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Eibenstocker Taaebiatt Anzeiger für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung D« Bezugspreis betrügt monatlich 1,80 RM. bet freier Zustellung, bei Abholung in unserer G«. chüstsstelle 1,60 AM. Erscheint tügl. nachm. mit Susnahme der Sonn- und Feiertage. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Stbrungen des Betriebs der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Fernsprecher Rr. 510. umfasse«- die Ortschaften: Schönheide, Schönheider- Eibenstock, vlauenthal, Hammer, Sosa, Unter- Larlsfeld, ^undshübei, stützengrün, wildenthal, Neuheide, Gberstützengrün wilzschhaus, wotfsgrün usw. Ler Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Mlllimeterzell« im Anzeigenteil 5 Pfennig, kür die 90 mm breit« Millimeterzeile im Teilten 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte stens vormittags 9»/s Uhr, für größere einen Tag vorher. Ein« Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Dieses Vlatt enHAt die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Postscheckkonto Leipzig Nr. Z66 67. ISL8 -- 8S. 3«hrg««g. — Dienstag, den 8. November Am 9. November Flaggen Herans! Die Einwohnerschaft von Eibenstock wird gebeten, am Mittwoch, dem s. November 1938 in Erinnerung an das geschichtliche Geschehen vor 15 Jahren die Häuser und Wohnungen vollmaft z« beflagge«. Eibenstock, den 8. November 1938. Der Mgemeister. . Der NlMWenIeiter der MW. Zeidler. . Hans Seidel. Arm 9. November 1938 Ewiges Deutschland Wenn sich in diesen Novembertagen der Führer und Zeine Getreuen, wie alljährlich, in der Hauptstadt der Be wegung versammeln, dann wird im ganzen deutschen Volk die Erinnerung wach an den 9. November, an dem vor nunmehr 15Jahren in der notvollen und erniedri genden Nachkriegszeit Männer zum erstenmal wieder auf standen, um für Deutschlands Wiederaufstieg zu kämpfen und zu sterben. Dieser Tag mahnt uns an Ereignisse, die wir nie vergessen dürfen, die Quelle unseres Daseins sind, denen wir unser Leben, unsere Zukunft, unsere Ehre ver danken. Durch die Einsatzfreudigkeil und Opferkrast dieser ersten Kämpferschar ist dem Führer der Weg freige- macht worden für den Schicksalskampf um die deutsche Freiheit. Was wir heute erleben dürfen, die völkische Wie dergeburt, die Erstehung der großdeutschen Volksgemein schaft, es sind letzten Endes die Früchte des Opfers der tapferen Männer, die am 9. November 1923 vor der Feldherrnhalle in München ihr Leben hingegeben haben. Ihr Opfergang war fürwahr ein Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Volkes, ja eine Schicksals wende in der Weltgeschichte überhaupt. Zum erstenmal wurde es offenbar, daß es im deutschen Volk Männer gab, die entschlossen waren, dem Niedergang der Ration Ein halt zu gebieten, dem schmachvollen Treiben der marxisti schen Volksverräter im Innern ein Ende zu machen und den Kampf gegen Versailles zum Siege zu führen. Um die Tragweite dieses heroischen Entschlusses zu erfassen, muß man sich in die Erinnerung zurückrufen, wie tief Deutschland durch die marxistische Revolte gefallen war. Vier Jahre lang hatte das deutsche Heer in heldenhaftem Ringen den Krieg von den Fluren der Heimat ferngehal ten. Es selbst blieb unbesiegt, aber die Heimat hatte Kraft und Glauben verloren. Jahrelang hatten volksfremde jüdische Elemente das Volk verhetzen und seine innere Widerstandskraft unterhöhlen können, ohne daß sich eine verantwortungsbewußte Regierung gefunden hätte, die sen gewissenlosen Verbrechern das Handwerk zu legen. Im Vertrauen auf die 14 Punkte Wilsons hatte das deutsche Volk die Waffen niedergelegt. Während noch im Walde von Compiegne über die unerhörten Bedingungen des Marschalls Foch verhandelt wurde, gaben die Marxisten in Berlin das Signal zum Umsturz. Nur unwesentliche Aenderungen am ursprünglichen Wortlaut der Waffen stillstandsbedingungen wurden uns zugestanden. Die Ver sprechungen des amerikanischen Präsidenten endeten mit der furchtbarsten Enttäuschung, die jemals ein Volk erlebt hat. Deutschland versank in das Chaos. In jenen schwarzen Novemberlagen lag im Lazarett zu Pasewalk in Pommern ein unbekannter Soldat, dem der Zusammenbruch der Nation tief in der Seele brannte: Adolf Hitler. Kein Mensch hat geahnt, daß er der Mann sein werde, der die Schmach des November 1918 tilgen und Deutschland zu einer Höhe führen werde, größer als je zuvor! Unermüdlich führte er den Kamp, um Deutschlands Freiheit, immer stärker drang sein Mahnruf ins Volk hinein, immer größer wurde der Kreis der Männer, die sich um ihn scharten. In den entschei dungsschweren Spätherbsttagen des Jahres 1923. als Deutschland unter dem Druck der Ruhrbesetzung der Fran- zosen und angesichts des Zusammenbruchs des passiven Widerstandes in höchste Not geriet, rief Adolf Hitler das deutsche Volk zum Entscheidungskampf, zur Sammlung aller vottsbewußten Kräfte, zum Kampf für ein einiges Reich gegen fremde Willkür auf. Die Erhebung ist damals durch Verra, gescheitert, aber der Tod der Blutzeugen des 9. November war das Opfer für den Sieg der natio nalsozialistischen Idee. Immer sind es ja die Besten, über deren Körper eine neue Zeit zum Durchbruch schreitet. In harter und opferreicher Kampfzeit hat die nationalsozia listische Partei um das deutsche Volk gerungen. In seinem unerschütterlichen Glauben an die Ewigkeit seines Volkes hat Adolf Hitler das wunderbare Werk der Volkwcrdung zum Siege geführt, hat der deutschen Nation Freiheit und -Ehre zurückcrkämpft und durch die Wehrhaftmachung dem deutschen Volke die Waffen geschmiedet, die es ihm er möglicht haben, durch Wiedervereinigung der deutschen Ostmark und des Sudetenlandes mit dem Reiche die groß- deutsche Volksgemeinschaft zu verwirklichen, die die Sehn sucht der besten Deutschen aller Zeiten gewesen ist. Frecher Discher Uebersall auf deutschen Diplomaten Legationssekretär der Deutschen Botschaft in Paris durch Schüsse schwer verletzt Wie der Uebersall geschah Aus den Lcgattonssekretar an der Deutschen Botschaft in Paris, vom Rath, wurde Montag morgen in sei nem Dicnstzimmer ein Revolverattentat verübt. Als Täter wurde später der jüdische polnische Staatsangehörige Herschel Seibel Grynszpan sestgestellt. Im einzelnen spielte sich der Vorfall wie folgt ab: Der Täter meldete sich bei einem Amtsgehilfen der Botschaft und verlangte einen der Legationssekretäre zu sprechen. Er wurde darauf zu Legationssekretär vom Rath geführt. Gleich darauf fielen in dem Zimmer des Herrn vom Rath Schüsse, und der soeben erst gemeldete Fremde versuchte, zu flüchten. Der Amtsgehilfe der Botschaft veranlaßte darauf hin die sofortige Festnahme des Tätexs durch den vor dem Botschaftsgebäude stehenden französischen Polizei beamten, der den Täter dem nächsten Polizeikommissariat zuführte. Bei der sofort durchgeführten Vernehmung erklärte der Täter, er habe das Attentat verübt, um seine jüdischen Rassegenossen zu rächen. Die Botschaft hat beim französischen Außenministerium strengste Durchführung der Untersuchung verlangt und zugesagt erhalten. Legationssekretär vom Rath ist in ein Krankenhaus übergeführt und in ärztliche Pflege genommen worden. Vom Nalhs Zustand sehr ernst Ueber die Verletzungen, die Legationssekretär vom '> Rath bei dem feigen jüdischen Revoldeiüberfall ln der ' Deutschen Botschaft in Paris erlitt, verlauten von zu ständiger Stelle noch folgende Einzelheiten: Eine der beiden Kugeln, die der Jude Grynszpan aus den deutschen Legationssekretär abschoß, streifte die Haut und drang in die Schulter ein. Die dadurch hervorgerufene Verletzung ist nicht gefährlich. Die zweite Kugel dagegen drang in die Seite ein und durchschlug die Milz, weiter verletzte sie die Magcnwand an zwei Stellen. Glücklicher weise ist die Wirbelsäule nicht getroffen worden. Es erwies sich als notwendig, die M i l z zu ent fernen. Die Verwundungen am Magen wurden genäht. Die Operation war infolge der Art und der Stellen der Verletzungen außerordentlich schwierig, sie ist iedocb aut verlaufen. Der Zustand des Verletzten bleibt, So treten diesmal auch die befreiten Ostmärker und Sudetendeutschen in stolzer Treue an die Sar kophage der Toten des 9. November. In der Standarte „Horst Wessel" marschieren in diesem Jahre unter ihren Sturmfahnen auch die toten Kämpfer ihrer Heimat. Was sie mit ihrem Sehnen geschaut, dafür sie ihr junges Leben dahingegeben haben, ist Wirklichkeit geworden. Ein Volk. einReich, ein Führer! Durch des Führers Kraft aus Blut und Opfer ist uns das Reich entstanden. Wir sind die Erben und wollen uns dessen bewußt sein, daß das Vorbild der gefallenen Helden für uns eine Ver pflichtung ist. Wir haben die Aufgabe, das, was in den Zeiten des Kampfes erkämpft worden ist, auszubauen, zu vertiefen und zu vergrößern. Es ist ein gewaltiges Ver mächtnis. das uns zu seinen Trägern berief, und das wir weitergeben müssen an die nach uns Kommenden. Es ist die Zukunft, das e w i g e D e u t s ch l a n d, das wir wah ren müssen. Nie wieder soll es der Welt gelingen, so stellte der Führer in seiner Weimarer Rede unter der stürmischen Zustimmung der Tausende fest, uns noch einmal das Schicksal von 1918/19 zu bereiten. Der Ruf, der am 9. No vember hinausgeht an das Volk, bedeutet, daß jeder an seinem Platz mitarbeite zum Ausbau und an der Siche rung unserer Nation. Bereit sei« zum großen Einsatz des Lebens, aber auch zum kleinen, wie ihn die stille tägliche Arbeit, die einfachen Notwendigkeiten des Alltags fordern, das ist unser Dank an die gefallenen Helden. Ehrenwachen in München Am 8. November beziehen vor dem ehemaligen bayerischen Kriegsministerium zu München Ehrenwachen, gebildet aus Männern der ZZ-Standarte „Deutschland" und Soldaten des Infanterie-Regiments Nr. 61, ihre Posten. Die Anregung zu diesem seit der Machtübernahme jährlich wiederholten symbolischen Wacheaufziehen geht vom Reichsführer ff Heinrich Himmler aus, der am 9. November 1923 hier als Fähnrich der „Reichskriegs flagge" eingesetzt war. Die Wachposten bekunden damit an dieser Stelle, wo vor 15 Jahren die Nationalsozialisten Casella und Faust ihr Leben gaben, symbolisch in der Einheit von Wehr macht und Bewegung die Erfüllung des Auftrags jener Ovler in Deutschlands entscheidender Schicksalsstunde ohne zu unmittelbaren Befürchtungen Anlaß zu geben, sehr ernst. Daladiers Anteilnahme Der feige Anschlag hat in Paris größtes Aufsehen erregt. Die Presse berichtet ausführlich über den Anschlag und die Verhaftung des Verbrechers. Ministerpräsident Daladier hat dem deutschen Botschafter seine persön liche Anteilnahme sowie die Anteilnahme der Regierung übermittelt. Desgleichen haben sich zahlreiche politische Persönlichkeiten auf der Botschaft nach dem Befinden des Legationssekretärs vom Rath erkundigt. Der „Jntranstgeant" schreibt, das bedauerliche Atten tat habe in Paris große Erregung hervorgerufen. Es rolle aufs neue die Frage der unliebsamen Ausländer auf, die nach Frankreich kämen, um sich ihren unkontrollierbaren , Machenschaften hinzugeben. Legationssekretär vom Rach wieder bei vewuhtsein Außenminister Bonnet sprach sein Mitgefühl aus. Paris, 7. November. (DNB.) Legationssekretär vom Rath hat, wie von unterrichte ter Seite mitgeteilt wird, am späten Nachmittag des Be wußtsein wieder erlangt, nachdem eine Bluttransfusion vorgenommen worden war. Außenminister Bonnet hat am Montag nachmittag dem deutschen Botschafter, Graf von Welczek, im Namen des französischen Ministerpräsidenten wie auch im eigenen Namen anläßlich lies Anschlages auf Legationssekretär vom Rath sein Mitgefühl und die Sympathie für den AttachLe der deutschen Botschaft zum Ausdruck gebracht. Die Mordwaffe de- Attentäter- Ein Trommelrevolver, Kaliber 6,35 — Die Berwandten des Verbrechers. Paris, 7. November (DNB.) Der Staatsanwalt hat am Montag nachmittag den Untersuchungsrichter Tesniöres mit der gerichtlichen Unter suchung über den in der deutschen Botschaft begangenen Mordanschlag beauftragt. Der ruchlose Verbrecher wird die Nacht im Polizeigefängnis verbringen, morgen dem Untersuchungsrichter vorgeführt und dann nach einem ersten Verhör ins Gerichtsgefängnis eingeliefert werden. Inzwischen ist es der Polizei gelungen, den Waffen händler ausfindig zu machen, der Montag früh dem Ju denbengel den Revolver verkauft hat. Der Waffenhändler Carpe ist von der Polizei verhört worden und hat er klärt, daß Herschel Seibel Grynszpan ihm sehr ruhig erschienen sei und über die Gründe für den Revolverkauf gesagt habe, er trage des öfteren größere Geldbeträge bei sich. Der Jude habe zunächst zwischen einem automatischen Revolver und einem Trommelreoolver in seiner Wahl ge zögert. Auf Anraten des Waffenhändlers kaufte er dann den Trommelreoolver, Kaliber 6,35. Uebrigens soll der Mordbube auf Verlangen des Waffenhändlers einen gültigen Personalaus weis und einen Paß vorgezeigt haben. Polizeikommissare haben auch den Onkel des Atten täters, Abraham Grynszpan, ebenfalls in Polen ge boren, und dessen Ehefrau Kana geborene Berenbaum, 1903 in Warschau geboren, zum Kommissariat gebracht, wo sie verhört wurden. Ueber die bisherigen Ergebnisse der Verhöre des Attentäters und seines Onkels erfährt Havas u. a.- Herschel Seibel Grynszpan befand sich schon im August dieses Jahres in Paris. Mitte August wurde ihm die Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert und er wurde aus gewiesen. Während seines damaligen Aufenthaltes wohnte er bei seinem Onkel, der in Paris seit längerer Zeit einen Kleiderhandel betreibt. Seit dem 15. August will der Onkel seinen Neffen nicht wieder gesehen haben, der, über seinen Verbleib nach der Ausweisung befragt, erklärte (man ist allerdings überzeugt, daß er lügt) er habe im Bois de Boulogne auf dem Seine-Quai genächtigt. Auch habe er sich kurze Zeit in Brüssel und in einer anderen Stadt auf gehalten, auf deren Namen er sich nicht mehr recht besin nen will. Ueber seine Existenzmittel verhört, erklärte Herschel Seibel Grynszpan, er habe vor etwa 14 Tagen von seiner Familie rund 3000 Francs erhalten. Seine Eltern, die inzwischen ausgewiesen worden sein sollen, leben zurzeit.