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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend A Di« ,Ottendorf« Zeitung' erscheint Diens» tag, Donnerstag und Sonnabend. » v« Begug»»Preis wird mit Beginn jede« Monat« bekannt gegeben. » I« Fall« höher« Gewalt (Krieg od. sonst. » ! vg»»dw«lch« Störungen der Betriebes der L I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«» ü z Ginrichtungen) hat d« Be,ieh« keinen Än» - » speuch auf Lieferung oder Nachlieferung der - ? Zeitung »d. Rückzahlung d. Bezugspreise,. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte', „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. «ittiiiiiiggggiiiiiiingiiMhMM« » Anzeigen werden an den ErscheiEngotaa«, 8 - bis spLtesten« vormittaa 10 Uhr in «« » Geschäftrsfclle erbeten. Die Festsetzung des Änzeigen-Drlis», * - wird bei cintretcnder Düd'ermtg cineMumm« S ü vorher bekännigegoben. I Jeder Anspruch auf Nachlaß «lischt, wen» S - der Anzrigen-Detrag durch Klag« eingya^in s - werden muß oder wenn der Austraggrb« tu » Konkurs gerR. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Nummer ^37 Nlittwocb, den 2H. November ^26 2.3. Jahrgang OertlicheS ««d GSchfischeS. Dttendorf'Dkrilla, den 2z. November <9r«. — Am 4. Dezember wird vom freiw. Kirchenchor da« grob« Chorwerk Dornröschen von dem Münchner Theater- inteudantev K. v. Perfall aulgesührt. Die Eolostelleu Verden von auswärtigen namhaften Künstlern gesungen. Neukirch b. Königsbrück. Ein folgenschwere» Schadenfeuer hätte am Sonntag hier rnstehen können. Hatten sich da in der gestillten Scheune de» Gastwirt« Z. drei noch nicht schulpflichtige, mithin noch nicht 6 Jahre alte Buben, darunter auch der Sohn de» Gastwirts, emge» sunden, um mit Streichhölzern zu spielen. Offenbar wollten sie mal rin Helle» Feuer sehen. Zuerst versuchten sie e« am Heuvorat, wo »au sie, alle drei eng zusammgekauert faud, ohne sich jedoch etwa« Schlimme» dabei zu denken. Ein neuer Versuch am lagernden Stroh gelang ihnen. Al fie di« htlleu Flammen sahen, bekamen sie e< scheinbar doch mit der Angst zu tun, denn in einem kleinen Gefäß holten sie Wasser herzu. Auf die Frage, wa« sie damit wollten, gaben sie die Antwort: Da» Gra« girßeo, damit e» wächst. Rittlnweil« aber hatte da» Feuer schnell um sich gegriffen, di« entstandenen Rauchschwaden waren von Nachbar«leuten bemerkt worden und nur mit deren tatkräftiger Hilf«, sowie d«r schnellen Handhabung eine» Feuerlöscher» war e» Möglich, di» Flammen bald wieder zu ersticken und dadurch »in große» Lraudunglück zu verhüten. Kamenz. Di« goldene Hochzeit beging im Kreise sünn Kinder und Enkel Schuhmachermeistrr Gustav Mann und Frau Wilhelmine geb. Wehner. Am gleichen Lage vollendeten sich bO Jahr«, daß Schuhmachermeistrr Mann hierstlbst sein Geschäft gründet«. vautz«». Von «inim durchgehenden Geschirr über fahren wurde auf der Neusalzaer Straße die 83 Jahre alt« verwitwete Ratsregistrato« Marie Schwarzbach. Dabei «litt die alt« Frau, die auf d«n Fußst«tg ging, aus d«u die Durchgeher gerast warm, so schwere Verletzungen, da« der Lod alsbald «intrat. — Bon einen Automobil au« der Tschechoslovakei lGablonz) wurde hier der 25 Jahre alte Arbeiter Walde M solcher Wucht angefahren, daß er bet der Einlieferung in da» Stadtkraukeuhau« bereit» tot war. Zittau. A« Grabe der ihren vom Lode überrascht wurde die Witwe Pauline Benedikt geb. Härtelt. Die Frau war i« Begriffe, die Gräber ihrer Lieben zum Toten sonntag mit Kränzen zu schmücken, al« sie plötzlich zu Boden sank und nach kurzer Zeit verschied. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben rin unerwartete« End» bereitet. Hellerau-Ränitz. Hier wollen dir «eist zur Nacht verübten Rüpeleien kein Sud« nehmen. Nachdem tu letzter Zett Straßenschild«» entfernt, eiserne Lor« au«ge- hängt und Schausenfttrschribeu «iugeschlageu wurden, haben jetzt wieder Lubenhänd« einer der neugepflanzten Platanen vor der Hellerauer Schult die Kron« abgebrochen. Um den Rohlingen aus die Spur zu kommen hat die Gemeinde eine Grldbelohuuug au«grsetzt. Freital. Sonnabendabend hat sich auf der Wills- druff« Straß, bei der Ziegelei «in Motorradunfall mit tätlichen Ausgang ereignet. Auf der Straße auf dec rechten Sette in der Richtung nach Potschappel hielt ein Lastkraft wagen der Fildfchlößchm.Brautrei in Dresden wegen eine« Rotordesekte«. Der Fahrer und der Beifahrer waren damit beschäftigt, den Defekt festzustelleu. Sin Radfahrer mU Licht kam hinzu und stellt« sein Rad Mich an den Anhäng«r, so daß außer dem Schlußlicht de« Anhänger» noch da« zweite auffallend« Licht d«» Rade» in weiter Ferne zu sehen war. Trotzdem ist auf bisher unerklärliche Weise der Motorrad» sah,» Dürichen au« Potschappel mit voller Wucht auf den Anhänger ausg,fahren, wobei ihm der Schädel zertrümmert wurde. Er war sofort tot. Aus dem Soziussitz saß der Modelltischler Walther Rirchardt au« Wurgwitz. Er wurde zwei Meter weit fortgeschleudert und erlitt eine schwer» Ge hirnerschütterung und zwei Kopfwunden. Der helbeigerusene Arzt verband ihn und brachte iHv dann selbst im Auto nach Wurgwitz. E« ist durch die Polizei festgestellt, daß kein Dritter die Schuld trägt. D. ist al» schneller Fahrer be kannt. Roßwein. Bei der Stadtverordnetenwahl, di« an Stelle der bisherigen Ltnk«mehrheit eine R-chtamehrheit bracht«, gingen di« Allsozialtsten leer au«. Tine einzig« Stimm« fehlt ihnen zur Erringung «ine« Mandat«, da« drm ehemaligen Stadtverordnetenvorsteher und 23rr-Land« tagsabgeordneien Berger zugefallen wäre. Bei der gestrigen Sitzung de« Wahlausschusses wurden 2 bisher ungültige Stimmen noch für die Hausbesitzerliste gültig erklärt, aber den Altsozialisten winkte kein Stern. Es blieb bei 284, und gebraucht wurden 285 Stimmen. Im nahen Mahlitzsch wurden 38 Stimmen für die Recht, und 38 für die Linke abgegeben. Da« Los entschied für die Linke, die 4 von den 7 Gemeindeverordueten erhält. Döbeln. In den Kalksteiubrüchru zu Rittmitz bei Döbeln wurden gestern nachmittag von herabstürzenden Ge- stetnsmaffen drei der dort beschäftigten Arbeiter verschüttet, einer war sofort tot, zwei konnten als sehr schwer verletzt geborgen werden. Plauen. Am Bußtagnachmittag unternahm ein hiesiger Motorradfahrklub einen Ausflug. Einer der Teil nehmer, der Bureauvorsteher Arthur Zimmermann, der ein Motorrad mit Beiwagen fuhr, in dem sich der ledige Kauf mann Beermann al« Beifahrer befand, überfchlug sich mit seinem Rade au« bisher noch unbekannter Ursache. Zimmer mann, der im 33. Lebensjahre steht und verheiratet ist, und Beermann erlitten schwere Verletzungen und wurden im städtischen Krankenhaus eingeliefert. wo sie noch brfinnung«- lo« darniederliegen. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzliche aber mcht die ideelle Verantwortung. — Di« Ergebnisse der Gemeindeverordnetenwahlen sind den Lesern bekannt' Viele sprechen schlechthin: „Es ist alle« beim Alten geblieben." Zieht man die Zusammen setzung de« Gemeindeparlaments in Betracht, so muß man sogar den Sprechern rechtgeben. Doch bei tieferen Hin blicken und Vergleichen der Wahlziffern reden die Zahlen eine andrre wichtigere Sprache als sie der lapidere Satz aus drückt „alle» beim Alten". Di« diesjährigen Wahlergebnisse sagen. 1.) Di« bürgerlichen sind gegenüber der Landtags wahl bedeutend gewachsen nämlich von 732 auf 1087 ba tst rund 50 o/, Zunahme, die sozialistischen sind von 1502 auf 1185 gesunken, da« ist rund 20«/» Verlust. Ein Teil ist zu den Kommunisten gewandert. Die Wahlergebnisse sagen 2.) ,s besteht hierorts ein lebhafte» Gemeindeinteresse. Ueb,r 86 Prozent der Gesamteinwohnerschaft ist zur Wahl urne gegangen oder geschleppt worden. Es wird wohl auge ficht» dieser zwei Tatsachen keiner mehr behaupten können daß all«« „beim Alten" geblieben ist. Di« bürgerlichen Parteien haben einen „Achtung««rfolg" zu verzeichnen, wie er nie erwartet wurde. Wenn diesem Achtungserfolg kein Sitz beschteden ist, so mag man dies bedauern, aber kein Grund ist vorhanden, mutlo« zu werden. Di» 7 bürger- lichrn Abgeordneten haben in ihrer hohen Gefolgschaft soviel Rückenhalt, daß sie in den nächsten 3 Jahren noch wirk- samer kämpfen können gegen alles, wa« der Parteigeist und Parteiegoismuß?hi«r schaffen wollen. Di» „einsichtigen Parteigrößen" aber werden bestimmt au« d«r großartigen Zunahme der bürg«rltchev Stimmen und dem Rückgänge ihrer sozialistischen Stimmen gar manch« Lehre ziehen. Vielleicht wird e« Wahrheit, wa« man als „vertraulich vor der Wahl von einer groben Koalition" hörte. Dir bürger liche Fraktion hat jedrnfall« durch den „Achtungserfolg" mehr al« je Grund zum ruhigen Abwarten all der Dinge, die geschehen werden. Der sich hoffentlich immermehr ent- wickelnden Gemeind» gereicht gemeinsame Arbeit nur zum Segen. Und gewillt die Gemeind« vorwärts zu bringen zeigte am vergangene» Sonntag di« Einwohnerschaft durch die rege Wahlbeteiligung. Soviel Prozent der Einwohner sind wohl in keiner sächs. Gemeinde zur Urne gegangen, ja, soviel bekannt, auch Ottendorf-O. hat noch keine so hohe Zahl von Wählern gehabt. G« find wohl zwei Weltan schauungen, die hier miteinander rangen und eS war er- freulich, daß der Kampf, von einer einzigen Entgleisung der S. P. D. durch ihren Dichterling abg«sehen — rein sachlich und unp«rsöhnlich geführt wurde. Gewiß ein Zeichen dafür» daß die zwei großen Parteirn ein gut Stück Weg« Ort«. Politik zusammengehe« könnten und zwar ohne Parteibrill« wenn sie wollten. Die künftig«» Aufgaben für unsere Ge meind« sind tatsächlich so grob und so wichtig, daß e» nur wünschenswert wäre, wenn gcmkinsames Handeln Platz griffe. Es möchte auch das r«ge Gemeindetntereff«, dar die rege Wahlbeteiligung äußerlich zeigt«, nicht totgeschlagen wtrden mit dem Partetkuüppel, sondern wachrrhalten und vrrmrhrt werden durch einsichtigste alle Verhältnisse berückfichtigrnste sachlichste Arbeit. Wei-sbLL-fteLLunK 1630? In den letzten Wochen hat ein Plan viel von sich reden machen, der die Abhaltung einer Gewerbeausstellung in einer großen deutschen Stadt zum Gegenstand hat. Der Deutsche Werkbund, in welchem eine Anzahl deutscher Qua* litätsindustrien zusammengeschlossen ist, hat sich an eine An zahl deutscher Städte gewandt (insbesondere an Berlin, Köln und Düsseldorf) und angeregt, im Jahre 1930 eine internationale Ausstellung abzuhalten, die in erster Linie dem Baugewerbe, der Architektur, dem Kunstgewerbe und einer weiteren Reihe von Qualitätsindustrien gewidmt sein soll. Der Oberbürgermeister von Berlin hat den Ge danken eifrig aufgegrifsen und sich bemüht, vor einer ein gehenden Beratung der wichtigen Frage mit den Spitzen verbänden der Wirtschaft für die Neichshauptstadt die Aus führung der Idee zu sichern. Das zuständige Ministerium, — das Reichsministerium des Innern — hat den Gedanken einer großen Eewerbeschau auf deutschem Boden grundsätz lich gebilligt, aber die Entscheidung über Zeit und Ort der Ausstellung zurückgestellt. Wenn auch Berlin als Ort der geplanten Ausstellung in erster Linie in Be tracht kommt, so wäre es doch vernünftig und gerecht ge wesen, diese Sonderfrage auf einer gemeinsamen Sitzung aller in Betracht kommenden Städte zu besprechen, zumal auch andere deutsche Städte — z. B. Düsseldorf, Köln, Leipzig und Frankfurt a. M. — mit geeigneten baulichen Anlagen und mit einem kaufkräftigen Hinterland aufwarten können. Sachlich richtet sich die Opposition besonders gegen die Absicht, eine internationale Ausstellung zu veranBal ten, also eine Eewerbeschau, an der auch das Ausland als Aussteller Mitwirken wird. Große Ausstellungen pflegen, wie erst jüngst das Beispiel der britischen Ausstellung in Wembley gezeigt hat, nicht nur kleine Ueberschüsse, sondern Wembley gezeigt hat, nicht nur keine Ueberschüsse, sondern führenden Kreisen der deutschen Wirtschaft der Meinung, daß wir uns mit einer nationalen Ausstellung begnügen sollten, die ausschließlich für das deutsche Qualitätsgewerbe wirbt. Auch über den Termin der Amfl.-Dmg haben sich Meinungsverschiedenheiten heraurgeü.' i s^aß die, Aus stellung in den nächsten Jahren, solange dir noch immer herrschende Wirtschaftsflaute nicht ganz überwunden ist, eine Unmöglichkeit ist, wird von niemandem bezweifelt. Ob aber wirklich das Jahr 1930 der geeignete Zeitpunkt ist, ob nicht vielmehr schon das Jahr 1929 oder erst das Jahr 1931 besser geeignet ist, kann niemand heute sagen; darum erscheint die Festlegung der Ausstellung auf das Jahr 1930 als eine unangebrachte Voreiligkeit, die ledig lich darauf zurückzusühren ist, daß der Berliner Ober» bürge-meister zugunsten seiner Stadt eine vollendete Tat sache schaffen wollte. Dem Reichsinnenministerium als der jenigen Stelle, die dem Reichstag die nicht unerheblichen Zuschüsse für die Ausstellung in einem Gesetz vorzulegen hat, füllt die Aufgabe zu, die gesamten Interessenten an dem Ausstellungsplan zusammenzurufen und zu einem ge meinsamen Beschluß über Ort, Zeit und Charakter der Aus stellung zu bringen. Sonst würden wir das unerquickliche Scbauipiel erleben, daß sich die Stadtgemeinden, die wirt schaftlichen Verbände und die großen Berufsgemeinschaften Nm die Durchführung eines Projektes zanken, das nur bei freudiger Zusammenarbeit aller dieser Stellen gelingen ra- Dresdner Lchlachtviehmarkt. 22. November 1S26. Auftrieb: 102 Ochs««, 233 Bulleu, 362 Kalben und Kühe 650 Kälber, 438 Schafe, 2739 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 34—60, Bullen 44—60, Kalben und Kühe 25—52. Kä!b»r 58—80, Schaf» 35—60, Schweine 66—81. Di» Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Lande«prei«prüsung»stelle für Rinder 20 o/., für Kälber und Schaf» 18 und für Schwein» 16 "/. niedriger al« di» hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 22. November 1926. Weizen 26,7—27,2. Roggen inländischer 23,7—24,2. Wintergerste 20—21,8. Hafer 19—19,6. Mais 20— 20,5. Rap« 30,0—31,5. Erbsen 34—36. Cinquantin 22-23. Wicken 32-34. Trockenschuitzel 11,7-12. Kartoffelstöcken 27,5—28. Weizenkleie 11,8—12,5. Roggen, kleir 12,8-14,3. Weizenmehl, Type 70 »/», 40,5 -42,5. Roggenmehl, Type 70 °/o, 35—37,5. Di« Preise v«rsi»h«n sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Wehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre«den, all«» andere in Rindestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden.