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Dresdner Journal : 03.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186309039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-09
- Tag 1863-09-03
-
Monat
1863-09
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 03.09.1863
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vrie, «s. in MkClSIIr - Hr. Ger.- Frl. Emilie ». SiegiSm. Haymann mstr. (5. Ed 1. Stengel Frl. Louis« US vr. M. di». — Hr. alb u. Frl. Hr. Pastor m Schön- r eine Loch ein Sobn. itz- bäder.) r 13 u le n). roße Ober- ffbäder). uuler l). chten 8.; do. v. 1852 4^ h kleinere ib.-Actien jere 3^1 hn 92 E.; 31^ B.; 128* G. ».-Anstalt l37^ G.; n 90 G. 199» G. . Noch Hlaat» 90s« G.; 74^G., t. 69 G.; e Anleihe ö 78 B Dessauer -imarsche »G.; do. Eise» G.; do. Stettin 73 B.; Minden d». . Nord- chlestsch« 15^4 G.; !9!4 B.; : Am, >.;Ham »OÄG.; tt. 79 4 a. M. »irr« un» 1000 u. ; do. v. v. 1847 »2, I8öü v. 18b! Act. d. 0»^ S i - Staali !. preuß. rlanleih» ahn-An. Leip- : Eredii 138 G.; » dergl. . Serie loten in rp. 250 r. p. El. d 8. . Ir. 8 lbl G.; Paris ---- -Aktien 8 G.; auerei- nnger- lS-Acl. 02 G.; Stück 8 <S.; n-An- »ilber Eon- S^b 182. lallen > un- leizen Lhlr. ia^ lac. . G »ri >l«r lei; pr. Wei- thlr. Mai «sei vct. gek- rü .P 203. Donnerstag, den 3, September. ..z , —- 1863 Dtts-ilerIimmal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. lw ^aatanck» tritt koot uuck k>e«mp«t,u- »eM«^ di nur. Lrlchetilra: riEllell, Wit Knin»tlmv cker 8onn- null Kolortt^o, Kt»«ock» Air ckoo kolgeock«» Iltseraleuamuchme auswärts: l^lpslU: k». öu^noirurrs», Lowwisiloollr 6«, vroaänsr 3onro»l»; «dsnä»,.: tt. Lnoe.»», L. 1r.l.ou«; Lamdurz Liroas: kussiesrsiu t Voor.»»; LsrUn: Onorers acde liund koockl., ttarimr»»', Surunu; 3r«w»a: L. 8c»r.c>rr«; Irssls«: l>ovi» Sr^nosnj rrsndkutt ». U.: ^arosn ssl,« öovlch.; Aills: Kooc.« Ssosss»; ksri,: v. ^8, rn, ck« doo, rak»»,); : t's. Lunr-icu s Luetld.; Visa: Öoiuptoir <1. Ir. IViener 2«itunx, 8t«f»u»p1. 807. Herausgeber: Köuigl. Lspsckitivs äs, vrsiäoer äonrnut», Orssäso, dlsrteoitr»«« bi« 7. Ad»u»t»ru1»»rrtl'e: ^tbrlictr: 4 7*blr. — tzk^r. in S»l:d»«r. i «4i»det.- 1 „ 1» i Aoostlictr io vrxs««: 15 kkgr. Aisisl»« ktlunwsrv: 1 di^r. - raseratenpreise: k'llr äso kunw siosr asipuitsoso /eil«: 1 Kgr. r^otsr „Lioxeruoclt" äi« /eile: 2 Xgr. Ä kl 1, Amtlicher Theil. VtHAdr»^ 25. August. Seine Königliche Majestät habe« dem bereits im Jahre 1845 bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen AmtSjubiläumS mit der zum Verdienst orden gehörigen silbernen Medaille dekorirten AmtSland- richtrr August Gottlob Herrmann in Falkenbach aus Anlaß seiner neunzigsten Geburtstagsfeier in fernerer An erkennung seiner verdienstlichen Wirksamkeit in seinem Amte die zum gedachten Orden gehörige Medaille in Gold zu verleihen huldreichst geruht. ') Wiederholt, weil nicht in allen Eremplaren unsers ge strigen Blatter enthalten. München, Mittwoch, 2. September, (lieber Berlin.) Ihre k. k. Hoheit dir Frau Erzherzogin Tophi« (die Mutter des Kaisers von Oesterreich) pasfirte heute München. Dieselbe degiebt sich über Karls ruhe nach Baden-Baden, zu einer Zusammenkunft mit Ihrer Majestät der Königin von Preußen. New-Dork, 22. August. Der Kall des Forts Gumter wird erwartet, aber in Charleston wird dir Lrrthridigung fortgesetzt. — General Lee steht noch zwischen dem Rapidan und dem Rappahall- noch und General Mrade erwartet von ihm ange griffen zu werden. General Burnside marschirt auf Knoxvtlle, General Roseucranz auf Chatta- noga. , vermag, wird das Werk der Einigung dem Vaterlande zum Segen gereichen; wäre ein anderes in den Sternen geschrieben, so träfe der Vorwurf nicht die Träger der deutschen Kronen. Vollkommen ist keine Staatskunst sterblicher Menschen. Auch für die Mächtigsten gilt das Gesetz: recht zu handeln, wahr und mannhaft nach beste ^.rrr Ueberzeugung — den Ausgang aber dem waltenden .Geschick furchtlos anheimzustellen. Die deutschen Regrn- ».'.ten haben dem neuen Evangelium von der fürstlichen Unverantwortlichkrit noch nicht zugrstimml. Im vollen Gefühl ihrer Verantwortung ist von ihnen in einer Reihe anstrengender Berathungrn der Entwurf collegialisch durch- «-Marbeitet, nach Für und Wider gründlich erwogen wor- den. Dom Morgen bis zum Abend fanden Sitzungen, Berathungrn, Besprechungen statt, und an Fleiß hat ^wohl nach einstimmigem Urtheil aller Eingeweihten Nie mand den Monarchen übertroffen, besten persönlicher Ein jsicht und Thatkraft der Fürstentag sein Entstehen und Gelingen vorzugsweise verdankt. — Wie die „Congreßberichte" anführen, wurden durch die Bundesfürsten selbst berathen und festgestellt die Ar tikel 1—6, 8, 9, 11, 14, 16, 18 Alinea 1, 20-24, ,26, 27, 3«. Die übrigen Artikel 7, 10, 12, 13, 15, 17, 18 Alinea 2 u. 3, 19, 23 Alinea 4, 25, 27, 29 -35 werden in den nunmehr beginnenden Ministerconferenzen erörtert und «»Iv« rotilloolionv vereinbart werden. — In der Fassung des kaiserlichen Entwurfes angenommen wur den: die Artikel 1, 2, 4, 6, 18, 21, 22, 24, 26, 36; die übrigen unterlagen verschiedenen Modifikationen. — Bezüglich des Art. 3 (Bildung des Directoriums) ist die betreffende Abänderung schon angezeigt. Im Art. 8 wurde bestimmt, daß, wenn ein Bundesstaat, der außer deutsche Besitzungen hat, in einen Krieg verwickelt wird, die Entscheidung des Bundesratheö über die Betheili gung des Bundes am Kriege, wie bei jeder andern Kriegs erklärung mit Ai Mehrheit gefaßt werden müsse, nicht mit einfacher Majorität, wie der Entwurf vorschlug. Im Art. 16 erhielt Homburg 1 und Hamburg 2 Bun desabgeordnete, deren Grsammtzahl sonach 302 beträgt. Bezüglich der übrigen Abänderungen liegt das Detail noch nicht vor. — Trotz des Sonntags wurde vorgestern zu einer außerordentlichen Sitzung um 2 Uhr bei Sr. Majestät dem Kaiser eingeladen, weshalb der König von Bayern einen nach Homburg beabsichtigten Ausflug auf hob und das dort bereits bestellte Diner absagen ließ. Um 5 Uhr hatte Se. Maj. der Kaiser eine Anzahl diplo matischer Beamten und Offiziere zur Mittagstafel ver sammelt, während Se. Maj. der König von Hannover versammelte sich die in unsrrm gestrigen Bericht erwähnte Commission bei Sr Maj. dem Könige von Sachsen zur Berathung über den kaiserlichen Vorschlag in Betreff des formellen Abschlusses der Fürstenconferenz. Diese Sitzung währte bis 9 Uhr. Da die Großherzoge von Mecklen bürg Schwerin und Baden daran Theil nahmen, so scheint es, daß dieselben dennoch bis zum Schluffe ausharren werden. — Nach der „Nat.-Z." ist den Fürsten bezüglich der Ministerconferenzen das nachstehende österreichi sche Promemoria ringehändigt worden: .Nachdem der Augenblick gekommen ist, wo nach erfolgter Feststellung der entscheidendsten und wesentlichsten Punkte der Ver- handlungtgrundlage zum völligen Abschlüsse der ernsten Aufgabe, welche die souveränen Fürsten und die Vertreter der freien Städte nach Frankfurt geführt hat, nunmehr noch die Berathung über die offen gelassenen Detailsragen von wemger hervortretendem Belange auSsteht, so halten Sich Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich de- erhabenen Einverständnisses Allerböchstibrer Bundesgenossen damit für versichert, daß diese schließlichen Verhandlungen einer zu versammelnden Ministerconferenz zu überweisen seien. .Auf das Innigste vertraut mit der hochwichtigen Frage des Augenblicks, sowie nicht minder mit den Gedanken ihrer Fürsten über deren Inhalt und Gestaltung zum wahren Wohle des ge meinsamen Vaterlandes, werden die in Berathung tretenden Mi nister eingehender Instructionen nicht bedürfen; nach Seiner Majestät Erachten wären jedoch deren Grenzen bestimmt zu ziehen und zwar insbesondere die Bevollmächtigten in den Stand zu setzen, die von der Fürstenversammlung ihrer Prüfung zugewie- jenen Entwurfsartikel soweit zu erledigen, daß nur noch die Ra tification der Souveräne Vorbehalten bliebe. Zugleich wären die Minister anzuweisen, keine derjenigen Bestimmungen, welche sel ten der Fürsten nach gemeinsamer reiflicher Erörterung bereit» Inserate. Tagetkalendrr. Börsen t;1 ß.4 ) . Telegraphische Nachrichten. Frankfurt, DieuStag, 1. September, Rachm. 8 Uhr.*) (Dirrcte Meldung.) Die Fürstenversamm- luug ist geschloffen. ES ist Einigung über den gr- sammten Entwurf brhuft der Vorlage desselben an Preußen gegen wenige dissentirrvde Stimmen erzielt. — Se. Majestät der König von Sachsen wird (über Chcmmtz reisend) Donnerstag Bormittag in Dresden rintrrffrv. Vom deutschen Fürstentage. Frankfurt, 1. September. (W. tel. B.) Die Coti seren z ist heute feierlich geschlossen worden, nachdem der Kaiser eine Ansprache etwa folgenden Inhalts ge halten hatte: „Unser Aller Opferwilligkrit hat sich be währt. ES erscheint mir dies als rinr große Thatsach«; und wenn wir gewiß Alle mit hoher Genugthuung auf so viele Beweise von Eintracht und Selbstverläugnung, von welchen die neuesten Beschlüsse Zeugniß ablegen, zu rückblicken, darf ich vielleicht selbst eine Regung von Stolz mir verzeihen, indem ich gewahre, wie vollständig meine Hoffnung auf ein unmittelbare- Zusammenwirken der deutschen Fürsten sich gerechtfertigt hat." Nach dem Aus drucke des Dankes an die Fürsten schloß der Kaiser: „Unser erster deutscher Fürstentag trennt sich nunmehr mit dem Wunsche, daß ein zweiter, sobald als möglich folgend, alle Glieder des großen Ganzen vereinigen und unsre Bemühungen krönen möge." Der König von Bayern antwortete in entsprechendem Sinne. Vorher waren die Beschlüsse zu Protokoll gebracht worden und zwar so, daß die in der Specialdebatte beschlossenen theil« weise amendirten Artikel definitiv genehmigt und alle übrigen Artikel en blov angenommen wurden. Da somit das Werk vollendet, fällt die Nothwendigkeit von Mi nisterconserenzen weg. (Diese Angabe steht mit der unten folgenden Mittheilung der „Nat.-Ztg." in Widerspruch. D. Red.) Den Anschluß versagten Baden, Weimar, Mecklenburg-Schwerin, Waldeck. Das Schlußresultat wird mittelst eines Collectivschreibens dem Könige von Preußen mitgetheilt. Nach einer andern Nachricht sollen sechs nicht namentlich bezeichnete Staaten gegen die Re- formacte gestimmt haben. — Nach Angabe der „Europe" hätte das Tuilerien- cabinet seinen diplomatischen Vertretern an den fremden Höfen in einer Circulardepesche Betrachtungen über den Artikel 8 der Reformacte („Krieg und Frieden") und seine die Interessen Frankreichs gefährdenden Bestim mungen zugehen lasten. Aehnlich habe das Turiner Ca- binet von dem Standpunkte der Interessen Italiens sich in einer Circulardepesche vom 25. v. M. ausgesprochen. Aus Frankfurt, 30. August, wird der Wiener „Gen.- Corr." geschrieben: Bis auf zwei oder drei Punkte, hin sichtlich welcher übrigens eine Verständigung gleichfalls angebahnt wurde, ist die Verhandlung auf Grund des österreichischen BundesreformprojectS zu Ende ge führt worden. Das Ergebniß dieser Berathung unter den Häuptern der deutschen Nation, welcher nun noch die /ormelle Aststellung folgt, kann nur -ls nn höchst hohen Bundesgepoffea dewirthete. Abends »vsrtUNchO verraw-rr rsrnun, (ve^u wtrv auM me mim fick di« in unk,rm a«Hria«n R,rick>t «rwäsint« von fast allen deutschen Fürsten und von den freien Städten sanctionirte Reformacte, welche Se. Maj. der Kaiser in Frankfurt vorgelegt hat, nicht ganz die große Tragweite des ursprünglichen Entwurfes haben, so ist doch jedenfalls eine im Ganzen sehr bedeutende Verbesse rung der bestehenden Verfassung des Deutschen Bundes erzielt worden. Die deutsche Frage ist in Frankfurt einen großen Schritt weiter der Lösung entgegcngeführt wor den, und was unter den gegenwärtigen Verhältnissen zu erreichen war, das wurde auch erreicht. Der ernsten, unablässig auf das große Ziel hin gerichteten, im edel sten Sinne des Wortes fürstlichen Thatkraft Sr. Maj. des Kaisers, seiner, dem allgemeinen Interesse gewidme ten Hingebung, Sonderinteressen persönlich nicht kennend, sie aber bei andern möglichst schonend, ist ein über alle Maßen schwieriges Werk gelungen. Die deutsche Nation, wenn es ihr zur Beurtheilung vorliegt, wird dem Kaiser Franz Joseph zum hohen Verdienste anrechnen nicht blos, was erreicht worden, sondern auch, was unter andern Verhältnissen hätte erreicht werden können. Frankfurt, 1. September. (Fr. Pz.) Der Fürsten- tag geht zu Ende. Während wir diese Zeilen schreiben, begeben sich die Souveräne in großer Gala und feier licher Auffahrt nach dem Bundespalast, muthmaßlich zur letzten Sitzung. Bald wird das Ergebniß der harren den Welt vorliegen, durch Brief und Siegel verbürgt, mehr noch durch das deutsche Fürstenwort. Die Würfel sind gefallen. So weit menschlische Einsicht zu ermessen Nichtamtlicher Theil. i'Uebersicht. , Telegraphisch« Nachrichten. vom deutschen Fürstentage. (Schlußsitzung der Con frrrnz. Ein neu«- österreichisches Promemoria.) TatzeSgrschichte. Dresden: Se. Maj. der König 1er- wartel. —- W?tn: Zur mexikanischen Thronfrage. — Hermannstaöt: Vom Landtage. — Berlin: Der König zurück. Erzherzog Leopold. — Breslau: Feuersbrunst in Rawitsch. — Darmstadt: Die Vor gänge beim hiesigen Besuche der Mitglieder des Ju- ristentages. — Ko bürg: Besuch desKönigsvon Preußen auf Schloß Rosenau. — Frankfurt: Die Stellung Ba dens z.Fürstrncongrrffe. — Lübeck: Bundrscontingent. Paris: Nachbildung des Basreliefs der Trajansäule. ' Reise des Prinzen Napoleon. Persigny's Rede. Mexi kanisches Silber. Octroi für Brod und Getreide. — Bern: Zur Judenfrage. — Madrid: Die Wahl angelegenheit. — Lissabon: Dekret bezüglich des Heerwesens. — Kopenhagen: Die deutsch-dänische Streitfrage. — St. Petersburg: Reserverrgimrnter in die Linie eingereiht. Vrr polnisch« Aufstand. (Zuzügler nach Posen ein gebracht. TaczanowSki. Hinrichtung.) DrrSduer Nachrichten. Prvvinzialnachrichten. (Leipzig. Freiberg. Grimma. Reichenbach. Annaberg. Löbau. Lichtenberg.) »ermifchter. - ' Statistik und Lolküwirt-schaft. Betriettüdrrsicht der TtaatSeisenbshnen pro Juli 1^63 -- s , - Feuilleton. Nachrichten Feuilleton. K. Hoftheater. Mittwoch, 2. September. Der gestrige Wend brachte vier einactige Stücke, nämlich: Rudolph Hahns Dramolet „Im Vorzimmer", Hugo Müller's „Im Wartrsalon erster Klasse", Kotzebue's „Der gerade Weg der beste" und C. A. Görner's Lust spiel „Nichte und Tante", letzteres neu einstudirt. Herr Jaffö, der bereits mehrerwähnte Gast, gab in Hahn'- Dramolet den Diätisten Knabe und in Kohe- bue's bekanntem Lustspiele den Candidaten Elias Krumm. ES war von Interesse, den befähigten Darsteller auch nach dieser Richtung hin kennen zu lernen. Jeremias Knabe ist ein kindguter, lrbrnsunersahrener, weichmüthiger, alter Mann, der zur Rührung heraussordrrt und dessen Physiognomie manche Ähnlichkeit mit Lorenz Kindlcin hat, der ja auch zuletzt durch das Winderfinden einer Tochter beglückt wird. Herr Jaffö wußte in seiner Cha rakteristik die Grundelemente dieses alten Knaben ge schickt fcstzuhalten und manchen individuellen Zug an zufügen, wenn auch hier und da der Gefühlston noch wärmern Ausdruck zugelassen hätte. Eine vorzügliche Leistung des Gast,- war der Candidat EliaS Krumm. Diese Figur ist vom Verfasser an sich schon als Cari- catur gezeichnet, um so größer war daS Verdienst des Darstellers, daß er diesen unbeholfenen, kriechenden und kein Mittel für seinen Zweck verschmähenden, abscheu- werthen Gesellen nach Möglichkeit in di« Grenzen der LrbenSwahrscheinlichkeit zurückzuführen suchte. Ton, Hal tung und Geberd« war«n durchaus bezrichu«nd und be- lundetrn da- Talent Herrn Jasts'S auch auf diesem Gebiete in erfreulicher Weise. Betreff» der übrigen Dar« ftellung wurde theilweis leider sehr über die Schnur ge Hanen, so daß da- Stück kaum noch genießbar erschien. E. L. Görner'S einaktig«- Lustspiel „Nichte und Tante" mag man, da denn doch der Theaterbedarf ein sehr ver schiedener ist, wohl einmal gelten lassen, indeß bietet dasselbe Nichts weiter, als ganz gewöhnliche Hausmanns kost. Nach Lebenswahrheit darf man bei dergleichen leicht fertigen Bluetten nicht fragen, da das ganze Streben des Verfassers daraus hinaus läuft, um jeden Preis theatra lische Wirkung zu erzielen. Letzteres gelang auch Herrn Görner, indem er den nicht mehr ungewöhnlichen Weg der Prrsonenverwechselung einschlug; aber schwer wurde eS ihm doch, denn der Mann, der die Geschicke der beiden Liebespaare in der Hand hat, muß, um den Conflict zu lösen, zuletzt sogar in weinseliger Verfassung erscheinen. Dir Darstellenden, welche sichtlich bemüht waren, dem Stücke zu Erfolg zu verhelfen, waren die Herren Raeder (Kaufmann Willing), Maximilian (Hof rath Ströber), Walther (Burghardt) und Seiß (Be dienter Schnepper) und die Damen Ulrich (Florentine) und Quanter (Amande). p. Literatur. Dresden. Bei der gegenwärtig unter dem Präsidium des Herrn Geh. Raths vr. CaruS in Dresden ihren Sih habenden kaiserlichen Leopoldino- Carolinischen deutschen Akademie sind ia den letztverstossrnen Monaten wieder eine große Zahl von Gesrllschastsschriften fast sämmtlicher gelehrter Gesell schaften und Akademien nicht nur Deutschland», sondern auch Englands, Frankreich-, der Niederlande, Italien», Rußland-, Schweden», Indiens, Australien» und nament lich Amerika- ringegangen. Diese Schriften enthalten Abhandlungen au- fast allen Zweigen der Naturwissen schaften, und wir bringen es daher Mitgliedern sowohl, al» Nichtmttgliedrrn der Akademie in Erinnerung, daß denjenigen Forschern, welche Interesse haben, diese Schrif ten für ihr« Arbeiten zu benutzen, dieselben von dem Secrrtäi der Akademie, Herrn Müller, auf deren Bureau, Langegasse Nr. 13, dritte Etage, zur Benutzung bereit willig dargeboten werden. Bildende Kunst. Luther s Leben ist neuer dings mannichfach zur Aufgabe künstlerischer Darstellung gemacht worden. Außer einer Reihe größerer Gemälde von Schnorr, Lessing, Leys u. s. w., welche Momente aus des Reformators Leben behandeln, haben sich ver schiedene Kupferstichwerke die Aufgabe gestellt, dasselbe zu illustriren. Das beste Werk letztgenannter Art ist das von Gustav König in München, ein Werk, zu dem H. Gelzer einen trefflichen Tert geschrieben Hal. Daneben find die Lutherbilder von C. A. Schwerdgeburth in Weimar hervorzuhrben, als solche, die eine sehr weite Verbreitung gefunden haben. Dieselben sind im Laufe der letzten zwanzig Jahre entstanden und gegenwärtig durch eine neue Darstellung vervollständigt worden. Letztere zeigt „die Abreise vr. Martin Luther's von Wittenberg zum Reichstage in Worin»". Professoren, Studenten, Bürger umringen den Wagen, auf welchem Luther in Gesellschaft von seinem Bruder Jakob, seinen Amtsgrnosten JonaS und Nikolaus v. Amsdorf und Hieronymus Schürf, seinem Anwalt, die Reise antritt. Tiefbewegt richtet er noch ermunternd« und tröstende Worte an seinen geliebten Freund Melanchthon, welcher von Wehmuth ergriffen seine Hand hält. Frühere Bilder enthielten Luther'» Abschied von den Seinen, seine An kunft auf der Wartburg, sein« Vermählung, seine Predigt unter d«r Lind« in Möhra, ferner Luther im Kreise seiner Familie zu Wittenberg am Christabend 1536 »c. Die mit Fleiß und Liebe durchgrführten Bilder treten einfach und anspruchlo- auf, und d«r Charakter der Zeit in Costum und Gebühren ist ost glücklich getroffen. Bleibt hier und da auch noch «ine strengere Zeichnung, eine größere Ungebundenheit und Bestimmtheit de» Au»- sestgeslellt worden find, in den Ministerconferenzen zum Gegen stände abermaliger Dr»cussion zu nehmen und überhaupt von oem Grundsätze auSzugehen, e« seien die ausgesrtzten Artikel im Geiste jener angenommenen auSzufüllen und in diesem Sinne da» Reformwerk zu ergänzen und adzuschlietzen. ,Wa» den Zeitpunkt anbelangt, in welchem zu diesen Eon- ferenzen zu schreiten wäre, sind zwei verschiedene Meinungen laut geworden. Nach der einen hätte schon da« vorliegende Ergebniß oe» Fürstentage» an S«. Maj. den König von Preußen mit der Einladung gebracht zu werden, zu den vorerst in AuSfichl genom menen Ministerialconfercnzen Allrrhöchstihren Bevollmächtigten abzusenden. Nach der andern Ansicht Kälte die Ministerconferenz unverweilt zu beginne» und jener Schritt zur Herbeiführung all seitig gewünschter Verständigung erst nach Abschluß der Gesamml- berathungen zu geschehen. ,Se. Majestät der Kaiser glaubt dieser letztem Meinung uno zwar aus folgenden Gründen beitreten zu sollen .Wenn gegen die sofortige Aufeinanderfolge der Eonfermzen Bedenken geltend gemacht werdm, welche sich au» den gegründe ten Ansprüchen Preußens auf gebührende Rücksichtnahme herlei- ten lassen, so glauben Se. Majestät der Kaiser vielfach bewiesen zu haben, daß Allerböchstdemselben nichts ferner liege, als deren Außerachtlassung. Aber gerade deshalb dürste die Einladung zur Therlnahme an Beratbungen unangemessen erscheinen, welche »m Verhältnisse zu jenen der Fürstentage in zweiter Linie stehen, und wobei, den feststehenden Vereinbarungen der Eonserenz der Sou veräne gegenüber, dem Vertreter Sr. Majestät des Königs eine Betheiligung angesonnen würde, die mit den eben erwähnten schuldigen Rücksichten schwer in Einklang zu bringen sein möchte. .Endlich kann wohl Niemand, dem daran liegt, daß das mit so aufopfernder, patriotischer Hingebung dem bisherigen inhalt reichen Ergebnisse zugesübrte Werk zu völligem Abschlüsse gebracht und nicht durch unnölhigen Aufschub bedauerlichen Verzögerungen ausgesetzt werde, die hohe Wichtigkeit des unmittelbaren Anschlus ses der Ministerconferenzen an di« persönlichen Berathungen der Souveräne verkennen wollen. Deutschland sieht einem baldigen ganzen Resultate mit Spannung entgegen; diese Erwartung in das in nahe Aussicht Gestellte ist eine berechtigte und die Auf forderung unabweisbar, Alles aufzubieten, um Enttäuschungen zuvorzukömmen. .Von diesen Erwägungen ausgehend, zählen Se. Maj. auf die Zustimmung der hoben Mitverbündeten, wenn Alltrhöchstdie- selben die ungesäumte Vereinigung der hier versammelten Mi nister der souveränen Fürsten und Vertreter der freien Städte zur möglichst zu beschleunigenden Lösung der ihnen gestellten Aufgabe in Ministcrialconferenzen, und zwar sofort in Frankfurt selbst, beantragen.' Tngesgeschichto. Dresden, 2. September. Nach den neuesten tele graphischen Nachrichten aus Frankfurt steht jetzt fest, daß Se. Majestät der König — wie wir in einem Theilr der Auflage unsers gestrigen Blattes noch melden konn ten — von dort morgen (Donnerstag) nach Dresden zurückkehren wird, und ist die Ankunft Sr. Majestät im Leipziger Bahnhofe Hierselbst Vormittag 11 Uhr zu erwarten. Die Stadt rüstet sich heute bereits zum fest lichen Empfange Sr. Majestät. Wien, 31. August. Die „Wiener Abendpost" schrribt: „Es ist ganz natürlich, daß die Entwickelung der merica- nischen Angelegenheiten auch in Oesterreich mit lebhafter Aufmerksamkeit beobachtet wird, nachdem der Name eine hervorragenden Mitgliedes des allerhöchsten Kaiserhauses damit in so nahe Verbindung gebracht worden ist. Wider sprechende Gerüchte von einer bereits erfolgten Entschei dung in dieser Angelegenheit bieten die Veranlassung, daß wir von Neuem in die Lage gesetzt wurden zu erklären, wie in der am 14. d. M. von uns dargestellten Sach lage bis heute keine Veränderung eingetreten ist." — Der „Botsch." bemerkt dazu: Wir glauben, daß sich dieser Hinweis auf die „Vorbedingungen" bezieht, von welchen das osficielle Blatt in seinem „Communique" vom 14. d. M. sprach. Diese Vorbedingungen sind Anerken nung der Thronberufung durch den freien Willensaus druck deS mericanischen Volkes und Garantie Englands und Frankreichs. Es scheint danach, als ob die mexica- nische Thronangelegenheit keine Fortschritte machen will; wenn man vielleicht gewisse Stimmungen in Berechnung zieht, so könnte es fast scheinen, als ob sie eher, sowohl von französischer als von österreichrscher Seite, Rückschritte gemacht habe. Freilich läßt sich für diese Wahrnehmung noch keine positive Formel aufstellen; wir halten sie aber doch für richtig. Hrrmannstadt, 31. August. (W. Bl.) In der heu tigen Landtagssitzung wird nach einer dreistündigen Debatte der Titel der ersten königlichen Proposition nach drucks zu wünschen übrig, so erfreuen die Darstellungen doch hauptsächlich durch den Hauch schlichter Treuherzig keit, der auf ihnen ruht. Was den Stich betrifft, so erzielt derselbe in einigen Bildern eine recht malerische Wirkung, so daß die einzelnen Blätter sich trefflich zum sinnigen Schmuck protestantischer Familienzimmer eignen. * Das siebente Heft des Jahrgangs 1863 der „Mit theilungen auSJustus Perthes' geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von De. A. Petermann" enthält eine sauber ausgeführte Karte der Nilqurllen von A. Petermann, zur Uebersicht der Ent deckungen und Forschungen von Capitän Speke und Ka pitän Grant, 1861 — 1863; 0«. Philippi's Erforschung des neuen Dulcans von Chillan in Chile, mit einer Originalkarte und drei Ansichten; Nachrichten aus Kur distan mit Originalkarte von W. Strecker; Aufsatz über Neu-Fundland; Bericht über die Flüsse Birma's von vr. Adolph Bastian, des rühmlichst bekannten, jetzt in Hinter indien reisenden Forschers, rc. — DaS achte Heft enthält einen sprciellen Bericht über den Eyreser, des wahrschein lich größten aller australischen Seen, und dessen südwest liche» Flußgebiet nebst sehr ausführlicher Karte von A. 'Petermann in großem Maßstab«; Abhandlung über die Provinz Chiriqui von l)e. Moritz Wagner, mit beson derer Berücksichtigung der Fragen des inter-oceanischen Verkehr- und der Negercolonisation; Nachrichten von Heuglin'« Reise mit der Tinnr'schen Expedition rc. * Infolge der neulich durch verschiedene Zeitungen gtgangtnen Notiz, daß Heinrich Zschokk« nicht der alleinige Verfasser der „Stunden der Andacht" sei, hat ein Sohn de- Verstorbenen, Emil Zschokke in Larau, einen Brief an da- „Magazin für die Literatur de- Au-landes" gerichtet, in welchem dargrthan wird, daß
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