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Wglliindischtr Anzcigtr. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zn Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter nnd Stadträtbe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. DreimWekeiMster Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. AO. Januar 1862 Donnerstag - Die'eS Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag-, Mittwochs, Donnerstag« und Sonnabend«. Jährlicher AbounemeutSprei«, welcher »riimua*- raoch» zu entrichten ist, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Bormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tag« darauf erscheinend« Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene <Lorpu»-Aeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die auswärtigen Königl. Gerichtsämter und Stadtrathe, für welche der Boigtlandische Anzeiger Amtsblatt rst, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Bürgermeister Lehmann, in Elsterberg der Herrn L. A. Diezel, in Schöneck bei Herrn Eduard Meher, in Mühltroff bei Herrn Lhauffeegelder-Tinnehmer Holzmüller. Reuter. sind, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 15. Januar 1862. Finanz- Mini st erium. von Friesen. Schweine; 1860 dagegen 700 Stück Rindvieh und 2608 Schweine. Der Verbrauch ist also in 10 Jahren um 208 Stück Rindvieh und 765 Schweine jährlich gestiegen. Endlich liegt auch der Wortlaut der Rechberg'schen Antwort auf das Bun- desreform-Project des Herrn von Beust vor, aus welchem wir unsern Lesern leider nur kurze Auszüge mittheilen können. Der nächste Einwand des öster reichischen Ministers richtet sich gegen die Alterirung der völkerrechtlichen Be ziehungen des Bundes zum Auslande, welche das Beust'sche Project zur Folge haben würde, indem nämlich die Mächte schwerlich eine Vertretung in Frankfurt unterhalten würden, wenn daselbst die Bundesversammlung nicht mehr permanent existiren und nur zweimal jährlich je vier Wochen lang unter wechselndem Vorsitz und an wechselnden Orten eine Art Bundesversammlung stattfinden solle. Ein zweiter Einwand lautet: „Der Dresdener Entwurf verändert auch im Innern Deutschlands die Basis des Bundesverhältniffes und hebt zugleich das Gleich gewicht zwischen Oesterreich und Preußen auf, indem er factisch die gesammte preußische Monarchie dem Bunde incorporirt." Ein dritter Einwand geht dahin, „daß der Vorschlag, der Delegirtenversammlung am Bunde nicht ausschließlich einen legislativen Beruf, sondern auch eine, wenngleich sehr bedingte Competenz in politischen Fragen anzuweisen, mit dem Wesen und der Natur eines Staaten vereins, an welchem zwei Großmächte theilnehmen, schwer in Einklang zu bringen sein dürfte." Nach einem vierten Einwande „erscheint eS dem Wiener Cabinete nicht wenig problematisch, ob die Bestimmungen des sächsischen Entwurfes dem angestrebten Zwecke einer Vereinfachung und Beschleunigung der Bundesgeschäfte auch wirklich zu entsprechen geeignet seien." Der fünfte von österreichischer Seite gegen den Beust'schen Entwurf erhobene Einwand rügt, „daß das sächsische Project von Oesterreich das Opfer des bleibenden Präsidiums verlangt, ohne für eine Consolidation der deutschen Zustände, wie sie auf dem österreichischen sowohl, als dem gesammt-deutschen Standpunkte als Aequivalent für das Aufgeben der einheitlichen Form betrachtet werden könnte, hinreichende Sicherheit darzubieten." Preußen. Berlin, 27. Januar. Nach der Stimme, welche sich in den, die Majorität bildenden Abgeordnetenkreisen ausspricht, ist mit ziemlicher Gewißheit vorauszusagen, daß die Gesetze über die Ministerverantwortlichkeit und die Oberrechnungskammer abgelehnt werden, dagegen befreundet man sich mit der Kreisordnung. Im Abgeordnetenhause wird diese Vorlage zwar die Fortschrittspartei gegen sich haben, dagegen kommt dies nicht in Betracht, da die Fraction Grabow und die zwischen ihr und der Linken stehenden Fractionen Harkort, v. Bockum-Dolffs rc. sich bereits dafür erklärt haben. In Regierungs kreisen will man aus verschiedenen Anzeichen entnehmen, daß da- Gesetz im Herrenhause zur Annahme gelangen wird. Sachsen. Dresden, 27. Januar. Das Dresdner Journal sagt: In Nr. 268 d. Bl. v. v. I. haben wir unsern Lesern einige Bemerkungen über den Steinkohlenverkehr auf den sächsischen Staatseisenbahnen und den da mals gerade sehr fühlbaren Wagenmangel vorgelegt und uns zugleich Vorbehalten, auf die Frage wegen einer Ermäßigung der Frachtsätze für weitere Entfernungen wieder zurückzukommen, sobald wir im Stande sein würden, wenigstens nach irgend einer Richtung hin ein günstiges Resultat der diesfallsigen Bemühungen der sächsischen Eisenbahnverwaltungen mitzutheilen. Heute befinden wir uns in dieser günstigen Lage, indem wir mittheilen können, daß von heute an für den Kohlentransport von Zwickau und Lugau aus nach Berlin und allen Stationen der Berlin-anhaltschen Bahn, sowohl über Leipzig als über Riesa auf Grund einer Vereinbarung der betheiligten Eisenbahnverwaltungen ein sehr bedeutend ermäßigter Tarif eingetreten ist. Hiernach werden z. B. die Transportkosten für eine Wagenladung Steinkohlen von 90 Centneru, vom Bahnhofe Zwickau bis Berlin, welche bisher 15 Thlr. 21 Ngr. betrugen, bis auf nur 12 Thlr. 10 Ngr., also um 3 Thlr. 11 Ngr. ermäßigt. Danach dem im norddeutschen Eisenbahnverbande bestehenden Tarife eine Wagenladung von 100 Centnern von Dortmund, dem, Berlin am nächsten gelegenen Ver sendungsorte der westphälischen Kohlen, bis Berlin, wenn der Transport in Extrazügen und unter den sonstigen bekannten Voraussetzungen erfolgt, 21 Thlr. 14 Sgr. kostet, was, auf 90 Centner reducirt, 19 Thlr. 9 Ngr. 6 Pf. be trägt, so werden für die Zukunft die Transportkosten für Zwickauer Kohlen nach Berlin pro Ladung zu 90 Centnern 6 Thlr. 28 Ngr. 6 Pf. oder pro Ctr. etwas über 2 Ngr. 3 Pf. weniger betragen, als die billigsten Transport kosten für westphälische Kohlen. Wir würden uns freuen, ähnliche Nachrichten bald auch für andere Richtungen mittheilen zu können. Leider müssen wir jedoch gerade für die wichtigste Absatzrichtung, nach Bayern, diese Hoffnung vorläufig ganz aufgeben. Denn, wie wir hören, hat neuerdings auch das kgl. bayersche Handelsministerium die von dem königl. sächsischen Finanzministerium beantragte Vereinbarung billigerer Tarifsätze für den Kohlentransport entschieden und unbedingt abgelehnt. Bezüglich der Bekanntmachung des Justizministeriums in Nr. 11 unseres Blattes, die Anmeldung der kaufmännischen Geschäfte betreffend, erlauben wir uns noch zu bemerken, daß diese Anmeldung von allen, auch den bisherigen Firmen schriftlich bei dem hiesigen Bezirksgerichte und in andern Städten bei dm Gerichisämtern bei 5 Thlr. Strafe für jedm Einzelnen bis zum 18. Februar zu bewerkstelligen sind. In Plauen wurden 1850 geschlachtet 492 Stück Rindvieh und 1743 Nachdem die erledigten Functionen des Cassirers und des ControleurS bei der Altersrentenbank, erstere dem Calculator Karl Friedrich Näser, letztere dem Calculator Johann Gottlieb Lobegott Hentschel, vom 1. dieses Monats an provisorisch übertragen worden sind, so wird solches, unter Bezugnahme auf §.15 des Gesetzes, die Errichtung einer Altersrentenbank betreffend, vom 6. November 1858, nach welchem die Einträge in den Einlagebüchern der Versicherten, von dem Cassirer und dem Controleur mit zu zeichnen