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^z« Dshürden) die Zeile »»»»»«»»»»«»»iXXX» Mittwoch den 10. Zanuar 1923 Nr 7 'chsischcs «? 7j Freitag den 12. Januar 1Sr2 a-en-s 8 Ahr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt im Rathause aus. Nutz- u. Brennholzversteigerung Donnerstag den tl. d. M. nachmittags i/r4 Uhr im Rathaussaal Versteigerung der bei Obermalter (am Stein born) ausbereiteten Nutzhölzer als 77 Stämme, 12—25 st., und 68 Klötze, 4,5 l., 12—3l sr. Gute Abfuhre. 6 Uhr Versteigerung von 18 rm Brennholz und 27 Langhaufen Reisig. Dippoldiswalde, am 8. Januar 1923. Der Stadtrat Oberes Blatt enthält ots arnlüchen LeKanntm«ch«MM Ker Amlshauplmaunschafl, -es AmlsgerSchl« «u- -es Slavlraks zu Dtppol-lswal-e Dlppolk!isw Id- Morg«>i Äatiwoch fmb-t in der Rcichskrone ein Orchester Konzert statt, Las Musikdirektor Jahn in die Wege geleitet hat und das nach den« Programm ganz vorzügliche Musik stücke darbieten wird. Dem Solijten-Violmvirtuos Gerhard Kluge, Dresden, geht ein guter Nu? voraus. — Am 10. Januar, Mittwoch, feiert Oberpostschaffner Donner lein 40jähriges Dienstjubiläum bei der Post. Am 10. 1. 83 ist D. beim hiesigen Postamte als Briefträger eingetreten und hat 40 Zähre lang ununterbrochen in Dipoldiswalde Dienst getan. Im letzten Jahrzehnt war Oberpostschaffner Donner besonders am Paketschalter und in der Zeitungsausgabe beschäftigt, sein Fehlen bei Urlaub und dergleichen machte sich jedesmal recht fühlbar. Wir beglückwünschen den treuen Beamten zu seinem Jubiläum Vierteljährlich -7ZMK.ihnrA> Sragen. — Einzelne Nummern v" Dl. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde M. L Mmeindrverbands-Girvkonto Nr.Ä. — KssMM» Konto: Dresden 12S48. Reichsmietengefehes. — Beitritt zu einem Gemeinde-Gasver- sorgungsvecband. — Gebührenerhöhung für die Heimbürgin. — Pachtsestsehung für gemeindliche Grundstücke. — Eingabe an den Landtag, den Ausgleichsstock betr. — Obstbaumpslanzung an der Molchgrundstraße. — Etwa noch Eingehendes. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. — Im Dezember 1922 erfolgten bei der hiesigen Gemeinde verbands-Sparkasse 245 Einzahlungen im Betrage von 631837 M. 42 Pf. und 49 Rückzahlungen im Betrage von 180 862 M. 54 Pf. Der Gesamtumsatz belief sich auf 870 012 M. 08 Pf. Frauenstein. Ein außergewöhnlich günstiges Geschäftser gebnis hat die hiesige Stadtsparkasse für den Monat Dezember zu verzeichnen. An Spareinlagen gingen rund 1 100 000 Mark ein, denen nur 57 000 Mark Rückzahlungen gegenüberstehen. Das Gesamtguthaben der Einleger ist damit auf rund 15 000 000 Mark angewachsen. Auch die Girokasse stand im Zeichen wach senden Geschäftsverkehrs. Der Umsatz im Monat Dezember oellef sich aus rund 220 Millionen Marn. Die Zahl der Kunden ist im abgelaufenen Jahr von 304 auf 413 gestiegen. Die Prival- guthaben betrugen Ende Dezember ungefähr 14 Millionen Mark. Dresden. Kurz vor Schluß des alten Jahres fand in der städtischen Feuerbestattungsanstalt in Dresden-Tolkewitz die lOOOOste Einäscherung statt. An Einäscherungsöfen sind zur Zeit zwei vorhanden, ein dritter Ofen kann noch eingebaut werden. Die Inbetriebnahme der Feuerbestattungsanstalt erfolgte am 22. Mai 1911. — Schadenvergütung durch die Landesbrandversicherungs anstalt. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: In einem Teile der Presse ist kürzlich mehr oder weniger deutlich der Vor wurf erhoben worden, die Landesbrandversicherungsanstalt nehme bei ihren Schadenvergütungen nicht genügend Rücksicht auf die Geldentwertung. Demgegenüber sei darauf hingewiesen, bah von der Brandversicherungskammer und dem Verwaltungsausschuß bereits im Sommer 1922 den maßgebenden Stellen der Entwurf eines Gesetzes über Einführung einer freiwilligen Baunotversiche rung vorgelegt worden ist. Eine solche Notversicherung, die nur als vorübergehende Maßregel gedacht ist, hat sich in Boyern und Württemberg durchaus bewährt und sich auch in Sachsen bereits Freunde erworben; so haben beispielsweise eine Anzahl größere Städte ihren gesamten Gebäudedestand schon jetzt vorsorglich für die Baunotversicherung angemeldet. Warum diese Versicherung aus dem Grundsatz der freiwilligen und nicht der zwangsmäßigen Beteiligung ausgebaut ist, darüber werden die Verhandlungen im Landtage Auskunft geben. Im übrigen sei noch bemerkt, daß die Teuerungszuschläge zur Frledensschädevvergütung, wie sie nach dem Gesetze vom 18. März 1921 zu gewähren sind, fortgesetzt und erst in der vergangenen Woche wieder und zwar auf das 900fache mit der Wirkung vom 15. Dezember 1922 an erhöht worden sind. — Die Staatskanzlei teilt mit: Der Reichspräsident hat dem Ministerpräsidenten Buck einen erheblichen Betrag zur Linderung der Not in Sachsen überwiesen. Das Geld ist ein Teil des Er ¬ trages einer Weihnachlssammlung, die dankenswert die «New- yorker Staatszeitung' in den Vereinigten Staaten von Amerika veranstaltet hat, sowie einer besonderen Spende der Brooklyner Sänger. Beides war dem Reichspräsidenten zur weiteren Ver fügung übermittelt worden. Ministerpräsident Buck hat dem Reichspräsidenten für die Berücksichtigung Sachsens gedankt und ihn gebeten, bei geeigneter Gelegenheit auch an die amerikani schen Spender den Dank der sächsischen Regierung weikerzuleiten. Der Betrag selber wird im Sinne der Spender nach den Weisungen des Ministerpräsidenten In der nächsten Zeit zur Ver teilung gelangen. — Im November wurden in Sachsen nach einer Mitteilung des Statistischen Landesamkes 124 Baugenehmigungen für Neu bauten mit Wohnungen erteilt, darunter in der Kreishauptmann- schaft Dresden 67. Diese 124 Neubauten, von denen 118 aus neuer Baustelle errichtet werden, sollen insgesamt 241 Woh nungen enthalten. Außerdem wurden 77 Baugenehmigungen für Um-, An- oder Aufbauten mit insgesamt 161 Wohnungen erteilt. Ausgesührt und baupolizeilich abgenommen wurden 108 Neu bauten mit 332 Wohnungen. Hierunter befinden sich 48 Wohn häuser mit nur einer Wohnung, also Einsamilienhäuser; 49 mit nur einem, 41 mit zwei Wohngeschossen sowie 52 Neubauten ge meinnütziger Art. Von den 332 Wohnungen enthielten 118 drei, 137 vier, 31 fünf und 14 sechs Wohnräume. Durch ausgeführte Um-, An- und Ausbauten wurden 133 Wohnungen gewonnen. An Gebäudeabgängen waren im November drei Wohnhäuser mit drei Wohnungen zu verzeichnen, so daß der Berichtsmonat insgesamt einen Zuwachs von 462 Wohnungen erbrachte. — Das Wirtschaftsministerium hat durch eine Verordnung eine Kommission mit der Aufgabe betraut, den Lehr- und Lese stoff der sämtlichen Lehrbücher nachzuprüfen, die in den Schulen , des Wirtschastsministerlums benützt iverden. Die Bücher sollen ! besonders daraus nachgesehen werden, ob der darin enthaltene j Stoff im Sinne und dem Geiste der gemeinsamen Verordnung des Kultus- und Wirtschastsministeriums zum Schutze des republi kanischen Staatsaedankens in den Schulen entspricht. Die Kom- , Mission hat darauf zu achten, daß Aufsätze und Abhandlungen, die dem Geiste der republikanischen Slaatsverfasiung widersprechen, oder die durch die Zeitverhältnisse überholt sind, nicht mehr im Lesebuch enthalten sein dürfen. In der ersten Sitzung der Kom mission, die der Wirtschaftsminister leitete, erklärte er, daß die Kommissionsarbeit dazu beitragen müsse, den republikanischen Staatsgedanken in den Schulen heimisch zu machen. Dagegen müsse geschichtliche Schwülstigkelt wegfallen. Auch sei für partei politische Sonderbestrebungen in den Schulbüchern kein Raum. Zum Vorsitzenden der Kommission wurde Ministerialrat Mühl mann ernannt. Die Kommission hat sofort mit ihrer Arbeit be gonnen und ist bereits dabei, sämtliche Lehr- und Lesebücher der in Frage kommenden Fach-, Gewerbe- und Handelsschulen zur Einsichtnahme einzufordern. — Umfangreiche Untersuchungssachen beschäftigen die Dres dener Staatsanwaltschaft schon seit Monaten. So waren z. B. in einem Betriebe des Schneidergewerbes größere, seit Jahren ver übte Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden. Eine ganze Anzahl Angestellte, vom Betriebsleiter bis zum Markthelfer herab, waren in diese Angelegenheit verwickelt. Di« zum Teil in Hast ge nommenen Angestellten haben nun Ihrerseits wiederum dl« Firmen- — Man schreibt uns: In einer Anzahl Gemeinden hak man die kommunale Totenbestattung eingeführt oder doch mit deren Einführung sich beschäftigt. In Dippoldiswalde hörte man davon noch nichts. Und das ist gut so, denn die «Heimkehr" arbeitet so, daß man ruhig behaupten kann, die Verstadtlichung des Be erdigungswesens in Dippoldiswalde wäre gleichbedeutend mit der Erhöhung der Kosten einer Beerdigung. Aber auch dort, wo letzteres nicht eintritt, wird eine Verbilligung meist nicht einkrelen, sondern der einzelne wird nur entlastet auf Kosten der Allgemein heit. Dringend notwendig erscheint aber die Herabminderung der Kosten überhaupt, deren Hauplteil ja wohl der Sarg ausmachk, dessen Preis abhängig ist von den fabelhaften deutschen Holz preisen, die bedeutend mehr stiegen als der Dollar. Verschieden fach haben Gemeinden auch bereits einen sogenannten Einheitssarg Lvr Einführung gebracht. Daß eine solche Einrichtung noch nicht Allgemeingut wurde, hängt wohl neben der Pietät damit zu- fammen, daß ein allseitig als gut anerkannter Ersatz für den ge bräuchlichen Sarg noch nicht gefunden wurde. Immerhin trifft man damit jedenfalls den Kern der Sache. Wie man hört, hat auch die «Heimkehr" die Frage bereits aufgegriffen. Zu wünschen wäre nur eine recht baldige Lösung. Angebracht erscheint es, wenn auch die Stadtverwaltung, wie die Gemeindeverwaltungen überhaupt, sich eifrig an der Suche nach einem geeigneten Sarg ersatz beteiligen würden, denn gehen die Dinge so weiter, fo ist der Zeitpunkt nahe gerückt, wo nur eine Minderheit noch in der Lage ist, die Beerdigung ihrer verstorbenen Angehörigen aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Der Wegfall des Sarges in seiner jetzigen Form aber wäre eine wesentliche Hilse. — Musterschutz auf einen Dauersarg. Das Reichspatenlamk hat dem Friedhofswärter Alfred Zetzsche in Zwickau Gebrauchs musterschutz auf einen von ihm konstruierten Dauersarg erteilt. Der damit geschützte Dauersarg besteht, wie jeder gewöhnliche Sarg, aus unterbau und Deckel, nur der Boden fehlt. Dieser wird ersetzt durch den Innensarg, in den die Leiche zu liegen kommt. Dieser Innensarg wird gehalten durch die mit Ver schlüssen festgeklammerten Seitenwände des Unterbaues. Die Seitenwände sind aufklappbar. Wenn bei einer Bestattung der Sarg in die Gruft gesenkt worden ist, werden die am Köpf und Fußende angebrachten Verschlüsse geöffnet; die schrägen Seiten- wände des Unterbaues klappen auf, so daß sie in senkrechte Lage kommen und geben damit den Innensarg frei. Ohne weiteres kann dann der Dauersarg wieder emporgehoben werden. — Stern-Lichtspiele. Am Mittwoch wird der 2. Teil des herrlichen Lya-Mara-Monumentalfilms «Das Mädel von Pica- dilly" unter dem Titel «Eine lustige Verbrecherjagd" einmalickauf- geführk. Deutschlands gegenwärtig beliebteste Künstlerin Lya Mara ist auch die Hauptdarstellerin dieses zweiten Teiles, welcher in Berlin und Leipzig mit stürmischem Beifall ausgenommen wurde. — Kann der Landwirt heute noch bauen? Die Frage, ob der Landwirt beute noch bauen kann, bcanlworiel Baumeister Ernst Noak—Dresden In der Sächsischen landwirtschaftlichen Zeitschrift mit Ja und empfiehlt den Landwirten, da sie heute zum mindestens nicht teurer hauten, als im Frieden, das zu bauen, was notwendig ist, um die Wirtschaft auf der Höhe und die Ge bäude In gutem Zustande zu erhalten. — In Nossen ergab die Viehzählung vom 1. Dezember, daß sich alle Tiergattungen, mit Ausnahme der Bienenvölker, ver mindert haben. Reichstädt. Der hiesige Militärverein kann Heuer sein 50jäh- riges Jubiläum feiern, denn am 13. März 1898 beging er sein 25jähriges Stiftungsfest. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Gemeinderaks- sitzung Freitag den 12. Januar 1923 abends '/,8 Uhr in der alten Schule (Zimmer Nr. 9): Mitteilungen. — Festsetzung der Miet zinszuschläge. — Oertliche Bestimmungen zur Durchführung des A od i IanUu-r 192Z 4°^ : Inhaber zur Anzeige gebracht, die sich gegen «ine Anzahl KrlegS- verordnungen vergangen haben sollen. — Auf der Strecke Niederneukirch—Schandau soll nach einer aus Sebnitz kommenden Mitteilung auf Veranlasiung der Reichs eisenbahnverwaltung am 1. Mai mit Beginn des Sommerfahr plans der Nebenbahnbetrieb eingeführk werden. Die Industrie und sämtliche Berufsvertretungen beabsichtigen, gegen diese rück schrittliche Maßnahme zu protestieren. — Das sächsische Ministerium des Innern hat die KreiS- hauptmannfchaften aufgefordert, sich nach Anhörung der Aandels- und Gewerbekammern gutachtlich über eine Beschränkung deS Be triebs von Bars, Likörstuben, Destillationen und des ÄisschankS von Spirituosen auszusprechen. j — Wegen versuchter verbotener Ausfuhr wurde der 31 Jahr« < alte, in Prag wohnhafte tzandelsangeftellte Emil Pojer vom ! Schöffengericht Dresden zu insgesamt 6 Monaten Gefängnis und 2 700 000 M. Geldstrafe, Hilfsweise zu einem weiteren Jahr Ge fängnis, verurteilt. Der Angeklagte, der 2 500 000 M. Sicherheit hinterlegt hatte, wurde am Schlüsse der Verhandlung wegen der Slrafhöhe in Hast genommen. Er war im November in Dresden angehalten worden, als er mit Sachen im Werte von 464 000 M. nach der Tschecho-Slowakei abreisen wollte. — Der sächsische Landessaatbauverein veranstaltet während der Dritten Sächsischen landwirtschaftlichen Woche Im Städtischen Ausstellungspalast zu Dresden eine Ausstellung von Saat- und Pflanzengut. Pirna. Zu einem unliebsamen Zwischenfall kam es in der ersten Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Pirna im neuen Jahre. 'Nach erfolgtem Eintritt des Bczirksausschuhmitgliedes Bürgermeister Lincke—Dohna, welcher den Sitzungen des Bezirks ausschusses längere Zeit nicht beigewohnt hatte und gegen welchen aus Rekurs des Ministeriums z. Zt. noch ein Disziplinarverfahren schwebt, erklärte das Bezirksausschutzmitglied Erfurt—Heidenau (Soz.), datz seine Fraktion die Anwesenheit Linckes beanstande und nicht eher mit diesem verhandeln werde, bis das gegen denselben schwebende Disziplinarverfahren zum Abschluß gekommen sei. Da aber trotz dieser Erklärung Bürgermeister Lincke die Sitzung nicht verließ, entfernten sich hierauf die sämtlichen anwesenden Vertreter der Linken, so daß die Beschlüsse nur von dem Amtshauptmann und den noch anwesenden bürgerlichen Vertretern gefaßt werden konnten. — Beim Wohnungsamt der Stadt Pirna waren Ende De zember 1922 1170 Wohnungssuchende eingetragen. 378 konnten davon Räume zum Tausch zur Verfügung stellen. Laos« läßt vom Bildhauer Throntcke eine Ehrentafel für di« im Weltkriege Gefallenen anferligen. Auf der Tafel werden auch die Worte «Rie wieder Krieg" angebracht. Kamenz. Die «Kamenzer Zeitung" erhielt von einem Leser eine Nummer der englischen Tageszeitung «Daily Mail', in der sich ein Bild vom Kamenzer Forstfest befindet, unter dem zu leken ist: «Deutschland, das behauptet, seine Kriegsschulden nicht be zahlen zu können, scheint überaus viel Geld für Luxus und Fest lichkeiten übrig zu haben. Die jungen Armbrustschützen sind einige der weißgekleideten und Schärpen tragenden 2000 Kinder, die an einer sorgfältig vorbereiteten jährlichen Feier in Kamenz (Sachsen) keilnehmen, bei der sich die ganze Bevölkerung einem zügellosen Genüsse hingibt." — Und in französischer Sprache befindet sich hierunter noch folgende Notiz: «In Kamenz (Sachsen) findet all- ährlich ein großes Fest statt. Deutschland kann seine Kriegs chulden nicht bezahlen, aber die guten Leute in Kamenz verstehen ich sehr gut zu amüsieren." — Den armen Franzosen ist noch gar nicht alles bekannt. Wir können Ihnen verraten, daß die jungen Armbrustschützen eine ganz gefährliche militärische Formation dar- stellen. Aus diesem Grunde würde es sich empfehlen, zum nächsten Kamenzer Forstseste ein französisches Armeekorps mit einigen Tanks zu schicken. Wurzen. In der ersten Sitzung der Stadtverordneten im neuen Jahre wurde durch eine Zufallsmehrheit anstelle -eS bis herigen Vorstehers Mucker (V.SB.D.) mit 11 bürgerliche» Stimmen Fabrikbesitzer Kaniß zum Vorsteher gewählt. Von den Sozialdemokraten, die Im Stadtparlament 11 Stimmen haben, fehlten zwei infolge Krankheit, so daß in der ersten Sitzung den 11 bürgerlichen Stimmen die gleiche Anzahl sozialdemokratische und kommunistische Stimmen gegenüberstanden. Da ein sozial demokratischer Antrag, unter diesen Umständen die Wahl zu ver tagen, mit der Stimme des bürgerlichen Alterspräsidenten abge lehnt wurde, verließ die Linke bei der Abstimmung den Sitzungs saal, so daß nur die Bürgerlichen abstimmten. Borna bei Leipzig. Der 20 Jahre alte Platzmeister Richarb Möllner wurde beim Abladen von Baumstämmen von einem ab rollenden Stamm totgedrückt. Letpzg 2n den vorgerückten Abendstunden des Freitag wurde in dem Braunkohlenwerk Dölitz bei Leipzig der Häuer Etzold von nachrutschenden Erdmasicn verschüttet. Die sofort alarmierte Feuer- wehr begann, unterstützt von Tellen der Belegschaft, unverzüglich die auf Etzold lastenden Erdmassen wegzuschaffen, was nach vielen Bemühungen andern Tags gelang. Etzold wurde mit dem Kranken auto der Feuerwehr unverzüglich nach dem städtischen Krankenhaus St. Jakob gebracht, wo man die Verletzungen erst als nicht lebens gefährlicher Natur ansah, doch verschied der Verunglückte am Sonn tag morgen. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Leipzig. Ilm den Weilerbetrieb der städtischen Soeisean- stalten zu ermöglichen, hat der Rat beschloßen, ihnen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. März einen weiteren Zuschuß In Höhe von 600 000 Mark zu gewähren. Chemnitz. In seiner Rede in der ersten Stadtverordneten- sihung des neuen Jahres teilte Oberbürgermeister Dr. Hübschmann u. a. mit, daß der städtische Haushaltplan, der früher ein« be scheidene Zahl von Millionen in Einnahmen und Ausgaben aus wies, das nächste Mal ein Milliardenelat sein werde. Die säch sischen Gemeinden forderten, daß der Staat die Gewerbe- und Grundsteuer den Gemeinden allein überlasse, oder mindestens das gemeindliche Zuschlagsrecht erheblich erweitere. Garsdors. Als ein im benachbarten Auerswalde wohnhafter Briesträger, welcher hier Dienst hatte, eben unseren Ort verlassen wollt«, brach er beim letzten Hause zusammen und konnte nur als Leich« in dasselbe getragen werden. Ein Schlaganfall halt« seinem Leben ein Ende bereitet. WMArtzJeitung Mgeszettung «L MMger Ar WpMiswMe, Gchnne-edertz LA 89 Jahrgang 7, —i