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Grzgeb-KolkssreM-.N TEblstt kür Lckmanenbera und Umapaknü. n Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend l i U-t im nberg. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Sons. 1886 Freitag, den 10. September. HL 210 >on Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg und die Bürgermeister von Aue, Grünhain, Thieme-Garmann. beschul e. Seer. >aft er. «enommen wurde. er. de» igst Lage de-Vaterlandes jede Berwtaelung i warmen «egruvung «ur^ «r»-vornan« Sott beschütze Bulgarienl ^Gegeben in!Vereines, k. Häselbarth, ergriff »»nächst Sofia am 7. September 1886. ?. Kaiser^ue, da- Wort. Redner gat Alexander." über die JünglinAveretn-sache, der et« unserer Residenz in Sofia am An- Sachse«. a«. — Die nach 8 103 der Strafproeeßordnung zulässige 11b Mitglieder zäs Durchsuchung einer gänzlich unverdächtigen Person behufs Jünglinge mochten Lehrer ist, wel- nur für ir n junae- de- Se- ", t unter b, 10, M, tirsnde hnetem übte sein Amt zunächst in Pulsnitz aus, woselbst er seine hinterlassene Gattin kennen lernte und heimführte, fiedelte 1847 nach Dresden über, woselbst er 1848 zum Stadtver ordneten und 1849 zum Stadtrathe gewählt wurde. Nur kurze Zeit bekleidete er das Amt, in welchem er sich durch Muth und Entschlossenheit während der Maitage grobe Verdienste um die Stadt erwarb. Er mußte in jenen poli tischen Wirren seine Praxis verlassen und wendete sich der Landwirthschaft zu, bis er im Jahre 1860 die Advokatur wieder ergreifen durste, welche er bi- an sein Lebensende betrieben hat. Sein Hauptcharakterzug war seine Wahr haftigkeit und diese, verbunden mit einem klaren Verstände und scharfer Urteilskraft, gewannen ihm da- Vertrauen Aller, welche mit ihm in Verbindung traten. Auch i« öffentlichen Leben bethätigte sich Or. Muckwitz bald wieder in hervorragender Weiss. Bereits im Jahre 1867 entsandte ihn der Wahlkreis Schneeberg in den Reichstag, welchem er mit einer einzigen kurzen Unterbrechung bis zum Jahre 1877 angehörte. I« Jahre 1868 wurde vr. Minckwitz in die sächsische 2. Kammer gewählt, welcher er 12 Jahre lang als Vorsitzender des Finanz-Ausschusses und der StaatS- Schuldenverwaltung angehörte. Im Jahre 1867 endlich wählten ihn die Stadtverordneten zum unbesoldeten Raths- mitgliede; er bekleidete dieses Amt nahezu 18 Jahre bi» zu seinem Ableben. Ueberall bewährte sich vr. Minckwitz als fester und wahrhaftiger Charakter; sein Andenken wird in Dresden immerdar in Ehren gehalten werden. Leipzig, 7. September. Vorläufiger Disposition zu Folge wird Se. Maj. der König nächsten Donnerstag Abend mittelst der Bayerischen Bahn auf der Rückkehr von den Manöoern bei Zwickau hier eintreffen und ohne weiteren Aufenthalt auf der Magdeburger Bahn um S Uhr 56 Min. mit dem Schnellzug die Weiterreise nach dem Elsaß fort- setzen. Chemnitz. Gestern, Montag, Abend in ^später Stunde wurde in einem separirten Zimmer einer hiesigen Restauration eine geheime Versammlung von Sozialdemo- Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grtinhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt; Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. GsmximtzSeKM». «»ei«vinttli»hrltL L«arkS0Pfe»üS». ktus ein igen zu rc durch ant auf sie früh- Kinder s Feste» ste. den ge- .e staa- Kiader ; grobe >aS Fest n Dank Lehrer chl Kin- rderung Verfolgung von Spuren einer strafbaren Handlung darf sich, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, zweiter Straf senats, vom 11. Juni d. I., auf eine Besichtigung und Untersuchung des Körpers erstrecken, und es ist somit in einem solchen Falle Zwang auf Duldung ärztlicher Unter suchung zulässig. Dresden. In der Nacht vom 6. zum 7. Sep tember 1886 verstarb unerwartet und ohne vorhergehende Krankheit der Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht, Stadt- rath vr. Minckwitz. I« Jahre 1819 geboren, erreichte er ein Alter von wenig über 67 Jahren und war körperlich und geistig rüstig; noch am letzten Tage hat er mit voller geistiger und körperlicher Frische seinem Berufe als RathS- mitglied und als Rechtsanwalt obzelegen. vr. jur. Minck witz wurde am 1. April 1842 als Rechtsanwalt verpflichtet, enschaft ) zuge- ngstsn» »geben. . z eines angung >en un- rg. bfichltgt ! abzu» die Kasernen und das Lager und legte den ihn umgeben- oen Offizieren wiederholt die Nothwendigkeit seiner Abreise dar und ermahnte dieselben, einig zu bleiben und dec neuen Ordnung der Dinos ihre Dienste zu widmen. Sofia, 7. September. Bet Unterredung mit den Offizieren anläßlich des Besuches des Lagers erklärte Fürst Alexander, er beabsichtige, Bulgarien am 13. September zu verlassen; zugleich bat er die Offiziere dringend sich seinem Vorhaben nicht zu widersetzen. Sofia, Dienstag, 7. September, Abends. Fürst Alexander ist heute Nachmittag nach Lompalanka abgereist, wo er morgen Nachmittag eintreffen wird. Der Fürst ver ließ seine Zimmer im Palais um 4 Uhr, begab sich, von den Konsuln dec Mächte, auch demjenigen Rußlands, ge folgt, in das Vestibül und verabschiedete sich dort mit kur zen Abschtedsworten von den Beamten und anderen her vorragenden Persönlichkeiten, die sich daselbst eingefunden hatten. Nach Begrüßung der Offiziere, welche im Hofe des PalaiS Aufstellung genommen hatten, bestieg der Fürst mit Stambulow den Wagen, die Minister, die Mitglieder des Regentschaftsraths und eine Anzahl anderer Personen Bekanntmachung. Alle diejenigen htefigen Bürger, welche mit AbenUichtung von Landes- und Te- meindeabgaben ganz oder »um Theil länger als 2 Jahre im Rückstände sich befinden werden hiermit an sofortige Abführung dieser Reste erinnert, widrigenfalls sie bei der in diesem Jahre annoch vorzunehmendrn Stadtverordnetenergänzungswahl vom Stimmrecht ausgeschlossen bleiben. Johanngeorgenstadt, am 25. August 1886. Bekanntmachung. Nr. 30. de- diesjährigen Reichs-Gesetzblattes ist erschienen und liegt in der Expe dition der unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme au»: Inhalt: Verordnung, betreffend die Einberufung deS Reichstags. kraten von einer Anzahl Poltzetbeamten überrascht, und wurden sämmtltche Betheiligte nach dem Polizeiamte fistirt. Die Sistirte« konnten nach kurzer Befragung wieder entlassen werden, bis auf Einen, der wegen Verdachts der Verbrei tung verbotener Druckschriften in Haft genommen wurde. Stollberg, 6. Septbr. Sestern hielten die Jüng lings- und Männervereine des Erzgebirge» in Stollberg ihre diesjährige Jahresfeier ab. Et« Festkomitee unter Vorsitz des Dtakonu» k. Häselbarth war lange vorher be müht gewesen, da» Fest zu einem recht erfreulichen und ge deihlichen zu gestalten. Die Stadt hatte schönen Fahnen- und Flaggenschmuck angelegt, die einziehenden Gäste zu eh ren. Nach einem gemeinschaftlichen Mittagsmahls wurde in feierlichem Zug« nach der Kirche gezogen, wo ?. Perthel au- Leukersdorf über Römer 1, 16 die Festpredtgt hielt, in welcher er da- Evangelium als das Panier der JüngltngS- veretne bezeichnete, dessen st« sich nicht schämen, dem sie folgen sollten und das sie zum Stege führen werde. Nach dem Gottesdienste fand eine Nachfeier in dem Garten des Restaurants zum „Vürgergarten" statt, die sehr stark be ucht war. Zwischen gemeinschaftlichen Gesängen traten eine Anzahl Redner auf, die sich sämmtlich al- begeisterte An hänger der JÜnglingSveretn-sache au-wiesen. Rach einer warmen Begrüßung durch den-Vorsitzenden de- hiesige» " " der Kret-prLse- »«-v. i,»oner gab einen Ueberbltck JÜnglingSveretn-sache, der et« recht freundliches Bild darbot. Eine Anzahl neuer Vereine find gegründet worden, und immer neue stehen tn Au-ficht. Erfreulich ,el beispielsweise das Leben in dem Chemnitzer Verein, der 115 Mitglieder zähle und recht gut organtstrt sei. Die — " "" > nur allezeit einen christlichen Geist, «tu gaben dem Fürsten in mehreren anderen Wagen das Ge leite. Die Bevölkerung brachte dem Fürsten, als er das Palais verlieb, und bet der Fahrt durch die Stadt, sowie am Ausgang derselben unausgesetzt enthusiastische Ova tionen dar. In der Stadt hatten die Truppen der Gar nison ohne Waffen Spalier gebildet. Sofia, 7. Septbr. Der Fürst hat betreffs seiner Abdankung eine Proklamation erlassen, welche, also lautet: „Nachdem wir uns von der schmerzlichen Wahrheit über zeugt haben, daß unsere Abreise aus Bulgarien die Wieder herstellung guter Beziehungen zwischen Bulgarien und Ruß land erleichtern wird, and nachdem wir von der Regierung des Kaiser- von Rußland die Zusicherung erhalten haben, daß die Unabhängigkeit, die Freiheit Und da- Recht unseres Staates unangerührt bleiben werden, und daß sich Niemand in die inneren Landesangelegenheiten einmischen wird, er klären wir unserem vielgeliebten Volke, daß wir auf den bulgarischen Thron verzichten. Wir wünschen damit vor aller Welt zu beweisen, wie theuer uns di« Interessen Vaterlandes find, und daß wir bereit find, für seine Un abhängigkeit Alles zu opfern, selbst da», wa» »G noch theuerer wie das Leben ist. Indem wir unseren Mrich- ligen Dank aussprechen für die Ergebenheit, die uns das Volk in de« glücklichen wie in den trübe« Lagen bewahrt hat, welche d« Volk und der Thron seit unserer Ankunft in Bulgarien zu bestehen hatten, verlassen wir das Fürsten- thum, indem wir Sott bitten und bis an das Ende unserer Tage bitten werden, daß er Bulgarien erhalten und bei stehen und daß er dasselbe groß, stark, glücklich, etnig und unabhängig machen möge. Wir ernennen zu Regenten Stambulow, Karavelow und Mutkurow, wir befehlen allen bulgarischen Staatsangehörigen, sich de« Befehlen und An ordnungen der von un» eingesetzten Regentschaft z» unter werfen und die Ruhe im Lande zu erhalten, damit bet der ohnehin schwierigen Lage des Vaterlandes jede Berwtckelung vermißen werde, l" - - - - Tagesgeschichte. Deutschland. — Die Nachricht von der Resignation des Fürsten Alexander von Bulgarien wird von der polnischen Presse mit ganz besonderem Bedauern ausgenommen. Der „Ku- ryer* macht seinem Schmerz in folgenden Worten Luft: „Daß von Bulgarien der Weg nicht weit ist bis Konstanti nopel, brauchten wir wohl nicht zu bemerken. Der Einfluß Oesterreichs auf den Balkan kann als verloren betrachtet werden. Rußland wird diesen Einfluß nicht nur in Serbien verdrängen, sondern wird denselben, wie die „Nowoje Wremja" ausdrücklich schreibt, auch tn Bosnien und der Herzegowina nicht auskommen lassen. Deutschland und Ruß land- werden künftig die beiden größten europäischen Mächte sein; in den Händen Preußens werden die Geschicke Frank reichs und tn den Händen Rußlands die Geschicke Oester reichs liegen. Die russische StaatSktrche und der Protestan tismus werden ibr Haupt noch stolzer erheben als bisher" u. s. w. — In Betreff der in der Provinz Posen etnzu- richtenden staatlichen Fortbildungsschulen ist, wie man der „Schles. Ztg." berichtet, die königliche Regierung bereits mit mehreren Stadtgemeinden tn Unterhandlung getreten. Danach verlangt die Regierung tn den meisten Fällen von den Stadtgemetnden die Hergabe eines Echullokals, während di» Lehrer an der Schule von SlaatSwegen unterhalten oder für den von ihnen zu ertheftenden Unterricht vom Staate remunertrt werden. Der Schule soll event. ein ständiger Rektor vorstehen und die Schüler sollen wöchentlich zweimal je zwei Stunden Unterricht erhalten. — D*e kolossale Hize ist beceiis ein Vertagungsgrund in Berliner Gerichtss-len geworden. In den letzten Tagen wurden zur Mittagsstunde angesetzte Termine wiederholt in Folge der geradezu tropischen Temperatur aufgehoben. Belgien Brüssel, 6. September. Wie zuverlässig mitgetheilt wird, gedenkt Prinz Viktor Napoleon demnächst ein Mani fest an seine Anhänger zu erlassen, worin der Bruch zwischen Bonaparttsten und Orleantsten offen ausgesprochen wird. Gleichzeitig wird die Aussöhnung der beiden Prinzen Na poleon unter vollständiger Verzichtleistung des Prinzen Jerome erfolgen. Die neue geeinigte bouapartisttsche Gruppe wird in der Kammer die gemäßigten Republikaner unter stützen. srrMand. Warschau, 5. Sept. Seit einiger Zeit sind Beding ungen für die Ausfolgung von Auslandspässen seitens der russischen Behörden bedeutend erschwert worden; namentlich bezüglich der dem Armeeverbande angehörigen Personen, welchen infolge dessen eine Reise in» Ausland nahezu un möglich gemacht wird. Türkei. Konstantinopel, 6. September. Wie verlautet,soll der Sultan von russischer Seite darauf aufmerksam gemacht sein, daß die Ersetzung des gegenwärtigen englischen Bot schafter-, Sir Edward Thornton, durch den Gesandten in Bukarest, Sir William White, geeignet sein könnte, die Orientfrage einigermaßen zu verschärfen. — Nach den letzten aus Sofia etngegangenen Nachrichten läßt die Haltung der bulgarischen Armee es ungewiß erscheinen, ob die Abreise des Fürsten Alexander wirklich in den nächsten Lagen er folgen wird. Die dem Fürsten in dieser Beziehung von fremden Kabinetten zugehenden Rathschläze sollen nicht über einstimmend sein. Bulgari-«. „Sofia, 6. Sept. Gestern Nacht ging hier ein rus- fisches Telegramm ein, demzufolge der Kaiser von Rußland seine Zustimmung zur völligen Bereinigung Bulgariens und OstrumelienS gteot und die Unabhängigkeit des StaateS ver bargt, wenn Fürst Alexander abdankt. Der Fürst machte hiervon den vo« ihm versammelten Ministern und sonstigen hervorragenden Persönlichkeiten mit dem Bemerken Mit- thetlung, daß mit solchem Gewinn, für das Land seine per- sönltche Aufopferung ausgewogen sei und daß er abdanken Verde. Die Russen erklärten ferner, daß sie von einer Be setzung, von der Entsendung von Offizieren sowie von der Ernennung eines russischen Krieg-Minister» abstehen und die I vom Fürsten einzusetzende Regentschaft anerkennen. Die Versammlung beim Fürsten scheint geneigt, unter den ov- daltenden zwingenden Umständen dieses Abkommen anzu- »ehmen, jedoch bleibt die Haltung der Armee fraglich. Biel« Infiziere wollen den Fürsten nicht gehen lassen, thetl» au» Die Stadträthe von Schwarzenberg; die Bürgermeister von Aue, Grünyi Hartenstein, Johanngeorgenstadt und Wildenfels. persönlicher Anhänglichkeit, theils weil sie die Dreiheit des " Lande» tn ihm verkörpert glauben und den russischen Ver sprechungen mißtrauen. Obgleich der nach der russischen Erklärung allein abzusendende russische Militärattache der Regentschaft nur berathend zur Seite stehen soll, glauben sie, daß derselbe thatsäch'-ich regieren und gegen die dem Fürsten treugebliebenen Offiziere vorgehen werde. Sollte der Fürst bald gehen, so entsteht außerdem die Gefahr, daß die durch die Zankowschen Lügen mißtrauisch gewordenen Pro vinzen an die freiwillige Abdankung nicht glauben, vielmehr eine Wiederholung de» Staatsstreiche» vom 21. August ver- muthen und sich gegen die Regentschaft in Sofia erheben werden. Die Lage ist somit noch nicht ganz einfach und Ueberraschungen aller Art sind nicht unbedingt ausgeschlossen Der Fürst besuchte heute die Truppen im Lager von Sofia, wo er begeistert ausgenommen wurde. Die Offiziere wagten bisher nicht, den Soldaten mitzuthetlen, daß der Fürst ab dankt. süuch diese Depesche ist wieder ungebührlich lange auf dem Wege gewesen). Softa, 7. September. Fürst Alexander besuchte gestern