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Dresdner Nachrichten : 19.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-19
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.07.1887
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s ömcert !>Ier Herrn »tlftänbigtr Jalia. !kgl. Kunst- cticnlcbrcr». mindcst.nr p rache uno r ci» Jahr. lveMe. müssen ein en Bildnna, k> besondere Volksjcliule 5S sind dcS« >se und d>e rvcslsilile. lskiM. sind und die Tcvtcmbcr- Sceslrcche 9. oiockt. d praktisch clireri». ^ »ß kt betr. von, 6. Aull ; für den am aut dem stid- Buven und vom Zeidler- vom Fleischer len. sowie rchliofe aufgc- upung dieses riesen. z währenddes lirchgassc, ab- > baden, sodah erken aut der kleinen Kirch- werdcn aut -straje bis zu >cn. Drache. shktt, I» l'vitt, !br. Gaul. ror von Nark. rLütss r schwarz»^ der an Eleganz, glcichkommt. id Farben, und l in der Lage, verlausen. liüuntlv» i<». 2 Mark. >u Vager. l. 1. D., »evllo. Ikeorio, llvtilis n«>» mble. 8tnnäe» Llirllvl». .8 IMSL n nach »eucslcm legant u. billigst .'asteH, Ill^lts. rtw. Rcdacteur: 7. Dresden . S. ,ao» oder noch yclnaoen lliiierm Gleich IlkmaelaiidN Pia. Rellonici, aus IsNe «eile M Pi», lur da! liachsNe "' der seile «o u», v.. privat- Pi- Sine charanile >ur oo» noannoqioe lrrichenikii der Iiiieiole wird mchi acoedc». «uL- i inärnae Jnürlio»» ?i»m6»c ae-e» i Pw>i»>nkioiidoMli»»ia durch Bries- moUcn od PoüemtNiiiiui» Jnil inoilcn ed PoiicniiNliNn», Jmerai« „cliiiieo wmiu»M>e renoniimele R>>- , nouccn 0rmenonoo an. Nur Ruck- °obe cinaci. M-»uiicrwIe keine Per- diudiichle,. !)"inv>«>> Miellen >> SiNii. ->d2 Neuli.-DreSden WMlic-UiiiiMlur L. Nssss Zgl. Kess.. Allmrtit. Devlivn, KlEn, ^olllilininoliniirzi vte. für (l-iMon, II/M8 miss Nvik». dcr Juli üi.oo. Sipt.-Oku-lie» 18,60. Ziiil: srsl. — welier : 4-cdc,l,. Stettin, 18. Juli, Nochm. 1.0 llUclrcidcmark». Wci-c» »uvcränd.. U-c» l?2--,x2. I,„gus, 171,6«, Scpt..Olt.166,06. Ntooue» »innränd. loco >17 12», J„li'.-l»0ttü 118,60, Septdr .ckibr. >20.0». >»ubol ltiliio. J»l>17.(,0. Sct-l..Oi..16.6». Spirituo still, locoild.d», Jnli.-IunnÜ t!ö.> 7lnu„il Serul». 66.--». Scolbr. ckl. 66,»6. Pclrvleui» loco 1»,66. e-r- z'Lzüa'' .Pal,Lksstlöi-akt k,1sscli>nenkektung lSporikItiLNltlung kür Lonkorbeaark/Ts, LL«l8L - I 8 ir«l8v-ID«elLi;n. Llroskv 1u »IIvi» vl«lako». kllävlpd Slrißvl, 1 tieestni« 1. Vei»i»l»I»» u»«I ^Iül>sle,t«tr-Ilan«tlnurr. 0t-. klau's 's-»re Haus- u.ketseLrLt, lvrr.7.»,, Selbst». <I» Toichcn-lilu, »Nt diu Hcilmitlcln, aid Slelseapoldrke-i Ml > Wie enkiilN inou doZ llöchstc »ns von tüott nnirdachtc «ltrrk Be- iiiitwiMri »» 8N. Leb-nsiottre Mit Slinociinno stir SNchlärjte. jede »rank- Veit, auch die gcsoluiiollll., a>§ vutrüiidliiia.Halebrüune, Divhilieritid >c. im »eiinc zu ersticken, >md ihren -Lierlous zu »litdcrn, mid in lltiallickS- söllen, «erwuiidunile». «icivrcniien. veralsNinykn, Rrm, und iiieinvriichen die erNe ^ülse lcisie» zu rdniien. 0.!, sile alle oo„ -üciUeii enlierni und uns lörseru wohn. Auiuiliku, Reisende und die Uincilende Nlnlsc Uiiciilbehrlicher VloitMber von l»r. »»<-,>. Ul„>i, Vr.Arjtc, Mitglied d.lMicuijchcuGcIcll>ch.inLlcrdcu,!eoiir>cstr.^ü.S>i.!t—I. Msu erüffosr! Heiser l iliiil« llex »iiAili! rrogt »»I»>!i- stein ltiilimlueliou Nalintiok, mit xrnsuvm «leliaktlgon Oniton. I-Üeglinto 7,immor von 2 Llle. u»sieti>lt! in« IlllivN-IIvttzl Rsu vrüwitzt! Irielit nntl Lervi«. I>av nüellgk«, Hobel am Ualinliok. It. 8s>«Sv. »HI.» i»'»ckdck^ r-^ , ^illn'l's. ^lukl ts-rlrs ! !b>lt«eru„uei<,i>Ssichic» liie de» Itl. Juli: iveiii s 738 i!Z Aalrva. t Stgrfe, bei dnrchschiiiitllch Müll, iliewitlknug. i » i-i-rX/Rk'» ^ 2 Lr„^,gl,zj„mach>! 1,400 - ^ schlügen. Rclgung ,r„ ortl. tiicwltlcivllduug. ol, ivctiliidcrlichcr Wlud von miulcecr l. mit geil- n. sleltcuwelscii Nieder- >l,oio»cr dcr Wliterung wechselnd. Dresden. 1887. Dienstag, ly. Juli. Nir ölt?üIoiuite AWllst ittlS Keplemver werden AbonileuientS auf die „Dresdner Nachrichten" in dcr Ex- bcdition, Marienstraste Nr. I». zu 1 Mark 70 Pfg., für aus wärts bei den ztaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 8! Pfg., in dcr Lestcrreichisch-Ungarischen Monarchie zu 1 Gulden 5t Kreuzer (excl. Llgiozuschlag) angenommen. Politisches. Tie englisch-türkische Koubciition bezüglich Egyptens hat in den li'lÜcilMc'iialc» in den Tagesbliitlem eine hervorragende Rolle ge il teil. „Wird der Sultan iiilterzeichnen oder nicht? Nelst Sir Trummoiid Wolfs, dcr Vertreter dcr englischen Negierung, endlich von Koiistantmopcl ab oder wird er seinem Ultimatum noch ein Ulliiiiatissimum hinzusügen?" Ueber diese Fragen >it cn, Vermögen vertclegraphirt und ein llcincs Meer von Tinte bcrichricben worden. Endlich ist die Entscheidung erfolgt: der Lnlliin hat nicht unterzeichnet, und Sir Drnmmond Wolfs hat end lich das seit Wochen aus seine Abreise wartende Schiss besNegen. Für den ersten Aligenblick möchte man diesen Abschlust dcr zwischen dcr Psorle und England gepflogenen diplomatischen Verhandlungen für eine Niederlage Englands halten. Besicht man sich aber die skviwc»tlon etwas bei Lichte, so will cs scheinen, als wenn nicht England, sondern die Türkei durch das Scheitern der Verhand lungen in ihren Interessen geschädigt sei. In dcr Thal hat Niemand das Znslandetoiilinen dcr Vereinbarung sehnlicher gewünscht, als der Lnltcm, dein die Konvention, die man kaum anders als ein Zu geständnis! Englands an die Pforte bezeichnen kann, ine hclst- irilreblc Gelegenheit geboten hätte, seine recht sadenschcinig geworde nen Hohcilsrechle über Egypten wieder in früherem Glanze zeigen zu tonnen. Aus die Tctails der Konvention hier wieder einzngchen, würde zu weit führen, es sei daher nur kurz erwähnt, daß dieselbe dem Einslus; dcr Pforte aus die egyplischcn Angelegenheiten einige Konzessionen macht, ferner den Endtermin für die Nänmung EgyptcnS von den englischen Truppen ans drei Jahre leslscht, aber eine Bestimmung enthält, das; diese Nänmung nicht zn erfolgen hat, wenn einem solchen Beginnen besondere Gründe sUunchen w.) entgegenslünden. rcsp. dag unter denselben Verhält nissen die Wiederbelebung erfolgen kann. Vom Standpnnlte Eng lands waren diese Beschränkungen unerlässlich, wenn England nicht ans cmc seit Jahren in der egyptischcn Frage eingehaltcne Politik verzichten wollte, vier;» lag aber nicht dcr geringste Anlast vor, iinnowciuger als für England durchaus kein zwingender Grund zur Nemcgclnng der Verhältnisse in Egypten vorhanden war. In den Bestimmungen aber, welche bezüglich der Nällinniig resp. Wicdcr- cc-chnng! Egyptens seitens England diesem säst vollständig freie 0 .nd lassen, say Frankreich eine Beeinträchtigung seiner Interessen, und seil, diplomatischer Vertreter in Konstantmopel arbeitete daher ni.l Hochdruck, um den Sultan von dcr Unterzeichnung der Kon- vcntloü abznhailen. Ihm sekimdirlc dabei aus'S Nachdrücklichste dcr nnsische Bot'chaster v. Nelidow. dem ja mancherlei Mittel ii Gebote sieben, aui die Pforte einen nachhaltigen Druck anszu- liben. Er brauchte dem Sultan mir anzndcuten. dast dcr Czar endlich einmal die schon lange fälligen Kriegsenlschädigmigsraten cnigcgm nehmen möchte, um dein Beherrscher aller Gläubigen ein gelindes Granen einzilslöstcii. Plan weist sogar zu berichten, dast Lcn, Snllon noch mit viel schlimmeren Drohungen seitens Frank reichs und NustlandS zn Leibe gegangen worden sei. Beide Bot schafter hätten in nicht inistznbcrstcheiidcr Weise die Erklärung ab gegeben. das; Aufstand und Frankreich, falls der Sultan die Konven tion doch unterzeichnen würde, jenes Armenien, dieses Syrien be uchen würden: Beide Länder müssten ein gcineinsames Interesse daran laben, zn Arincnicn und Syrien iu einem ähnlichen Verhält nisse zn stehen, wie.es sich seht England Egypten gegenüber ichasscn wolle. Wie dem auch sei, der Sultan hat, nachdem er den englischen Bevollmächtigten wochenlang hingehalten, ine Konven- tioii dou> nicht unterzeichnet, und hat damit von Neuem den Be weis gelieser!, dast cr iiicht mehr so viel Macht besitzt, um unbeirrt durch lcemde Drohungen über das Schicksal ihm gehöriger Gebiete zu illitcchandeln. Obendrein ist ihm dabei die Hoffnung aus eine neue, in England autzunchmendc Anleihe zu Wasser geworden. Bon England kann man nicht sagen, dast seiner Regierung das Lchcitern dcr Konbcntion Schmerzen bereitet hätte. Plan ist wahrscheinlich sogar froh, von den cingegangencn Verpflichtungen so leichten Kaufs wieder befreit zu sein und „unverpfändet vor Europa z» stehen". Tic Tauer dcr englischen Occupation Egyptens ist also mm voltständig 'wieder in daS Ermessen Englands gestellt. In Belgien bat sich in vcrgamzcncr Woche ein Vorgang abge lvielt. der bisher nur flüchtig unter „Tagesgeichichte" berührt worden ul. Es handelte sich um die Entscheidung, die die belgische Dcpu- tirlcnlmnmer in dcr tie» einschneidenden Frage deS persönliche» Militär- dienstcS iceficuwürde.Bclanntiich besteht inVctgie» »och dicBcstimm- ,mg,d!is;sicb iedcrM ititärpstichtige gegen Zahlung einer gröstcrn Summe dcr Ticnslpjlicht entziehen kann. Die belgische Armee ist dcmzu- wlge nicht viel Vesser als ein mittelalterliches Söldnerheer. Dast cncw Zttsanmicnscs.ung ans die Disziplin, überhaupt aus die Kriegs- tüclstigkcit des .Heeres von nachtheiligstcr Wirkung ist, dessen bedarf cs temeS Hinweises, hat doch selbst dcr belgische Knegöminister diesen Mistsland anerkennen müssen. Vor Allem aber sollteldie wachsende llnznsricdcnheil des überwiegend größeren TheilcS dcr Bevölkerung, welche in der jetzigen Einrichlnng mit Recht eine ungerechte Bevor zugung der wohlhabenden Klassen erblickt, dcr Volksvertretung die 'stugcn ossnen und siet zu der Einsicht bringen, dast die fortge- iclzie Verweigerung jeder durch die sozialen Verhältnisse gebotenen Nesorm de» Stgat einer Katastrophe znsühccn müssen. Der klcri- klsten Majorität der Kammer wird die Einsicht jedoch erst kommen, wenn es zu spät ist. Welch' «rbaustchc Nolle das Ministerium während der bezüglichen Verhandlungen gespielt hat, davon ent . todt sein werde und von dcr man schon heute nicht mehr spreche, wirst eine Korrespondenz dcr „Kcenzzeitnng" eine anschauliche j Der Militär-Gouverneur General Tavonst versicherte dem Minister Schilderung. „Ter Ministerpräsident Becrnacrt hat vom 'Anfang ^ die Ergebenheit des Heeres, dast ohne sich »m Politik zn kümmern, bis zum Ende nicht gewußt, welche Stellung er eigentlich cm-! die Augen beständig aus die Grenze gerichtet habe und das man an> nehmen soll. Ans der eine» Seile ccbtickic er den drohenden j Tage, va man seiner zur Landcsvcrtheidiguna bedürfe, tüchtig Krunnnstab der Bischöfe, von deren Gunst sein Mimslerdaseiii und finden werde. sein Abgeordneten-Mandat abhängcn. 'Aus der andern Seite ge . Nom. In 'Neapel brach in dem Gciängnist für jugendliche wahrte er den König, welcher das Ministerium mahnte, iiir den! Verbrecher eine aufrührerische Erhebung auS. Die Unterdrückung persönlichen Militärdienst einzutretcn. Jeder andere Minister wurde nur mit militärischer Hilfe möglich, hätte zwischen diesen beiden entgegengesetzten Richtungen gewühlt London. Ans Konstantinopel wird gemeldet, daß der Groß >nc .. und wäre vor das Parlament mit seiner entschiedenen Mei nung hmgetreten. Nicht so Herr Beernaert. Er und seine Kollegen haben seil drei Jahren keni anderes Bestreben, als am der Mmisterbank zu bleiben, so lange cs eben geht. Wenn das Mini sterium gerettet ist, so ist auch dcr Staat gerettet. Das ist die ganze Stantswcishcit der Regierung. Entsprechend diesem Prinzip trat auch Herr Beernaert vor die Kaimncr hin und sagte derselben in jedem Satze etwas anderes vor. 'Ans der eine Seite rühmte er die Vorzüge des persönlichen Militärdienstes, ans dcr anderen aber erklärte er. wenn die geclirte Majorität von dieser bezüglichen Sache doch nichts wissen wolle, so habe die Rcgicmiig keine» Grund darauf zu bestehen. Ein anderes Mal erklärte er wieder, die Opposition wi Schuld daran, wenn die Negierung nicht wage, die Kabinetsfrcigc zn stellen, weil sie vor etliche» Jahrzehnie» selbst den persönlichen Mili tärdienst bekämpfte." Kurz, ans dcr „Verlhcidignng", die der ans Einführung des persönlichen Militärdienstes gerichtete Amrag seitens des Ministeriums ersnhr, ging an die klcrilale Majorität die indi rekte Aufforderung hervor, den Antrag nur getrost abznlchnen. Dast der Wink mit dein ZannSpsah! verstanden wurde, ergab die Ab stimmung, in welcher dcr Antrag gegen die Stimmen der Liberale», der Nerilalen Minister und eines Häusleins anderer Klerikalen ab- gelchnt wurde. Es wird demnach, falls der König die Kammer nicht nach Hanse schickt und an die Wählerschaft appellirt, in Bel gien Alles beim Alten bleiben. — in inajoram glarikun der militär- srcic» Geistlichkeit und ihrer Geldiackgesolgschast. Noch immer ist man sich nicht im Klaren, ob eü dcr franzö sischen Regierung mit ihrem MobilisirnngSplan wirklicher Ernst ist. Als dcr Kriegsinmister Ferra» mit dcr ünn von Bonlangcr hinter- lassenen Erbichast auch das Projekt der Mobilisirmig ... eines Armee korps übernahm und demselben sogar eine größere Ausdehnung und Berticinng gab, wodurch natürlich auch die Kosten erhöht wurden, war man nicht abgeneigt, anznnehincn, er spiele lein ganz ehrliches Spiel, hasse vielmehr durch die in die Höhe geschraubten Anstmiche der Kaimncr das ganze Projekt z» bcrlcidcn. Nachdem aber dei Ministerpräsident Nonvier in der Bndgettoniinission den Mobilisi rnngsplcm ans's Nene vertreten und dessen Billigung dnrchgeieyt hat, niiist inan.säst glauben, dast die Regierung die Bcrwirklichung des Projektes im Ernst betreibe. Freilich ist noch immer die Möglichkeit vorhanden, dast die Mehrheit dcr Kammer sich nicht für des Projekt begeistert. Ganz abgesehen von dcr Ge fährlichkeit dieses KriegimfriedeiispiclenS können sich ja militä rische Fachleute nicht verhehlen, dast der reelle Nutzen der Prvbe- movilisirnng gleich Null sein würde. Ist es doch ein ossencs Geheimnis;, dast daS für die Movilisirnng in Aussicht genommene Armeekorps bereits bezeichne: und davon verständigt war. Dasselbe hätte drei bis vier Monate Zeit gehabt, seine Vorbereitungen zn treffen, Transportmittel zu beschmsen, Uniformen und Waste» in Ordnung zu bringen :c. rc. Der Versuch wäre also unter diesen Verhältnissen glänzend gelungen, aber für die Schlagsertigkcit der Armee hätte eS nichts bewiesen. Dazu kommt, dast dcr Entwurf auch in Handelskreiien ans Widerstand stößt. Ter HcereSansschnst hat nämlich dem Entwurf eine Bestimmung eingeingt. nach welcher während der Mobilisirnngsprobc, für denjenigen Tlicll des Landes, wo dieselbe staktsinden werde, der Termin für Wechsclverpstich- tungen um einen Monat verlängert werden soll. Gegen diese Be stimmung wehren sich aber mit aller Bestimmtheit die Bai stände der Bank von Frankreich, die deshalb dem Ministerpräsidenten Nonvicr Vorstellungen machten. Kurz, die Abneigung gegen das Projekt ist im Wachsen begriffe». Jedenfalls wird die Kammer über das Schicksal desselben »och entscheiden, bevor sic in die Ferien geht. vezir Kiamil Pascha (welcher die egyplischc Konvention mit England abgeschlossen hat.s seine Entlassung eingereicht und der Sultan die selbe bewilligt hat. Es wird daraus aus das Wachsen deS russischen Ei» stusscS in .KonstantinOpel geschlossen. Nichtsdestoweniger heißt eS. die „Verhandlungen" zur Ratification würden hier fortgesetzt. Petersburg. In Katkow's Befinden ist Besserung einge- trctcn. Die Lähmung dcr Zunge ist einigermaßen gehoben. Warschau. Die Stadl Siebiccz, Gouvernement Witebsk, ist zur Hälttc abgebrannt. Wi Familien, mellt Israeliten, sind obdach los geworden. Mehrere Personen sind verbrannt. Die Verluste sind iehr groß. — Der „Lodzer Tziennik" meldet: in dcr dortigen Filiale der russischen Reichsbank wurde den ausländischen Juden dcr Credit entzogen. Berliner Börse. Tie neue Woche setzte verstimmt ein. Russen und Bankvapiere zeigten sich bei weichenden Eourscn, deutsche spekulative Bahnen unbeachtet, österreichische still und nach gebend. Bergwerke waren anfangs schwach, befestigten sich aber aus die Nachricht von dem Zuschläge der Breslauer Schicncii-Submis- sion an die obcrschlcsiichen Werke. Dieselben osferirten zn IlllMk., gegen N5 im 'Avril. Später blieb die Haltung im Allgemeinen matt, ohne dast die Conrie weitere wcsenttichc Rückgänge erfuhren. Im Kassciverkehce waren Bahnen vorwiegend fest, Banken schwach, Bergwerke und Jndnstricn scsi, deutsche Fonds behauptet, österrei chische Prioritäten fest, besonders 4-Prozentige Lombarden und Franzosen. Privatdiskont IM Proz. Die Nachbörsc war besser. i» ra » «, or « a. M.. 18. Juli. ürcdit 226. eiaLISbadu 186,66. Lom bardr» 68,26. Galizier 166,66. Eayuter 71,66. Ivror. Nuaar. «Soldrcntr 81,26. Liöcoiito 162,66. 86cr Rüge» —. Laura —. Schwei'er Nordoft -. Still. wie», 18. Juli. Ercdit 281.26. Liaaiöbalm —. Lombarde» —. Nordwrstb. —. Markuoic» —. Nug. Lrcdli —. Una. Gold 161,16. Still. « 0 r > k>, ,8. Juli. (Schluka Reute 81,12. «Illcibe Italiener 66,77. StaalSbabn 171,26. Lombarden 176,06, do. Prioritäten —. Svauter 66,66. ikauvter 671. Lttomaucu 161. Neue illnlcilic —. Türken —. Rnlii«. London. 18. Juli. vorm. II Ulir 16 Min. EonlolS 161-/,. 1876er »iussen 62'/,. Italiener 95-/,. Lombarden 6',. »ono. Türken 11-/,. Iproc. Inudirie illiiierikanrr 181-/,. Iproc. N»6»r. (doldrente 79-/,. Oesterr. Gold» reute —. Preutz. <?onivlS —. Eadvtcr 71. Reue Eaüptcr S7>/„ Garant, Gnvvter 161. Lttomaubank 6-0. 8uez-71clicn 78-/,. Spanier 66'/,. — Stim mung: Watt. — Wetter: Schön. A,» stert> a in . >8. Juli. Produkten «SchluSI. Wetze» per November 266. Steinend. Rönnen per Oktober 116. Jcft. London. 18. Juli. (Produkten) Schluß. Eunlischrr Weizen knabv. unver ändert, fremder circa >/, Sch. ncncn vorige Woche billiger. Angrkommenc Ladungen ruhig, stetig, Mehl träge, Hafer anziehend. NcbrigcS stetig. — Pari« «Produkte»,, is. Juli. (Sidluk,) Weizen vcr Juli 24.16. vir Novdr.-Jelmiar 23.16. still. Sviritus vcr Juli 42.76. ver Januar-Avril 46.76, bcstauvlet. Nübvl vcr Juli 66.26. ver JamllnsAvril —, bcliaiwlcl. Neueste Telearamme ver..Dresdner Rackr." vom 18. JuU. Berlin. Ter Kaiserl ist gegen Ml Uhr in Bregenz einge- trossen, wo er von dem Prinz-Regenten Luitpold von Bayern hcrzlichst begrüßt wurde. — Der Reichskanzler trifft am 2. August in Kiisingen ein. — Bei dem hiesigen Auswärtigen Amte traf die Anzeige dcr Pforte von der Wahl des Prinzen Ferdinand van Eo- vnrg znm Fürsten von Bulgarien ein. Die deutsche Regierung macht ihre Zustimmung in Uebereinstimmiuig mit den Kavmclcn von Wien und Rom von der Zustimmung sämmllicher Mächte abhängig. — Gegenüber der Behauptung, dast die 'Angüsse ans den russischen Staatskredit nur ein Manöver seien, welches bezwecke, Rußland zur Erneuerung dcS Drei-KaijcrbündnisscS zn bewegen, glaubt die „Krenzzeitniig" ganz genau zu wissen, dast das Bedürfnis; zu dieicr Erneuerung denlichcrieilS durchaus nicht mehr vorhanden sei. Dasselbe Blatt erklärt ferner, dast am Horizonte keines einzigen Lanoes daS Gewitter eines StaatSbankcrotlcS in dem Maste drohe, wie von dcr Newa her. Der „Krcuzzeiliing" zufolge hat sich dcr deutsche Markt bereits um ungefähr M Mllt. dcr höchst bedenkliche» rnisiichcii Werthe erleichtert. — Die „'Norddeutsche" bespricht anläß lich der Nachricht, daß Bismarck das preustifchc Handelsministerium niederleaen wolle, die Stellung des Reichskanzlers znm HandelS- miinsicrum. Die „Rordd." sagt nicht, ob die Nachricht zutreffend sei, aber so viel geht aus dem Artikel evident hervor, daß, wenn die Nachricht richtig »l, nicht Miguel Haiidelsimmster wird, sondern dag dann dcr Minister und Staatssekretär v. Bötticher das Handcls- ministerium definitiv übernimmt. Göcli st. Die Flüsse sind in Folge des Gewitterregens stark angcschwollcn und über die User getreten. Durch Blitzschlag sind vielfach Verluste an Menschciilevcii, Vieh und Gebäuden vorgc- komnicn. Weimar. Die Elimciliing von Bronsart's znm Generalinten danten in Weimar wird mit Bestimmtheit erwartet. Wien. Oisiziös verlautet, Prinz Ferdinand von Coburg Werde nächstens das Seebad Ostende besuchen und nachher in seine „ .... Gnrnisonstadt IaSzbereni (Ungnmi cmrücken. Die Nachricht von j dast solche oder ähnliche B-.stimi»'ingen überall der bevorstehenden Rundreise an die europäischen Höfe, besonders würden. Freilich ist die hier cllirte noch nicht i Petersburg, wird demcntirt. j kann ganz wesentlich ningangcn werden. Tenn wenn in einer Paris. Minister Spullcr brachle in seiner Tischrede in Lyon Wolninng, die ans Stube, Komn-er und Küche besteht, von dem die Gesundheit Grevy'S aus, dcr die Gesetzlichkeit darstclle, gegen, Mirthcr, »in einen Tlici! des MiethzmscS hcraus;»sch!agcn, anstcr- tvelchc man sich zum Vortheilc eines gcwisscn nngnatisizirbaren Ehr idem noch Leute in Schlassiellc und Unternnethe genommen werden, gcizcs vergebens anflchnen würde. Grcvy könne aus die Dankbar j so tritt vielleicht ein Zustand ei», der in manchen Fällen lhatsäch- kcit aller Jener rechnen, welche die wahren Dienste, die dem Vater j tich noch schinninec ist, als wenn eine nicht zahlreiche Fannttc nur lande erwiesen worden, zn würdigen wüßten. Solche Dienste gelten rmen Ziinmerramn zur Wohnung hat. Man betrachtet den Uchel- mchr als aewisie VollSlhümlichIeit. die gestern entstanden, morgen stand, welcher m dem Mangel von Fainilienwohiiungen um einen Lokales und Sächsisches. -- Se. Majestät der Koni g nahm gestern Vormittag 11 Uhr die üblichen Vorträge der Herren Staatsminister und Dcpartcmcntr- chesS und einige Vorstellungen entgegen. Nach 2 Uhr begaben sich Ihre Kgl. Maicsläten nach Pillnitz, woselbst um 5 Uhr Familicn- tascl slakliand. — Se. Majestät dcr König besuchte, nach vorhergegangcner telegraphischer 'Anzeige von Pillnitz, gestern Nachmittag in Be gleitung dcS Oberstleutnants v. Schimpfs das Atelier dcS Prot. Donadini behnis Besichtigung des EolossalgemäldeS „Diana und 'Alläon". Se. Majestät sprach sich in einer für deir Künstler äußerst ersrcnlichcn Weise über das neueste Werk desselben aus. -Ihre Majestät die Königin traf gestern Vormittag. !> Uhr 52 Minuten von ihrer Reise, die sic zuletzt nach Maria halden bei Rorschach ncnihrt halte, ans dem böhmischen Vahnhos hierselbst bei veflem Wohlbefinden wieder ci». Zn ihrem Emptangc hatten sich ans dem Penon des Vahnhoss Sc. Majestät der König in Begleitung des Flügcladintantcn .Herr» Oberstleutnant v. Schimpfs, ferner die Herren Stadtkommandant Generalmajor O Byrn, Oberst- hosnieistcr p. Lüttichau, Generaldirektor Hoffman». Polizeipräsident Schwans;, Polizeihanptmmm Nchrhoss von Holdcrberg und die Gräfin v. Einsiedel cingefunden. Ihre Majestät die Königin, m deren Begleitung sich Herr Kamnicrhcrr v. Müickwilz und F-rl. v. Earlowil; befanden, begab sich sogleich an dcr Seite ihres erlauchten Gemahls i» das Königl. Nesidenzschlost, woselbst einige Ertrischmigeil cingenoininen wurden, bis die Abfahrt nach Schloß Pillnitz erfolgte. — Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Otto von Oester reich, dcr Gemahl dcr Prinzessin Maria Iosepha, ist vor wenigen Tagen dcr Dresdner privitegirtcn Bogenichützengilde als Mitglied beigetrcten. Auster den Mitgliedern unseres Königshauses gehören dcr genannten Gilde auch an die Königin Marghcrtta von Italien, der Herzog von Genna, Prinz Thomas und andere hohe Herr schaften mehr. -- Ter Lehrer Johann Christian Klopfer in Lindcnau erhielt das Albrcchtskrenz. — Ter königl. Gintendircklor Bonchb, hier, erhielt das Ritter kreuz 1. Klasse des königl. bayrischen Verdienstordens vom heiligen Michael. — Ter Ober - Postdircktvr Hallen, Dresden hat am 18. Juli einen mehrwöchigen Urlaub angctrctc». Mit dcr Ver tretung des Genmntten ist dcr Ober-Postdircktor Starkwf aus Oldenburg veanstragt. — Vor Kurzem hat der Genie indevorstand eines großen Vor- stadtortcs bei Leipzig den Beschluß gefaßt, dast einzelne Stuben nicht mehr als Iami - > enwo H n nnge n vermielhct werden dürfen, sondem das; der für jede Familie bestimmte Woh- nmigüraniii auch mindestens enie Kainmer und eine Küche oder anstatt lichterer einen aparten Fcncrimgsranm haben müsse. ES aicbt dieser Beschtnst einer Geineindebcrtretnng ein vorlhellhastcs Zeiigliist von dcr Einsicht derselben, und cs wäre nur zu wünschen, " im Lande getroffen bestimmt genug und Vernivltelungs-Hnslsll 8eklaMr L8ei-nkLM,Iohl,nlikS-Al1tt 7. Lase König,
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