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DcuMc Mg«iilt Ztilmg. «Wahrheit uud Recht, Freiheit und GesetzI° Mittwoch, 14. Decemder 1870. Inserate t>ud an haasensteln a Vogler in Leipzig «der an deren übrig« Häuter zu sende». Insertion,gebühr sür die Epalteujeile t >/, Ngr., unter Singesaudt Ngr. Leipzig, 13. Dec. Trotz deS hartnäckigen Widerstandes, den die Armeeabtheilung des Großherzogs von Mecklenburg auf ihrem Marsche längs der untern Loire gefun den, ist dieselbe doch ununterbrochen im siegreichen Borrücken begriffen. Die Hauptmacht des Feindes, die uns noch jüngst die Besetzung von Beaugcncy in hartem Kampfe streitig zu machen suchte, scheint nach der dort erlittenen Niederlage die Vertheidigung von TourS aufgegeben und in der Richtung nach Nord westen (gegen Le ManS zu) abgeschwenkt zu sein. Denn der weitere Vormarsch auf Blois ist rasch und ungehindert vor sich gegangen; nur ganz in der Nähe von Blois stießen die Unsern (Abtheilungen des 9. ArmeecorpS) auf einen kleinern feindlichen Truppen theil, den sie schnell beiseiteschoben, während gleich zeitig der linke Flügel desselben ArmeecorpS den Feind auS Chambord (nordöstlich von Blois, an einem Neben fluß der Loire) verdrängte. An der ober» Loire setzt die geschlagene Armee ihre Flucht und die des Prinzen Friedrich Karl die Berfolgung eifrig fort. Briare, über welches das verfolgende 3. ArmeecorpS schon am 8. Dec. hinaus war, liegt mehrere Stunden südlich von Gien» an der Straße und Eisenbahn, die von hier nach Nevers führt. Ob eS dem Feinde noch gelingen wird, die Festsetzung bei Bourges-Nevers, die er erstrebt, zu bewerkstelligen, ist durch die Besetzung von Vierzon durch die Unsern in hohem Grade zweifelhaft gewor den; selbst wenn es der feindlichen Armee gelingen sollte, Bourges vorläufig gegen uns zu hallen, so würde doch ein rascher Vorstoß von Vierzon aus ge nügen, ihre linke Flanke ins Gedränge zu bringen. Vom nördlichen Kriegsschauplätze wird der Be ginn deS Bombardements von Montmödy ge meldet. Neue Gerüchte von Waffenstillstandsver handlungen, Vcrmittelungsversuchen der Neutralen rc. sind eben bloße Gerüchte ohne realen Hintergrund. Ob sie von französischer oder franzosenfreundlicher Seite auSgestreut werden, um den sinkenden Muth der Be völkerung noch eine kurze Zeit aufrecht zu erhalten, ob eS Börsenmanöver sind oder was sonst, bleibt sich gleich. Ihre Unglaubwürdigkeit charakterisirt sich zum Theil ganz von selbst auf das schlagendste — wenn z. B. dabei noch immer von einer „Neutralisirung" des Elsaß und Lothringens die Rede ist. Die auS dem Hauptquartier zu Versailles an Ge neral Trochu ergangene Aufforderung, durch Absendung eines Offizlers, der freies Geleit haben sollte, nach Orleans sich selbst von dem Stande der Dinge dort zu überzeugen, darf wol als ein letztes Mittel ange sehen werden, welches die deutsche Kriegführung ergriffen hat, um Paris auf gütlichem Wege zur Uebergabe zu bringen. Man möchte dem Feinde selbst die furcht- Sonntagsfeier in Versailles. Der Weser-Zeitung schreibt man aus Versailles vom 4. Dec.: E» ist Sonntag. Da wird hier immer viel geläutet und viel gebetet. Die Versailler gehen sehr fleißig in die Kirche, und das thun die Prussien« auch; letztere sogar so viel, daß die erstern über die Beschlagnahme ihrer Plätze, also auch über diese Art vou Occupatio« klagen. Ich muß aber doch gleich hinzufügen, daß die Versailler auch mit Bewunderung und Staunen die Frömmigkeit der Prusstens betrachten. Gegen 9 Uhr entwickelt sich in den nach dem Schlosse zu führenden Boulevards, Avenuen und Straßen «in Leben, das von dem militärischen Treiben der andern Tage der Woche kaum abstechen würde, wenn nicht das ge wöhnliche, feldmäßige, sogar feldwachmäßige Aussehen der Truppen doch etwas sonntäglich zugestutzt wäre, wenn nicht mit den Truppen eine besonders zahlreiche Menge von ele ganten Equipagen sich mengte, und wenn da« Ziel dieser Bewegungen nicht die Schloßkirche wäre. Hier wird halt gemacht, hier stellen die Soldaten ihre Gewehre zusammen, hier fahren der König, die Prinzen, die Fürsten, die Jo hanniter vor, um mit den Soldaten die Andacht zu theilen. Die Versailler aber bilden Spalier und wundern sich über da« jeden Sonntag Morgen, unabhängig von allen Ereig nissen, die auf dem Kriegsschauplätze sich vollziehen, wieder kehrende, zugleich glänzende und fromme Schauspiel. Die Kapelle ist jedem bekannt, der einmal das Schloß besucht bat. Denn aus der Vorhalle derselben tritt man in die Säle, welche da» Historische Museum einschließen, und nie mand versäumt daher, vor Besuch dieses Museum» auch «inen Blick in die Kapelle zu werfen, wo Marie Antoinette so viel gebetet bat, so wenig als in das Theater, wo am 1. Oct. 1789 die verhängnisvoll gewordenen Feste statt fanden, welche der Hof den Gardes-du-LorpS gab. Da, wo einst die Bourdalou und Masflllon andern Potentaten ge predigt haben, da besteigt heute ein deutscher Feldprediger die Kanzel, und rings v»n Kunstwerken umgeben, die nach baren Folgen der alleräußersten Noth ersparen, welcher eine länger fortgesetzte Vertheidigung die Bevölkerung dieser großen Stadt auSsetzt, ohne daß sie doch den nach Zersprengung der Süd- wie der Nordarmee und somit nach Vereitelung jeder greifbaren Hoffnung auf Entsatz unvermeidlich gewordenen Fall dieser letzter« auf die Länge zu verhindern vermag. Daß mit jenem Anerbieten (welches Trochu be kanntlich abgelehnt hat) eine Aufforderung oder „Sommalion" zur Uebergabe verbunden gewesen sei» wie ein oder das andere Telegramm gemeldet hat, ist wenigstens nicht constatirt. Ebenso sind die Nach richten darüber, ob beim Scheitern jenes letzten güt lichen Mittels nun endlich die von der öffentlichen Meinung in Deutschland lange schon herbeigesehnte und immer dringlicher verlangte Beschießung von Paris beginnen werde, unsicher und widersprechend. Ueber die Gründe des immer aufs neue ver längerten Zögerns mit dem Beginne dieses Bombar dements sind neuerdings wieder allerhand Gerüchte laut geworden, die auch in der Presse zum Theil ihr Echo gefunden haben. Man spricht abermals von di plomatischen, ja auch von weiblichen Einflüssen, von Meinungsverschiedenheiten im Hauptquartier und der gleichen mehr. Dem gegenüber beharren die offi- ciösen Stimmen dabei, zu versichern, daß in dieser ganzen Frage vom Anbeginn bis jetzt nur militärische Gründe maßgebend gewesen seien und auch ferner sein würden. Welches von beiden ist das Wahre? Darüber ein sicheres Urtheil zu haben, ist für uns, die wir so- wol örtlich wie als Laien diesen Dingen fern stehen, unmöglich; ohne ein solches eine entschiedene und kate gorische Aeußerung — der Aufforderung oder gar des Tadels — zu verlautbaren, würden wir für vermessen halten. Das freilich müssen wir als selbstverständlich wie derholen, was wir schon seit lange mehr als einmal ausgesprochen haben, daß das deutsche Volk, welches seine Söhne mit freudigem Opfermuth in diesen großen nationalen Kampf entsendet hat, fordern darf und er warten muß, eS werde nicht aus falschen HumanitätS- rückstchten, vollends aus Höflichkeit gegen fremde Mächte, irgendetwas versäumt werden, was längeres Blutver gießen verhindern, weitere Verluste an den kostbaren Leben der Unsern ersparen und die endliche Wieder kehr deS Friedens auch nur um Wochen oder Tage beschleunigen könnte. DaS furchtbare Gewicht dieser Verantwortlichkeit gegen die eigene Nation wird — darauf bauen wir — von keinem, welcher an der Entscheidung hierüber An theil hat, bis zur allerhöchsten Stelle hinauf, verkannt werden. Insbesondere aber hegen wir zu dem Manne, den wir als die leitende Seele aller Operationen in diesem Kriege jederzeit unwandelbar verehrt und jeder zeit aufs vollkommenste bewährt gefunden haben, die der Inschrift an den Flügelgebäuden des Schlosses „ä toutso les gloirss üs la b'eanos" gewidmet find, verkündet er den Ruhm, den Gottes Gnade auf Deutschland häuft, und die RegimentSmustk begleitet „Nun danket alle Gott". Wäh rend derselben Zeit findet für die katholischen Soldaten der Gottesdienst in der Kirche Notre-Dame statt. Wer alsdann die Rue-de-la-Paroiffe Passtrt, hat recht« und links die zu sammengestellten Gewehre neben sich. Die Versailler wissen aber auch von dem Kirchenbesuch unserer Soldaten außer- halb de« commandirten Gottesdienste« zu erzählen, und die Damen sagen es mir mit Thronen in den Augen, wie sie unsere Leute zur Frühmesse haben eintreten sehen, vollständig bewaffnet, aber mit dem Gebetbuch in der Hand, das sie sich au« der Tasche de« Waffenrocks gezogen. Von der fol genden Scene war ich Augenzeuge. Ich ging bei der ...Kirche vorüber, als eben ein Geistlicher aus derselben trat. E» war der Bischof. Bier Soldaten, die denselben Weg pas- sirten, warfen sich vor ihm auf die Knie und der franzö sische Bischof ercheilte den deutschen Soldaten seinen Segen. Welche verschiedene Empfindungen mögen sich da gemischt haben! Das Pariser Journal officiel macht jetzt selbst in Galgen humor, den Parisern ihre Lage zu Gemüthe zu führen. In der Nummer vom 30. Nov. schildert Gautier in hu moristischer Weise das Schaufenster des Maison Lhevet, de« pariser „Borchard". Die Menge drängt sich vor diesen Schaufenstern, in denen früher prächtige Früchte, seltenes Wild und ungeheuere Fische prangten und die jetzt nur mit einer Anzahl von Blechbüchsen mit Conserven geschmückt sind. Aber, was vor ollem den Enthusiasmus der Menge erregt, ist ein kleines Stück frischer Butter, ungefähr ein halbes Kilogramm, welches im Triumph auf einer Schüssel zur Schau gestellt war. Der gelbe Block, den die Gold barrenlotterie ausstellte, ist niemals mit Augen betrachtet worden, die mehr Bewunderung gezeigt, mehr von Ver langen geglänzt, mehr vor Lüsternheit gefunkelt hätten. Diesen feurigen Blicken gesellten sich auch zärtliche Erinne- feste Zuversicht, daß, wofern irgendein wichtiger Act der Kriegführung nach seiner wohlerwogenen Ueber- zeugung nothwendig wäre, gleichwol aber aus der Sache fern liegenden Gründen unterlassen oder unge bührlich verzögert würde, daß er in solchem Falle im Gefühle der Ungeheuern moralischen Verant wortlichkeit, welche da- felsenfeste Vertrauen der Na tion zu seinen strategischen Fähigkeiten und zu seinem patriotischen Eifer gerade auf feine Schultern legt, sich nicht scheuen würde, selbst das Aeußerste zu thun und sein Verbleiben in seiner einflußreichen Stellung von der strengen Berücksichtigung seines sachkundigen Naths abhängig zu machen. Solange wir daher General Moltke auf seinem Pesten sehen, müssen wir ännehmen, daß im Haupt quartier weder etwas gethan noch etwas unterlassen wird, was er nicht glaubt im vollsten Maße mitver» antworten zu können. Bom Kriegsschauplätze. Aus Versailles vom 8. Dec. wird dem Preu ßischen Staats-Anzeiger berichtet: Bei den Vorposten von Paris ist eS seit dem Rück züge der Franzosen am 4. Dec. mit jedem Tage stiller ge worden. Gestern und bi« heute, mittag» 1 Uhr, herrschte vollständige Ruhe. Von den preußischen Wachen auf der Südseite wird gemeldet, daß die Lebhaftigkeit in den Fort« erheblich abgenommen habe. Man will die Bemerkung ge macht haben, daß die Truppenzahl vermindert ist, hier und da sogar Geschütze aus den Emplacements entfernt worden sind. Diese Erscheinung würde darauf schließen lassen, daß das VertheidigungScomitl einen Theil der Truppenmaffen näher an die Stadt herangezogen hat. Zu dem übrigen Mangel gesellt sich übrigen« in Pari» eine Noth an Feue rungsmaterial, die unter den gegenwärtigen Witterungs- Verhältnissen doppelt fühlbar sein dürfte. — Mit dem 1. Dec. hat der Winter hier begonnen. Die Temperatur stand in der Zeit vom 1. bis 3. Dec. auf 6—7 Grad Kälte im Mit tel, sank dann aber auf 2—3 Grad. Seit gestern Nachmit tag ist Schneefall eingetreten, der in der Nacht ziemlich heftig war und jetzt noch fortdauert. Die ganze Landschaft um Paris zeigt sich in eine Schneedecke von wenigsten« 3 Zoll Höhe eingehüllt; doch ist die Temperatur dadurch abermals gelinder geworden, sie steht im Augenblicke wenig unter Null. — Wie sür unsere Verwundeten vor Paris, so hat auch für die von der Loirearmee alles geschehen kön nen, was die ärztliche Behandlung, die Verpflegung und der rasche Transport der vielen Leichtblessirten nur irgend uöthig machten. Im ersten Moment nach den drei Gefechten, welche die Armeeabtheilung des Großherzogs von Mecklenburg am 2. Dec. zwischen OrgereS und Artenah zu bestehen hatte, waren die Lazarethe in EhartreS, wohin der größte Theil der Verwundeten gebracht wurde, einigermaßen überfüllt. Seitdem haben jedoch vermittels der Pferdeeisenbahn, die schon seit längerer Zeit zwischen EhartreS und Versailles im Gange ist, viele Leichtverwundete in das Lazareth de» hiesigen Schlosses und nach Ablou evacuirt werden können» von welchem letztem Orte eine regelmäßige Verbindung mit Lagny besteht. Die Zahl der aus dem letztem Wege bis an die Eisenbahn zur Ueberführung nach Deutschland beförderten Verwundeten beträgt im ganzen 2800. Außerdem besitzt die Armee des GroßherzogS ein umfangreiches Feldlazareth in Jeanville, einem großen Dorfe, das zwischen AllaineS und der Straße über Arienay noch Orleans gelegen ist. — rungen glücklicherer Zeiten.. .. Man hat den Muth, die Hingebung, die Selbstverleugnung, den Patriotismus von Paris gerühmt. Ein einziges Wort genügt: „Paris wird ohne Butter fertig." — Alexandre Dumas (Vater) ist, wie die Kölnische Zeitung meldet, am 5. Dec. in PuyS bei Dieppe im Kreise seiner Kinder und Enkel ruhig verschieden. Schon längst war er kindisch geworden. Unter andern Verhältnissen würde der Tod des fruchtbarsten Romanschreibers der Neuzeit mehr Eindruck gemacht haben als jetzt, wo wir ihn zuerst, sechs Tage nachher, in den belgischen Blättern erwähnt finden. Duma« war geboren am 24. Juli 1803 in Villers Lotteret», sein Erstlingswerk war 1826 ein Bändchen „biou- voUss", sein erstes Drama (1825) ,,vav^, la «dass« er Lamour". Es hat Jahre gegeben, wo er seine 50—60 Bände zu Markte brachte; seine bessern Sachen wurden in alle europäischen Sprachen übersetzt. — Der National-Zeitung schreibt man aus Florenz vom 6. Dec.: „Wir haben hier gestern ein in Europa seltene» Ereigniß erlebt: die Verbrennung der Leiche eine« indischen Fürsten, de« Maharadscha von Kolapore, der hier im Alter von 19 Jahren verstorben ist und zwei Witwen hinterläßt. Der Scheiterhaufen war in den LaScinen, am Zusammen flüsse de« Mugnone mit dem Arno errichtet. Die Verbren nung fand in der Nacht statt; die Leiche war in röche Seide gehüllt und mit Wohlgerüchen besprengt. Nach LuSlöschung de« Brandes mit dem Wasser de» Flusse« wurden die Ge beine und die Asche zusammengekehrt und gesammelt, die Kohlen des Scheiterhaufens aber in den Fluß geworfen." — Die Kaiserfrage hat bereit« eine Reihe von Schriften hervorgerufen; von uns zugegangenen heben wir hervor: „Motive für ei nverjüngtesdeutscheSKaiserthum" (Wiesbaden, Limbarth) und „Kaiser oder König?" von Gielmester (Hamburg, Grüning).