst erworben, indem e«, im Gegensatz« zu seinen Vorgängern, da« Verlangen ApponyiS und seiner Anhänger als ein begründete» acceptierte. Damit war aber auch eingeräumt, daß die vielumstrittene Reinigung der Wahlen nicht al« Schein reform, sondern in einer wirklich dem Zwecke entsprechendkn Weise durchgeführt werden müsse. Und darau« ergab sich mit unerbittlicher Logik neben anderen legislatorischen Maßnahmen auch der „Kanzelparagraph". Manche von jenen, welche an dem Zustandekommen der Abmachung über die Wahlreform beteiligt waren, dürften heute einzelne Bestimmungen der Reformvorlage al« unbequeme Härten betrachten Wenn aber die Idee einer Säuberung unserer Wahlverhältnisse nicht mehr zu taktischen Augen blickszwecken einer Regierung oder Partei, sondern als Plattform für die Einigung großer Parteien auf die Tagesordnung gelangen und ernstlich verwirklicht werden sollte, so mußte sie so ausgestaltet werden, wie dies nun feiten« de« Kabinetts Szell geschah. Im Abgeordnetenhause war die Erörterung de« Re- formentwurfe« bald abgeschloffen. Die Debatte gewann durch einige Zwischenfälle ein lebhafte« Gepräge; das Resultat aber wurde von weiteren Kreisen kaum beachtet, da die Zustimmung der zweiten Kammer zu der Re- gierunaSvorlage als unzwei'elhaft aalt Mit um so Au« Buda-Pest wird uns geschrieben: In unserem Magnatenhause ist vorige Woche eine Entscheidung von großer Tragweite gefallen. Aus der Tagesordnung stand der Gesetzentwurf über die Wahl- genchtSbarkeit, und die Erörterung galt speziell dem „Kanzelparagraph", d h. den Bestimmungen, welche einer mißbräuchlichen Beeinflussung der Wählerschaft durch die Geistlichkeit vorbeugen sollen. Diese Bestimmungen find keineswegs in einseitiger oder tendenziöser Weise gegen die Geistlichkeit gerichtet; sie besagen nur, daß Aus schreitungen der Priester in Wahlangelegenheiten künftig hin von jenem weltlichen Gerichte untersucht und ge ahndet werden solle«, da» in allen von Zivilpersonen begangenen Wahldelikten mit der Judikatur betraut ist, nämlich von der Königl. Kurie. Bisher war der Geistlichkeit in dieser Hinsicht eine Ausnahmestellung ein geräumt, die vielfach geradezu den mittelbaren Anlaß peinlicher Uebergriffe bildete. Aus der Geschichte unserer kirchenpolitiscben Kämvfe weiß man, daß der niedere nur für ein paar Stunden ouse auf Effekt spukenden großstädtischen und seuilletonistischen Gespenster für Men schen von Fleisch und Blut zu nehmen Da die Vorführung nun einmal unvermeidlich war, so gab die Darstellung des auf der Grenze zwischen Zntriguant und Lebemann stehenden Baron« Mettenborn dem Berliner Gaste Gelegenheit, eine weitere Seite seine« Talent» und seiner offenbar sehr vielseitigen Kunst zu entfalten. So viel Glauben die unmögliche Figur finden kann, so viel gewann ihr Hr. Stahl mit seiner Ver körperung Sin Zug einfacher Kraft, und von der sicheren, zugleich feinen und festen Art de« Spiel«, die in der wirksamen Wiedergabe de« Augenblick« nicht vergessen macht, wa« voranbegangen ist, und vorauffühlen läßt, wa« folgen soll, gmg durch seine Auffassung der Rolle hindurch. Auf alle Fälle' ist Hr. Stahl ein Schauspieler, der jeder Bühne zum Gewinn gereichen kann, obschon ich nicht den Eindruck habe, daß er da« sein würde, wa« im Bühnenrotwelsch ein „brillanter Bonvivant" heißt. Um dir erfolgreiche Auffrischung d«« Schauspiel« machten sich mit dem Gaste vor allen Frau Basts (Hertha v Weidegg), Frl. Ga«ny (Liddy v Bahlberg), Frl Diacono in der vom Verfasser allzu platt karikierte« Gestalt der Baronin Breitenbach, sowie die Herren Wind« (Graf Albrecht Bahlberg), Müller (Geheimrat Fabricm«), Paul (Leutnant v. Wendlingen), und Bauer (Baron Brendel) verdient. Auch di« Wiedergabe der kleineren Rollen und da« lebendige Zusammenspiel verrieten, daß man auf de« Brettern für die Berücksichtigung gewmer Büdnenwüniche und Bahnenüberlieferungen in dieser Art Schauspielen dankbarer ist, al» im Zuschauerraume. Adolf Stern. Künfnndbreißigfte Tonkünstlenwrsammlung. Am Himmelfahrt»1aae nahm die diesjährig« Ton- künstlervrrsammlung in Dortmund mit einer Kammermusik» Episkopat« unbeachtrt, und von den Kanzeln herab er tönten Worte, welche nicht von christlicher Milde, sondern vom Geiste de« Haffe« und der Verhetzung diktiert waren. In gleichem Sinne wurde der mächtige Einfluß de« niederen Kleru« auf die Lokalbevülkerung auch außerhalb Tre-de», 15. Mai. Se. Königl Hoheit der Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, hat Sich gestern nach mittag 4 Uhr 30 Min. nach Schlesien begeben. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem vormaligen Verwalter de- Haitmann-- dorfer Revier», Oberförster a. D. Gchurigt in Naunhof da» Ritterkreuz 1. Klasse deS AlbrechtS- ordenS zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Bahnhofsinspektor I Klosse Eichler in Dresden da- von Sr. Erlaucht Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld, Regent deS Fürsten tum» Lippe, ihm verliehene Ehrenkreuz 4. Klasse de» Fürstlich Lippischen HouSorden- annehme und trage. ErvtE««uge», Versetzungen re. ' im öffentlichen Dienste. 3« «eschtst-deretche de« Ministeriums de« K«lt»» ««» öffeurltchen Unterricht«. Demnächst zu besetzen: die neubegründete 2. ständige Lehrerstelle in Lindenthal bei Leipzig. Kollator: da« Königl. Ministerium d«S Kultus und öffentlichen Unterricht«. Einkommen: liOO M Jahretgehalt, der sich bereits vom 1. Januar 1000 ab aus 1100 M erhöht, und freie Amtswohnung. Die Einführung einer GrhaltSstaffel ist in Aussicht genommen. Besuche sind unter Beifügung auch deS Zeugnisse« über die musikalische Prüfung bi» zum 2S. Mai bei dem Königl. BezirkSfchulinspektor für Leipzig II Schulrat Zimmler einzmeichrn. Im Geschäftsbereiche de» evangelisch-lutherischen LandeSconsistorium» sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt: davon sind zu besetzen N., nach dem Kirchengesetze vom S. Dezember 18S6 im ersten Halbjahr 18SS: raent. — 8, im regelmäßigen Besetzung-verfahren: das Pfarr amt zu Kötzfchenbroda (Dresden 11) — Kl. IX — Lollator: daS ev-luth. LandeSconsistorium; da» Diaconat an St. Jacobi in Chemnitz (Chemnitz I) — Kl. IV (8) — Collator: der Stadtrath zu Chemnitz; da» Pfarramt zu Mochau (Lei-nig) — Kl IV (4) — Collator: das ev.-luth. LandeSconsistorium; da» Diakonat zu Altenberg (Dippoldiswalde) — Kl. I — Lollator: der Stadtgcmeinderath zu Altenberg; da» Pfarramt zu Brambach (OrlSuitz) — Kl. VI (8) — Lollator: da» Königl. Ministerium de» Kultu» und öffentlichen Unterricht». — Dagegen wurden angestellt, bez. befördert: Karl O-car Helm, DrakonatSvikar in Freiberg, al» Hilf-geistlicher in Neupädtel (Schneeberg); Karl Friedrich Ernst Bebauer, Pfarrer in Erd- mann-dorf, al- Pfarrer in Eibenstock (Schneeberg»; Philipp Georg Hellmuth Graf Magawly, PredigtamtSkanbidat, al» Hilf-geistlicher in Leutzfch (Leipzig II); Johann,- Theodor Harig, Diakonu» in Schnecberg und Pfarrer in Brie-bach, al« Pfarrer in Schellenberg (Chemnitz It); Albert Heinrich Freiherr von der Trenck, Hils-geistlich-r in Olber»dorf, al« Hilf-geistlicher in Rähnitz — Parochie Reichenberg — (Rade berg); August Ehrhard Ruppert, Hilf-geistlicker in Pausitz, al- Pfarrer in Herwig-dors b. Löbau (Oberlausitz). Königl. Schauspielhaus. Am 13. d. Mt»: „Ein Tropfen Gift". Schauspiel in vier Akten von O»kar Blumenthal. (Neu einstudiert) Wenn lediglich de« Gaste» und seiner allerding» vor trefflichen Leistung al» Lothar von Mettenborn willen Blumenthal» verblaßte« und in seiner äußern wie inner» Unwahrheit fast verletzende» Effektstück nach Pariser Muster „Ein Tropfen Gist" wieder im Spielplan unserer Hof bühne erschienen ist, so wissen wir Hrn Stahl dafür nur mäßigen Dank Der „Berliner Sardou", wie Blumen thal in seinen Blütetagen hieß, hat vom ersten Tage an, wa« dreiste Mischung tragischer und komischer Effekte, was leblose, äußerliche Charakteristik, wa« schlecht begründete, aber auf Spannung berechnete theatralische Mache an langt, schüchterne Mitbewerber ebenso weit hinter sich ge laffen, al» er selbst an fruchtbarer Erfindungskraft, an Weltkenntnis, an dramatischer Logik und straffer Führung einer Handlung, an geistreicher Belebung der einzelnen Auftritt« hinter seinem französischen Vorbild zurückgeblieben ist Im flcck gen Spiegel diese« Schauspiel» und zahl reicher verwandter Dramen erscheint unsere höhere Gesell- schäft und da» ganze Leben in einer seltsamen Verzerr ung, die Unmöglichkeit der Handlung, die kautschukartige Nachgiebigkeit und Wandlungsfähigkeit der Gestatten werden durch gute Einfälle und eine gewisse Beweglichkeit, di« allenfalls di« L«»g«weile verscheucht, nicht wett ge macht. Die Z«it, wo Stück«, wie „Ein Tropf«» Gift", «in« ernste Geic.hr für di« Entwickelung d«r deutschen Dichtung und der deutschen Bühne bedeuteten, ist freilich längst vorüber, immerhin aber wirkt selbst die bloße Erinnerung an sie unerfreulich, und «» fällt schwer, auch Mittag» trafen Prinz und Prinzessin Adolf von Schaum burg-Lippe hier ein. Gestern abend erschienen Ihr« Majestät«» der Kaiser und die Kaiserin und da« Prinzenpaar Adolf- zu Schaumburg-Lippe i» drm prachtvoll geschmückten, dicht besetzten Hoftheater und wurden mit Trompetenfanfaren und stürmischen Zurufen empfangen, die sich am Schluffe der Vorstellung wiederholten. Da» Schauspiel „Ler Eisenzahn" von Major Laufs wurde nach allen Akte» auf da» Lebhafteste applaudiert — Die au» der englischen Presse in einige deutsche Blätter übergegangene Nachricht, Se Majestät der Kaiser hätten am Donnerstag bei Metz einen Berichterstatter der New Aorker Zeitung „World" empfangen und demselben eine an da« amerikanische Volk gerichtete Botschaft übergeben, ist, wie die „Nordd. Allg. Ztg" erklärt, eine plumpe Erfindung Se. Majestät haben überhaupt mit keinem Korrespondenten gesprochen — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Ministerial- verfügung vom 21. April 1899 an die Regierungspräsidenten und den Polizeipräsidenten in Berlin, wonach, unter Bezug nahme auf die Erlasse vom 13.Juli und 7. November 1898, den Behörden eine strenge und fortlaufende Ueberwachung der Margarinefabriken eiageschärft wird; inSbesondrre soll auf etwa vorkommende Mißbräuche und Gesetzes verletzungen in der Margarinefabrikation das Augenmerk gerichtet werden Veranlaßt ist diese Versügung durch die Thatfache, daß mehrere mal Margarine, welche aus verschiedenen Gründe» in de» Fabrikbetrüb zurückgelangt, von neuem zur Herstellung von Margarine verwendet worden ist. Ferner hat die Untersuchung von Margarine proben einen Gehalt an Borsäure oder borsauren Salon ergeben, und schließlich wurde festgestellt, daß einzelne Margarineerzeugnisse in der letzte» Zeit ohne jeden Zusatz von Sesamöl oder mit einem zu geringen Zusatz her gestellt waren — Der dem Reichstage zugegangene Nachtragsetat balanciert in Ausgabe und Einnahme mit 8569990 M. Von den Ausgaben sind fortdauernd 940866 M , ein malig ordentlich 1976932 M, einmalig außerordentlich 5652192 M Bei den dauerndcn Ausgabe» für die Marine weist der Nachtragsetat infolge der Neuorganisation der obersten Marinebehörden Mehrkosten im Betrage von 3114 M auf. Bei den einmaligen ordentlichen Ausgabe» für das Auswärtige Amt find 440000 M eingestellt, darunter zum Ankäufe eine» Hause» für die Zweiganftalt de» Archaoloqi'chen Institut» Athen und Instandsetzung diese» Hause» rc. 220000 M, zur Entschädigung der Gebrüder Denhardt für Abtretung de» Sultanat» Witt» an Großbritannien 100000 M. Unter den einmaligen ordentlichen Au»gaben de« Reich»amt» de« Inner» befinden sich als erste Rate 200000 M Zuschuß zu de« Aus- rüstung«kosten der Südpolarexpedition, und die Koste« der Be teiligung an der Pariser Wellau«stellung mit 359000 M Bei den fortdauernden Ausgaben de« Reichspostamt« zu Unterstützungen für Witwen und Waisen von Beamten, die vor dem 1. April 1897 verstorben find, find 160000 M. eingestellt, diese Ausgabe fällt künftig weg Für Ver vollständigung der Telegraphenanlagen 1500000 M Die Kosten der Südpolarexpeditio«, welche im Herbst 1901 Deutschland verlaffen soll, find, abgesehen von durch private Sammlungen zu deckenden, auf 1200000 M. berechnet, die sich auf fünf Rechnungsjahre verteilen Tie erste Rate ist für den Schiffbau bestimmt. — Die „Berliner Korrespondenz" veröffentlicht einen Artikel über die Interessen der Heeresverwaltung am Rhein-Elbe-Kanal, in welchem es heißt: Di« Erfahrungen de« Kriege» 1870/71 legten die Bedeutung der Wasserstraßen klar Die Eisenbahnen können nur so lange Gute« leisten, al« der Betrieb regelmäßig erfolgen kann, das heißt im Kriegsfälle bis zum beendeten Auf marsch de« Heere« Die später an die Bahn gestellten wechselnden Anforderungen mindern die Leistungsfähigkeit derselben bi« tief in» Land hinein herab Die Krieg führung muß de«halb alle Verkehrswege autzunutzen suchen Rhein, Weichsel, Warthe und Oder bilden die natürlichen Qp«ration«basen für die Versorgung der Heere. Wird dazwischen eine Wafferverbindung hergestellt, so kann, während die Bahn durch die Truppenbesörderung belegt ist, der Massentransport der Güter und des Kriegs material« zur jeweiligen Operation»bafi» auf dem Wasser» weae erfolgen; ebenso der Rücktransport Kranker, Ver wundeter und Gefanaener Zudem werden viele land» Kleru« Ungarn« mehr al« einmal ganz unverhohlen gegen regerem Interesse erwartete man die Verhandlung im die eigenen, von versöhnlichen und gemäßigten An- Magnatenhause. Man erinnerte sich der einSigen hart- schaumigen erfüllten Oberhirten auftrat. Die unduldsamen nackigen Opposition dieser Körperschaft gegen die kirchen» Gesinnungen, welche sogar in dieser grellen Form de- politische» Gesetze, und man rechnete noch unmittelbar vor thätigt wurden, kamen in ihrer ganzen Schärfe zum der Beratung mit der Möglichkeit, daß di« Entscheidung Ausdrucke, wmn da« Land eine bewegte Wahlcampag»« de« Magnatenhause« in irgendwelcher Weise di« Durch- durchzumachen hatte. Die Geistlichkeit in den Städten führung der Pläne der Regierung behindern und somit und Dörfern der Provinz ließ dann di« Weisungen d«» auch den erst vor wenigen Monaten besiegelten Pakt der großen Parteien auf eine neue Probe stellen würde. Die Vertreter de» Episkopat« fanden aber diesmal feite»« der konservativen weltlichen Politiker nicht die erhoffte Unter stützung. Sie kämpften gegen die Vorlage, weil sie pflicht gemäß jede Neuerung bekämpfen müssen, welche eine Ein schränkung einer AuSnahmebegünstigung de» Priesterstande« zur Folge hat. Ihr Auftreten war vom Gesichtspunkte der Eonderintereffen der Kirche gerechtfertigt, die große Mehrheit der Magnaten erkannte aber, daß diese Sonder» interessen diesmal weder mit dem Wohle der Gesamtheit rst) rut- IS'» «str A 8er- Wer ———
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