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MW Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 80 Jemsprech-Anschiuß Anil Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. Nummer lOH Alntwoch, den 7 September 20. Oa^rgang. der Weise, daß sie dem kleinen Manne seine Ersparnisse ab- Banknoten. Ein Haus, das 1914 mit 10000 Mark go Kauf-Preis einen Abnehmer finden, der in der Lage ist, es eil Ae, e ru gelangen, um dem gefürchteten Löwen zu entfliehen. Die Ge schaffungSwerte von gegen dreißigtausend Mark erwarb. ^gwäre Zahlungsmittel täuschen lassen? Der Preis der Und da behauvten diese Art Unternehmer und Gauner, wie E«obtlieu und der mobilen Produkte ist wohl meistens j kürzlich eine Verhandlung vor dem Dresdner Landgericht mit ver- ist noch die mit wirklichem Gelbe reguliert werden, anstatt mit Hypo--durch ihr System dis Menschheit beglücken — allerdings in theken, Schuldverschreibungen, Wechseln oder uneinziehbaren s d— treideernte kann nunmehr in der Hauptsache auch in den höher gelegenen Gegenden als geborgen angesehen werden. Die sonnige Witterung der letzten Tage hat die Erntearbeiten schnell gefledert. Die Herbstkartoffeln stehen zum größten Teil noch üppig an. v-» ^0,-r ».st ,0 000 M..0 nahmen, und ihn so der Sorge enthoben, wie er sein Geld kauft wurde, würde heute wohl schwerlich für den damaligen j sicher und ohne Gefahr anlcgen könne, den wenn man -t— .. o... r« nichttz hat, braucht man sich auch um nichts zu sorgen. — Die Gültigkeit des Notgelde« hört für Sachsen mit ^vt 30. September 1931 auf. Die öffentlichen K'ffen allem beträchtliche Lager versandfertiger Fabrikate nichtct worden sind. Die Entstehungsursache unbekannt. Aus dem östlichen Vogtlande. als ein T ick gewiss nloser und raffinierter Taschendiebe, die bei dem allgeme nen Durcheinander und dem allerorts herrschenden Drängen und Stoßen natürlich leichte Arbeit halten. Bereits sind viele Portemonnaies, Damentaschen Uhren und Ketten als „verloren" gemeldet. Bei der halt losen Flucht haben sich verschiedene Personen durch Stürze und Glassplitter erheblich verletzt. — Die Dresdner Kriminalpolizei und Staatsanwalt schaft Hal bisher über dreißig Konzerne geschloffen. Ein Teil dieser Gründungen waren lediglich Dresdner Unter nehmungen, während es sich andererseits nur um auswärtige Generalvertretungen und Zweigstellen handelte. Der Hof des Polizeipräsidiums ist angesüllt mit beschlagnahmten Automobilen, vom einfachsten Tomenwagen bis zum ele gantesten Luxusauto. Weiter befindet sich im Polizei präsidium ein ganzes Zimmer »oll beschlagnahmter Teppiche und anderer Kostbarkeiten. Alles dies legt Zeugnis ab, wie die eingezahlten Beträge von den Konzerngründern und Generalvertretern verwendet worden sind. Diese dachten eben erst an ihre eigene Person, es wurden wie vorerwähnt nicht nur Autos beschafft und entsprechende Autofahrten veranstaltet, sowie W hnungen und dergleichen ausstaffiert, daru gehörte auch Mdcne Leib- und andere Wäsche. Dar Polizeipräsidium teilte erst dieser Tage mit, daß beim Reick- Konzern dreizehn Millionen M rk Unterbilanz seien. Un faßbar und unmöglich erscheint den Konzerngläubigem dieser Riesenflhlbetrag! Niemand darf sich aber darüber wundern. Um hierzu noch ein Beispiel anzuführen, sei noch erwähnt, daß einer dieser Gründer goldene Zahnstocher — und auch ein goldenes Zigarettenetui, letzteres allein im An js---- Mrchennachrichten. Die Konfirmandenstunden fallen Mittwoch aus. Mittwoch abends 8 Uhr Jungfrauenverein im Ring. Von Donnerstag nachmittag an Winden von Guirlanden Pfarrhof. Und trotzolledem erscheinen immer neue Gebilde aller Art unter allen nur möglichen Namen und Versprechungen. Möchte diese bedauerliche Erscheinung die Veranlassung geben, daß Vie Zinsen für Einlagen bei Banken und Spar kaffen angemessen, den jetzigen Zeitverhältniffen entsprechend erhöht werden. Jetzt liegen die Verhältnisse ja so, daß der kleine Sparer noch für seinen Sparsinn bestraft wird, indem von den geringen Zinsen auch noch zehn Prozent gekürzt werden für Steuern. Rammenau. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist die zu Goldbach gehörige Gmnenmühle voll kommen niedergebrannt. Das Feuer ist in der Mühle ausgebrochen. Das ganze Getreide, alle zum Betriebe der Schneide, und Mahlmühle gehörenden Maschinen sind ein Raub der Flammen geworden. Es wird Brandstiftung vermutet. Riesa. Von dem Automobil der Firma C. C. Brandt ist auf der Bahnhofstraße die 7 jährige Elsa Gans überfahren worden. An den erlittenen Verletzungen ist da» Kind wenige Stunden nach dem Unfall im Krankenhause gestorben. Das Mädchen hatte hinter einem Geschirr über die Straße laufen wollen, wobei es direkt in den Kraftwagen, der aus ent gegengesetzter Richtung kam und den es nicht bemerkt hotte, hineingelaufen ist. Freiberg. Anläßlich eine« vaterländischen Konzerts dos am 2. September unter Mitwirkung des Opernsänger» Burg von der Dresdner Staatsoper und des Konzertsängers Schubert-Meister (Chemnitz) vom hiesigen Bürgerausschub sowie vom Bezirksverein Freiberg Die Brüder vom Stein veranstaltet wurde, kam es zu schweren Störungen. Al» die Jubelouvcrtüre von Weber gespielt wurde, drangen meist sehr jugendliche Anhänger der Mehrheitssozialisten und der Unabhängigen mit Gewalt in den Saal ein, um da» Spielende zu zwingen. Unter dem Druck der Masse mußte der dritte Teil? der Konzertfolge, der vaterländische Weisen enthielt, ausfallen. Zschopau. Auf der Straße zwischen Wünfchendorf und Börnichen fuhr ein Chemnitzer Autobesttzer mit Frau, Tochter und einer bekannten Dame, als plötzlich ein Reffen des Kraftwogens platzte und das Fahrzeug gegen einen Straßenbaum geschleudert wurde. Der bas Auto selbst lenkende Besitzer und seine neben ihm fitzende Tochter blieben unverletzt, seine Frau erlitt eine Brustquetschung und einen Bruch des linken Armes. Die andere Dame trug eine Gehirnerschütterung davon. Netzschkau. Im Gehöft de» Gutsbesitzers Franz Muller im benachbarten Lambzig brach, vermutlich infolge Selbstentzündung, ein Brand aus, der die gefüllte Scheune und die Stallungen in Asche legte. Das Wohnhaus konnte erhalten werden. Zwickau. Die hiesige Porzellanfabrik in der Vereins- alückstraße, eine Zweigniederlassung der Porzellanfabrik Kahla A-G., ist von einem verheerenden Grobfeuer heim gesucht worden. Die Packräume, Lager, Maler- und Druckerei- gebäude sind niedergebrannt, während das Brennhau«, Dreherei, Gießerei und Mühle von den Feuerwehren gehalten werden konnten. Der Betrieb wird zum Teil aufrechterhalten werden können. Der Schaden ist sehr erheblich, da vor mit wirklichem Gelde mit Golo, zu bezahlen. Für 10000 Mark in Gold lassen sich momentan Paläste kaufen. Da- regen zieht der papierne Milliardenssaen Preise nach sich, die scheinbar in den Himmel wachsen. Wrum auch nicht? Die Milliarden in Buntdruck nehmen ja kein Ende. Papier läßt sich beliebig viel Herstellen, Druckereien gibt es auch genug, die Milliarden Geld-täuschender Scheine fluten un aufhaltsam über das beglückte Deutsche Reich — und wer nahe an der Quelle steht, der lebt einstweilen herrlich und in Freudm und bezahlt mit seinen ominiösin Scheinen die borr-mdesten Preis I Der endliche Abschluß? Nun, der hat j vo eist noch Zettl W rum sich die Lmne verderben? Betrug, Schwindel und W rch-r stützen sich aus alle diejenigen Papiere und Scheine für welche eine Deckung in Gold nur oorgetäuscht wird. — Als ein schlechtes Honigjahr, sogar als das schlechteste seit 1910, wird von vogtländischen und erzgebirgischen Bi nenzüchtern das Jahr 1921 bezeichnet Das naßkalte Frühjahr hat auf d'.a Honflsammefiäti keil der Bienen eb n- 'o ungünstig eingemuk, wie die späte e lanaanhaltende Hitze weil die l tz'ere die für die Homgtracht in Frage kommenden Blüten kaum zur Entwicklung kommen und sehr bald wieder bflllen ließ. Auch die Heidetcacht, auf die unsere Imker chre letzte Hoffnung fitzten, verlief infolge unregelmäßiger Blüte der E ica wenig befriedigend. Um überhaupt ein Pfand zu erhalten, muß man schon beim Imker 15 — 18 Mk. anlegen. — Präsident Fräßdorf hat auf Antrag der Deutschen Volkspartei unter Zustimmung des M nisterp äsidenten den V rtremngsausschuß des Landtage« zum 12. September einberufen. Er soll über dis Versammlung-Verbote in Sachsen b raten. Dresden. Am Sonntag nachmittag erscholl im Zoologisch m Garten plötz'ich der Ruf: „Der Löwe ist losl" Der 25000 Bffucher, die zurzeit im Garten weilten, be mächtigte sich eine Panik. Hals über Kopf, über Tische und Stühle, durch Fenster usw. suchte alles aus dem Garten , — Neue Belastung des ZeitungSgewerbe«. Die V >- Mdlungen zwischen den Verbünden der Zeimngsverlea r and "" Zeitungsdruckpapierfabriken für die Zett vom 1. Oki. drs Dezember d. I. um 17,50 Mk. für 100 kg Rollenpapier auf durchschnittlich 348 Mk. erhöht wird. Dies Er- öebnis bedeutet abermals eine weitere Belastung de« oeitungsgewerbeS, das außerdem noch durch eine neue all- bemeine Teuerungswelle und die hiermit verknüpfte Llhn- ^vegung in fühlbarer Weise angefaßt wird. Verkehr auf Bürgersteigen. Das Be ahren der erhöhten Fußwege mit F hr> ädern ÜNd Handwagen wird hiermit mit Zustimmung des Gemeinde- bkter erneut verboten. Zuwiderhandlungen werden nach tz 366 Ziffer 10 des Retchsstlafgesktzbuches mit Geldstrafe biS zu 30 Mk. nach befinden mit Hast geahndet. Httevdsrf-Hkrissa, am 17. August 1921. Der Gemeindevorstand. Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. SchrMeitung, Druck u. Berisg Her«««« ROGe, ch v. M K e aeiunken! Wohl verstanden, bei Geschäften, gegen den Gründer des Germaniakonzerns ergab, sie wollten — Geld. Der Stoff, der sich zur Herstellung des «eldes eignet, muß ein seltener und ein Element sein; er M sich nicht Herstellen lassen. Sicher erleichtert es den Arkehr ungemein, wenn an Stelle der ausgeprägten Münzen, Papierschetne in Umlauf gebracht werden, denen ^er nur solange ein reeller Wert beizumeffen ist, als sie sich Derzeit vollständig in Goldgeld umwechseln lassen. Eine Bank, bie Noten ausgibt, obwohl sie weiß, daß sie garuicht in der ^ge ist, dieselben in barem Gelde einzulöfen, macht sich Ar Vorspiegelung falscher Tatsachen schuldig. Wäre das Deutsche Reich nicht mit einer Fülle von Milliarden unein- Mbarer Kassenscheine überschwemmt, so wäre die bestehende Wucherische Preistreiberei unausführbar. Gold, und selbst Silber der Scheidemünzen, ist nur in beschränktem vorhanden; mehr als davon existiert, kann nicht im Mehr zirkulieren, — mithin würde der knappe Golo- Mond die Höhe der Preiefoiderungen begrenzen. Niemand M mehr Geld verausgaben, als er besitzt. W:e leicht es Zettel mit beliebig hohen Summen bedrucken zu lassen, Asveist uns unser „Reichtum" an bunten Scheinen, die an uch ganz wertlos sind, weil nirgends so viel Gold aufzu- Men ist, um Deckung für sie zu beschaffen. Es ist nur Frage, wie lange wird das Volk sich durch dieses Aginäre Zahlungsmittel täuschen lassen? Der Preis der rt-n Energsifler uns zuocttuttiger Manu zum EU-gaUu orr Bargelder gesucht. Geeignete Ouscinwohner (auch Kriegs beschädigte wollen sich öis 10. September d. A. Rathaus unter Angabe der Lohnansprüche melden. Httendorf-Hkrissa, am 3. September 1921 Der Gemein-, vosta«-. OerMches ««s Gächfifche^ MÜendori MklÄa, den s. September — Am Sonntag abend wurde einem Gast des Rtts- nller sein in den Eingangsvorraum eingestelltes Fahrrad Wahlen. werden von diesem Zeitpunkte an das Notgeld n cht u eh fMm nahm allgemein an, daß es sich um einen der ^nehmen. Nur die Ausgabestellen sind verpflichtet das-H^enbecksch n Löwen handelte, die gegenwärtig im «eld noch btS zum 31. Dezember 1921 einzulösen. i ool- sich n Gatten im Verein mit einer Malabarentruppe e igt werdnr. D'S aanze Schauspiel «ar nichts weiter Die „Otleudmser Zeitung" erscheint Diens- U lag. Donnerstag und Sonnabend. st ^ezugr-Prcis: Monatlich 2,25 Mark, ff -ei Zustellung durch die Boten 2.50 Mark. U 3m Faste höherer Gewalt (Krieg ad. sonst, ff hgcnLwelcher Störungen des Betriebes der ff Artung, der Lieferanten od. d. Befördcrungs- fs Ttnrichtuageaj hat der Bezieher keinen Än- U «mch »ns Lieferung oder Nachlieferung der st a»N»pG ob.«usNiUkzahluugd.Bezugspreises. fi Amtlicher Teil. Bekanntmachung Zur Schmückung de« Gotteshouses am Erntefest, den September, werden Blumen, Kränze, Guirlanden, Früchte Ad Erntegaben benötigt. Spenden werden bis Sonnabend im Pfarramt entgec en- SMommen. Früchte und Ernteaaben werden zurückgegeber bder für Arme der Ortes verwendet. Für den kommenden Ausflug der Kinder de« Kinder- Mterdienste« werden Spenden aller Alt, besonders auch an Obst, ebenfalls im Pfarramt angenommen. Htteudorf-Hkrilla, am 6. September 1921. Der Lirchenvvrstand.