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Auerthal-Mmg. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane «. Umgebung. »AW - M» , : KrMm,, K«t« Kelg«r, Z«»s»l<,.r. «»»»»«»eAtSpretS. amtliche Inserat» die Corpus-Zelle, 25 Pf. in«, der» werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: Gi»t! -egemetfter Aue (Erzgebirge.f Reklamen pro Zeile 2V Pfg. mit Bringerlohn IMk. Redaktion u. Expedition Bi»«, Marktstraße. All« Postanstalten und Landbriefträge» durch die Post 1 Mk- nehmen Bestellungen an. No. 90. Freitag, den 30. Juli 1897. 10. Jahrgang. »1, expedirt an jedem Wochentage Bor- und Nachmittags und verzinst alle Einlagen mit 3'/,<>/o. . (VlmVNVlyk HVHMrraM zu ^Nrunyuru Dieselbe bietet somit die vorthetlhafteste Verzinsung im ganzen Bezirke. Durch die Post gesandte Einlagen werden pünktlich expedirt. Darlehne gegen hypothekarische Sicherheit werden unter günstigen Bedingungen gewährt. 7 Aus letzter Woche. Die diplomatische Hin- und Herzerrerei in Konstantinopel, die den offiziellen Namen „FriedenSvrrhandlungen" trägt, scheint sich ihrem endlichen Ende zuzuneigen. Der Sutlan hat «in Jrade erlassen, das den Forderungen der Mächte we gen der Räumung Thessaliens zu genügen scheint, und über di« Frage der Kriegsentschädigung und der Kapitulation wird man sich schon leichter einigen. WaS die KriegSentschä- diguna betrifft, so hat da, wo nichts ist, selbst der Kaiser sei» Recht verloren und es ist nicht einzusehen, waruin sich die Griechen gegen die Höhe der geforderten Summe so sehr sträuben; sie bleiben sie ja doch selbstverständlich schuldig, wie der Student gegen den Ersten hin leine Zeche. Durch den AuSgang des Krieges sind die Drähte, die die deutschen Gläubiger mit Griechenland verbanden, ganz zerschnitten, und wenn man auch schon ohne Draht telegraphieren gelernt hat, so kann man doch noch nicht zahlen, wenn man keinen „Draht' hat. Auch in Spanien droht der Draht wieder auözugehen und man spricht in Madrid von einer neuen Anleihe. Nicht nur, dgfi der sich immer noch hinziehende Ausstand auf Cu ba ein heidenmäßiges Geld tostet, so droht auch von dem lüsternen Nordamerika her die Gefahr der Einmischung, der man durch Schaffung einer neuen spanischen Armada — „uferlose Flottenpläne" heißt es auf spanisch — zu begegnen denk Der Marineminister hcu schon den Anfang damit gemacht und die Schiffsbauten gehen in rasender Schnellig keit vor sich. So besitzt Spanien jetzt den „Karlos V.', dem nur noch die Türme und die Artillerie fehlen, so baute man den „Pelayo", ein ganz vorzügliches Schiff, nur wird man die Kessel wieder herausnehmen müssen, weil sie nichts taugen. Die bedeutendste Erwerbung des letzten Jahres ist jedenfalls der „Cristobal Colon", der bei Ansaldo in Genua gebaut wurde. Er ist das berühmte Panzerschiff, das dir patriotische Handelskammer von Barcelona dem Staat schen ken wollte — nur gebrach es ihr an dem nötigen Kleingeld. Aber jetzt ist dieses Wunder moderner Technik fix und fertig, «S befitzt sogar einen doppelten Boden, doch stellte es sich leider heraus, daß «S überhaupt nicht fahren kann, wenn man nicht den doppelten Boden mit Wasser füllti Von ver heerender Wirkung ist seine Artillerie, doch als die Kanonen mehrere von der Bedienungsmannschaft schwer verwundet hatten, mußte man sie wieder fortnehmen und will sie jetzt durch weniger gefährliche Mordwerkzeuge ersetzen. — Ein ergötzliches Schauspiel bietet gegenwärtig Frankreich. Cor neliu«, der Generalunternehmer des Panama-Schwindels und der parlamentarische Untersuchungsausschuß mit seinem famosen Präsidenten Vallee bildeten die Hauptakteure der Komödie. Man weiß noch nicht genau, ob Herr Herz ein Erzschust, ein Komiker ersten Ranges oder ein Verrückter ist. — Vom Kriegsschauplatz« in Böhmen nichts Neue», von den „FriedenSvrrhandlungen" ist alles still geworden. Der arme Banffy in Ungarn hat auch seine liebe Plage mit der Op position im Parlament, die Obstruktionspolitik treibt. Daß letztere durchaus nicht langweilig zu sein braucht, zeigen die Parlament-berichte aus Budapest Bei der Beratung der Auckersteuervorlage z. B. führte der oppositionelle Abg. Kal man auS: Dieses Zuckerprämien-Systein hat den Glauben und die Freiheit des ungarischen Volkes in der Weise zer stört, daß in den Augen des Volkes der Liberalismus eins ist mit dem PhylloxeriSmuS (Reblauskrankheit). Er findet, daß der ungarische Boden zur Rübenproduktion nicht geeig net ist; denn schon der Dichter sagt ja: „Ist die Erde Got- tes Gut, Ungarn darauf als Sträußchen ruht." Und in diesen Strauß wollen Sie di« Rüben binden. (Minutenlange, immer wieder sich erneuernde stürmische Heiterkeit.) Redner erörtert sodann, daß es verschiedene „Zuckerl" giebt, Vicinal- bahn-Zuckrrl, ProvifionS-Zuckerl, von welchen schon ein Atom (ungarisch morsoLuzfi, Anspielung aus den gewesenen Abqr- ordneten Morzsänyi) hunderttausend Gulden kostet. (Große Heiterkeit und Beifall.) ES gibt auch VolkSzuckerl, die man in „Kugeln" «inzugrben pflegt. (Heiterkeit bei der Opposition.) Und jetzt will man au» den bitteren Thränen des Volkes «in Zuckrrmerr machen. Diese« liberale Zuckerprämien-Moloch- system wird alle geistigen, moralischen und materiellen Güter de« Volke« verzehren. Die Opposition aber wird gleich Da vid den Goliath mit einem verzuckerten Schlruderpein uteder- strecken." — Selbst derjenige» die ihm nicht bestimmt, wird dies« Art der Di«kussion unterhaltend finden. Am» dem AuerthaL und Umgebung. Gsttschskim,«-« localem Interesse stad »er ««»actton — Im Laufe letzter Woche hqt die Heidrlbeer-Erntr begon. nen. Ganze Scharen Kinder und Frauen ziehen in den Wald. Wenn auch nicht reich beladen, da die Heidelbeer- Ernte dies Jahr nicht so ergiebig ist, kehren sie am Abend heim, jedes mit mehreren Litern Beeren. Die Preise für die Beeren halten sich infolgedessen auch ziemlich hoch, man zahlt noch SO Pfg. für das Lt'er. *Außer den von uns bereits gemeldeten Einquartie rungen während der diesjährigen Herbstmanöver kom men in hiesiger Stadt noch vom 6. zum 7. September 4 Offiziere, 6S Mann und 49 Pferde der ll. Batterie vom S. Feldartillerie-Regiment No. 32 und für den Fall, daß das angesetzte Bioouak ausfällt, in den Tagen nach dem »6. September 3600 Mann in engen Quartieren zur Verquartierung. Unser Herr Bürgermeister vr. Kretzschmar ist seit ca. 14 Tagen beurlaubt und befindet sich zur Zeit in der Sommerfrische in Ilmenau in Thüringen. Die Witterung gefällt sich in Extremen. Bis vor 14 Tagen Trockenheit und seit deren Bann gebrochen ist, kein Tag ohne Niederschläge und keine Aussicht aus Min derung, sodaß man für die Ern'.e zu fürchten beginnt, denn das Getreide liegt im Niederlande teilweise schon über 8 Tage auf dcm Felde und kann nicht eingefahrcn wer den. Dieser Tage kam an Falb, der in Teplitz zur Kur ist, eine Jemeriade wegen des Wetters Ungunst mit der scherzhaften Bitte um Abhilfe. Gutgelaunt erwiderte Prof. Falb hierauf: „Ties bewegt von Euren Klagen — will ich Euch zum Doste sagen: — Noch 3 Tage Regen, dann Fängt's nochmal zu regnen an!" — Hoffentlich bleibt es in dieser Beziehung nur beim Scherzi Aus Sachsen und Umgebung. Leipzig. Im Lause der nächsten Woche wird den Besu- cbern der Ausstellung ausnahmsweise zweimal Gelegenheit geboten sein, den unbeschreiblich schönen Anblick zu genießen, welchen der Ausstellungsplatz an den sogenannten Clitetagen durch die bereits berühmt gewordenen festlichen Illuminatio nen gewährt Es wird nicht nur am Montag, den 2. August, sondern auch Freitag, den 6. August eine großartige Beleuch tung durch bOOtll) bunte Glühlampe» jUnd japanische Lam pions in den reizvollsten Anordnungen stattfindrn, die letzgr- nannte Veranstaltung zu Ehren des hier tagenden Verbandes der städtischen Haus- und Grundbesitzer-Verein« Deutschland» Es ist zu erwarten, daß auch diese beiden Illuminationen der Ausstellung wieder eine gewaltige Zahl Besucher von Nah und Fern zusüf-ren werden. — Der als geistig nicht ganz zurechnungsfähig bekannte Einwohner Sch. in Wilsdruff wurde vom Bürgermeister da bei betroffen, wie er einen Briefkasten mit Steinen ansüllle. Als er darüber zur Rede gesetzt wurde, ersaßte Sch., em sehr kräftiger Mann, den Bürgermeister am Halse und würgte ihn. Die Ueberführung des Geisteskranken in daS Kranken haus ist schleunigst angeordnet worden. Dem Bürgermeister hat der Uebersall glücklicherweise nicht« geschadet. — Eine stramme Schöne ging in Meißen abends durch die Straße, als ein dreistes angeheitertes Bürschchen zudring lich werden wollte Klatsch, hatte er eine derartig» Ohr- ieige weg, daß er sich, so lang er war, aus die Straße leg te, Mühsam glaubi« sich der verliebte Jüngling auf und ging still von dannen. — Die Zeil tcr Stachelbeeren ist (da. Wie aus allen Gebteetn des Obstbaues beginnt auch die Zuclu der Stachel beeren einen mächtigen Aufschwung zu nehmen. Man will sich mit den kleinen, unaromatischen Stachelbeere», wie sie heute noch vielfach geerntet werden, nicht mehr begnügen; emer Bewegung solgend, die von England ausging, strebt inan auch bei uns in Deutschland nach großen, wohlschmeckenden Beeren. Auf dem letzten deutschen Pomologrn-Congreß wur de nach dem Vorschlägen de- :>»» die deutsche Siachelbeer- zücht hochverdienten Hcrri» Maurer in Jena zuerst ein siir deuische Verhältnisse passendes Stachelberrsortiment zusammen gestellt, m dem die einzelnen Sorten auch deutsche Namen erhielten. Um nun auch zum Anbau großfrüchtiger Sorten anzuspornen, veranstaltet der „praktische Ratgeber im Obst n. Gartenbau" seit mehrere» Jahre» «inen Stacheibe»r-Wetlbc. worb: wer an die Redaktion im Laufe des Sommers dir schwerst«. Stachelbeere etnschickt, erhält einen Humpen mit silbernen» Deckel im Werte von SO Mark. Welche praktischen Folgen das ha», zeigen am besten di« erzielte» Geivichi«: während eine gei »öhnltche Stachelbeere 12—1ö Gramm wt«„i, wurde im Jahre 1894 der Preis ans ein« Beere gegeben, die Sö,S Gramm wog und die Größe eine« kleinen Apsel» hatte. Wer sich näher für den orginellrn Wettbewerb interes siert, lasse sich die neueste Nummer de« „praktischen Ratgebers" kommen, die umsonst von der Verlagsbuchhandlung Trowitzsch «. Sohn in Frankfurt a. Oder zugeschickl wird. Sommerfrische — Tu Zauberwort für Alt und Jung, welch eine Fülle herrlicher Erinnerungen weckst Du in den Herzen der Erholungs bedürftigen. Sie ist wieder da, die wonnige Zeit, da das Ränzrl ge schnallt wird und der arbeitsmüde Mensch hinan-flie-t an« der Stuben dumpfer Enge in die sommerschöne Gotteswelt, all die großen und kleinen Sorgen weit hinter sich zurücklasscnd. Die schwierige» Fragen „Wohin gehen wir" und „Was nehmen wir mit" machen uns keine Beschwerden, denn den Ort auSwählen, welcher am geeigneten ist, di« Reisetasche packen, so daß nicht» nötiges vergessen wird, dabei Hilst uns unsere Freundin in Freud und Leid, unser treue« Blatt „Fürs Haus". Tech nicht allein da», sie begleitet uns auch hinaus auf unseren Laad- ausenthal« und wird bei ihrem jedesmaligen Erscheinen aufs Reu« ju belnd begrüßt, erweist sie sich doch vor Allem hier als unerschöpfliche Beraterin. Hier schildert sie Liebhabern von Blumen in eingehendster Weise das Pressen derselben, dort bringt sie eine hübsch« einfache Ar beit. mit welcher Daheimgebliebene erfreut werden sollen, da Erleichtert sie der Hausfrau durch vorteilhaste Speisezettel da« Kochen an heißen Tagen, sie belehrt und unterhält Groß und Stein, und nicht m viel ge sagt, auch mancher strenger Herr und Gebieter greift lächelnd einmal nach dem Blatt, welche» seiner Frau so unentbehrlich ist und ertappt sich dabei, daß er mit großem Eiser die Zeitschrift, vom Anfang bis znm Ende durchgcleseu hat. Um das Interesse seiner Frau erklärlich zu finden. „Fürs Haus", welches außer den Gratisbeilagen „Fürs kleine Boll", „Unterhaltungs"- und „Musikbeilage" eiuen reichen Mode- und Hand arbeitsteil hat, ist zu beziehen durch alle Postanstalten nnd Buchhand lungen. Dieses ausgezeichnete Blatt, welche» sich vermöge seines bil ligen Preises — vierteljährlich 1 M — in allen «reisen Eingang ver schafft hat, empfehlen wir daher gern auss Rene. Eine Probenummer wird von jeder Buchhandlung, sowie von der Geschäftsstelle „Für- Haus", kostenfrei abzugeben. Meteor<t»sischr«. ««rameterss»»» am Früh 8 Uhr. 710 — Sfehr trocken 7bO Bestäd.n schön Schön Wteter Veränderlich 780 Regen (Wind) Biel Regen Sturm Wetterhäeuschn auf der Ksnig- Arlbet-Bräcke. 750 Temveraturn.Eelssu» — am 28. Juli -s- 14* ^740 "2l>. " -i-«; Windrichtung. — 730 am 28. Juli S.-W. —- - 29. ,, » „ - Wetter. — . am 28. Juli Bedeckt. — 7" „ 29 2urllvdgo»«trt» 8toK, Im »uerordauk. 7 Rotor Raovhotolk waschächt zum ganzen Kleid siir M. 1.9« Pfg. S „ »alison 8toK. „ „ „ . „ 2.40 „ S „ Lommor-ltauroauto», doppelbreit „ „ „ 9.00 „ S „ Slpod, „ „ „ ,, 4.90 „ 7 „ Aouoooiino lain» garant. reine Wolle „ ., „ 4.L» „ Suooororsl. Solegonhoitsbiiuko in mopornoton Roll- u.AooodotoKdn ru extra reäurioeton preioon. Vers, in einzelnen Metern franco in« Hau», Muster auf Verlangen franco, Modebiloer gratis. 6f Versandhaus: 0L77lttkL« L v-., ssroodkur» ». A. Separat-Abtheilung für Herrenstoffe: Buxkin zum ganzen Anzug M.4,0SPsg.. Cheviot» z. g. Anzug M. K.SS Pf, lleimederK-sviüe nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken bezogen — schwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. p. Met. — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 versch. Qual und 2000 »ersch. Farben, Dess in» etc.), porto- uns »touorlroi in, tt»u». Muster umgehend. Ourod- »oliniNi. 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