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Auch nahe der Dnjeprmündung «nd südlich Kiew wurden die letzten noch ans dem westlichen Dnjepruser Wider- stand leistenden Kräfte de» Feinde« zum Teil im Rahkampf überwältigt. Ostwärts Welikije-Lnki wurde die Masse der 22. Sowjetarmee nach mehrtägigen hartnäckige» Kämpfen ringe- schlossen «nd vernichtet. Ueber 30000 Gefangene «nd 40Ü Geschütze fielen in unsere Hand. Die ungewöhnlich hohen Ber- luste des Feindes sind mit mehr als 40 000 Toten festgestellt. Zwischen Ilmensee «nd finnischem Meerbusen sowie vor Reval «nd an der finnischen Front verlanfen die Operationen weiterhin erfolgreich. Die Lnstwaffe führte schwere Schläge gegen Truppenansammlungen 0 stwärts Kiew und zerstörte mit nachhaltiger Wirkung das Eisenbahnnetz westlich Moskau «nd im Raum «m Leningrad. Im Finnischen Meerbusen ver senkte» «ampffliegerverbände vi«r Towjettruppen- transporter mit zusammen 9000 BRT., be- schädigte» vier weitere Truppentransporter schwer und er- zielte» Bombentreffer auf einem Zerstörer «nd einem Flot- tillenführer. Zwei «»eitere Zerstörer wurden ostwärts der Fischerhalbinsel schwer getroffen. Im Kamps gegen Großbritannien bombardierte die Luftwaffe in der vergangenen Nacht Hafenanlage» an der englischen Ostküste und Flugplätze auf der Insel. Bei Versuchen, am gestrigen Tage in deutsche Bucht «nd die Kanalküste anzugreifen, verlor diebritischeLnst- wasfe 23 Flugzenge, von denen elf in Lufttämpfen, vier durch Vorpostenboote, je drei durch Flak «nd Minensuch boote und zwei durch Marineartillerie abgeschosse« wurden. Bei einem Angriff deuts^er Kampfflugzeuge in der Nacht zum 26. August auf den Flottenstützpunkt Alexandria richteten Bombentreffer in Hafen- und Bahnanlagen große Zerstörungen an. Britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht an eini- gen Orten West- «nd Südwestdeutschlands und «. a. auf Wohnviertel in Köln Spreng- «nd Brandbomben. Flakartil lerie brachte zwei der angreifenden Bomber zum Absturz. * Die Gefolge der Panzerarmee Kleist. In der Sondermeldung über die Einnahme von Dnjepro petrowsk wurde' noch bekanntgegeben: Bel ihrem Vorstoß in den Dnjeprbogen nach der Schlacht von llman hat die Pan zerarmee v. Kleist insgesamt 83 596 Gefangene einge- bracht. 465 Geschütze und 199 Panzerkampf wagen und sonstiges Kriegsmaterial erbentet. GrotzbrSnde im Raum von Petersburg. Berlin, 26. Aug. Die Luftwaffe unterstützte auch in den letzten Tagen die Operationen des Heeres durch Einsätze an der gesamten Ostfront. Mehrere Eisenbahnlinien in verschiedenen Abschnitten wurden durch Bombentreffer unter brochen, besonders die nach Petersburg führenden Linien. An der mittleren Ostfront wurden die Haupteisen, bahnstrecken im Raume Snowsk—Konotop—Sgotw nachhaltig zerstört und Transportzüge zum Entgleisen gebracht. Bei Nachteinsätzen waren Bahnhöfe und Anlagen im Raum von Petersburg erneut das Ziel der deutschen Flieger. Zahl reiche Großbrände entstanden. — Vor Reval leistet der Feind in Bunkern und Feldstellungen erbitterten Widerstand. Trotzdem sind deutsche Einheiten tief in die sowjetischen Linien eingebrochen. Einheiten der sowjetischen Kriegsmarine ver suchten in den Erdkampf einzugreifen. Heeresartillerie schoß einen sowjetischen Kreuzer und zwei kleinere Kriegsschiffe in Brand. * Luga genommen. Zwischen Ilmen- und Peipussee wurde Luga genommen. Im Verlauf dieser Kämpfe wurden 9200 Minen weggeräumt, 112 sowjetische Bunker außer Gefecht gesetzt und 2300 Gefan gene gemacht, 54 Panzerkampfwagen und 46 Geschütze er beutet. Fortschritte am Ladogasee. Nach amtlicher Mitteilung aus Helsingfors sind im Fin nischen Meerbusen ein feindlicher Zerstörer, drei Minensucher und sechs Transportschiffe, darunter zwei Tanker, vernichtet worden. Ein Handelsschiff und ein Minensucher wurden stark beschädigt. Ein 5000-Tonnen-Handelsschiff wurde durch Ar tilleriefeuer versenkt, mehrere feindliche Schiffe und Schlepp kähne wurden in Brand geschossen. Auf beiden Seiten des Ladogasees gehen die Operationen der finnischen Truppen er folgreich weiter. Das Gebiet nordöstlich des Ladogasees, das 1940 an die Sowjetunion abgetreten werden mußte, ist wieder in finnischer Hand. Die finnischen Verbände machten in den letzten Tagen 3500 Gefangene. 107 Panzerkampfwagen, 198 Geschütze, 150 Granatwerfer, 500 Maschinengewehre, 10400 Gewehre, 425 Lastkraftwagen und Zugmaschinen, 2100 Pferde und große Mengen sonstigen Kriegsgerätes wurden erbeutet oder vernichtet, 43 sowjetische Flugzeuge abgeschossen. Erfolge de, Ungar» in der Ukraine. Schnelle Truppen der ungarischen Wehrmacht sind im Einvernehmen mit den deutschen und verbündeten Verbänden in der Südukvaine mit dem Aufräumen der letzten Brücken köpfe am Dnjepr beschäftigt und bereiten damit weitere Operationen vor. Die Verwirr»«- bei de« Sowjets. Bei der Verfolgung der im Dnjepr-Abschnitt flüchtenden sowjetischen Teile fielen deutschen Soldaten Briefe von Sowjetoffizieren in die Hände. Die Durchsicht zeigte, wie schwer die Sowjets getroffen wurden. „Auf den großen Straßen marschieren die Deutschen, wir müssen kleine Wege und Pfade benutzen." Mit diesen treffenden Worten kenn- zeichnete der sowjetische Major Trofinow den Rückzug der sowjetischen Kräfte. In seinem Brief an den Kommandeur des sowjetischen Schützenregiments 562 entwirft er fönendes Bild: „Die Mannschaften werden durch unüberlegte Befehle hin und her gestoßen. Es fehlen Transportmittel, Brennstoff. Vorräte und Verpflegung. Die Verbindung mit den höheren Stäben ist abgeschnitten. Selbst höhere Kommandeure und politischen Kommissare sind über die Lage nicht unterrichtet. Eines ist klar: Die Lage wird immer gefährlicher." Unter der Knute der GPU. Berlin, 26. Aug. Der bei Uman gefangene Generalmajor Smegow gab eine Schilderung von dem Bespitzelungs- und Kontrollsystem innerhalb der Sowjetarmee. Jeder Offizier, so berichtet er, vom Zugführer bis zum Armeebefehlshaber, stehe unter ständiger Ueberwachung durch die GPU. Jede Kleinig keit in und außer Dienst, jedes Gespräch, jeder kameradschaft liche Besuch der Offiziere untereinander werde genauestens überwacht. Wer in der GPU.-Liste einen ablehnenden Vermerk habe, werde trotz noch so guter Leistungen nicht befördert. Dieses System habe der Unkamevadschaftlichkeit, der Kriecherei und dem Denunziantentum innerhalb des sowjetischen Offi zierskorps in ungeheurem Maße Vorschub geleistet. Wer be fördert werden wolle, stelle sich zunächst mit dem zuständigen politischen Kommissar gut, damit dieser dem GPU.-Beauftrag- ten ein günstiges Urteil über den betreffenden Offizier ab geben könne. Dieses System mache die Offiziere in der Aus- Übung ihres militärischen Dienstes unsicher. Wer aber einmal Offizier geworden sei, könne nicht mehr aus der Armee aus treten, er würde nirgendwo wieder Arbeit bekommen. Jüdischer Ermunterungsruf an Moskau. Der Vollzugsausschuß der sog. jüdischen „Arbeiter"- Partei in Tel Aviv hat an die Sowjets ein Telegramm ge- sankt, in dem die Bolschewisten zum weiteren Kampfe er muntert werden. Es wird die Entsendung einer Abordnung nach Moskau zum Studium der Frage angekündigt, in welchem Umfange die jüdische „Arbeiter"-Partei die Bolschewisten unterstützen könne. (!) Torpedotreffer auf britische» Kreuzer. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag meldet u. a.: In Nordafrika Artillerietätigkeit an der Sollum- und der Tobrukfront, wo wiederholte Annäherungsversuche des Feindes abgeschlagen wurden. Deutschen Sturzkampfverbände haben unter italienischem Iagerschutz militärische Ziele in Tobruk angegriffen; ein 2000-Tonnen-Schiff und Flak stellungen erhielten schwere Bombentreffer. In Ostafrika haben sich unsere tapferen Truppen im Kampfgebiet um Gon- oar in einem siegreichen Gefecht mit feindlichen Verbänden, die auf einige tausend Mann geschätzt wurden, besonders aus- gezeichnet. Bei dieser Kampfhandlung wetteiferte ein Schwarz- Hemden-Dataillon mit Kolonialabteilungen der drei Waffen- gattungen, die eine Nachschubkolonne für die Besatzung von Culquabert deckten, beim entschlossenen und ungesmmen Das neue Verbreche«. Die Mitteilung vom Einmarsch englischer und bolsche- wistischer Truppen war der Regierung in Teheran am Montag um 4 Uhr morgens übermittelt worden. Zwei Stunden zu vor hatte jedoch der Angriff bereits eingesetzt. Sowjetische und englische Bombenflugzeuge belegten Teheran, Täbris und eine ganze Reihe anderer Städte mit Bomben. Damit wurde der iranischen Bevölkerung in der nachdrücklichsten Form zu Gemüte geführt, daß der Ueberfall „im eigensten Interesse der Bevölkerung" erfolgte, wie die britische Presse schreibt. Dieses eigenste Interesse wird durch die Verhängung der Hunger blockade über Iran besonders unterstrichen. Die englischen Pächter des Christentums und der christlichen Nächstenliebe sind damit ihrem Wesen treu geblieben. Eben hatte der alte Sünder Churchill lang und breit dem Unterhause erzählt, wie er gemeinsam mit Roosevelt sowie den englischen und amerika- Nischen Matrosen auf der „Prince of Wales" an einem Gottes dienst teilgenommen habe, wie er vorbildlicher nicht hätte aus fallen können. 3m Anschluß daran traf er die Anordnung, jede Zufuhr nach Iran zu verhindern, damit auf diese Weise die Regierung und das Volk kirre gemacht wird oder zugrunde geht. Ueber diese altüberlieferte englische Methode wundert sich kein Mensch mehr, jetzt erst recht nicht, nachdem die Briten das Bündnis mit dem menschenmordenben Bol schewismus eingegangen sind. Nachdem heute bereits alle die Völker, die einst zum englischen Kreis gehörten und hinter den Engländern hevliefen, unter der britischen Hunger blockade leiden, sollen nun auch die Männer, Frauen und Kinder Irans für die geheiligten Interessen Englands ver hungern. Dabei hätten sie eigentlich, wie eine japanische Zei tung bissig bemerkt, allen Anspruch auf amerikanische Hilfe. Denn, wie Herr Roosevelt ost genug betont hat und wie es sogar in einem USA.-Gesetz verankert ist, soll jedes über fallene Land der amerikanischen Hilfe teilhastig werden. Nun gibt der Präsident der von England, natürlich im Namen der Demokratie und Menschlichkeit, verhängten Blockade seinen Segen, womit er sich mitschuldig an einem neuen Verbrechen Churchills macht. Der Schah hat die Bevölkerung und di« Armee aufge fordert, den Engländern und den Bolschewisten gegenüber bewaffneten Widerstand zu leisten, und es ist nach englischen und amerikanischen Meldungen bereits an verschiedenen Stellen zu heftigen Zusammenstößen gekommen. Wie über Neuyork bekannt wird, haben die Engländer starke Truppen zusammengezogen und eine große Luftflotte aufgeboten, die zumeist aus neu gelieferten amerikanischen Bombern und Jagdflugzeugen bestehe. Es sei, so wird betont, nicht die Absicht, eine „Sammethandschuh-Taktik" zu treiben, wie man auch nicht daran denke, sich „sehr viel um die Verletzung der Gefühle anderer" zu kümmern. Das hätte gar nicht betont zu werden brauchen, denn die Gefühle anderer sind den Briten nie ein Hindernis gewesen. Einiges Kopfzerbrechen bereitet der Londoner Press« das Gelände Irans. Man be ruhigt sich jedoch damit, daß die angesetzten Verbände aus Gebirgsgegenden kämen und auch mit den Gebirgen Irans fertig werden würden. Das Märchen von der deutschen „5. Kolonne" in Iran, die das ganze britische Weltteich aus den Angeln heben und die Sowjetunion zerschmettern würde, scheint der gegnerischen Presse nunmehr selbst zu albern geworden zu sein. Reuter nennt bereits als Hauptziele: 1. Schutz der iranischen Oelfelder und 2. Offenhaltung der Verkehrslinien. Damit dürsten di« Landbrücken zwischen dem Persischen Golf und dem Kaspischen Meer und zwischen diesem und dem Schwarzen Meer gemeint sein. Insbesondere scheint man es zunächst auf die Besetzung der wichtigen Eisenbahn zwischen Bender Schah am Kaspischen Meer und Dender Schahpur am Persischen Golf abgesehen zu haben, die für die englisch^rmerikanische Hilfe zugunsten der Bolschewisten in erster Linie in Frage kommt. In Washing- ton macht man kein Hehl daraus, daß der Nachschub für die Sowjetunion von großer Wichtigkeit sei und daß dieser Nach schub über di« iranischen Derkehrsstraßen vor sich gehen müsse, weil man nicht sicher ist, ob es möglich sein werde, Wladiwostok in den Dienst dieser Versorgung stellen zu können. Daß die iranischen und kaukasischen Oelfelder eine große Rolle in den Plänen Churchills und Roosevelts spielen, liegt auf der Hand. Im übrigen gibt Reuter ein neues Stichwort aus: Deutschland wolle über Afghanistan nach Indien vorstoßen. Dieses Zutrauen ehrt uns, aber es ist nichts anderes als ein bliwer Versuch, die neueste britisch-amerikanische Gewalttat zu rechtfertigen. Vf. Gegenangriff auf den Feind, der beim Abschluß des harten Treffens beträchtliche Verluste erlitten hatte und sich in Un ordnung zurückzog.