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dmfferMWblati für Landwirtschaft und alle anderen Sta^^^^/^druffer Bezirks nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM, Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstatten und Post- Erscheinungslage und Platzvorschriften werden nach 7 Annahme .. — Geschäftsstelle, nehmen zu bis vormittags 10 Uhr. di> Richtigkeit der vrufs u. Umgeflend gegen. Im Falle höherer I durch Fernruf übcrmit. Fernsprecyer: M ^^^Anzergen üderneh.' Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und ves Stadl- Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaff rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte D 'Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— -rei Haus, bei Postbcstellung 1.80 RW. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend "^"7" 7 " Gewalt,Krieg od.sonstiger —— - --- ——- - Betriebsstörungen besteht Lein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegl. Nr. 124 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 29. Mai 1935 AgMPlttik W der Volkes Men. Die feierliche Eröffnung der 2. Nährstands-Ausstellung in Hamburg. Am Dienstag wurde bei strahlendem Sonnenschein die 2. R e i ch s n ä h r st a n d a u s st e l l u n g, die in der Zeit vom 28. Mai bis 2. Juni auf dem Heiligen Geistfeld in Hamburg stattfindet, in feierlicher Form in Gegenwart vieler Vertreter des Staates, der Partei, der Wehrmacht und der aus allen Gauen des Reiches und ebenso aus dem Ausland gekommenen Bauernschaft durch den Reichs- bauernführer, Reichsminister WalterDarrs, eröffnet. Ganz Hamburg gleicht einem riesigen Heerlager. Es sind nach den bisher amtlich vorliegenden Anmeldungen für Übernachtungen Mehr als 200 000 Besucher da. Mit dem Einmarsch eines SS-Ehrensturmes und der Aufstellung der Jungbauern vor den Tribünen des Großen Ringes begann die Eröffnungsfeier. Nach der Be grüßungsansprache des Landesbauernführers v. Rheden hieß Reichsstatthalter Kaufmann die Ehrengäste und die deutschen Bauern im Namen der Gauleitung Ham burg der NSDAP und als Reichsstatthalter der Stadt Hamburg willkommen. Staatssekretär Backe vom Reichsernährnngsministe- rium erinnerte in seiner Ansprache an die erste landwirt schaftliche Ausstellung in Hamburg im Jahre 1924. Da- mals hätten weite Kreise der deutschen Wirtschaft gehofft, daß die Schäden des Krieges dnrch ein neues Aufblühen der Weltwirtschaft und des Welthandels abgelöst würden. Diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt. Deutschland sei in stärkstem Maße in den internationalen Zusammenbruch hineingezogen worden. Der Führer und Reichskanzler habe gleich zu Beginn der Machtübernahme zwei Aufgaben als die entscheidenden herausgestellt: die Rettung des deutschen Bauerntums und die Bekämpfung lerArbeitslosigkeit. Die Aufgabe, gleichzeitig den deutschen Bauern und den deutschen Arbeiter zu retten, müsse zwangsläufig auch die Linie der Agrarpolitik bestimmen. Hätte der Reichsernährungsminister in Verkennung des Zusammenhanges beider Probleme sich allein für die Ret tung des Bauerntums einsetzen wollen, so hätten ihm hier für die Hilfsmittel, zur Verfügung gestanden, die schon früher bei Agrarkrisen angewandt worden seien: Er höhung der Preise durch Hoche Schutzzölle, Vollstreckungs- fchutz Subventionen jeglicher Art usw. Die Verbraucher- Preis§ für Lebensmittel wären so hoch gestiegen, daß es un möglich gewesen wäre, die Löhne auf dem bisherigen Niveau zu halten. Ohne Stabilität der Löhne wäre aber an eine wirksame Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht zu denken gewesen. Weiter hätte eine Fortsetzung der Ver markung der Schutzzollpolitik die uns noch verbliebenen Ausfuhrmöglichkeiten restlos zerschlagen. Ohne die Marktordnung wäre die Rekordernte 1933 zu Schleuderpreisen vertan worden mit dem Erfolg, daß in diesem vom Himmel gesegneten Jahr das Bauerntum zugrunde gegangen wäre. Dies hätte zur Folge gehabt, daß die dürre Ernte des Jahres 1934 auf Grnnd der dorausgegangenen Verelendung der Landwirtschaft noch schlechter ausgefallen wäre. Da die Arbeitsschlacht nicht Hand in Hand mit einer Gesundung des Welthandels, sondern trotz anhaltender Weltwirtschaftskrise geschlagen werden mußte, entstand sehr bald zwangsläufig ein neues Problem: der Devisenmangel. Der deutschen Land wirtschaft erwuchs damit eine neue Aufgabe, die wir durch die Erzeuaunasschlacht lösen müssen. Die Reichsnährstandsschau zeigt nicht nur die Leistungen der Landwirtschaft, sondern wir haben hier eine Schau vor uns, die mit aller Deutlichkeit lehrt, daß dieser Stand beseelt ist von dem Willen, dem Volk und dem Führer zu dienen. Wir appellieren nicht an die Ichsucht des einzelnen Bauern, sondern wir rufen ihn aus, mit ganzer Kraft dem Volk zu dienen. Das alles zeigt auch, daß Agrarpolitik heute nicht mehr betrieben wird, um einem Wirtschaftszweig oder Stand, um der Landwirtschaft zu helfen, sondern wir treiben Agrarpolitik um des Volkes willen. Wir stellen das Volk voran, weil wir wissen, daß der einzelne nur dann leben und bestehen wnn, wenn das Volk lebt. Die Aufwärtsentwicklung der Landwirtschaft. Rcichsbauernführer und Reichsernährungsminister Darrs führte in seiner Eröffnungsrede zur 2. Reichs- ^ahrstands-Ausstellung u. a. folgendes aus: Auf den Küberen Ausstellunaen der DLG. wurden vor allen Dingen technis ch^ Einzels ei st ungen auf land wirtschaftlichem Gebiet gezeigt. Die heutigen Aus stellungen des Reichsnährstandes sind etwas grund sätzlich anderes. Entsprechend der nationalsozia listischen Auffassung des Bauerntums wird heute die Verbindung von Mensch, Hof und Volks wirtschaft gezeigt. Sie zeigt den Bauer nicht nur als Leiter seines Betriebes, sondern vor allen Dingen als Ernährer und Erhalter des deutschen Volkes. Durch die Marktordnung ist dem Bauer die Sorge um den Absatz äbgenommen. Die Privatinitiative des Bauern kann sich nunmehr auf dem Hose selbst auswirken. Der Hof soll die Stätte sür die Ernährung des deutschen Polkes sein. Der Reichsbauernsührer verwaltet sür Führer und Volk gewissermaßen den Hof Deutschland. Auf dem Gebiete der Pferdezucht gehen wir heute den Weg, bodenständige Zuchten aufzubauen. Die Er fahrung hat uns gezeigt, daß es wenig Zweck hat, die Tiere, die für eine Geaend noch so aut sein möaen. in Beim Haushalt des Kriegsministeriums nahm auch der ungarische Ministerpräsident und Kriegsminister Gömbös das Wort. Er betonte, daß die Durchsetzung der Gleichberechtigung für Ungarn eine der wichtigsten Fragen sei. Dabei werde sich Ungarn nicht von kriegerischen Hetzereien oder von den Belangen der Kriegsindustrie leiten lassen. Die Generation, die alle Greuel des Krieges kenne, wisse sehr wohl, daß es ihre Pflicht sei, alles zu tun, um einen neuen Krieg zu verhindern. Die abge rüsteten Nationen seien eine Gefahr für den Frieden Europas, da die ausgerüsteten Staaten in ihnen immer eine leichte Beute sehen würden. Ohne Gleichberechtigung sei kein dauernder Friede mög lich. Ungarn fordere die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht mit höchstens zweijähriger Dienstzeit und eine gleiche Aufrüstungsmöglichkeit wie die Kleine Entente, ferner die Zulassung von Luftab - wehr-nndLuftkampf mitteln für das ungarische Heer. Darüber hinaus verlange Ungarn moralische Genugtuung für die fünfzehn Jahre hindurch ge zeigte Geduld und genaue Rechtseinhaltung. Gömbös erklärte dann, daß das wichtigste Ereignis der letzten Tage die Rede Hitlers gewesen sei. Ungarn würde gern an der auf die Stabilisierung des Friedens abzielenden Arbeit, wie sie gegenwärtig in den Verhandlungen über die Ordnung in Europa zum Aus druck käme, teilnehmen. Sollte es sich aber darum handeln, daß das französische Mächtesystem bekräftigt und die Ungerechtigkeiten der Friedensverträge verewigt würden, dann könne ein ungarischer Staatsmann weder an diesen Ver handlungen teilnehmen noch etwas unterzeichnen. Ungarn könne kein Abkommen annehmen, welches soviel be deuten würde, daß es um ein Linsengericht auf seine Rechte verzichte. Der Ministerpräsident erklärte weiter, man habe Deutschland nicht verstanden und wollte ihm die Souve ränität auf dem Gebiet der Landesverteidigung noch weiter vorenthalten. Der Völkerbund habe sich von einseitigen macht- politischen Zielen leiten lasten, als er die Zubilligung der Gleichberechtigung verweigerte, obwohl er durch ihre Gewährung nicht nur der Autorität des Völker bundes, sondern der ganzen Welt einen guten Dienst geleistet haben würde. Seit dem Abschluß der römischen Abkommen seien große Züge auf dem politischen Schachbrett Europas er folgt, in deren Mittelpunkt Deutschland stehe. Die Welt werde das große Verdienst Deutschlands anerkennen, daß es der Verbreitung des Bols ch e w i s m u s Ein halt geboten habe. Die ungarische Politik könne man sich kaum anders vorstellen, als daß sie die großen deutschen Kräfte immer verstehe und berücksichtige. Der Ministerpräsident trat sodann einer Bemerkung des sozialdemokratischen Abgeordneten Peyer ent gegen, der im Zusammenhang mit dem Budapester Besuch des Generals Göring ändere Gegenden zu verpflanzen in der Hoffnung, dort das Tier im selben Typ erhalten zu können. Denselben Weg beschreiten wir auf dem Gebiete der Rindvieh haltung. Die Lösung des Fettproblcms mutz über den Weg einer bodenständigen Leistungsherde fuhren. Hierzu gehört die Schaffung einer gesunden, wirtschafte»- eigenen Futtergrnndlage, wie sie bereits in den letzten Jahren durch stärkeren Silobau usw. gefördert wurde. Die Schweinehaltung wollen wir auf der wirtschafts- - eigenen Futterbasis anfbauen. Auch hier ist es Ziel, üb,er den Weg der Schweinemast das Fettproblem zu lösen zu versuchen. Bodenständige Schafzuchten sollen dazu beitragen, die Wottcrzcngnng auf ein für deutsche Verhalt- niste erträgliches Höchstmatz zu bringen. Wir wollen der Geflügelhaltung im bäuerlichen Betrieb Wieder den Platz schaffen, der ihr zukommt. Ähnliche Maßnahmen sind auf dem Gebiete der Pflanzenzucht getroffen worden. Alles in allem wird diese Ausstellung dem Beschauer das Bild einer stetigen Aufwärtsentwicklung der deutschen Landwirtschaft zeigen. Im rastlosen Schaffen, die Nah rungsfreiheit des deutschen Volkes zu sichern, trägt das deutsche Landvolk einen Teil seines Dankes und seiner Schuld an den Führer ab. So kann ich die heutige Aus stellung nicht besser eröffnen, als daß ich alle Anwesenden auffordere, mit mir einzustimmen in den Ruf: Unserem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ein dreifaches Sieg Heil. von einer „deutschen Invasion" sprach. Die ungarische Nation, sagte der Ministerpräsident, betrachte es immer ' als eine Ehrung, wenn fremde Staatsmänner sie be suchen, und es entspreche ihrer Gastfreundschaft, wenn sie ihre Gäste mit der gebührenden Ehre behandele. Die un garische Nation werde immer die Männer ehren, die in der Vergangenheit Schulter an Schulter mit ihr gekämpft haben. Beginn -er deutsch-englischen Klottenbesprechungen am 4. Luni. DNB. meldet: Wie verlautet, ist im Einvernehmen mit der königlich-britischen Regierung der Beginn der verein barten Flottenbcsprechungen zwischen Deutschland und England auf Dienstag, den 4. Juni, in London, festgesetzt worden. Die deutsche Delegation, die unter Führung des Beauftragten der Reichsregierung sür Abrüstungsfragen, von Ribbentrop, steht und der von der Marineleitung Konteradmiral Schuster, der deutsche Marineattachö in London, Kapitän zur See Waßner, sowie Korvetten kapitän von Kiderlen angehören werden, wird sich Ende dieser Woche nach Löndon begeben. Massenverschickung in der Sowjetunion. Der „Gazette de Lausanne" in Bern wird aus zu verlässiger Quelle gemeldet, daß die sowjetrussischen Be hörden seit einiger Zeit Zwangsverschickungen von Hun derttausenden sowjetrussischer Untertanen polnischer und deutscher Abkunft durchführen, und zwar aus den westlichen Grenzgebieten von Leningrad bis Odessa. Die Verbannten werden nach dem Norden oder nach Sibirien verschickt. Mitunter wird durch Ncberfall in der Nacht ein ganzes Dorf ausgehoben, ohne daß Rücksicht dar aus genommen wird, ob dabei Kinder von ihren Eltern getrennt werden. Allein aus Leningrad sind, wie dem Blatt weiter gemel det wird, von Januar bis Ende März 1935 20 000 Fa milien zwangsverschickt worden. Es handelt sich dabei nicht etwa um eine Bestrafung von Aufständischen, son dern um ein systematisches politisches Vorgehen. „Ich werde dem Herrgott immer danken, daß er mich die schöne Zeit im Kinderheim Gohrisch erleben ließ", schrieb ein kleines Mädel voll Dankbarkeit an die Leiterin des NSV Kinderheimes. Willst auch Du dieses glückliche Gefühl des Kindes als Lohn für Deine Mitarbeit empfinden, melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NSV! l VM > «WSMME» Ungarn Wert EMM WehGW Ministerpräsident Gömbös über die ungarische Gleichberechtigungsfrage.