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Nummer 142 — 29. Jahrgang krichetm «mal wdchll. mit Musik.Gratisbeilagen .Heimat »»b Well' und der Kinderbeilage „Frohmut", iowic den Texibeiiagen ,kt. Benno-Blati". .Unterhaltung und Wissen". .Die Welt der Frau", Aerztticher Ratgeber". Das gute Buch". .Ftlmrund. schau". Monatlicher Bezugspreis S Mt. «Inschi. Bestellgeld, kiujetnummcr tv 4. Sonnabend. ». Soimtagnummer !S« Haubltchristleiter- Dr. <S. DeSezvk. Dresden. StöMche llolfsseiiu Sonnlag, den 22. Juni 19ZK Vertagöort: Dresden Nnzeiaenpreiter Dle Iqewal cue t;etttzet!e§ .^amttieii. akneiaen u.TtcUenneiuche Die ^ettlrename^eile. bre>' I stskir Vlnreinen außerhalb de- ^erbreltmiq^qebicle? ^ Die !«etilres«nm?,e>le I.:N» "rieiaeb. :i<» ^ ^n»?salle höherer cLewaN erliich' -ekc chfung int i.'ieler!'ng wwtc Lrlülluni v. ^nzeioen-^iNirönen n. "eis»„„a n. ^chndenersatz« ^elch^ttssch-r ^ell s^rnnr ^nngartr« Drachen. «eschitft-ftelle, Deutku.Berlaa: «ermama.N^«, ^ ^ . tLSSLAS'LS Für christliche Politik und Kultur 2703. Bankkonto Etadtbank Dre-den Nr 61719 Nevatttnn der Sachstiaien VvltS^e'luna DreSken-Altitad' l Bollerstraki t?. -errcrn ?MIi .,nd ilkno. Vi/sklt clie Isntrumsksncliclsten Kampf um Sachsen Z u »i s e ch st e n Nl a l e seit der Staatstlimvälznng ,oählt heute Sachsen ein L a n d e s p a r l a in e n t. Für einen Zeitraum von elf Jahren ist das eine recht an ständige Leistung. Wenn es allein auf die Häufigkeit der Wahlen ankäme, dann mühte die Bevölkerung Sachsens die politisch destgeschnlte in Deutschland sein, mühte hier stärker als in anderen Ländern ein starker politischer Wille eine klare Mehrheitsbildung ermöglichen. Aber das gerade Gegenteil ist der Fall: In keinem Landesparla ment ist es so schwierig, eine zuverlässige Mehrheit zu bilden, als in dem sächsischen. Geheimrat Hngenherg, der Führer der Deutschnalionalen Partei, hat über diese merkwürdige Tatsache in seiner Plauener Rede tiefsin nige Betrachtungen angestcllt. Er meinte, im Grunde müsse es doch so einfach sein, in Sachsen Politik zu ma chen. weil hier das Zentrum fehle. Das-, es aber gerade umgekehrt sei, dah in Sachsen zu regieren so viel schwie riger sei als in den Ländern, wo die Zentrumspartei stär ker sei, liege an der weitgehenden Industrialisierung Sachsens. — Wir glauben, die Tinge liegen doch etwas anders. Nicht trotzdem, sondern gerade weil das Zen trum in Sachsen fehlt, ist es hier so schwer, eine brauch bare Regierung zu bilden. Das Fehlen des Zentrums ist hier nicht nur der Ausdruck des geringen Anteils der Katholiken an der sächsischen Bevölkerung, es ist auch ein Sinnbild, dah die Weltanschauung in der Po litik dieses Landes nur noch eine ganz untergeord nete Nolle spielt. Das Durcheinander im Sächsischen Landtage ist der Spiegel eines wirtschaftlichen Inter- essenkampfes, der sich fast ohne jede Kontrolle durch welt anschauliche Bindungen abspielt. In keinem anderen Lande Deutschlands hat sich in ^ der Zeit der Industrialisierung so rücksichtslos das deut - A sche M a n ch e st e r t u m entfaltet wie in Sachsen. Wan- A dort man durcb die freudlosen grauen Industriestädte des sächsischen Westens, betrachtet man die Arbeiterviertel, die hier in den Jahrzehnten um Ilitttt gebaut worden sind, dann versteht man nur zu gut, dah auf diesem Boden der Sozialismus üppig emporwuchern muhte. Und dah er sich unter den Geiheln des Krieges und der Nachkriegs nöte steigern muhte zum Kommunismus, zur Terror herrschaft eines Max Hölz. Dem roten Terror aber ist noch immer in der Weltgeschichte t?er weihe Terror ge folgt: von dem gleichen Südwestsachsen aus, das unter dem bolschewistischen Spuk gelitten hatte, wuchert heute der Nationalsozialismus über Sachsen. Die Landtagswahl vom 22. Juni wird an dieser schicksalhaften Entwicklung nichts ändern. Auch im neuen Landtag wird es schwierig sein, eine brauchbare Regierungzu bilden. Viel leicht noch schwieriger als im bisherigen Landtag! Diese Erkenntnis aber darf nicht zur Resignation, nicht zur Wählmüdigkeit und Lauheit verführen. Gerade ange sichts der grohen Schwierigkeiten, die dem neuen Land- u-»tag drohen, ist es Pflicht eines jeden sittlich od enkenden Nt e nschen . seine Sti m m e für Oe ine st a a t s b e j a h ende, weits ch a u e n d e u n d e r a n t w o r t u n g s b e w u h t e Staatsfü h r u n g in die W a g s ch a I e z u w e r*s e n. Diese Pflicht wer den die Z e n t r u m s w ä h l e r , die/gewohnt sind, nach weltanschaulichen Erwägungen ihr politisches Verhalten zu gestalten, besonders stark empfinden. Sie werden nicht, wie andere Bevölkerungskreise, dem Heer der Nichtwäh ler ein starkes Kontingent stellen. Sie werden es trotz des Mihbrauchs, den man in Sachsen so oft — und ge rade bei der Auslösung des legten Landtages — mit dem Volkswillen getrieben bat, sich nicht ihres höchsten staats bürgerlichen Rechts entäuhern. Sie werden wählen gehen, rechtzeitig wählen und richtig wählen. Sie wer den der vom Landesvorstand der Zentrumspartei aus gegebenen Parole Gefolgschaft leisten und für die Z e n t r u m s k a n d i d a t e n aus L i st e 4 (Reichspar tei des deutschen Mittelstandes) ihre Stimmen abgeben. Ter Wahlkampf der letzten beiden Wochen hat uns die unerschütterliche Ueberzeugung gegeben, dah die Zen trumswählerschaft mit lückenloser Einigkeit dieser Pa role folgen wird. Gerade die, für die eine solche Stimm abgabe ein Opfer bedeutet, werden mit Entschlossenheit ihr Kreuz neben die Nummer 4 aus dem Stimmzettel ein tragen, weil sie wissen, das; es ein Opfer für die Ze n t r u m s p a r t e i ist, das sie bringen. Nur wenn die Zentrumsstimmen in ganz Sachsen restlos der Liste 4 zugute kommen, kann darauf gerechnet werden, dah London, 2t. Juni. Die zuerst vom „Echo de Poris" gebrachie Rachrichl. dah England vorläufig keine anssnhrliche Amiuvit an> Vas Beiand- Memorandum erteilen werde, wird jetzt rwn der englischen Presse bestätig!. Der diploinoiische Korrespondent des „Tally Telegraph" stellt sest. dah zwar ein endgültiger Beschiuh der Regierung noch nicht vorliege, bezeichnete cs aber als wahr scheinlich. dah die britische Regierung keine sormulierte Ant wort erteilen werde. Sic werde sich mit einer höslichen Empfangsbestätigung begnügen, in der es heiht, dah die Frage mit den Dominions erörtert wird. Im Foreign Office sei zwar dieser Tage eine Teukschris: ferliggcstelil worden, die als Grundlage siir die Antwort Groh- brilanniens hätte dienen können. Sie habe jedoch mehr den Charakter einer analytischen Studie getragen. Wenn dieses Memorandum als Grundlage einer offizielle» Note benutz: worden wäre, hätte man non der französischen Regierung Aus-. Klärung über gewisse Punkte der Priaudschen Skizze zu einem europäischen Verband verlangen müssen, die oorläniig noch einen ziemlich nebelhaften Charakter hätten. Aber eine Rote dieser Art hätte, men» sie überhaupt geschickt worden wäre. lange oor dem lä. Juli übermittelt werden müssen. Wahrscheinlich hülle sie dann einen langwierigen und nnnot! g e n M e ! n n n g s a n s l a n s ch über Frage» aus- gelöst. die inan viel besser während oer Seplemberiagnng der Böikeibnndsnersammtnng erörlern kann. Ans diesen Gründen werde wohl der Kabinettsansschnh. der pch mit der Angelegen- heil besaht, die Ansicht vertreten, dar, England eine Beteili gnng an jeder derartigen Erörterung am besten verschiebt, bis die Frage in Gens ansgeworsen wird. Heidelberg. 2l Juni. In der Heidelberger Universität sprach gestern abend der parlamentarische Sekretär im Foreign Office. R e n n i e Smith, über das Thema: „Geschichte und Entwicklung der englischen Labonr Party zur internationalen Poliiik der bri tischen Arbeiterpartei: D > e A n s rechlerhalk n n g d e s Friedens kann als Hanplziel der britischen Arbeiterpoliük bezeichnet werden. Deshalb ist die britische Arbeiterpartei eine so entschlossene Verfechterin des Völkerbundes: denn nur wenn der gegenwärtige Völkerbund fest in der Welt vernnkert ist. kann eine organisierte Friedenspolitik sich enlsalten. Es ih ein Ziel der britischen Auhenpolitik, die Vereinigten Staaten »on Amerika i„ das Weltsystem des Völker bundes einzubeziehen. Dem selben Zmecli haben die bisherige» Bemühungen der Arbeiterregierunge» Ruhla „ d gegenüber gegolten. Wenn es nicht gelingt, Ruhland in das Wellsystem einzugliedern, so bedeutet das im Prinzip den Rückfall in das Mächieglcichgewichtüsystem. und Mächiegleichgewichtssystem heiht Krieg. Die Arbeiterbewegung Grohbritanniens bat sich gegen über Indien zum Dominionsstatns verpflichtet. Ein nativ unser Kandidat, Vcrivallungsanilniaiin N, Müller sr res- dens iin Wahlkreise Oslsachsen an ä. Stelle gewählt wird. Das Risiko, das die Zeiitrni»spar!ei bei diesen, Vor gehen ans sich nimmt, bedenlel ein Opfer im Geiste der si a a t s b e j a h e n d e n Ei n st e! in n g , ans die das Zentrum van jeher siaiz gewesen ist. Das geschlossene Einireten siir die ansgegeöene Parole sichert am beiten die Schlagseriigkei! der Partei bei knnsligen paiiiischen Entscheidungen, vor allem für die im Herbst zu erwar tende Reichstagsmahl. — Die sächsischen Zentrums- anhänger marschieren am 22. Juni in geschlossenen Ko. loirneu, wenn auch mit znsammengeroliien Fahne». Sir sind entschlossen, diese Fahnen bei der nächsten Reichs- laswahi desto energischer zu enlsalten. Für heule lautet die Parole: „Liste 4!" und das Feldgeschrei: „Bortei- disziplin!" Tgk. »ales Vrrwatuii: g'gstc.n für Indien m h ang-krA t wrire». Tie A'.beüerpanei Hai immer versucht, mit allen Kreisen In. mens in Beziehung '.n treten. Smith sch loh unter du!, che« Anspielung ans die P a n e n r a p a d e w e g n n g : Sr. na» tische Zi-sainw,wöbe,:, wie sie der Pölkerbuno ans wn ,r At. lichem und polili'chei» Gebiet herznsiellen such!, fehl Her« Heilung -der beitmögllche.i Beziehungen Curooas wir arm io iri schen Weltreich niw der ganzen übrigen Well vd-dn- 2:« schlichen sich »ich! ans. Sie ergänzen sich. Zeppelins DeulschlanL^asn! Friedrichshase,,, gl, I Dar Lr:lisch:>> ..Gras Zeppelin" ist v n:e mö gen r- o,r 8 Uhr ans der Halle g-zogen morsen und »in -.ixi Uhr o- - - n- lich brüecklem Hnnmel p r grauen T nUciiiaiw r".ri. ae:. n >- :e Elappe Nlünchen ik. gesiarre:. 'Tor LnAicb-o nae.m ir r , nach Nordoil. D>e FiZnn.'g ho! b > Ver, n T . Er:: nun Berlin ab .Kapitän Lehmann, da Tr. Eckeier durch Brrl-ono- lnngcn ui Berlin '.urückgehallen wird An Boro de' ch Ili Passagicre. aa-nnier der braun:,: n!-> v,n , , >r , . „ Torres und Frau, der amerikanische GeneraiKons:,' n: 2 gart, Dominion und Frau, sowie der ja van. sehe N>a"n,n -acho in Berlin. Hamurrr. Tos Lni:'chis> »ilnr eine oruhe Post mit sich, ferner zwei grohe .Korbe Blanrelchen n Berliner Holel. Augsburg, 21. Juni. Du- Lnstschaü ..Gr.A Zeppelin" ersch en ani se.ne- Tr,: b» landiahrl »m Ui Uhr über dein Zentinni de. Sind! n -g. machte eine grohe Schle.je und verschwand nach nur-,er Zeit wieder. * Reise des Kardinal-Staatsselretärs Pacelli »lich Pnnerii? Gelegeiillich des Empfanges der bäuerischen Priester in Rom. erklärte Kardinal-Staatssekretär Pacelli, dah er. men» irgend möglich, als päpstlicher 'Vertreter zu den Seligsprechungsseierlichkeite» für Bruder Konrad von Parzham im September nach Altötting kommen werde, * Neues Bcrsammluiigsvcrbot in München, Der Münclgen der 2caiionalsozinlistische» Denischen A-beoerpn :e> wollte für kommenden Maiwoch in das Z>rl»->g''pände in Nlniul>en e(ne oiieniliche Niaiseninndgebniig einbein, ^ i, Ti« Polizeivireklion hat diese Versoinmliing als eine Eisagver- sammlung für die nnlangn verkolene Prooslinndgebune, gegen die Anordnung des Slanlsminijlerinms des Innern erawie: nnb die Gauleilnng verständigt, dah die geplante Versammlung ee»« kalb dein gleichen Verbot unleriien« England und Paneuropa Starke Zurückhaltung gegenüber Briands Vorschlägen - Eine nichtssagende Antwort E» »L I ^ kslckrpsrisi ctsutreksn dlittslrlsnctsr MirlrcksNspsrtsi)