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.—, — )ienstag. Nr. «». 1. Juni 1875. Weißerih-Leitung. Amts-Akalt flir die Kerichts-Zcmter und Stadträtljc zu Dippoldiswalde und Arauenstein. Vcrantwottlichcr Ncdactcur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstaltm und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 23 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Bcrbrcitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Zcile, oder deren Raum, berechnet. Im sogenannten Culturkampfe sind in Preußen weitere einflußreiche Schritte der Staatsgewalt geschehen, indem das Klostergesctz und das Gesetz über Aufhebung mehrerer Verfassungsparagraphen, sowie über Verwaltung des Kirchenvermögens, von beiden Häusern deS Landtag genehmigt worden sind. Eine eigene Erscheinung ist eS, daß neuerdings auch in katholischen Ländern die Gegensätze des liberalen und orthodoxen KatholiciSmuS auf einander platzen. In Italien machen sich die Liberalen in Witzblättern und Karrikaturen Luft, Geistliche fangen an, die Civilehe einzugehen u. s. w.; dagegen ist es in Belgien zu gewaltsamen Störungen der, von klerikaler Seite veranstalteten Prozessionen und Wall fahrten, sowie zu förmlichen Schlägereien zwischen Wallfahrern und ihren Gegnern gekommen. Monats - Bericht. Während im Monat April die politische Atmosphäre voll Gewitter war, hat sich dagegen im Mai der Himmel geklärt, und alle Zeitungen berichten über vorherrschend friedliche Strömungen. Ohne Zweifel hat der Besuch des Kaisers von Rußland in Berlin und die bei dieser Ge legenheit gepflogenen Conferenzen der beiden Kaiser und ihrer Reichskanzler, der Fürsten Bismarck und Gortschakoff, wesent lich dazu beigetragen, die Lage zu klären; denn seit dieser Zeit ist von Kriegsbesorgnissen nirgend mehr die Rede. Die Zeit der Bade- und Erholungsreisen und mit ihr die der politischen Ruhe, hat begonnen. Trotz dieses fast wolkenlosen politischen Himmels will sich das aus Börse und Handel liegende Bleigewicht und die chronisch gewordene Geschäftsunlust nicht heben. Bekanntmachung, Volks- und Arbeiter-Bibliotheken betreffend. Zu Ausführung eines auf dem letzten Landtage gestellten Antrags auf Gewährung von Staatsunterstützungen zu Gründung und Unterhaltung von Volks- und Arbeiter-Bibliotheken wünscht das Königliche Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts noch darüber unterrichtet zu sein, welche derartige Volks- und Arbeiter-Bibliotheken bereits vorhanden sind, in wessen Eigenthum sich dieselben befinden, welchen Umfang sie nach der Anzahl ihrer Bände haben und welche sonstigen Einrichtungen bei denselben bestehen, insbesondere auch in wessen Hand die Verwaltung liegt und ob die Benutzung der Bücher gegen Entgeld erfolgt oder unentgeldlich nachgelassen ist. Für den Fall, daß dergleichen Volks- und Arbeiter-Bibliotheken im hiesigen Verwaltungsbezirke bestehen sollten, werden die Herren Bürgermeister der Städte Altenberg, Bärenstein, Frauenstein, Geising, Glashütte und Lauenstein und die Herren Gemeindevorstände hierdurch veranlaßt, über die vorgedachten Punkte längstens bis zum 18. Juni dieses Jahres Auskunft anher zu geben. Dippoldiswalde, den 29 Mai 1875 Königliche Amtshanptmannschaft. v. Boffe. Amtlicher Th eil. Bekanntmachung, die Einreichung der Katholiken-Verzeichniffe betreffend. Die Herein Bürgermeister und Gemeindevorstände des hiesigen Verwaltungsbezirk«, welche sich noch mit Einsendung der nach 8 17 der Verordnung vom 12. October 1841 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1841, Seite 2361 bez. vom 28. März 1873 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1873, Seite 255 fg.) anzufertigenden Katholiken-Ver- zeichniffe in Rückstand befinden, werden hierdurch veranlaßt, diese Verzeichnisse längstens bis zum 8. Juni dieses Jahres anher einzureichen. Dippoldiswalde, den 27 Mai 1875. Königliche Amtshauptmannfchast. v. Boffe.
