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einladet peter- Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den verantwortlichen Redakteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E. Förster in Pulsnitz und LH. A. Hertel in Radeberg. WO. 2V, Freitag, den 8. July, 18Ä3. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag iu einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. vr»«nim>er»nao. — Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens, tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Grvßenhayn der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. agealt ge- hter (t T. . - Joh. ler, Einw. icher, eine i. - Joh. .-Mstr. Wagen- dermanu, . eine un- L. alt. eSden als bepredigk berklasse» hröder in str. I. C. itürlicher str. A.!. wrtelein- »rig, ein chermstr. Euer am Zeitereignisse. Dresden, 29. Juni. Gestern Nachmittag hat die erste Luftfahrt der Herren I'ricliotti-Koäurtl und Iloäois auö I'nris hier stattgefunden. Die Aufsteigung des riesenhaften Ballons derselben erfolgte H7 Uhr vom Garten des Schießhauscs auS unter der Direktion des Herrn IrwUotti mit großer Präcision und bot den Zuschauern ein höchst interessantes Schauspiel dar. Der Ballon zog majestätisch in nordöstlicher Richtung über die Elbe, hat kurz nach 7 Uhr die Stadt Neustadt bei Stolpen passirt und ist gegen 8 Uhr circa 4 Stunden von Bautzen entfernt jen seits der böhmischen Grenze glücklich nicdcrgcgangcn. Herr 1>i- dmtli war bei dieser, vom herrlichsten Wetter begünstigten Fahrt vom Fürsten Trubctzkoi begleitet. Zwickau, 30. Juni. Erst gestern und heute ist cs den angestrengtesten Bemühungen der Officianten und Arbeiter im Kohlcnschacht der Bürgergcwerkschaft gelungen, bis zu den Leich namen der beiden am 24. d. M. mit verschütteten Kameraden vorzudringcn. So höchst beklagcnöwerth der ganze Unfall, mit dessen Erörterung die Behörden noch beschäftigt sind, an und für sich ist, so muß es doch immer noch als ein Glück im Unglück an gesehen werden, daß die Betroffenen den Folgen ihrer schweren Wunden und Des Hungers nicht erst nach langerm Leiden unter legen, sondern der eine von dem hcrcinbrcchcndcn Gcbirg sofort erschlagen,- der andere aber wenigstens bald nach Eintritt der Katastrophe von seinen Qualen befreit worden ist. Daß zwei andere von den überhaupt Verunglückten noch in der Nacht vom 24. zum 25. lebend und in der Hauptsache unverletzt befreit worden waren, ist bereits aus unserer frühern Mitthcilung be kannt. (Vgl. Nr. 26.) Schneeberg, 28. Juni. Die Autorität unserer Wctter- »ropheten und Witterungsregeln hat in den letzten vier Wochen men gewaltigen Stoß bekommen. Die Märznebcl haben ihren Wtägigcn Einfluß nicht überall gellend gemacht, und der Sic- ^nschläfer, der so gefürchtete Tag, brachte uns gestern des Regens mehr als zu viel. Nichtsdestoweniger haben wir heute das herr lichste Wetter, wie wir dieses Jahr es noch nicht gehabt, und der starke Westwind hat das daniedcrliegende Getreide fast gänzlich in dis Höhe gebracht. Die Furcht, daß der anhaltende Regen der Kornblüthe geschadet haben würde, hat sich als grundlos er wiesen; sic ist vorüber und die Aehren sind voll von Körnern. Nur dem Heu hat die Witterung geschadet; allein schon heute ist viel getrocknet und cingeheimset worden, und der gerade durch diese Witterung außerordentlich begünstigte Nachwuchs wird bei ihrem Anhalten reichlich ersetzen, was in der Heuerndtc verdarb. Radeberg, 4. Juli. Am heutigen Tage fand unter Leitung des Herrn Regicrungsreferendars Wenzel als königl. Wahlcommissarö die Wahl eines Stellvertreters des Abgeord neten im 6. städtischen Wahlbezirke statt. Sie fiel sofort bei der ersten Abstimmung auf den Tuchfabrikantcn Herrn Ernst Prcß- prich ,jun. in Großenhain. Wir thcilen dieses Resultat in der Erwartung mit, daß Herr Preßprich, ein vermögender intelligenter Mann, dessen Geschäfte ihn zuweilen selbst nach Amerika führen, durch Annahme der Wahl zum wahren Wohle des theuren Vater landes das Ccinige beitragen wird. Aus der Lausitz, 25. Juni. Die königlichen Amts- hauptmannschaftcn haben in einer öffentlichen Aufforderung ihr Augenmerk auf die herrenlos herumlaufenden Hunde gerichtet und eine angemessene Hundesteuer zum Besten der Ortsarmen- caffen empfohlen. Diese Aufmerksamkeit ist um so gerechtfertigter, als mehrere tolle Hunde in der Zittauer Gegend) früher auch in der Löbauer und Vudissiner) neuerdings mehrfaches Unglück an gerichtet haben. Vor Kurzem erst starb auch in Wilthen bei Budissin ein Mann, 32 Jahr alt, dessen Hund Symptome der Wasserscheu zeigte. Er gab sich viel mit ihm ab, um ihn zu curiren und wurde bald darauf selbst gefährlich krank. Die Krankheit war von sehr verdächtigen Erscheinungen begleitet und führte zum Tode. — DaS in der Nacht vom 14. bis 15. d. M. ausgebrochene Feuer zu Kleinpostwitz, durch welches der Gärtner