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Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist eS nothwendig. die Westessnr»gen auf das vierte Vierteljahr 18vtt bei dem betreffenden Postamtc sofort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieserung bez. rechtzeitige Nculiefcrung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Dir BczugSgkbiilir bciriigt bci om Kaiser!. Postanstalten i»i RcichSgebici vierteljährlich 2 Mark 75 Pf., in Ocstcrmch Ungarn 2 Al. 52 Nr. und un Ausland,: 3 Mark 75 Pf. mit cnlsprcchcndcm Postzuschlaac. Alle Pvstanstaltcn im Dmlschm Reiche, in Oesterreich-Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststundcn Bestellungen zum Preise von 2 Mark 5V Pf. (cinschlicß- lich Bringcrlvlms entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte Woh- »unaSvcrSnderniiarn in Dresden, wolle man entweder persönlich anbringe» oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelangen lassen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Marienstratze 38» Erdgeschost. Politische-. Da- sozialdemokratische Centralorgan veröffentlicht den Bericht der Parteileitung über die Zeit vom 1. September >895 bis zum 31. August 1896. Das sehr umfangreiche Schriftstück wirkt beim Turchleien einigermaßen ermüdend, bietet aber doch etnige all gemein brachtenswerthe Gesichtspunkte dar, mit Rücksicht auf die rS sich lohnt, die Mühe eines genaueren Studiums aufzuwenden. Hervorzuhebcu ist ais besonders auffälliger Punkt in erster Linie, daß vieles Mal elegische Beschwerden über den Mangel an Opf.r- willigkeit weiter Kreise von „Genossen" verlautbart werden. Die Angaben im Einzelnen, mit denen diese Klagen belegt werden, sind bereits an anderer Stelle mitgetheilt worden. „Tie Organisa tionen ganzer Orte und Wahlkreise", heißt es im Parteibericht im scharfen Eensorton, „vernachlässigen ihre parteigenössischen Pflichten in der gröblichsten Weise, indem sie von ihren Einnahmen Jahr sür Jahr keinen Pfennig an die Parlcikasse absühren. Würden nicht einzelne Genossen bei besonderen Gelegenheiten kleine Bei träge senden, die tabellarische Uebersicht schrumpfte auf den Raum einer Seite zusammen. Leider sind es vielfach gerade die ältesten Parteiorte, die in dieser Beziehung mit schlechtem Beispiel voran- gehen." Es folgen nunmehr die bereits bekannten Daten und im Anschluß daran wird die Hoffnung ausgesprochen, daß „das Vor- aesührte genügen werde, um die Genossen allerorts aus einen sehr wunden Punkt des liozialdemokratischen) Parteilebens aufmerksam zu machen." Daß die „Genoffen" durch die offizielle Feststellung des Mankos in der Partelkasse auf diesen für die Partelhäupter fatalen Umstand „aufmerksam" werden, dürfte allerdings nicht zu bezweiseln sein, es müßte denn etwa der Fall eintreten. daß die nichtzahlenden Genossen sich auch nicht die Mühe nehmen, den Parteibericht durchzuiesen. Ob aber die so erregte Aufmerksamkeit hinreichend sein werde, um den Zahlungseifer der Säumigen in Zukunft zu Thatcn onzuspornen, steht dahin. Die Erfüllung dieser Erwartung ist um so unsicherer, als die Genossen der „ältesten Partet-Orte". aus die der Bericht sich bezieht, offenbar zunächst endlich einmal „Thatcn" von der Parteileitung erwarten, ehe sie ihrerseits zu weiteren Entleerungen ihres Geldbeutels schreiten, die sich bisher nur als nutzlose Stopfveriuche gegenüber dem gähnen den Schlunde eines ungeheuren GeldbrdürsnisseS an der Central, stell« ohne die geringste praktische Gegenleistung von >ener Stelle aus bewährt haben. Der psychologische Prozeß der Abspannung und Müdigkeit, den die vcrhängnißvolle Eintragung 0,00 Mk. oder doch ein ihr an Geringfügigkeit io gut wie gleichstehendes Ergrb- niß ans manchen Wahlkreisen erkennen läßt, ist sür eine normale Denk- und Anschauungsweise so begreiflich und leicht erklärlich, daß man sich höchstens über die Länge der Zeit wundem kann, die er zu seiner Vollendung gebraucht hat. ES gehört in der Thal ein erklecklicher Grad von revolutionärem Fanatismus dazu, um Jahr für Jahr sich mit hohlen agitatorischen Phrasen hinhalte» zu lasten, und Immer wieder sich zu Gunsten drS revolutionären Herrenthums de» sauer verdienten ArbcitSgroschcn ablocken zu lassen, ohne das; auch nm eine der pomphaften Verkündigungen verwirklicht wird. ES hat aber doch alles seine Zeit und auch der revolutionäre Krug geht nur so lange zu Wasser, bis er bricht. Wenn das reifere Alter kommt und mit ihm die ruhige Nebcrlcgung. so entwickelt sich regelmäßig auch bei den in der Jugend scharf radikal gesinnten Individuen eine gewisse Neigung zum Beharren, zum ruhigen Ge nüsse einer wenn auch bescheidenen, so doch gesicherten Position- Mit diesem naturgesetzlichen Zuge hat auch die Sozialdemokratie zu kämpfen, deren ältere Anhänger doch nicht mehr so ohne Weite res gewillt sind, eine in langem Ringen erkämpfte Existenz mir nichts Dir nichts für rrvolutionäre Utopien zu opfem und ihre er übrigten Groschen, statt sie zur Grundlage eines Svarkapltals zu machen, den Führern und Agitatoren in den Schooß zu werfen. In den Kreisen der älteren „Genossen" herrscht auch vielfach große Unzufriedenheit über die hrißspornigen listigeren Elemente, die nicht Kind noch Kegel besitzen und in ihrem Gefühl der ausschließ lichen persönlichen Verantwortlichkeit die ganze Partei zu unbeson nenen Thaten hinrelßcn möchten. Diese besonnenen älteren Elemente der Bewegung, die sowohl gegen oben wie gegen unten hin Front machen, bilden unzweisel- hast ei» stagmrendes Moment in der sozialrevolutionären Agita tion. Gleichwohl wäre cs vom bürgerlichen Standpunkt ganz un zulässig. aus diesen Tyatsachen voreilige Schlüsse zu ziehen. Die „Hamb. Nnchr." warnen vor icdem Versuche, der aus dem sozial demokratischen Parteibericht in Verbindung mit anderen Erschein ungen das Märchen von dem Jnsichzusammensinken der Sozial demokratie zurechtmachen und so über die fortdauernde Gefahr HInwegtänschen möchte. Wie berechtigt diese Warnung ist, ersieht man deutlich aus demjenigen Theii des Parteiberichts, der den sozialdemokratischen Machlzuwachs behandelt. Die Partei des Um sturzes hat im letzten Jahre zwei Reichstagswahlkreise, Halle und Torlmnnd. erobert und überdies bci der Ersatzwahl in Ruppin- Templin ein erhebliches Mehr von Stimmen gegen früher aus sich vereinigt, was mit Rücksicht auf den ländlichen Charakter des Wahlkreises nicht außer Acht gelassen werde» darf. Außerdem haben die jetzigen Landtagswahlen in Gotha der in dem Gros der Partei herrschenden Zuversicht aus weitere Wahlsiege neue Nahrung verliehen, eine Zuversicht, die auch dem Hinweis des Partciberichts auf die sozialdemokratischen Erfolge bei den Ge- wrrbegerichlswahlen und vor Allem bei den Wahlen zu den Ge meindevertretungen eine erhebliche Stärkung verdanken wird. Von dem Eindringen der Sozialdemokratie in die Gemeindevertretungen geben folgende Zahlen einen Begriff: in Leipzig wurden 6. in Karlsruhe 12. In Pforzheim 16. in Mülhausen i. E. 2, in Mar- kicch 5, in Colmar l, in Straßbnrg 3, in Saargemünd3 Sitze ge wonnen. In Psorzheinl sitzen von den 16 sozialdemokratischen Mit gliedern der Gemeindevertretung sogar 2 im Mag'stratSkollegium! Weiter Ist zu berücksichtigen, daß selbst bei dem diesmaligen Rück gang der allgemeinen Einnahmen, die sich gegen 1891 „nur" um 8000 Mk. vermehrt haben, die Partei doch immer »och über einen Kasscnbcstand von fast 300.000 Mk. verfügt. Eine solche Vermögens lage gestattet der revolutionären Partei die Verwendung ganz un gewöhnlicher Summen zu Wahlzwecken und sonstigen agitatorische» Bearbeitungen derjenige» Volkskreise, bei denen die Sozialdemo kratie eine mehr oder minder starke Empfänglichkeit für das revo lutionäre Gift voraussctzt. Im Berichtsjahr sind allein verbraucht worden sür Wahlagitation iErsatzwahlenj 8712 Mk., für allgemeine Agitation 11,512 Ml., sür Preßnntccsrützungen 69,331 Mk., zu sammen N9.595 Mk. Welche bürgerliche Partei darf sich rühmen, mit ähnlichen Mitteln zu arbeiten? Solche Zahlen reden eine Sprache, die deutlich besagt, daß die sozialrevoliitionäre Gefahr noch immer im Anschwcllen begriffen ist und eine etwaige zögernde Zurückhaltung, die sich hier und da aus Enttäuschung über die praktischen Erfolge der Agitation vielleicht zur Geltung bringen möchte, keine hemmende Kraft gegenüber der allgemeinen Bewegung besitzt. Der stürmische, unter dem Drucke einer ebenialls bereits alternden Parteileitung nur mühsam ver haltene Radikalismus der listigeren Elemente drängt und fluthet unaufhaltsam vorwärts, erhält die Geister ln stetiger, wenn nicht offener, so doch geheimer Schulung und wird früher oder später auch auf eine verjüngte Leitung der Partei unwiderstehlich zurück- wirkeu. So bietet der diesmalige jozialdemokratiiche Parteibericht nach keiner Richtung sür die bürgerlichen Parteien einen Grund, die Gefährlichkeit der sozialrevolutionären Bewegung für die Zu kunst geringer einzuschätzen ais sür die Vergangenheit. Im Gegen teil, die Ordnungsparteien haben allen Anlaß, sich aus'sNeue die, Notwendigkeit eines regen Zusammenschlusses gegen den Umsturz an der Hand der in dem Bericht mtlgetyeilten Thatsachen vor Augen zu führen. Es ist Io wie io schon genug durch Schwäche und Nachgiebigkeit von Seiten der ordnungsparteilichen Gegner der Sozialdemokratie an der gemeinsamen Sacke gesündigt wor den. Im Bericht selbst legt davon der triumphirend vorgetraaenc Umstand Zeugniß ab, daß eine nicht geringe Zahl von Arbeit gebern sich in diesem Jahre bewogen gesuhlt hat. dem sozialdemo kratischen Ansinnen auf Freigabe oes 1. Mai entgeqenzukommen. Ferner sind die letzten sozialdemokratischen Erfolge oe> den gothai- schen Landtagswahlen fast durchgängig aui den Mangel an Einig keit unter den bürgerlichen Parteien zurückzuführen. Der größte Fehler aber, der von ordnungsparteilicher Seite begangen werden konnte, wäre die Meinung, daß der diesmalige revolutionäre Parteibericht eine allgemeine Abichwächung der sozialrevolutionären Energie offenbare. Der erste Schritt zur Niederlage ist stets die Unterschätzuiia des Gegners und deshalb kann vor icder Sorglosig keit in der Beurtheilung der Stärke der umstürzlerischen Gcscll- schaflsfcinde durch die berufenen Faktoren der bestehenden Ord nung nicht nachdrücklich genug gewarnt werden. Fernschreib- und Fcrusprech-Berichte vom 25. Scptbr. Berlin. Bei den gestrigen ErgänzungSwahlen zum Berliner Gewerbegericht wurden in die Klasse der Arbeitnehmer anSschließ- llch Sozialdemokraten, in die Klasse der Arbeitgeber 7 Sozial demokraten gewählt. Unter dm 210 Arbeitgeber-Beisitzern befinden sich jetzt 21 Sozialdemokraten, und da- ganze Gewerbegericht setzt sich atlS 231 Sozialdemokraten und 189 Mitgliedern bürgerlicher Parteien zusammen. — Die selbstständige polnische Sozialistenpartei hält zu Weihnachten in Berlin ihren 3. Parteitag ab. Der Partei tag der deutschen Sozialdemokratie in Gotha wird von den pol nischen Sozialisten nicht beschickt werden. Berlin. Die Londoner „Times" hatten sich kürzlich von einem besonderen Korrespondenten den angeblichen Inhalt einer Unterhaltung melden lassen, die zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus in Breslau gepflogen worden sei. Die Angaben des Londoner Blattes beruhen, wie von berusmer Seite jetzt noch bewnders betont wird, auf Erfindung. — Die Meldung nieder ländisch-indischer Blätter über angebliche Mißhandlungen javunlscher Arbeiter, welche aus Deutsch-Nrnguinea nach Salarong zurück- gekehrt seien, erweisen sich nach den angestellten Untersuchungen als falsch Nach an amtlicher Stelle ertheilter Auskunft hat eS sich bei der Rücksendung von Kulis nach Java um eine Truppe von 135 Javanen und Javaninnen gehandelt, von denen l 15 kriegs- »ntaugltch waren und deren Kontrakte in gegem'ciliger Ueberein- stimmung gelöst worden sind. Sie werden als Greise. Kinder. Kranke. Krüppel charakterisirt, die zum größten Theii erst in all,-r- letzter Zeit der Kvmpagnie von der mit der Anwerbung betraut gewesenen Firma in ganz gewissenloser Weile aul'gchalten worden sind. Die übrigen 20 Kulis sind weggegangen weil ihre Verträge abgelausen waren, haben aber zum Theii den Wunsch ausgesprochen, wiederzukommen. Wie haltlos die Behauptung ist, daß die Leute hilflos gelassen worden wären, dürfte sich daraus ergeben, daß in Batavia an 60 der zurückgekehrten Javanen 2186 Gulden durch den dortigen Vertreter der Neuguinea-Kompagnie ansgezahlt wor den sind. — Zur Stellungnahme der deutschen Regierung gegen den armenischen Wanderredner Tioumaian bemerkt die „Köln. Ztg.": Als Tsoumajan als Verschwörer in Armenien zum Tode vernrthellt war, hatte et nur der wohlwollenden Dazwischenkunst der deutschen Regierung es zu danken, daß das Todesnrthni nicht vollstreckt wurde. Tsoumajan verpflichtete sich aber, alle Agitation gegen die Türkei einzustellen. Trotz mehrfacher Warnungen durch die Polizei setzte er die Angriffe auf die türkische Regierung fort, wwaus die deutsche Negierung, als er in einer anarchistischen Ver sammlung die türkische Regierung beschuldigte, die Angriffe aus die ottomanische Bank inscenirt zu haben, Tioumaian jedes öffentliche 'Auftreten vcrbvt. — Der Frauenkongreß verhandelte heute über Fragen derVolkseniehung.sowieüberdieAcbeiterinnensrage. DenHauptvor- trag hielt Frau Jeanette Schwerin über das Thema: „Auf wel chem sozialen Arbeitsgebiete kann sich die gelammte Frauenwelt zu gemeinsamer Arbeit vereinigen? Sie bezeichnet« als solche Ge biete daS Streben nach der Gleichheit vor dem Gesetze, die Sitt- lichkeitssrage, die Einheiksziele. die Forderung der Zulassung der Frau in der Kommunawerwallung, die Einsetzung weiblicher Fabrikinspekt ren und daS Wirken sur die Erweiterung der Ar- beiterschubgesebgebung. Frankfurt a. M. Der Kongreß deutscher Naturforscher und Aerzte ist heute geschloffen worden. Vorträge hielten noch Prof. Dr. Verwom-Jena über Erregung und Lähmung, Dr. Below- Berlin über praktische Ziele der Tropenhtmiene, Geh. Rath Pros. Dr. Weiaeri-Frankfurt über neue Fragestellungen in der patholo gischen Anatomie. Bremen. Die Rettungsstation Juist telearaphlrt: Am 21. September wurden von der hier gestrandeten sinnstchen Bark „Astria", Kapitän Janssen, 12 Personen durch das Rettungsboot „Frankfurt a. M." bei heftigem Weststnrm gerettet. Das Schiff ist zertrümmert. Kiel. Der deutsche Kronprinz traf heute früh in Begleitung des Obergonverneurs Gencralmaior v. Deines mit dem Plöner Kadettenkorps zu einem zweitägigen Ausflug nach den Düppelec Höhen hier ein. Die Theiinebmec an dem Ausflug begeben sich von hier auf den Kreuzer „Gefion", der dieselben in die Umgegend von Düppel bringen wird, wo Krirgsspiete veranstaltet und der Uebergang nach Alien markirt werden soll. Gotha. Zwei weitere Wahlsiege der Sozialdemokraten wer den aus Waltershausen und Gera-Gräscnroda gemeldet, zwei andere sind noch wahrscheinlich, ^odaß die Zahl der sozialistischen Mandate aus 9 unter l9 steigen dürste. Gera. An Stelle des in den Ruhestand tretenden Ministers Bollert wurde Geh. Staatsrath Engelhardt zum Minister ernannt. Papenburg. Infolge des Sturmes ist bei Borkum das Segelschiff „Brouwer" gesunken. Sämmtliche Mannschaften sind ertrunken. Linz. Die Wallfahrtskirche aus dem Postlingberge bei Urfahr wurde ausgeplündert. Der Werth der geraubten, meist von Wall sahrem geschenkten Gegenstände beläuft sich auf viele tausend Gulden. Von den Thätern fehlt jede Spur. Pest. Die interparlamentarische Friedenskonferenz hielt heute ihre Schlußsitzung. Bezüglich der Frage des internaiionalen Schiedsgerichts wurde folgende Resolution angenommen: Die Mitglieder sollen in den Parlamenten eine gemeiniame Aktion veranstalten. Es soll eine Spczialkommission ernannt werden, welcher jedoch nur die Frage des permanenten Schiedsgerichts überwiesen wurde. Die Propaganda leitet das Bureau. Be-ag- lich des nächsten Kongresses wurde nach längerer Debatte beschlossen, die Feststellung des Ortes dem Bureau zu überlassen. Der frühere belgrlche Ministerpräsident Bceruaerl dankte Ungarn sür den Em pfang des Kongresses. Parts. Nach hier eingegangenen Depeschen aus Nantes. Brest und Cherbourg herrschte in diesen Orlen in vergangener Nacht ein heftiges Unwetter. Man befürchtet, daß mehrfache Un fälle vorgekommen sind. Bern. Wie hier verlautet, sollen zwei der Führer des Kom- Plotts gegen die Ottomanische Bank Namens Garo und Hecnth von Marseille in Genf angekommen sein. Kopenhagen. Die russische Kaiserin-Witstve reist morgen nach dem Kaukasus, um den kranken Sohn, den Thronfolger, zu besuchen. London. Im Mai nächsten Jahres wird eine neue Nordpol- Expedition unter Führung des Schotten Mumie London verlassen. Mumie beabsichtigt, den Nordpol mittelst Ballons zu erreichen. — Die englische Regierung hat beschlossen, die Auslieferung Kearneh's und Haines bei der holländischen Regierung nicht zu beantragen, da die Vergehen, deren die Beiden beschuldigt werden, nicht im englisch-holländischen Auslieferungsvertrage aufgesührt sind. Konstantinopel. Zwanzig revolutionäre Armenier über fielen Nachts die Bevölkerung von Fozad und tövteten mehrere Türken, woraus sie von dem Militär und der Bevölkerung zurück- geschlagen wurden. Der Präfekt von Konstantinopel erhielt von armenischen Spionen die Nachricht, daß die armenischen Revolu tionäre demnächst die Stadt an allen Enden auf einmal in Brand setzen wollten. Der Präfekt befahl, die Militärieuerwehr zu ver doppeln. die Civtlfeuerwebr zu bewaffnen, und gab den Nacht wächtern Befehl, im Falle des Ausbruchs von Bränden den Feueralarm zn unterlassen, um die Bevölkerung nicht zu ängstigen. Ein Gerücht, daß 35 Studenten der Militärschule von Panvaldi wegen jungtürkischer Umtriebe hingerichtet worden seien, wird offiziell als erfunden bezeichnet. Die heutige Berliner Börse begann ln ziemlich zuver- sichtlicher Haltung, die in der Hauptiache im weiteren Verlause bestehen blieb. Der Geldstand zeigte eine kleine Erhöhung. Dle Erhöhung des Bankdiskonts in London erklärt man weniger aus einer Abspannung des GeldstandeS. sondem lediglich als «ln« Schntzmaßrrgel gegen etwaige Entnahme von Sold seitens >»«>«. In Borsenkreisen nlmmt man an, daß eine weitere EchS-nng HM Ms Z <v xs.-> "" o ^ »Zs