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Dresdner Journal : 14.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189903148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-14
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 14.03.1899
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B. SV so » »ltu m 25«. so« o » so v. so « « » 70« er so« ,50 v. ,75 » ,so B «. ,75» ,75 B ,25 v. ,75 A ,L0 B ,54 «. s. « a» ,75 ». ,5« «. ,50« ,54 G «. ,5V «. !L « Amper. Prterk. urch K» >itton R^cht« » lir, b, d°, en vir 73 bl« r »euer preuhi. >50 U. kan^L« 00 tz chlesilch, «ähri'ch« l»v K chsisch'r, r l« 8 netto l. (grob, a irischer . «U» werßn lvov bz 1«0 M, nen vn len «n chweiz-n lkö M, es r«> . trocken — M russilch« errübskn 8 netto ., sein» >0 M l OV b, ,0V R t, rund« 6,50M me Gack hneLack Marter, -riesle,- hueri —75 50 ,5V M mehlrer Marlrn, Nr. v 00 bi« . N, , ,5a M Henklest steSdnc, S,SV br« 8 netto loso NlNUNg: G. so » so « 54 » so v «. 7b « ^60 18SS Dienstag, den 14. März abends. Amtlicher Teil Nichtamtlicher Teil kann nichl von jenen Gesichtspunkten beurteilt werden, die Lnnss und Wissenschaft. Kunstgattung —, dann wird sie einen anderen Primgeiger det E« hieße unserem musikalischen Publikum eine unan- lichen aber kostspieligen Reformen unter gleichzeitiger Erhöhung des Armeestander wäre jedoch mit der * Berlin vormittag die Tie neue Regierung in Lpanien. Ter in Madrid erfolgte Kabinettswechsel Deutsche- Reich. Se. Majestät der Kaiser hörten gestern Vorträge des Chefs des Zivilkabinett«, gehoben werden, auch wenn man die Truppenzahl ver ringerte Die Durchführung von unzweifelhaft ersprieß- den Künstler mit Beifall und wurde nicht müde, den hoch geehrten Meister immer wieder auf da« allmählich mit Lorbeerkränzen ganz bedeckt« Podium zurückzurufen Am Ende des vorigen Jahres ist Hr Rappoldi au« der König! Kapelle geschieden, jetzt hat er auch im Konzert- Regierung ihre Beliebtheit keineswegs ein, wenn sie von den Liberalen angegriffen wird. Ein gutes Ein vernehmen mit dem Klerus wird der Regierung, falls eS sich nicht zu einem AbhängigkeitSverhältnis ge staltet, sicherlich keinen Schaden bringen — am aller wenigsten dort, wo der Boden derzeit von der kar- listischen Propaganda unterwühlt ist. Der KarliSmuS schöpft seine Macht auS der trotz vielfacher vatika nischen Abmahnungen fortdauernden Unterstützung durch die Geistlichkeit. Er wird ungefährlich, wenn er diese Unterstützung verliert. Das Schwinden der karlistischen Gefahr aber wäre für das Kabinett Sil- vela wichtiger als alle Stimmungen und Verstimm ungen der Liberalen und Republikaner. Ritter („Treue") und R. Strauß (,Lch trage meine Minne"), zu denen der Konzertgeber in geschmackvoller Weise die Begleitungen am Klavier auSführte. Die GesangSftudien, die Fr! Alberti noch in der letzten Zeit bei der vor kurzem dahingeschiedenen Berliner Meisterin auf die wirtschaftliche Sanierung hinzuarbeiten. Hr. Silvela hat, wie eS scheint, die gebieterische Not wendigkeit eines derartigen Eingreifens richtig erkannt. In seiner Programmrede widmete er den wirtschaft lichen Reformfragen einen breiten Raum. Er besprach umfassende Reformen, die zur Hebung der Industrie und Landwirtschaft durchgeführt werden sollen und er betonte, daß diese Maßnahmen ungeahnte Erfolge zu Tage fördern könnten. Mit dieser Behauptung hat er keineswegs einem haltlosen Optimismus gehuldigt Insbesondere der von ihm berührte Plan, die Be- wäfferungSsrage in großem Stile zu lösen, ver heißt nicht nur eine förmliche wirtschaftliche Erschließung ausgedehnter Ländereien, die bisher unfruchtbar blieben, sondern auch die Stillung der Not jener Tausende, die keinen Lohn für ihrer Hände Arbeit erlangen können Wie in diesem Punkte, so ist das wirtschaftliche Programm SilvelaS auch im ganzen eine schöne Verheißung, die jeden ehrlichen spanischen Patrioten nur mit dem Wunsche erfüllen muß, daß sie verwirklicht werde. Unein geschränkte Anerkennung gebührt dem neuen Premier ferner für die Entschiedenheit, mit der er die Re form der Verwaltung angekündigt und zum Teil schon eingeleitet hat. Die bisherigen Verwaltungs Tagesgeschichte. Dresden, 14. März. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern abend 9 Uhr einer Soiroe mit Theateraufsührung bei Sr. Excellenz dem König!. Preußischen außerordentlichen Gesandten Grafen Dönhoff bei. Heute nachmittag zeichneten Se. Majestät der König die Prüfungsausführung der Theaterschule von Senff-Georgi im Residenztheater mit Allerhöchstseinem Besuche aus Zur heutigen Königlichen Tafel ist Se. Durch laucht der Fürst Reuß j. L. Heinrich XIV. mit dem Flügeladjutanten Major Graßmann eingeladen worden. Dresden, !4 März. Ihre König! Hoheiten der Prinz Georg, sowie die Prinzessin Mathilde entsprachen gestern abend einer Einladung zur Soiree bei Sr. Excellenz dem Preussischen Gesandten Grafen v. Dönhoff. mehr Vein Lehrberufe. Durch seine Schule und seine Schüler, von denen schon viele in den ersten Kapellen Deutschlands sitzen, werden wir auch fernerhin mit dem Meister in willkommenem Zusammenhänge bleiben. H P Angesichts einer solchen, fast verzweifelten Lage im letzten Kriege so traurig fühlbar machten, keineS- muß der Staatsmann der die Leitur.' der spar.^ wegs ausgeschlossen. Die Wehrkraft Spaniens könnte schen Regierung übernimmt, versuchen, den unseligen politischen Kampf zu beenden und mit allen Mitteln Srueuuuugen, Versetzungen rc. i« öffentliche« Dienste. -m tzteschift-beretche de« MinifterinmS ««»Innern. Bk, dem Landgendarmerie-Korps wurden a) angestelll: de, Wachtmeister Christian Traugott Richter als Gendarm bei dem Gendarmerie - Kommando in Großburgk, der Bicewacht- meister Julius Adolf Dühring al- Gendarm bei dem Gen darmerie-Kommando in Deuben, der Sergeant Karl August Lehmann al- Gendarm bei dem Gendarmerie-Kommando in Potschappcl, der Stadtgrndarm Otto Adolf Besser al» Gen darm bei der Gendarmerie-Brigade Ebersbach, stationirt in -icugersdors, der Stadtgendarm Karl Julius Max Dieger al» Gendarm der Gcndarmeriebrigade Limbach, der Licefcldwebel Friedrich Paul Horn al- Gendarm der Gendarmerie-Brigade Abtnaundorf, der Wachtmeister Friedrich Wilhelm Hofmann »lS Gendarm der Gendarmerie-Brigade, der Wachtmeister Heinrich Rudolph als Gendarm der Gendarmerie-Brigade Leisnig und der Biccfeldwebel Max Hermann MöbiuS als Gendarm der Gendarmerie-Brigade Luga»; — k) verseht: die Gendarmen Nagel von Neugersdorf nach Haselbrunn, Mochwrtz von Lauenstein nach Radeberg, Bielig von Kappei nach Lauenstein, Börner von Potschappel nach Kappel, Schilde »vn Adorf als Bahnhofsgendarm nach Aue, Lang von Zöblitz rach Neustadt und Wolf II von Limbach nach Zöblitz. vr v. Lucanu», und des Staatssekretär« des ReichS- marineamt« Tirpitz. — Das „Marine-Verordnungsblatt" veröffentlicht folgende Allerhöchste Ordre, betreffend dieNeueinteilung S. M Schiffe: „In Abänderung Meiner Ordre vom 2S. August 18S3 bestimme Ich hiermit: Die Schiffe Meiner Marine werden eingrteilt in Linienschiffe, Küsten panzerschiffe, große Kreuzer, kleine Kreuzer, Panzerkanonen- boote, Kanonenboote, Schulschiffe und Spezialschiffe. Sie haben hiernach da» Weitere zu veranlassen Berlin, Schloß, den 27. Februar 18SS Wilhelm An den Reichskanzler (Reichs-Marineamt)" — Die „National-Zeitung" berichtet: Cecil RhodeS hatte durch Vermittelung des englischen Botschafter«, dez de« Staatssekretärs v Bülow um eine Audienz bei Sr Majestät dem Kaiser nachgesucht und sie bewilligt erhalten, nachdem die Konferenzen mit Hrn v Bülow, dem Unter- staatssekretär Frhrn v. Richthofen und dem Kolonial direktor I)r. v. Buchka vorangegangen waren WaS die Audienz bei Sr Majestät dem Kaiser anbetrifft, so können wir mitteilen, daß Rhodes vor seiner Abreise von Eng land von der Königin von England empfangen wurde und der Uebermittler von Grüßen für Se Majestät de« Kaiser war In politischer Hinsicht handelt eS sich für Cecil Rhode» nicht nur um die Anschlußbahn Kapstadt-Kairo durch Deutsch-Ostafrika, sondern auch um die Ausnutzung jener Eisenbahn-Konzessionen, die seinerzeit für Deutsch-Südwestafrika einer eng lischen Gesellschaft verliehen worden waren. E» waren die» zwei Linien, eine nördliche und eine südliche Die Vorschläge Cecil RhodeS' gehen in diesem Falle darauf hinaus, von der Walfischbai au» eine Anschlußlinie an die von Swakopmund ausgehenden Hauptlinien und eine Weiterführung der südlichen Linie nach Buluwayo in Rhodefia zu erzielen Es bedeutet die» eine Abänder ung jener leider nicht zurückziehbaren englischen Kon zessionen, die für die deutsche Kolonie immerhin von Bor teil wäre, da ursprünglich Walfischbai al» Hauptausgang»» haben; ihr jetziger Führer und Mitbegründer hat sich al» bi« auf den letzten Platz gefüllt hatte, überschüttete beim ausübender Künstler gestern von der Öffentlichkeit verabschie- Beginn, im Verlaufe und nach dem Schluff« de« Konzert«« gebrachte Belehrung geben, wollten wir hier ausführlich darstellen, was die Pflege der Kammermusik in Dresden Rappoldi zu danken hat und wa« sie durch seinen Rück tritt einbüßt Auf ihn und seinen Verbündeten Grütz macher ist der neue Aufschwung de« Kammermusikspiel», mach« ist der neue Aufschwung de« Kammermusikspiel«, saal den letzten Bogenstrich gethan: sein Tagewerk in der d«r v«r zehn Jahren «infetzte, insbesondere auch die nach- Oeffentlichkeit, so reich a» Talent und Können wie an drückliche Förderung »ine« allgemeineren Verständnisse« der Erfolg, ist abgeschlossen Seine Wirksamkeit gehört nur Vereinthause« veranstaltete, war zwar nur schwach besucht, nahm aber einen in vieler Hinsicht recht erfreulichen künst lerischen Verlauf. Nur wurde de» Guten zu viel geboten, indem die Einfügung de» Klavier-Quartetts vom Prinzen LouiS Ferdinand von Preußen, da» man erst vor kurzem im Tonkünstlerverein hörte, die Dauer des Konzerte» um eine gute halbe Stunde verlängerte. Daß da« interessante, in vielen Zügen an Beethoven erinnernde Werk durch die Herren Lehmann-Osten, Drechsler, Spitzner und Nüsser eine vortreffliche, künstlerisch ab gerundete Wiedergabe erfuhr, soll ausdrücklich festgestrllt werden D«r etwa hundert singende Mitglieder zählende Jnstitutschor vereinigte sich mit dem Trenklerschen Ge- werbehauSorchester zum Vortrag der stimmung-schönen, in wirkungsvoller Steigerung auSklingenden Komposition „Die Flucht der heiligen Familie" von Bruch und zu der Wiedergabe der Rob Echumannschen Tondichtung „DeS Sängers Fluch". Leider sind in dieser nachgelassenen Komposition nur wenig echte Züge de« genialen Romantiker« zu entdecken Die Solopartien de« Werke« wurden von Frl Alberti und den Herren Pink« au« Leipzig (Tenor) und Schrauff (Baritou) mit prächtigem Gelingen aulgeführt Da gegen litt die Wiedergabe de« „Harfner«" durch Hrn Senger (tiefer Baß) bedenklich unter den Mängeln einer allzu naturalistischen, wenn auch durch eine ohren- fällige Verschnupfung unfreiwillig geförderten Tongebung Sehr angenehm und genußreich wirkten di« von d«n drei erstgenannten, wohlbewährten Gesang«kräften dar gebotenen Liedergaben von Liszt, Curti, Jensen, Reinecke, sonst bei Betrachtungen über die Berufung einer neuen Regierung zunächst geltend gemacht werden. Die unter normalen Verhältnissen hochwichtige Frage der parlamentarischen Stellung eines neuen Ministe rium- ist diesmal nur von nebensächlicher Bedeutung, und fast das gleiche gilt auch mit bezug auf die po« litische Stellungnahme des Kabinett- Silvela. In Madrid und in Spanien überhaupt ist seit langer Zeit nur zu viel Politik getrieben worden Die allzu intensive politische Betätigung hat weiie Kreise der ärmeren, erwerbenden Bevölkerung an der Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen gehindert, und sie hat auch die Mitglieder des Klerus, häufig sogar die An gehörigen der Armee in einen Gegensatz zu ihren eigentlichen und naturgemäßen Aufgaben gedrängt. Diese ungesunde Entwickelung bedarf gewiß keiner weiteren Förderung durch das Programm und da- Wirken eines Ministeriums. Will aber eine Re gierung eine solche Förderung unterlassen, so wird ihre parlamentarische Lage in erster Linie von ihren positiven Leistungen abhängig sein und nicht von den Abmachungen und Bündnissen mit diesen oder jenen Gruppen der Volksvertretung. Wenn jemals für die leitenden Faktoren in Madrid die Notwendigkeit vor lag, sich von politischen und parlamentarischen Einzel erwägungen zu befreien, so ist dies jetzt für da- Kabinett Silvela der Fall. Spanien hat eine furcht bare Schlappe erlitten, deren wirtschaftliche Folgrn die fiananzielle Kraft des Lande- lähmen, während die moralischen Konsequenzen einen schweren Druck auf die Stimmung der gesamten Bevölkerung üben. Der Kolonialbesitz bildete wohl schon seit Jahren eine Last für den spanischen Staatshaushalt. Die Art seines Verlustes bringt eS aber mit sich, daß Spanien nun bei dem Verzichte auf die bisher nur mit großen Opfern behauptete überseeische Macht stellung eine neue Bürde auf sich nehmen muß. All dem Budget des vielgeprüften Reiche- sollen die KriegSauSgaben gedeckt und die kubanische Schuld bestritten werden, während die heimgekehrten Truppen stürmisch ihren Sold fordern. Und wo die Erbitter ung des Volke- sich regt, da sind stet- die Sendboten und die Parteigänger des Prätendenten am Werke, um den Boden für einen gewaltsamen Umsturz zu ebnen. Konzert. Am Montage gaben Hr. und Frau Rap- pvldi, die Herren Blumer, Remmele und Grütz macher bei Anwesenheit Sr. König! Hoheit de« Prinzen Georg ihren vierten Kammermusikabend. Unter Mit wirkung de» Hrn. Kammervirtuos Gabler wurde zunächst das Klaoierquartett Ls-äur von dem Wiener W. Rabl gespielt, das schon bekannte unterhaltliche Erstlingswerk eines über flüssige Schreibweise gebietenden lungrn Musikers. Darauf folgte R. Volkmann» Klaoiertrio in - m«U, diese hochpathetische, bi» zum Dämonischen gesteigerte und mit einer tief berührenden Seelenklage abschließende Toaschöpfung, die wir so manches Mal und immer in gleich hmgebung»vollem, großzügigem Vortrage von der Pianistin, ihrem Gatten und Prof. Grützmacher gehört haben Den Schluß bildete Schubert» Streichquintett, an dessen reich belebter Ausführung sich Hr Kammermusik»» Hüllweck (zweite« Cello) beteiligte Der gestrige Kammermusikabend ist der letzte gewesen, den die vielgeschätzte Spielvereinigung in ihrer bisherigen Zu sammensetzung veranstaltet hat. Wenn sie im nächsten Winter wieder erscheinen sollte — und da« wünschen und hoffen wir zum Nutzen der von ihr vertretenen edlen Quartette Beerhooen» zurückzufuhreu. Im ttlasgschen und Klassisch-Romantischen Haden er und die von ihm ge leitete Spielvereinigung überhaupt von Anfang an «hr Fundament gehabt, ohne daß dabei die Aufmerksamkeit für die wertvolle neuzeitliche Litteratur verloren gegangen wäre In erster Reihe durch Rappoldi« Spiel genußreich gemacht, ist das Beste, wa« von Bach bis Brahm« geschrieben wurde, und dazu manch anregende« Werk aus ländischer Tonsetzer hier dargeboten worden. In den Schatzkammern deutscher Musik zu Hause wie wenige andere Geiger, hat er seine große Auffassung und Gestaltung voll Leben, Wärme und Tiefe ebenso hingebend in den Dienst moderner Musik gestellt. Wer e« noch gehört hat, mit welch' ergreifendem Aut- drucke er gestern beispielsweise das Rezitativ am Schluffe de« Trio« vortrug, wie innig er die Cantilrnen im Quin tett beseelte, wie meisterhaft er alle rhythmischen Feinheiten im Finale der Schubertschen Komposition lebendig werden ließ, der wird eine Vorstellung davon haben, wa« Rap poldi« Scheiden au» der Oeffentlichkeit für die Kammer- mufikpflege bedeutet. Der Platz, den er leer gelaffen hat, wird zu besetzen aber schwer autzufüllen sein. Eine besondere Ehrung wurde Hrn Rappoldi durch Se König! Hoheit den Prinzen Georg zu teil, Höchst- welcher den Künstler nach dem Volkmannschen Trio auf« huldvollste begrüßte und Sich in gleich leutseliger Weise von ihm verabschiedete Da« Publikum, da« den Saal der Abend durch Hrn Musikdirektor Trenkler erfolgreich eröffnet. Vortragsabend. Der gestrige Vortrags-(Prüfung«-) Abend der Dresdner Musikschule in Meinhold« Sälen erhielt durch die Einfügung zweier Jnstrumentalwerke von I. S. Bach in da» Programm besondere Anziehung Vor geschrittene Schüler des Hrn Petri spielten mit an erkennenswertem Gelingen de» unsterblichen Meister« v-moll-Konzert für zwei Violinen, da« trotz seiner Um arbeitung durchaus den Eindruck eines Originalwerkes hinterläßt Sehr lobenswert wurde die Begleitung (Streich orchester) durch da« verstärkte Schülerorchefier unter der geschickten Leitung de» Hrn Johanne» Reichert au«geführt Um die Wiedergabe de» köstlichen, in der Prinzipalstimme durchgängig zweistimmig gehaltenen A-ckur-Konzerte» für Klavier bemühte sich eine Schülerin de» Hrn Direktor Schneider nicht ohne Erfolg Da die Dame, dem vor sorglichen Rate ihre» Lehrer» entgegen, jedoch ohne Noten spielte, ging e» im ersten Satze nicht ohne allerlei Schwank- ungen ab Recht gut gelang da» Larghetto, während i» Allegro-Schlußsatzt in der Klavierpart«« wir im Orchester schärfere rkvihm«fche Umriffe erwünscht gewesen wären Au» den Klaffen de» Hrn vr Müller stellten sich zwei Sängerinnen vor, von denen wir Fr! Bernhardt hörten Sie trug mit wohlklingender, gute Schulung de« Material« bekundender Stimme Lieder von Mendelssohn und Fielitz vor Unter den Schülerkompofitionen, deren jetzigen kritischen Finanzlage nicht in Einklang zu bringen. Die darin liegende Werbung um das Wohl wollen der Armee müßte sich als überflüssig erweisen, wenn die Regierung durch ihr Handeln auf admini strativem und wirtschaftlichem Gebiete das Vertrauen und die Sympathien der Bevölkerung gewinnt. Wenn die Regierung ihr allgemeines Programm gewissenhaft durchführt, so wird sie selbst erkennen, daß sie einer außergewöhnlichen Unterstützung und Existenzversicherung durch die Armee nicht bedarf. Sie wird dann gerade als ein nicht unmittelbar am Parteikampfe beteiligtes Regime den nötigen Anhang in der Bevölkerung und in den CorteS ohne weiteres finden. Die Liberalen aller Schattierungen haben ihr einen unfreundlichen Empfang bereitet. Die Behaupt ung, daß Hr. Silvela und seine Kollegen die Ver treter extrem-klerikaler und rückschrittlicher Gesinnungen seien, muß aber gegenstandslos werden, wenn die Re gierung ihre Erfolge im Bereiche fruchtbringender Reformarbeit sucht. Die liberalen Gegner werden den Wert solcher Erfolge in den Augen der Bevöl kerung auf die Dauer nicht schmälern können. Bei den großen Massen de- spanischen Volker büßt eine Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Oberarzte an der Landekanstalt zu Hoch- weitzschen vr. mell. Ernst Max Böhme den Titel Nedizinalrath mit den« Range in der IV. Klasse der Hoftangordnung zu verleihen Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genthmigen geruht, daß der in Sachsen staatSangehörige Direktor Barbe des Stadltheaters zu Halle a. d. Saale die ihm von Sr. König!. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha verliehene silberne Ehe jubiläumsmedaille annehme und trage. zustände haben infolge einer tiefeingewurzelten Korrup tion ganz wesentlich zum finanziellen Niedergänge deS Lande- beigetragen; ihre Dauer wurde nur dadurch ermöglicht, daß der administrative Mißbrauch ein auf Kosten deS Volkes gewährtes Entlohnungsmittel im politischen Kampfe bildete. Eine Regierung, die sich ihre Anhänger durch den Eindruck ihrer Thaten und nicht durch die Duldung und Begünstigung der Korruption gewinnen will, kann dem StaatSvermögen Millionen zuführen, wenn sie die Verwaltung ver einfacht und — säubert. Hr. Silvela sagt, daß er dieses heikle und schwere Werk zu vollbringen hoffe. Wenn er die Kraft und den Mut hat, seinen Vorsatz auszuführen, so wird er sich ein unvergeßliches Ver dienst um das Wohl seines Vaterlandes erwerben. Vorläufig darf aber leider gegenüber seinen Versprech ungen die Skepsis noch nicht verstummen. Die Ge brechen, die er heilen will, sind so augenfällige, daß der Gedanke ihrer Beseitigung fast jedem Staats manne vorschwebte, der in Madrid in den letzten Jahrzehnten ans Ruder kam. Der erste Schritt auf dem Wege zum Bessern wurde in Spanien schon oft gethan. Ein zielbewußteS weiteres Vorgehen auf diesem Pfade scheint aber nach den Erfahrungen der Vergangenheit eine beinahe übermenschliche Kraft und Energie zu erfordern. Im übrigen enthalten die ersten Kundgebungen der neuen Regierung neben erfreulichen und vielver sprechenden Anregungen auch manche Einzelheiten, die Befremden Hervorrufen müssen. Dies gilt insbeson dere von der beabsichtigten Heeresverstärkung. Da spanische Budget ist heute so beschaffen, daß der kleinste Betrag nicht ohne zwingenden Grund verausgabt werden darf, und dem Unbefangenen wird daher die Erwägung naheliegen, ob nach dem Verluste der Kolonien nicht eine Verminderung des Heeres am Platze wäre. Die leitenden Politiker Spanien- können im Hinblick auf die Lage ihres Lande» unmöglich mit einem entschiedenen Hervortreten Spaniens in der europäischen Politik rechnen, und sie würden daher nur ihre nüchterne Auffassung beweisen, wenn sie die mili tärische Rüstung, die nun nicht mehr zur Verteidigung überseeischen Besitzes dient, einschränken wollten. Da bei wäre eine Verbesserung der HeereS-Ausbildung und -Organisation, eine Tllguug der Mängel, die sich Frau Joachim unternommen hat, haben betreffs der vor« Konsert. Da» Wohlthätigkeit»-Konzert, welches züglichen Schulung und der vermehrten Fülle und Bieg- Hr. Direktor Lehmann-Osten gestern abend im Saale de» samkeit der Stimme ersichtlich treffliche Früchte getragen Mit der schwungvoll gespielten Egmont Ouvertüre wurde in Niederschlag. Einkommen: außer freier Wohnung im Lchulhause and Gartengenuh 1100 M. JahreSgehalt, lov M. Feaerung-geld, 36 M. für Sommerturnen und rv SO M. au die Frau des Lehrers für Unterricht in den weiblichen Hand arbeiten. Borschristsmäßige Bewerbungen sind bi» zum 75. März an den Königl. Bezirksschutinlpektor Schulrat Schreyer in Annaberg einzureichen; — zu Ostern: die vorbe hältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde neu zu begründende 2. ständige Lehrerstelle in Lindenthal bei Leip zig. Kollator: das König!. Ministerium de» kultu» und isfewlichen Unterrichts Einkommen: 1200 M JahreSgehalt ua» freie Amtswohnung. Dir EtnsShrung einer GehaltSstaffet ist i» Aussicht genommen. Besuche find unter Beifügung auch de- Zeugnisses über die musikalische Prüfung bi» zum 24. März bri dem Känigl. Bezirksschulinspektor für Leipzig II Schulrat Zimmler einzureichen — Erledigt: die Lehrerstelle in Reuth de: Neumark Kollator: d e oberste Schulbehörde, Einkommen: neben freier Wohnung und Gartennutzung der jeweilige gesetz liche Mindestgehalt, 200 M unwiderrufliche, in die AtterS- zulagen nicht einzurechncnde persönliche Zulage, 72 M. für den Unterricht in der Fortbildungsschule und so M für den Turn unterricht im Somme,Halbjahr: außerdem 5v M. an die Frau »er Lehrer- für den Handarbeitsunterricht, fall- sie diesen er teilen kann Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher PrüfungS- und AmtSsührung-zeugniffe bi- zum 27. März bei dem Kömgl. BezirlStchulinspektor Schulrat Lohse in Zwickau einzureichen; — die zweite ständige Lehrerstelle an der Schule zu Neu- marl Kollator: das König! Ministerium deS Kultur und tssentlichcn Unterricht-. Einkommen: 1200 M Stellen- emkommrn vom Schuldienst, «00 M persönliche Zulage bi» zum Anspruch auf die erste AlterSzulag«, so M. für Ueber- stunden und t5v M Wohnungsentschädigung für einen unverheirateten, 2«>0 M. für einen verheirateten Lehrer. Ge- iuche sind bis zum 29 März an den König! BezirkSschuIiuspeklor Zchulrat Seltmann in Plauen i V einzureichen Dresdner vrittK-pret«. Für Dresden vierteljährlich: 2 Mark 50 Pf., bei den Kaiser- «ch deutschen Postanstalten vierteljährlich »Mark; außer- halb de» Deutsch«« Reiche« Post- und Stempelzuschlag. «iuzelne Nummern: 10 Pf. Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Soun- und Feiertage abends, »«rnspr-Anschluß: Nr 1S»S. Journal. E»tt!««t«»««»«e»ü-re»: Aür d«n Raum einer gespat- teneu Zeile kleiner Schrift »» Pf. Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf. Bei Tabellen- und Zifferusatz entsprechender Aufschlag Herausgeber: Königliche Expedition de» Dresdner Journal- Dresden, Zwlngerstr 20. Fernspr-Anschluß: Nr 1LKS.
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