Volltext Seite (XML)
und Zeitung« - Expeditionen de« In- und Auslände« Bestellungen entgegen. Planmäßige Beiträge werden anständig honorirt und unter Adresse der Redaction oder, wem Leipzig näher gelegen, durch Vermittelung de« Herrn Buch händler Wilh. Engelmann da selbst erbeten. Eisenbahn-Zeitung. 23« Draunschweig, 9. Juni. 1844« - Bon dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer in Im perial-Quart, welcher zu öfteren erläuternde Zeichnungen, Karten, Pläne und Ansichten beigegeben werden. Der Abonnementsprcis beträgt hier Ort« drei Thaler für da« Halbjahr, und nehmen alle Buchhandlungen, Postämter Dem R. Herrenkohl zu Aachen ist unter dem 12. Mai 18-14 ein Patent auf eine Vorrichtung zum selbstthätigcn Stel len der Ausweichungen auf Eisenbahnen in der durch Zeichnung und Beschreibung nach gewiesenen Zusammensetzung auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden. Die Reform des Englischen Eisenbahnwesens. Fortsetzung. VI. Wir haben jetzt in Erwägung zu ziehen, wie hoch die Zunahme an Passagierzahl auf den Eisen bahnen anzuschlagen sein möchte, wenn ein sehr er mäßigter Tarif für die Fahrpreise eingeführt würde; ein so niedriger Tarif, daß kaum ein Einziger, der irgend Lust oder Bedürfniß zu reisen hätte, der Ko sten wegen Anstand nehmen könnte. Ich glaube, wir haben Data genug, diese wichtige Frage mit ge nügender Gründlichkeit zu allen praktischen Zwecken zu erörtern und ich kann die Untersuchung nicht pas sender einleitcn, als indem ich hier einen Auszug aus demselben Artikel im Edinburgh Review her setze, auf welchen ich mich oben bereits zu berufen veranlaßt ward. „Vor der Gründung der Liverpool-Manchester Eisenbahn, gab eS 22 regelmäßige Fahrposten, welche durchschnittlich 450 Personen täglich zwischen beiden Orten beförderten; für die inneren Plätze war der Preis 10 Sch., für die äußeren6Sch.,und die Dauer der Reise wechselte zwischen vier und fünftehalb Stunden — der Fahrpreis der Eisen bahn (1834) war 5 Sch. 6 Pce. für die erste, und 3 Sch. 6 Pce. für die zweite Classe; die erforderliche Zeit für die erste Classe fünf Viertelstunden, und für die zweite ungefähr zwei Stunden; die Passa gierzahl zwischen beiden Orten, für die sechs Monate biSzum Dcccmber 1833,war220,000; durchschnitt lich täglich 1210; also seit Einrichtung der Eisen bahn fast verdreifacht. *) ') Herrn Booth'« Zeugenaussagen vor dem Ausschüsse des Hause« der Gemeinen, i. I. 1833. ll. „Es erhellt aus officiellen Aktenstücken, daß die Passagierzahl zwischen Liverpool und London un gefähr auf eine halbe Million steigt, wenn wir auf die beabsichtigte Eisenbahn von London nach Bir mingham Resultate anwenden dürfen, welche mit denen in Verhältniß stehen, die uns die von Man chester liefert, so sollten wir erwarten, daß sich die Anzahl von Passagieren zwischen den beiden Städ ten in dreifacherPropornonvermehren müßte; aber es sind einleuchtende Gründe vorhanden, die uns dazu vermögen, eine weit größereZunahme an Ver kehr im Verhältnisse zu der Bevölkerung der beiden Städte zu erwarten, als in dem Falle von Manche ster und Liverpool. Zwischen diesen beiden Orten geht die Eisenbahn nicht durch eine einzige Stadt, oder auch nur ein einziges Dorf; der Verkehr ist da her im hohen Grade beschränkt. Nun wird aber ein großer Theil des Verkehrs aufder London-Birming hamer Bahn von den volkreichen Städten ausge hen, die ihren Lauf auf beiden Seiten begränzen; und diese Nebenzuflüsse werden, wie sich erwarten läßt, den Verkehr wenigstens um daS Doppelte vermehren. „So wird das ganze Königreich von dieser gro ßen Schlagader der Communication durchzogen werden, woraus sich ein Austausch von physischen und moralischen, merkantilischen, socialen und poli tischen Vorthcilen ergeben wird, deren Wichtigkeit und Belang sich unmöglich abschätzen oder Vorher sagen läßt. „Um die Wirkungen beurtheilen zu können,welche diese großartigen Unternehmungen für den Verkehr im Lande wahrscheinlicherweise hervorbringen wer den, wird es nölhig sein, das Reisen, welches gegen wärtig auf den Linien von Birmingham und Southampton stattfindet, zu betrachten, und mit den Wirkungen zu vergleichen, die sich bereits bei dem Verkehr zwischen Manchester und Liverpool herausgestellt haben. Es erhellt auS den vor Par lamentsausschüssen abgegebenen Erklärungen, daß die jährliche Passagierzahl zwischen Birmingham und London 488,342 beträgt. Aus den Einnah- men des Stempelamtes geht hervor, daß die Aus künfte von Fahrposten, welche aufdenbeabsichtigten Routen der Southampton Eisenbahn gehen, nach der gegenwärtigen Reisetare 446,193 Pfv. betra gen. Rechnen wir nun die Durchschnittskosten, wenn die ganze Strecke bis nach Southampton zurückgelegt wird, so macht daS Reisen auf dieser Linie so viel auS, wie 446,193 Passagiere jährlich, die ganze Strecke entlang. Daher wird der gegen wärtige Verkehr, die beiden Linien entlang, folgen dermaßen stehen: Birmingham . . . 488,342 Southampton . . . 446,193 934,535 „Nun haben wir bereits angegeben, daß die An zahl von Passagieren zwischen Manchester und Liverpool vor Anlage der Eisenbahnen 450 betrug; und daß sie sich währenddes halbenJahres biSzum 31. December 1833, täglich auf 1210 anschlagen ließ, was eine Zunahme im Verhältniß von acht zu drei auömacht. Gesetzt nun, die jetzt projectirten Ei senbahnen brächten eine gleiche Zunahme des Ver kehrs hervor, so werden wir die muthmaßliche Pas sagierzahl auf denselben herausbringen, wenn wir obigen Anschlag im Verhältniß von acht zu drei vermehren ; die Ergebnisse würden sein, wie folgt: Birmingham . . . 1,302,244 Southampton . . . 1,189,248 2,491,492 „So würde die Anzahl der jährlich auf diesen Bahnstrecken nachderHauptstadtundwiederzurück- reisendcn Personen fast einem Sechstel der ganzen Bevölkerung von Großbritannien gleichkommen." Aus dem Vorhergehenden wird man sehen, daß sich die Anzahl der Passagiere zwischen Liverpool und Manchester nach der Einführung der Eisen bahnen im Verhältniß von acht zu drei vermehrt hatte, indem die Postpreise 10 Sch. und 6 Sch., die auf der Eisenbahn aber 5 Sch. 6 Pce. und 3 Sch. 6 Pce. waren. Zwischen Birmingham und London belief sich die Anzahl der Passagiere, ehe die Eisen bahn eröffnet ward, auf 488,342, und in demselben Verhältnisse, wie wir gesehen haben, sollte die An zahl der Passagiere auf 1,302,244 gestiegen sein; ! aber anstatt, daß die Fahrpreise heruntergesetzt wor- ! den wären, sind sie vielmehr erhöht worden, und