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Mopauer»Tageblatt Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Aloootlich. Bezugspreis 1.70 RW. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unferer Geschästsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Aozeigenprsifit Vst 4- mm brelt« Millimeterreift 7 Pf.; dl, YZ mm breite Mittimeterzeil« Im Lext- teil 2S Pf.: Nachlahstaffel L; Ziffer- und Äachwelsgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Do, „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrgts zu Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseit» bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Hand-l-bank e. S. m. b. H. Zschopau, S-melndeglrokonto Zschopau Nr. 241. 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Juni 192S von besonderer Beden -mg, den Hersteller dieser Gift gas Munition zu ermitteln. Heute sind wir nun in der Lage, der Oessentlichkeit die furchtbaren Tatsachen der Ver wendung von Giftgas durch polnisch« Truppen bekanntzugeben. Das Mstgas an Bolen aber wmör von England geliefert Die folgenden Tatsachen sprechen für sich selbst: 1. Am 8. September 193g, 20 Uhr, begann die erste Kom panie des Erbirgspionierbataillons... an einer Brücke am Ostrande der Stadt 2 aslow eine Sperre wegzuräumen. Hier bei ereignete sich eine schwere Explosion, wodurch mehrere Pio niere getötet und verletzt wurden. Während man zunächst ledig lich an die Explosion einer gewöhnlichen Sprengmine glaubte, stellten sich am nächsten Tage sowohl bei den Verwundeten als auch bet einer großen Zahl von weiteren be^'-gten unverletz ten Pionieren die typischen Erscheinungen der Verbrennung kvch Gelbkreuzgas ein. Gon den Pionieren, die das Gas eingratmet hatten, starben zwei unmittelbar nach Einliesrrung in das Lazarett und zwei weitere nach schauerlichen Qualen an der Verbrennung der Atmungsorgane. Kei den unverletzten Soldaten, die ahnungslos, daß sie mit Lelbkreuzgas in Berührung gekommen waren, in ihren Klet- »ern nachts geschlafen hatten, stellten sich am nächsten Tage dis bekannten Velgiftunaserschemungen ein. Auch diese wurden bann in das Lazarett in Iaslow eingeliefert und leiden dort sie bekannten furchtbaren Qualen der Easverbrennung. Einige davon sehen einem qualvollen Ende entgegen. Soweit der Tat bestand. 2. Am 13. September wurde eine Militärkommission unter Leitung eines deutschen Obersten und eines Oberststabsarztes an den Tatort Iaslow sowie in die Lazarette, in denen die Ver wundeten lagen, entsandt. Hierbei wurden folgende Feststellun gen getroffen: Schon bei dem Befahren dieser Brücke durch die Kommis sion wurde ein Lost (Eelbkreuzaeruch) festgestellt. Durch den Sachverständigen Professor Dr. Wirt erfolgte eine genaue Prü fung der Trichter und eine Nachprüfung durch Erdproben auf Sv'j isch-analytischem Wege. Diese Sachverständigenprüfung ergab einwandfrei, daß cs sich hier um eine Sprengung mit. Minen, gefüllt mit Gelbkreuzgas handelte. Lei dem anschließenden Besuch in einem Feldlazarett in Iaslow wurden von vierzehn Gelbkreuzgasverletzten, von denen vier in zwischen gestorben waren, die zehn Ueberlebenden von dem Oberst stabsarzt eingehend untersucht. Hierbei wurden die typischen und furchtbaren Krankheitserscheinungen der Gelbkreuzgasverbren- nung an Augen, Ätmungsorganen und auf den Körpern der Betroffenen festgestellt. 3. Als Meldungen über die Verwendung von Gelbkreuz- gas durch polnische Truppen in die Auslandspreise gelangten, brachte Reuter aus London eine Bekanntgabe der damaligen polnischen Gesandtschaft in.London folgenden Inhalts: „Die polnische Gesandtschaft in London erklärt, daß die Be hauptung, die von deutschen Scndestationen gefunkt wurde, pol nische Truppen hätten Giftgas angewandt, jeder Grundlage ent behrt." Die deutschen maßgebenden Stellen haben sofort nach Be kanntgabe dieser polnischen Behauptung aus London nunmehr einigen neutralen Beobachtern Gelegenheit gegeben, sich von dem wahren Sachverhalt zu überzeugen. Es haben sich daraufhin die Berichterstatter ausländischer Zeitungen, und zwar die Herren Deuel von „Chicago Daily News", Shanke von „Associated Preß" und Lescrenier als Ver treter von .^Stockholms Tidningcn" und „Basler Nationalzei tung" nach Iaslow begeben. Wir veröffentlichen heute gleich zeitig Auszüge der Berichte dieser Herren über ihren Eindruck, den sie in Iaslow und insbesondere von den Schwergasverletz- tcn in dem dortigen Lazarett mitbrachten und der für sich selbst spricht. 4. Um aber vorauszusehende Verdrehung und Veschöni- aungsbemühungen des englischen Lügenministeriums von vorn herein Lügen zu strafen, haben die maßgebenden deutschen Stel len den Schweizer Professor Rudolf Stachelin aus Basel gebe ten. eine ärztliche Diagnose der Schwerverletzten in Iaslow yorzunehmcn. Nachstehend veröffentlichen wir im Wortlaut den Bericht des Schweizer Professors: „Am 2ll. September habe ich in Iaslow deutsche Soldaten untersucht und bei neun von ihnen mit Sicherheit die Folgen von Eelbkrenzvergiftung frstgestcllt, während beim zehnten die Erscheinungen nicht mehr so ausgesprochen waren, daß man hätte dis Diagnose mit Sicherheit steifen können. Bei den neun Erkrankten imt sicheren Symptomen waren Veränderungen der Haut von so typischem Aussehen und solcher Lokalisation, daß es sich unzweifelhaft um eine Vergiftung mit einem Gift aus der Cclbkreuzgruupe handeln muß, die vor etwas mehr als einer Woche stattgcfunden haben muh. Bei vieren waren noch Zei chen leichter Entzündung der Lunae» und dar Luktwcae namaui weifen unv bei einem Kranken bestand noch eine Bronchitis, s Das Vorherrschen der Hautsymptome führt zu der Annahme, daß das Gift der sogenannte Lost-Kampf ft off (Dichlor- > diaethylsulfid-Vperit) sein muh. Sonst ist jetzt kein« gleichwir- kcnde Substanz bekannt. Nach Angabe erkrankten acht von den zehn Soldaten, als sie vor zwölf Tagen mit der Ausräumung eines Sprengloches aus einer Brücke beschäftigt waren, in dem, nachdem die erste La dung nur eine geringe Explosion zur Folge gehabt hatte, ein« Gasbombe durch Fernzündnng zur Explosion gebracht worden war. Zwei Soldaten hatten nur die Vergifteten auf dem Trans port begleitet. Bei allen stellten sich die Symptome erst einig« Stunden nach dieser Arbeit ein und da die Soldaten kein« Ahnung davon hatten, vergiftet zu sein, wurden die Kleider erst nachträglich von: Körper entfernt. Auch diese Umständ« paffen sehr gut zu einer Vergiftung mit Lost-Kampjsiosf. Auherdcm wurde mir mitgstcilt, dah noch drei Erkrankt« anderswo in Behandlung wären und vier unter Lungenerfchei- nungen gestorben seien, die alle an der gleichen Arbeit teilge nommen hatten. Auch das paht zu einer Vergiftung durch Lost- Kampfstof'. Berlin, den 21 September 1S3S. gez. Profchor R. Stachelt»/ (Fortsetzung auf Seite 2) ' Die Völker wollen den Frieden, aber bi« führenden Männer in England und Frankreich wagen 'nicht, es offen zuzugeben, und daraus die einzig mögliche Schlußfolgerung zu ziehen. ' Zumindesten verklausulieren sie den Begriff des Friedens mit so viel Einschränkungen und Vorbedingungen, daß dieser Frieden, den diese Politiker wünschen, vom Krieg», der weiter zu führen wäre, kaum noch zu unterscheiden ist. So war bas Bild bis vor wenigen Tagen. Auch die Nebe Daladiers vom Dienstag knüpfte in vielen Punkten an dies- alte Tradition an. Aber sie enthielt doch auf der anderen Seite nichts, was Lie Notivendigkett, den Krieg fortzuführen, unausweichlich gemacht hätte. Bei Ler Lektüre dieser Rede fällt zunächst au^ Laß Daladier an manchen Stellen sich ähnlicher Wendungen bediente, wie sie auch der Führer in seiner letzten großen Rede gebraucht hat. So ist es gar nicht so einfach, «inen wesentlichen Unterschied zwischen der Bereitschaft zum Frie den, die der Führer äußerte, und Lew Wunsch nach Friedens- Ml deutschen Zliegem Über schweren englischen Kreuzern Feindliche Mabwehr ohne Wirkung — Dafür aber sechs schwere bomben im Ziel - DNB (PK). Am Montag griffen deutsche Luftstveitkräste, die über der Nordsee eingesetzt waren, englische schwer« Kreuzer an, die mit Ostkurs auf der Linie Orkney—Bergen ang«- troffen wurden. Auf den Kreuzern wurden allein sechs schwere Treffer festgcstellt. Der englische Verband wich daraufhin nach Norden aus. Auch inzwischen «ingegau- gene ausländische Meldungen besagen, dah mehrere eng lische Schiffe (es befanden sich in diesem Verband auch einige Zerstörer) von Bomben getroffen sind und zum Teil aktionsunfähig wurden. Die Leistung der deutschen Flieger ist umso höher zu bewerten, als diese schon stundenlang in der Luft waren und insgesamt Leistungen von über 7 Flugstunden er zielten. Von einem Flughafen im Nordwesten Deutschlands startete der Verband, von dem hier berichtet werben soll. Die gesamte mittlere Nordsee im Gebiet der Doggerbank und auch dis nördliche Nordsee war bis zur englischen bezw .schottischen Küste frei vom Feind. Nachrichten anderer deutscher Flugzeuge besagten jedoch, dah sich ein englischer Flottenverband, bestehend aus schweren Kreuzern und Zerstörern in Richtung zum Skagerak bewegte. Diesen inzwischen weit«r nach Norden ausgewichenen und quer ab von Bergen abgehenden Verband trafen wir vor der norwegischen Küste, jedoch noch weit außer Landsicht. Da die Wolkendecke ziemlich niedrig war, stiehen wir aus gröheren Höhen nach unten durch und sahen di« englischen Schiffe jetzt endlich vor- uns, nachdem wir vorher nur einige Frachter mit dem allgemeinen Kurs Skagerak sestgeftellt hatten. Die englischen schweren Kreuzer und auch dis Zer störer gedachten uns sofort, als wir in den Bereich ihrer Flak kamen, mit starkem Feuer, das allerdings bei der Schnelligkeit unseres Angriffes ohne Wirkung blieb. Wir konnten sechs schwere Treffer auf d«n Kreuzern feststellen, Lie zweimal bombardiert wurden. Da spiegel glatte See war, mußte schon recht geschickt manövriert wer den, um der feindlichen Flak, die dabei leichtes Schießen hatte, soweit wie möglich auszuweichen. Nach dem Angriff wurde noch eine Strecke weiter nörd lich vvrgcstoßcu und dabei festgestellt, daß die Engländer ab drehten, nachdem ihre Lchisfe-schwerc Treffer erhalten hatten. Beim Rückflug ließ sich noch feststellcn, daß auch die weiteren Teile der Nordsee vollkommen frei vom Feind waren. (Brockmcicr). Mische Ssrdsees,rherrschcsi BsrSber Im Verlaufe der von der Kriegsmarine zur Kontrolle des Handelsverkehrs in der Nordsee lautend durcdaetübrten Maß ¬ nahmen wurde in den vergangenen Tagen eine"Unternehmung schwerer und leichter Streitkräfte bis in die n ö r d l i ch e N o r d- see durchgefühlt. Während die leichten Streitkräfte ein« groß» Anzahl von Dampfern anhlelten und sie auf Banngut unterji suchten, dienten ihnen die schweren Streitkräfte als Rückhalt. Die Unternehmung führte die deutschen Streitkräfte bis weit ist die nördliche Nordsee, ohne daß feindliche Streitkräfte ange« troffen wurden. Im Verlauf der Unternehmung gerieten am Morgen deg 9. Oktober den deutschen Seestreitkräften entgegenschickte feindliche Streitkräfte zunächst in Sicht deutscher T«eausklärer welche die Feindftreitkräfte westlich der Südspitze Norwegens meldeten. Auf Grund der durch Funk übermittelten Meldungen stare teten einige Staffeln einer Luftflotte und der Seeluftstreitkräfte, um die Engländer mit Bomben anzugreifen. Unter schwierigsten Bedingungen — Regenschauern, starken Böen und schlechte« Sicht — stießen die deutschen Flieger, teils in den Wolken, teils in niedriger Höh« über dem Wasser fliegend, in breiter Front big in die nördliche Nordsee vor. Gelenkt durch die am Feind» verbliebene Aufklärung erreichten die Flugzeuge die ihnen zugewiesenen Ziele. Einer der Verbände stieß über dem 61. Brei tengrad, d. h. also über die Höhe der Sheilandinseln hinaus nach Norden vor und traf hier auf einen Verband schwerster englft scher Seestreitkräfte. Im Hoch- und Tiefangriff griffen dir deutschen Flieger di« englischen Kriegsschiffe an «no warfen, unbeirrt durch das kon zentrierte Flakfeuer des Feindes, im sicheren Zielanslug ihr« Bombenlast ab. Starke Rauchentwicklung, schwere Explosionen und deutlich erkennbare Brände im Ziel waren das sichtbare Zeichen des Erfolges. Sechs Treffer schwerer Kaliber uno vier Treffer mittlerer Kaliber wurden auf schweren englischen Kreu zer» erzielt. Erst spät in der Dunkelheit, zum Teil nach acht« bis zehnstündigem ununterbrochenen Flug Uber See, kehrten di« deutschen Flieger in ihre Heimathäfen zurück. Trotz der grüßen Entfernung, über die der Angriff getragen werden mußte — eine Angriffsleistung, die bisher di« Geschichte der Fliegerei noch nicht kannte — und trotz des außerordentlich ungünstigen Wetters waren die Vere lust^ erfreulich gering. Die englisch« Flakabwehr hat gegen die Angreifer nichts ausrichten könne». Lediglich auf dem Rückflug fielen vier Flugzeuge aus, von denen zwei bereits gestern als auf neutralem Gebiet notgelandet gemeldet worden sind. Die fortdauernden Maßnahmen der Kriegsmarine mit dem Ziel der Kontrolle des Handtlsoerkehrs durch die Nordsee und der Verhinderung der Banngutvcrschissung nach den Feindlän dern, die sich ohne jede Störung durch den Gegner vollziehen, und der erneute Vorstoß deutscher Luftstreitkräfte in die nörd liche Nordsee haben bewiesen, daß die Nordsee ein See« gebiet ist, in welchem die See- und Luftherr schaft in deutscher Hand liegen, und daß der Gegner in virsem Gebiet sich jederzeit schwersten Schlägen anssetzt. Weite« hat sich bestätigt, daß die Reichweite der deutschen Lustwasse über die Nord- und Westgrenze Eng lands h! nnusgeht und der Feind im gesamten Gebiet der Nordsee gestellt werden kann, wo immer er sich zeigt. Daß darüber h-naus deutsche Flieger die englische Flotte in dem von ihr angeblich beherrschten' Naum mit größtem Erfolg angreisen konnte, an einem Ort und zu einem Zeitpunkt, den die Deut schen bestimmten, hat vor aller Welt osfenbart, daß dis Zeif der unbeschränkten britische« Seckerrkckaft in de« Nordsee rin ku« «<u!ltü«r Ut.