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WeiheritzZeilung Tageszeitung unü Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u.rL Aetteste 2ett««g -es Beztr»» 8Z» Derandoorilich« Re-akleurr Settr gehn«. — Druck und Verla«: Sari gehn« tn Dtvvoldiawalde. 94. Jlchrgang Freitag, am 4. Mai 1928 Nr. 104 <Ä Mtz 3 3 k I s. .Mj .< -i'v ' -i 'M »»,«ll«qnkett, Dl« « Millimeter »rette PeNtzeU« k» »elchspfennige. LIngesin»« »1 »ckla««« I» «etchtpfenntg«. Z." 6» 2 -rS deutschen Einheitskurzschrift überall durchkommt und weil in fast allen Städten Deutschlands, ja selbst in Flecken und Dörfern, endlich Einheikskurzschrift-Vereine vorhanden sind, die für Aus- und Fortbildung ihrer Mitglieder Sorge kragen. Neue Anfänger- und Fortbildungskurse beginnen Donners tag, den 10. Mai, abends V-8 Uhr in der Volksschule. Ver anstalter ist der Verein: Stenographenverein „Sabelsberger" Dippoldiswalde. — Der Sächsische Anglerbund (e. D.) Dresden hält am 12. und 13. Mai in Riesa seine 8. Bundestagung ab. Die Sitzung am 12. Mai ist für Erledigung der geschäftlichen An gelegenheiten des Bundes vorgesehen. Sonntag, den 13. Mai, findet die Festsitzung statt mit Vortrag des Landes fischereirates Dr. Wohlgemuth über „Einwirkung von Strom- bau und Masserverunreinigung auf die Fischereiwirtschaft." Schmiedeberg. Sehr guten Besuch hatte die Versammlung der SPD. im hiesigen Gasthofe am Mittwoch abend aufzu weisen. Der ehemalige Ministerpräsident Or. Zeigner sprach über das Thema: „Das Kampfjahr 1928". Dazu wies er insbesondere auf die nächstens, am 20. Mai stattfindende Reichs tagswahl hin und gab einige Winke für die Wähler. In kurzen Worten streifte er dann die Entwicklung der deutschen Republik, schilderte das viele Auf und Ab der einzelnen Parteien, die Unklarheiten und das Durcheinander, das oft herrscht. So dann zur Gegenwart übergehend, schilderte er die Zustände der Rechtsprechung und deren mögliche Aenderung, besprach die Zusammensetzung unsrer Reichswehr und kam schließlich auf die Presse u.a. zu sprechen. Lauter Beifall bekundete, daß die Zuhörer mit dem Referenten einig gingen. Bärenstein. Ein junger Wasserbauarbeiter, der bei Richard Ebert wohnt, stieß auf einem kleinen Ausflug in der Geged von Schmiedeberg mit einem Motorradfahrer zu sammen. Bei dem Zusammenprall erlitt er so schwere Ver letzungen am Kopf und an der Schulter, daß ihm ärztliche Hilfe zuteil werden mußte. Er wurde mittelst Krankenauto nach seiner Wohnung in Bärenstein gebracht. Geising. Am 1. Mai stürzte auf der Straße von Alten berg nach Geising der in Glashütte beschäftigte, aus Kreischa gebürtige Mechaniker Möbius, als er an der großen Kurve im Walde einem Geschirr ausweichen wollte, mit feinem Rade und zog sich eine Gehirnerschütterung, wahrscheinlich auch einen Schädelbruch zu. Dr. Hausmann, Lauenstein, ordnete die sofortige Ueberführung des Verunglückten nach dem Krankenhaus Heidenau an. Kötzschenbroda. Die letzten warmen Tage haben die zei tigen Sorten der Erdbeeren, besonders der Bergbeeren, zur Blüte gebracht. Der Blütenansatz ist reich. Ba- Schandau. Am Sonntag vormittag stürzte der 18- jährige Malerlehrling Karl Gerstenberger aus Dresden an den Wänden gegenüber vom Rauschenstein im Schramm steingebiete 20 Meter hoch ab. Er blieb etwa 8 Meter über dem Erdboden auf einem Felsvorsprunge liegen und wurde dort geborgen. Er erlitt mehrere Verletzungen und wurde dem Stadtkrankenhause zugeführt. Cotta. Das jüngste Kind des Schuhmachers Biedermann, ein achtjähriger Junge, machte sich im Nachbarhofe beim Sor tieren von Bodenunrat mit zu schaffen und brachte dabei einen im Gerümpel liegenden Selbstschutz zur Entzündung. Der Junge wurde dabei so unglücklich am ganzen Körper verletzt, -atz sein Augenlicht in Gefahr steht und sich eine Ueberführung ins Stadtkrankenhaus zu Pirna notwendig machte. Königsbrück. Am Montag nachmittag verlor ein auf dem Soziussitz eines Dresdner Motorradfahrers mitfahrendes junges Mädchen auf der Straße von Großenhain nach Sacka das Gleichgewicht, stürzte seitlich herunter und zog sich schwere Verletzungen zu. Im Königsbrücker Krankenhaus, wohin die Verletzte gebracht wurde, stellte der Arzt Gehirn erschütterung fest. Laußnitz, 3. Mai. Der in den verschiedenen Orten seit längerer Zeit als Kontrolleur aufkretende Schwindler hat nun mehr auch hier eine Gastrolle gegeben. Derselbe erschien am letzten Montag in einigen Häusern und gab sich als Ingenieur des Pulsnitzer Elektrizitätswerkes aus. Er ließ'sich überall die letzten Stromrechnungen vorlegen, die aber alle bereits quittiert waren, so daß es zur Einziehung von Beträgen nicht kommen konnte. Auf einem Wirtschaftshofe stahl er ein Fahrrad. Leipzig. Nachdem erst vor wenigen Tagen in Kieritzsch nach der Lokomotive eines D.-Zuges geschossen worden ist, wurde am 1. Mai in der 20. Stunde zwischen Regis-Brei tingen und Trebanz-Treben der Personenzug 860 mit Stei nen beworfen, wodurch ein Zugschaffner eine Kopfverletzung davongelragen hat. Da das Bewerfen der Züge mit Steinen in letzter Zeit wiederholt seslgcslellt worden ist, hat die - ' I - - Bezagtpre»: FRi «inen Monat r Relchtmark «it Anträgen, einzeln« Nummern 1» Uelchl- pfennlg«. Gemeind« - Verband« - Girokonto Mnmmer » Fernsprecher: Amt Dippoldit- »ald« Rr. » Postscheckkonto Dretd« 1! »4«. OertlicheS nnv Sächsisches Dippoldiswalde. Die Unterhaltungsgenosfenschaft für die Rote Weißeritz hielt am 2. Mts. in Schmiedeberg ihre Jahreshauptversammlung ab, die nur schwach besucht war. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende, Bürgermeister Dr. Höhmann, Dippoldiswalde, der Unwetter katastrophe im Müglitz- und Gottleubatale und erstattete Be richt über die Tätigkeit des Vorstandes im verflossenen Jahre. Die Verhandlungen wegen veränderter Beikragserhebung und damit in Verbindung stehender Abänderung der Satzung konnten noch zu keinem Abschlusse gebracht werden, da ein vom Vorstande gemachter Vorschlag nicht die Zustimmung der Aufsichtsbehörde und des Finanzministeriums fand. Die zum Vortrag gebrachte 1927er Rechnung wurde nach deren Prüfung durch die Mitglieder Müller, Schmiedeberg, und Schmidtchen, Ulberndorf, richkiggesprochen. Genehmigt wurde der 1928er Haushaltplan, wie er in der vorausgegangenen Vorstandssitzung aufgestellt worden war. Die diesjährigen Beiträge gelangen wieder nach 5 Pfg. für eine Einheit zur Erhebung. Mit dem vom Vorjahre verbliebenen Kassen- bestande, den 1928er Mitgliedsbeiträgen und den bereits im Vorjahre in Aussicht gestellten Staatsbeihilfen sollen nun mehr nach nochmaliger Besichtigung und Neuveranschlagung der Kosten die noch vorhandenen Hochwasserschäden beseitigt werden. Verschiedene, aus der Mitte der Versammlung ge äußerte Wünsche sollen dabei nach Möglichkeit Berücksich tigung finden. Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Schöffengericht hatte sich gestern der am 9. 7. 04 in Dresden geborene, vorbestrafte Arbeiter Kurt Hegewald in Dresden zu verantworten. Am 12. 12.27 hatte er aus der Wohnung des Mühlenbesitzers Nestler in Schüllermühle in einem unbewachten Augenblick aus einer verschlossenen Kassette, die in einem verschlossenen Kleiderschrank verwahrt war, mittels Erbrechens der Behältnisse 1000 Reichs-Mark entwendete, die der Bestohlene erst 2 Tage vorher von der Versicherung für erlittenen Hochwasserschaden erhalten hatte. Der Angeklagte, der z. Zt. wegen eines gleichen Deliktes in der Gefangenen-Anstalt Dresden eine b monatige Gefängnisstrafe verbüßt, wurde zum Hauptverhandlungstermin vorgesührt. Er war geständig und gab zu seiner Entlastung an, infolge Arbeitslosigkeit in Not gewesen zu sein. Dieses wurde ihm aber widerlegt, zumal er an einem Tage fast den ganzen gestohlenen Betrag in der Tschechoslowakei in fideler Frauengesellschaft verjubelt hat. Er wurde wegen schwerem Diebstahl unter Wegfall der Dresdner Strafe zu einer Gc- samtstrafe von 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Ver urteilte und die Staatsanwaltschaft haben aus Rechtsmittel verzichtet. — Warum Deutsche Einheitskurzschrift? Weil sie allen Anforderungen, die an ein leistungsfähiges System zu stellen sind, vollkommen entspricht (Deutlichkeit, leichte Wiederles barkeit, schnelle Erlernung), weil sie das einzige System ist, das amtliche Anerkennung gefunden hat, weil sie in allen deutschen Ländern gelehrt werden muß: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Braunschweig, Thüringen usw., weil sie bei allen Behörden (Eisenbahn, Post, Gericht usw.) ausschließlich Verwendung findet, weil sie in vielen Hunderten von Schulen ganz Deutschlands, wo Kurzschrift- Unterricht erteilt wird, nur ganz allein gelehrt werden darf, weil sie sich in Volks- und Stadtparlamenten bereits durch aus bewährt Hal, weil sie ein kurzes und einfaches System ist, denn sie besteht aus nur zwei Stufen: der Verkehrs- und Redeschrift, weil sie folgerichtig aufgebaut ist: denn die Rede schrift erfordert kein Umlernen und ist auf Grund der Ver- kehrsfchrift leicht zu erfassen, weil mit ihr die höchsten fchnell- schriftlichen Leistungen erzielt werden, schon jetzt weit über 309 Silben in der Minute, weil es nur noch nach diesem System staatliche Kurzschriftlehrer-Prüfungen gibt, weil sic die neuzeitlichste Kurzschrift ist: denn sie wurde erst 1924 nach den Bedüfrnissen des Wirtschaftslebens und der mo dernen Pädagogik geschaffen, weil sie schon heute das ver breitetste System Deutschlands ist: denn etwa 120 000 Mit- Slieder umfaßt allein der Deutsche Stenographenbund, weil sie auch auf die wichtigsten fremden Sprachen übertragen wurde (englisch, französisch, spanisch usw.), weil das Einheits system im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur die deutsche sondern die Weltstenvgraphie wird, weil man also mit der Liefe» Blatt enlhS» -le amtliche« Aekanulmachunge« »er AmlshauPlmaimfchast, -es Amlsgertchl» m»- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e Reichsbahndirekkion Dresden zur Ermittelung der Täter des erwähnten Falles eine Belohnung bis zu 500 RM. ausgesetzt. Hainichen. 2n Niederstriegis rutschte ein zweijähriges Mädchen beim Blumenpflücken die Ufermauer hinab in die Mulde. Der Händler Haupt sprang von seinem im Hoch parterre gelegenen Zimmer dem Kinde nach, und es gelang ihm die Rettung. Chemnitz. Als in dem in der Vorstadt Altendorf gelege nen Straßenbahnhof ein 44 jähriger Schlosser Bremsgestelle mit Oel reinigte, erfolgte vermutlich durch eine in der Nähe stehende offene Karbidlampe eine Explosion, wodurch der Schlosser an Händen und Kopf so schwere Verletzungen er litt, daß er dem Stadtkrankenhaus zugeführt werden mußte. — Aus unbekannter Ursache scheuten auf der hiesigen Eubaer Straße zwei vor einen Geräkewagen gespannte Pferde und gingen durch. Dabei wurde der Führer, ein hier wohnhafter 43 jähriger Fuhrwerksbesitzer, vom Magen geschleudert, eine größere Strecke mitgeschleift und schließlich überfahren. Er mußte in hoffnungslosem Zustande dem Krankenhaus zuge führt werden, wo er kurz nach seiner Einlieferung starb. Die erregten Tiere prallten schließlich mit dem Wagen gegen einen Baum und blieben stehen. Chemnitz. Die Allgemeine Ortskrankenkasse Chemnitz hielt eine ordentliche Ausschußsitzung ab. Aus dem Geschäfts bericht ist zu entnehmen, daß die Finanzverhältnisse der Kasse infolge des anhaltenden hohen Krankenstandes nicht nur als außerordentlich ungünstig, sondern geradezu als besorgniser regend zu bezeichnen seien. Die Krankenziffer, die in der letzten Märzwoche vorübergehend auf 7800 (ein noch immer abnorm hoher Stand) sank, ist bis zum 13. April ds. Is. wie der auf über 8100 gestiegen. Die von der Kasse eingeleitete Aktion auf Herabdrückung der hohen Krankenziffer hatte bis her noch keinen Erfolg. Seit Anfang Februar dieses Jahres mußten dem Reservefonds 450000 M. entnommen werden. In Kürze wird die Kasse gezwungen sein, weitere Zugriffe auf die Rücklage, die gegenwärtig nur noch im Betriebsfonds 1500 000 M. aufweist, zu tätigen. Me Ortskrankenkasse Chemnitz steht unter 166 großen Kassen im Reiche mit ihrem Krankenbestand an erster Stelle. Nach diesem Stande seien 6,5*Millionen RM. allein an Krankengeld zahlbar gewesen. Auch das Arzthonorar gehe erheblich über den Voranschlag hinaus. Weiter kommt hinzu, daß nicht nur diese Ausgabe posten, sondern auch alle anderen anwachfen. Um alle diese Mehrausgaben zu decken, würde, wenn man den gesamten Reservefonds verbrauchen wollte, noch immer ein Fehlbetrag von etwa 1,5 Millionen M. verbleiben. Die Erhöhung der Beiträge wird daher zu einer zwingenden Notwendigkeit. Es wird daher vorgeschlagen, den Beitragssatz mit Wirkung ochn 30. April dieses Jahres ab auf 7,5 Proz. zu erhöhen. Nach einer lebhaften Aussprache wurde die Erhöhung -er Kassenbeikräge in der vorgeschlagenen Meise einstimmig an genommen. Aue. Am 1. Mai stießen an den „Weißen Steinen" auf der Staatsstraße Aue—Lößnitz zwei mit je zwei Personen be setzte Motorräder zusammen. Drei Personen wurden schwer verletzt. Zwei mußten in das Kreiskrankenstist Zwickau ge schafft werden. Annaberg. Am Sonnabend fuhr ein Annaberger Zeitungs auto in Arnsfeld bei einer Kurve gegen einen Stein und über schlug sich. Der Führer des Kraftwagens und eine Insassin wurden herausgeschlendert. Der Führer blieb besinnungslos liegen und starb später im Krankenhause infolge der erlittenen schweren Verletzungen. Die Frau wurde nur leicht verletzt. Plauen. Zu dem mysteriösen Todesfall an der Göltzsch- talbrücke, der eine Ehefrau Berger, Reichenbach, betraf, wird mitgeteilt, daß die mit dem Ehemann der Verunglückten des Mordes mitverdächtige Stütze Martha Müller aus der Haft entlassen worden ist. Die Entlassung erfolgte auf Grund einer Entscheidung des Landgerichts, das die Beschuldigten angerufen hatten und gegen die die Staatsanwaltschaft Be schwerde erhoben hatte. Der Iustizminlster hat der Entschei dung -es Landgerichts, daß kein HaftgrunL vorllege, recht ge geben. Der Hauptbeschuldigte, Automobilbesitzer Berger, ist in der Plauener Gefangenenanstalt behalten worden. Zittau. Eine Liebestragödie spielte sich im Kammerwalde am Milsauer Berge ab. Dort erschoß -er 17 Jahre alte Eduard Zeibert die 20 Jahre alte Verkäuferin Rosa Lukes und richtete darauf die Waffe gegen sich selbst. Das Mäd chen wurde tot, der junge Mann mit lebensgefährlichen Ver letzungen ausgesunden. Netten funmongen: Keine wesentliche Aenderung. Nachts, besonders in Ost sachsen, sehr kühl, tags gemäßigt warm. Vorwiegend heiter. Mäßige Winde aus östlichen Richtungen. WIM MD Z' ' I.-', I - - Versteigerung Sonnabend, den 5. Mal, mittags 12^° Uhr, werden in der Polizeiwache i Patti»«»--, 1 ltebenntetten und s'/2 Meten Stoff meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert. -ei' vollsti'eckllngsbeamte beim Stadies«.