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Lokal-Anzeiger für OLLendorf-OKMa und Umgegend l TU» ^?1trndo^« Z«tm«- «scheint Diens tag, Donnerstag mw Sonnabend. t B»»»g,»Preis: Monatlich ^0 Mart, > bet gnstellnng durch dir Boten ',— Mart, t An KaLe höher« Gewalt (Krieg ob. sonst. !. trgoswelch« Störnngea de» Betriebes d« s AMang, h« Ltrfrranten od. d. Beförderungs» » Tt«tchst»ngr«) hat d« Bezieh« keinen An» it sWMh »s -teferimg »d« NachKefrrnng d« t geGeng »».aafMkiqalstangd.Beingsvreis«». Meriiiltms-M M Arzeigehlitt P-Acheckd-Konlo Leipzig Nr. 2914«. Nummer 55 Schrifilettung, Druck u. Verlag Hermann Nsihle, Ottendorf-OkMa. Mittwoch, den 10. Mai 1Y22 21- Jahrgang. — Bei der Post dürften abermals sehr erhebliche Her» — Die drei sozialistischen Fraktionen des sächsischen Schießplatz gesperrt. Referent für die Gemeindereform im Ministerium Innern, war für den Posten der Kreishauptmann« Chemnitz vorgesehen. Dr. Streit hat aber gebeten, seiner Ernennung Abstand zu nehmen, die Frage der setzung de« Chemnitzer Posten bleibt daher noch offen. Abgeordneten durch ihre Anstellung als werkschaftsbeamte außerdem ihr volle» Beachtet werden muß weiter noch, daß Damit würden die Herren Abgeordneten fast das Doppelte des Durchschnittslohnes de» Arbeiters allein aus den Land tagsdiäten beziehen. Hierzu kommt noch, daß die meisten Staats, oder Ge- Gehalt beziehen, ein Vergleich mit des von von Be- — Bekanntlich hat vor einigen Tagen die sächsische Regierung den von den Deutfchnationalen und der deutschen Mutter Natur vor den Menschen ausgebreitet hat. Kirschen und Birnen prangen im weißen Blütenkleide, die Frühäpfel schimmern rosenrot und dazu noch die verschiedenfarbige Pracht der Frühlingsblumen in Gürten und auf den Wiesen. Da« Auge de« Naturfreunde« kann sich nicht sattsehen an all den Prächtigen, dem Schönen, das sich ihm jetzt bittet. — Mehr Billigkeit! Den einzigen Lebenszweck suchen die meisten Menschen heute im Geldverdienen. Dabei haben wir da« tragikomische Bild vor Augen, daß jeder den anderen der Prei«treiberei und de« Wucher« beschuldigt, ohne sein« eigene Begehrlichkeit in Betracht zu ziehen. Es giebt Arbeiter, die einen Wochenlohn von 900 Mark be ziehen; und diese selben Arbeiter entrüsten sich darüber, wenn der Besitzer eine« Bauerngute« sich bemüht, für seine Produkte die höchsten Preise zu erzielen. W'lche Befangenheit und Ungerechtigkeit liegt in dieser Entrüstung! Der Fabrik arbeiter leistet täglich acht Stunden Arbeit und er arbeitet allein, während der Bauernguisbesitzer — vorsichtig ge schätzt — am Tage vierzehn Stunden beschäftigt ist; aber nicht er allein, sodern mit ihm seine Frau und seine Kinder in angespantester Tätigkeit. Welche« Risiko lastet auf der Landwirtschaft! Die schlechte Witterung vernichtet die Ernte aus dem sorglichst bestellten Felde, die best gehaltenen Tiere werden von Krankheiten befallen oder gehen an Seuchen Dresden. Nette Zustände aus dem hiesigen Erwerbs losenrat plaudert jetzt der neugebildete Erwerbslosenrat aus. In einer „Kundgebung an die Oeffentlichkeit" heißt es u. a. „Als der Erwerbslosenrat Mitte Februar neugewählt wurde hatten die herausgewählten Erwerbsloscnräte ein besonderes Interesse dem neugewählten Rat möglichst viel vorzuenthalten So verschwand u. a. dem Erwerbslosenrat gehörige Typen druckerei sowie die BerbindungSliste mit dem Landes- und Reichserwerbslosenrat. Möglich war dem neugewählten Rat nur, festzustellen, daß im früheren Erwerbslosenrat geradezu Lotterwirtschaft getrieben worden war. So wurde beispiels weise festgestellt, daß alle als Erwerbslosenräte in der Ver kaufsstelle für Erwerbslose Tätigen sich mehr oder minder zu beieichern suchten. Es wurde festgestellt, daß ein gewißer P. einen schwunghaften Handel mit dort in Engros ent- nammencn Waren trieb Es wurde Zweiter sestgefiellt, daß P. noch vor kurzem erhebliche Menge» brauchbarer Artikel rese vieren ließ. Auch im Kaffenwesen wurde geradezu -ine Lotteiwirtschaft festgestellt. Die Erwerbsloscn-Waren ver breitenden Vertrauensleute hatten meist vergessen abzurechnen. Schließlich mußte der Erwerbslosenrat beschließen, die sich ein, die Ergänzung und Instandhaltung des Inventars kostet! Riesensummen l Von allen diesen Fatalitäten kennt der Industriearbeiter keine und er hat auch kein Reichsnotopfer s keine Umsatzsteuer, keine Vsrmögenszuwochsstcuer und die^ sonstigen auf den Betrieben lastenden Steuern zu zahlen; keine Zwangsanleihe oder Vermögenskonfiskation trifft ihn, alle diese Faktoren, die die Existenzmöglichkeit de« bäuerischen Besitzers gegenwärtig in Frage stellen, gehen an ihm vorüber. Denn daß der Bauernstand unter den „Enteignungen" de» SteuersirkuS zusammer^rechen muß (zu gunsten der Groß grundbesitzer) liegt klar auf der Hand. Und angesichts dieser Misere der Klein-Landwirtschaft setzt die Hetze gegen den gesamten Bauernstand ein! Welche Unbilligkeit! — Das Gesamtministerium bat beschlossen, den früheren sozialdemokratischen Minister des Innern Kühn zum Amt». Hauptmann von Großenhain, den Regierungsrat Dr. Jung mann in Borna zum Amtshauptmann von Bautzen an? Stelle Hempels zu ernennen. Geheimrat Dr. Streit, Wenn kein Frost wehr kommt oder irgend welche Natur- _ . ereigniffe eintreten, werden wir in diesem Jahr mit einer dem Reichstag ganz unhaltbar ist, weil die LmdtagSabge- guten Obsternte rechnen können. Der Ansatz der Obstbäume ordneten schon seit vielen Monaten nur eine Vollsitzung in ist vorzüglich. Der schöne Sonntag wurde auch von den der Woche und höchstens zwei Ausschußfitzungen abholten. Kleingärtnern weidlich ausgenützt, die lange ruhende Früh. Königsbrück. Wegen Schießen mit scharfer johrsarbeit in ihren Gärten zum Abschluß zu bringen. Auch Munition wird in der Zeit vom 8. bis 13. Mai 1922 der dem Landmann ist die schöne Witterung willkommen für " ' seine Feldarbeiten, die in diesem Jahre wegen der lange herrschenden unfreundlichen Witterung sowieso eine Ver zögerung erlitten hatten. übrigen Mannschaften folgten in Abständen von je drei-^, „ Minuten. In schneller Fahrt ging es durch Klotzsche, Volk-partei gestellten Antrag auf Zulaffung eines Volks- Ottendorf.Okrilla nach Radeberg, wo die Berliner Zugvögel begehrens auf Landtagsauf^sung zuruckgewtes-n mrt der bereit« sehr im Vordertreffen lagen. Wanderfalk I, Diana Begründung, daß die im Gesetz über das Volksbegehren Leipzieg und Exelfior fielen durch Schäden zurück, auch die vorgesehenen tausend Unterschrifte seylen. Darauf haben Favoritenmannschaft Krampe Berlin hatte mehrere Schäden Sonnabend die beiden ontragstellenden Parteien den und gab schließlich auf. Durch Bischofswerda ging die Antrag erneut unter Beifügung der ge orderten tausend Fahrt in der Richtung nach Dresden link« ab nach Stolpen Unterschriften an da» Gesamtministermm eingerercht so daß und von da hinunter ins Elbtal nach Copitz über Pirna, dies-- sich nunmehr wiederum über den Antrag wird schlüssig auf die Straße Heidenau—Dresden. Am Ziel auf der - urachen muffen. Stübelallce erwartete eine große Zuschauermenge die Maring — Bet der Post dürften abermals sehr erhebliche Her- schäften, von denen die Kottbuser al« erste das Ztttband' aufsetzungen der Gebühren vorgenommcn »erden. Bei den kreuzten. Presto II, Diana Cb-mnitz, Zugvogel, Diana letzten Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Leipzig, Presto I, Wodan, Wanderlust I und II war die Regierung erklärte der Vertreter de, R-'ichspostministeriumS Reihenfolge der dann in kurzen Abständen eirtreffenden - daß bei der Annahme der Teuerungszuschläge und der Er- Mannschaften. Mit der besten Fahrzeit von 3 Std. 4,39 Min. Höhung des Kopfsatzes die Post wahrscheinlich gezwungen hatte Zugvogel Berlin einen sicheren Steg errungen. jsein würde, die Kosten für einen Fernbrief auf 8 Mark zu — Maienwonne, Matenzauber erfüllt die Natur! Es s "höhen. ist wahr, die schönste und köstlichste Zeit im Jahre iß die! — Die drei sozialistischen Fraktionen de» sächsischen Zeit des Wonnemonds. Ein prächtiger Tag, dieser erste Landtages haben den Antrag eiugebracht, die Regierung zu Sonntag im Mai! Wer ist an ihm wohl in seinem vier ersuchen, da» Gesetz über die Aufwandsentschädigung der Wänden geblieben? Belebte Straßen allüberall! Groß und Landtagsabgeordneten vom 10. Dezember 1921 dahingehend Klein zog» hinein in alle dir Fülle der Schönheiten, die abzuändern, daß der Aufwand laufend gleichgestellt wird mit - - ----- - dm Sätzen, die den Reichstagsabgeordneten gezahlt werden. Amtlicher Teil. Manmmaämsg. Die Konfirmandinnen haben sich Llittrvovd, äeu 10. Asi äs. äs. nachmittag» halb 3 Uhr, die Konfirmanden nachmittags 5 Uhr in Zimmer 10 der alten Schule zur Konfirmanden stunde einzufinden. Htteudorf-HLriÜL, am 9. Mai 1922. Pfarrer Kräf. Oertliches ««d Sächsische». ! <ytt«nd»tt-Gkrwa, den 9. Mai (yrr. — Herrlichste» Matwetter begünstigte da« 100 Kilometer-? Mannschaftsrennen um den Germania-W and erprei« der A.-G. vorm. Seidel Lc Naumann. 1b der besten und be kanntesten deutschen Mannschafte erschienen am Start. Gegen 7 Uhr früh stellte sich am Sportplatz Lennestraße ein langer Zug von Rennfahrern und begleitenden Radfahrern auf, der sich unter Musikbegleitung über die Albertbrücke nach dem Ltndengarten, dem offiziellen Start, bewegte. Welt meister Rütt schickte 8 Uhr die erste Mannschaft, Wodan Dresden, auf die schwere 100-Kilometer-Strecke Die gegen die Abrechnung Sträubenden dem Staatsanwalt zu übergeben." — Am Sonntag wurde die 68 Jahre alte Witwe I., am See wohnhaft, in ihrem Bette tot aufgefunden. Der Tod war anscheinend durch Einatmung von giftigen Gasen erfolgt. Tags zuvor hatte der Kammerjäger D. die der I. gehörigen Zimmer mit Schwefelsäure und Zyankali desinfiziert und der Verstorbenen aufgegebeu, die Fenster dieser Zimmer mindestens 24 Stunden offenzuhalten. Dieser Anweisung war die Verstorbene nicht nachgekommen, sie hatte vor den Schlafengehen die Fenster geschloffen. Ob die Todesursache auf die DeSinseklion de« Zimmers zurückzu führen ist, kann erst durch die Sektion festgestellt werden. — Seinen Verletzungen erlegen ist im Krankenhause Friedrichstadt der acht Jahre alte Schulknabe, der beim Spiel in der Schlucht unterhalb eines Felsen« nahe der Friedrich-August-Mühle von einem herabstürzenden, etwa 15 Pfund schweren Stein auf den Kopf getroffen worden war. — In der Nähe Dresden« find au« einer Fabrik acht Stück Wechsel, jedes Stück auf 812000 Mark ausgestellt, einlösbar bei der Vereinsbank Hamburg, Filiale Altona, ge stohlen worden — Von einem Herzschlag tödlich getroffen wurde am Freitag abend in einem Abteil de« vom Hauptbahnhofe nach Puna abgefertigten Personenzuges ein in Heidenau wohnhafter 57 Jahre alter Werkmeister. Radebeul. Die Notlandung eines Lultballon« zog am gestrigen Sonmag nachmittag in der Lößnitz zahlreiche Zuschauer herzu. Der Ballon mit drei Herren der Bitter felder Luftfahrvereins besetzt, war vormittags ^9 Uhr dort aufgesttegen und durch wechselnde Luftströmmungen in ver schiedene Richtungen verschlagen worden. Zunächst nach Mühlberg und Torgau, dann nach Großenhain, bis er dann wieder nach der Lößnitz zu getrieben, wurde, wo er infolge Ballafimangels in der vierten Stunde nach Ueberwindung verschiedener Schwierigkeiten mit Hilfe von Ausflüglern in der Waldung nahe der Chemischen Fabrik v. Heyden in Radckeul eine Notlandung vornehmen mußte. Der hohe Baumbestand machte die Bergung des mächtigen Ballons ziemlich schwierig, sie gelang aber noch glücklich. Plan mäßig hätte der Ballon erst halb 7 Uhr landen sollen. Kamenz. Am 22. Mai d. I. vollenden fich 100 Jahre seit Gründung des „Kamenzer Tageblatt", damals „Kamenzer Wochenschrift". Die Firma und der Verlag ist ununterbrochen im Besitze der Familie Krausche geblieben. — Die hiesigen Ratrbeamten haben durch Anschlag be kanntgegeben, daß sie dienstlich nicht mehr mit dem Titel, sondern mir dem Namen angesprochen sein wollen. Herrnhut. Am 17. Juli begeht die Herrnhuter Brüdergemeinde ihr 200 jähriges Jubiläum. Al« Jubiläums- geschenk ist eine Misfionsspende gedacht. Den Aufruf dazu unterstützen nicht nur die Träger der gesamten deutschen Mssiousarbeit, sondern auch die Leiter der anderen großen Liebeswerke und die führenden Persönlichkeiten der deutschen evangelischen Landeskirchen. So ist der Aufruf schon an fich eine Kundgebung für die kleine, gesegnete Brüder gemeinde, wie sie ihr noch selten zuteil geworden sein dürfte. Möge die Sammlung, die bis auf Braunschweig von allen Behörden dankenswerterweise genehmigt ist, einen reichen Ertrag bringen! Bautzen. Von der hiesigen Staatsanwaltschaft wird der am 18. Januar 1888 zu Eisleben geborene Kaufmann Paul Nolze steckbrieflich verfolgt. Nolze ist seit mehreren Tagen verschwunden, er hat 200000 Mark unterschlagen Es wird vermutet, daß fich Nolze entweder in Dresden, Leipzig oder Berlin aufhält; er ist 175 Zentimeter groß, von schlanker Statur und besitzt blondes Haar und blonden Schnurrbart. Nolze soll fich vornehmlich auf Rennplätzen sportlich betätigen. Leipzig. Am letzten Ziehungstage der Sächsischen Landeslotterie fiel das große Los mit 500000 Mark und ine Prämie von 500000 Mark zusammen auf die Nummer 83454. Vor einer Reihe von Jahren fielen schon einmal beide Gewinne zusammen. Damals betrug die Prämie 300000 Mark, der Gesamtgewinn mithin 800000 Mark. Zwickau. Die Stadt Zwickau war mit 15 Städten mit Ortsrohrnetz wegen Gasfernversorgung in Verhandlungen getreten. Diese find jedoch gescheitert. Damit ist auch die geplante Gasfernversorgung der zahlreichen Orte ohne OrtS- rohrnetz unmöglich geworden.