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Nr. L«. Jahrg. Sonnabend, den 29. Dez. 1917 »utsch- slrrretch Vl»gSp»»«<> WuKaad« X mit Ulusk. Brilcu,» vierte« L.4V ^ Ln Dresden und ganz 2 Icmd kei Hau» L.8L m Oes! L.»8^ ^»n dtcrt»i,ah,üch »10 X» Ln «I und ganz Diutlchland frei Hau» Lk; in Oeflorrvich 4.V« ic. Mnzel-Rumnur IO g ' Die Eürbjtlche «akrs-ettun« ^scheint a» -Leu _ Wochentagen «uS«,be » DreSbl ' »I Beschästsftelle u>U» Redaktion, Sr«td«,-A. 1«, Holbeinstratze 4« Fer»sp»«cher 213«« » Postscheettvnto Leipzig Str. 14787 O Y Anzeige»! A»n«I,me do» «eschüstsmljkiaen bi» >«Nhr von zami»ena»zelgen bi» I I Uhr vorm. Pret» für die Pctit-Tpaltjeile ikki I. i«> Rekd». melk» 80 -f, gamMen-Sliijetgen Lv q Für undeutlich geschriebene, sowie durch Kern- wrecher «isgeoebene Anzeigen könne» wir die Lerantwoitinljseit slir die Richtigkeit des2eMe nicht übernehmen. Lprechlnmdc der Nedaüion: 11-1« Uhr »vnn. ll —0 Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen- Organ der Ientrumsplntel. Ausgabe tX mit illustrierter Unterhaltuugsbellage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochendeilag«. Last« 8v/nx«g«v1Ivt V«^LÜV»'«rke PI^VIIISoS Qs<t« rutkl ^»brniioäts, nllv Lols- ao6 Ltilartsu, sowas v»«ti 2si«ti«ur>ßi «^»mvliziu«rs vov 60 ölarlr nn Kissigs ^sswsbl, AÜnstix« Zndlwsisv, trousr s(:rss«iu-»k»td! SLiat-piano»! 8rvI.2L»I»LUV . 0NLSVLU loksns-vaai-psn-Itli«« >3 Die Erfolge unserer Landmacht im Jahre 1917 Siegreich hatten -die deutschen Waffen den Nüssen im Osten, den Franzosen uird Engländern im Westen im Jahre 1916 standgehalten. Auf beiden Fronten waren die Durch- bruchsversuche der Feinde gescheitert. Rumänien war ge schlagen, der grösste Teil des rumänischen Königreiches von unfern und der Verbündeten Heere besetzt, unsre Verbindung »nit dem Balkan nicht mehr bedroht. Deutschland stand in unerschütterlicher Kamst und Stärke unerreicht da. Am 12. Dezember machte der deutsche Kaiser den Fein den ein Friedensangebot. Es wurde höhnisch zurückgewiesen, dem Deutschen Reiche als Schwäche ausgelegt, was aus dem Gefühle der Stärke heraus gesprochen worden war. Dem neuen Jahre 1917 blieb darum Vorbehalten, die -Feiirde zu belehren, ob Schwäche oder Stärke der Urheber des Friedensangebotes war. Wo das Auge hinschaute, blickte es ans eine starke Front. Es salt nunmehr, mit aller Kraft dem Kampfe der Englän der gegen unsre Frauen und Kinder, dem Aushungerungs krieg der Entente, zu Leibe zu gehen. Nur durch die U-Boote war der feindliche Handel verwundbar, nur diese Waffe konnte der englischen Lebensmittelzufuhr, der Auffüllung englischer Arsenale mit von Amerika gelieferten Geschützen und Geschossen Abbruch tun. Der uneingeschränkte U°Bootkricg begann. Amerika, dessen Neutralität bisher darin bestanden hatte, unfern Fein den alles, uns nichts zu liefern, mußte Farbe bekennen. Nicht ungern riß sich Amerika die Maske vom Gesicht; es wollte noch rechtzeitig sich einsinden, wenn dem umstellten deutschen Wild der Todesstoß versetzt würde. Das konnte nach Rech nung der Entente nicht lange auf sich lvarten lassen, denn im Frühjahr 1917 mußte die Sommeschlacht des Jahres 1916 durch den Durchbruch und die Aufrollung der deutschen Front siegreich gekrönt Iverden, während gleichzeitig die russischen Massen in starker Offensive die Ostfront bekämpfen sollten und gleichzeitig Italien in erfolgreicher Jsouzo-Offfensive sich zum Herrn der Adria machen würde. Die Erklärung des uneingeschränkten U-Bootkrieges bot nunmehr Amerika willkommenen Anlaß, uns den Krieg zu erklären und aus einem versteckten ein offener Feind zu wer den. Wir aber gewannen Klarheit über diesen wegen seines Doppelgesichts bisher so gefährlichen Widersacher. Unsre Feinde holten an der Westfront znm Stoße aus, nachdem sie in beispielloser Anhäufung von Truppen und Kriegsgerät sich die Bürgschaft erfolgreichen Angriffes ge schaffen zu haben glaubten. Der Stoß traf ins Leere. Hindenburg hatte der feind lichen Lanze die Spitze abgebrochen, der Feinde Schwert schartig gemacht. Das Gebiet, in welchem der Stoß zur Gel tung kommen sollte, war geräumt, alle Vorbereitungen des Feindes lvaren umsonst. Der meisterhafte Rückzug Hinden- burgs im Gelände zwischen Arras und der Aisne warf die Dispositionen der Entente über den .Haufen. Ihre Pläne ivaren durchkreuzt, -er mit größter Kraftentfaltung wäh- rend des ganzen Winters vorbereitete Großangriff an der Somme unmöglich gemacht: die Feinde mußten sich auf einen Stoß bei Arras beschränken. Trotzdem sie ihre ganze verfüg- bare Kraft dort einfetzten, blieb ihnen auch an dieser Stelle der Durchbruch versagt. In meisterhaft biegsamer Gestal tung unsrer früher ^wrren Front, wurde die Neberlegenheit der Feinde an Truppen und Material ausgeglichen. Die Franzosen griffen an der Aisne und in der Cham pagne im Frühjahr mit großen Kräften an. Ihre Verluste waren entsprechend den eingesetzten Truppenniasscn äußerst schwer: sie ivurden vermehrt durch die späteren vergeblichen Versuche, unsre Front bei Verdun und am Damenweg zu durchbrechen. In Rußland reifte unterdessen die Saat unsrer Siege des Jahres 1916, unsrer siegreichen Abwehr des Jahres 1916. Volk und Heer waren unter dein Drucke der dauernden Nie derlagen kriegsmüde geworden. Di« Friedenssehnsucht ge- ttxinn das Ohr des Zaren. Die Entente mußte der dadurch möglichen Sprengung des um die Mittelmächte gelegten eisernen Ringes vorben- gea. Sie schürte die Erhebung des Vrhebung des Volkes I Das Renefte vom Tage l Ist MM SkllW UMW (Anttlich. W. T- - B.) Großes Hauptquartier, den 29. Dezember 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In einzelnen Abschnitten der flandrischen Front, südlich von der Scarpe. bei Grainourt und Gonnelien nahm die Feuertätigkeit gegen Abend zu. Ocsttich von Nieuport und bei Poelcapelle scheiterten mehrere englische Erkuiidimgsvorslöße. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Nördlich von Eourtero» drangen Aufklürungsabiei- lungen in die scanzösischen Linien und brachten einige Ge fangene zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz MchtS Neues. Mazedonische Front: Am Prespa-See, nordwestlich w-m Monastir und am Doiran-See zeitweilig rege ArnUkrietätiokeit. Italienische Front: Ein italienischer Angriff gegen die Höhen östlich von Monte Tomba scheiterte in unserem Feuer. Dar «rst« S»naralqnartt«rm«ister: Ludendorff. 13500 Tonnen versenkt Berlin, 28. Dezember. Amtlich. In geschickt und schneidig durchgeführte» Angriffen gelang es einem unserer U-Boote in der irischen See innerhalb von fünf Tagen 13.600 Bruttoregistertonncn Schiffsraumes z« vernichten. Sämtliche Schiffe waren grosse Dampfer. Einen von ihnen schoß das U-Boot aus einem stark gesicherte» grossen vlelcitzuge heraus. Ein anderer Dampfer von etwa 500 Brnttoregistcrtonneu hatte anscheinend Sprengstoff geladen. Unter auffallend heftiger Detonation und starker Feuererschcinung ver schwand der größte Teil des Schiffes augenblicklich. Nur das in Wcifsglnt getauchte Heck war nur wenige Minuten fichbar. Tor Chef des Admiralstabs der Marine. Innere Kämpfe in Rußland. Pe tersburg, 27. Dezember. (Petersb. Tel. Agent.) In der Nacht vom 29. zum 21. Dezember bemächtigten wir uns in Charkow gepanzerter Automobile nach Abfeuerung zweier Kanonen. (Äegenivärtig befinden sich die Panzer- automobile in der Gewalt der Unsrigen. Die Regimenter Tschcgriwski und Baturinski haben sich den Sowjets ange schlossen. Der Kongreß der Eisenbahner, her beauftragt ist, alle Fragen bezüglich der Eisenbahnen zu regeln, hat Lenin znm Ehrenmitgliede gewählt. Zwischenfall in der französischen Kammer Bern, 28. Dezember. Während der Rede Pichons in der französischen Kammer kam es zu einem erregten Zwi schenfall. Als Pichon erklärte, daß die Mittelmächte ihre Kriegsziele niemals klar dargelegt hätten, rief Brzon: „Sie haben wohl die heutigen Zeitungen nicht gelesen." Mille- voye entgegenete Brizon, er solle schweigen, da er ein Anwalt Dcutfchlands sei. Pichon konnte jedoch erst nach minuten langem Lärm seine Rede beenden. Unglücksfall. Wien, 28. Dezember. Der Chemiker Universitätspro fessor Dr. Julius Mauthner verunglückte heute abend schwrer, indem, er auf der Straße in einen offenen Kohlenfchacht stürzte, der nicht gesichert war. Er erlitt mehrere schwere Ver letzungen. Sein Zustanid ist besorgniserregend. gegen -den Zaren. Ter Zarismus wurde hinweggefegt. Den Versührungskünsten der Entente gelang es, die neuen Füh rer des Volkes zu umgarnen und Rußland noch einmal zu Blntopfern aufzupeitschen. Brnssilow treibt das russische Heer zum Angriff, blutig wird es von unsern Truppen zu Paaren getrieben, wir stoßen ihm nach und vertreiben es ans seinem letzten Faustpfandsgebiele. In Stanislau, Tarnoswl und Czernowitz halten die Heere der Verbündeten siegreick)en Einzug. Die Mittelmächte baben hiermit den Ring der En tente so angesägt, daß seine spätere Sprengung möglich wurde. Die U-Bvöte haben inzwischen vom Februar an uner müdlich und unerbittlich Englands stolzen Schiffsraum und den ihm dienchareu a:>> den s: >eeresgrnnd versenkt, allen Abwch'm, iß,lahmen Albieas zum Trotz. Es galt daher, das zur See iinüberwindtick)e U-Boot vom Lande aus zu treffen. Das englische.Heer sollte die deut schen U-Boote in ihren Werften und Stützpunkten an der Nordseeküste anssuchen. Der Kampf um Flandern begann. Mit größter Hartnäckigkeit tobte er vom Sommer ab, über dauerte den Herbst und flaute erst im November ab. Die Größe der feindliclx'n Kräfteentfaltung gegen unsre! stolze -!. Armee steht in der Geschichte unerreicht da. Was. die Feinde an Truppen, an Geschützen, an Munition, an Tanks, an Luststreitkräften verfügbar machen konnten, ivar- sen sie uns in Flandern entgegen. Wüst brüllten Tag und> Nacht die schwersten Geschütze, unablässig bellten die kleinen Kanonen, krackxmü barst Mine auf Mine; englische Haufen, ivurden unaufhörlich gegen unsre Helden getneben. Und ivas erreichte der Feind? Zwar gelang es ihm, an- verschiedenen Stellen des flandrisclxm Kampfgeländes unsre. Front einzudrücken, der D u rchbrnch der Front wurde ihn«, verwehrt. Die Werften und Stützpunkte unsrer U-Boote sind» ihm heute noch ebenso verschlossen wie vor einem Jahr?. Gegenüber den wilden Anstrengungen der Engländer verdie nen die heroischen Täten unsrer Flandernkämpfer die Ehr furcht des ganzen Vaterlandes. — Wir haben in Flandern, gesiegt! , Nach der Erkenntnis ihrer Niederlage in Flandern ver suchten die Engländer am 20. November bei Eämbrai den- Durchbruch unsrer Front durch einen großen Ueberraschungs-,, Vorstoß zu erreichen. Wiederum kam es nur Mi einer Ein beulung unsrer Linie, trotzdem ein Heer von Tanks, ge waltige Geschütz- und Truppenmassen das Rüstzeug für dem Angriff waren. Aber auch die Einbeulung der Front wir» unverzüglich wieder ausgebessert, und in sckmrfem dicklichen. Gegenstoß der Anfangserfolg der Engländer in eine schwere Niederlage verwandelt. Unsre wackeren Truppen tragen ihr« Linien weit über die ursprüngliche feindliche Stellung vor. machen über 9000 Engländer zu Gefangenen, vernichten über 100 Tanks, erbeuten eine außerordentlich große Anzahl vom Geschützen und Maschinengelvehren. So bewiesen unsre Truppen den Engländern von neue»», daß auch die schweren Flandernkämpfe nicht imstande waren, deutschen Angriffsgeist und die deutsäre Angriffskrast zu ver mindern. Während noch die Flandernkämpfe tobten, hatten sieg reiche Vorstöße unsrer Streitkräste irn Osten Riga und Ja- kobstadt erobert, und in erfolgreichem Zusammenwirken mit der Kriegsflotte die Inseln Oesel, Dago und Moon genom men. Daraufhin bricht das Verhängnis über die von der Entente verführten Machthaber herein. Das Volk erhebt sich und nimmt durch die Partei der Maximalisten die Zügel in die Hand, gibt Kerenfki und Kornilow den Laufpaß. Ruß land bedarf des Friedens. Diese Erkenntnis dnrchdrckngt Rußlands Heer und Volk. Lenin und Trotzki, die derzeitigen. Häupter der Bewegung, tragen dem Deutschen Reich unb sei nen Verbündeten Waffenstillstaii'd an. Die Mittelmächte handeln anders wie die Entente im Dezember 1916, sie nah men das Anerbieten an, und zwiscstm den gegenseitigen Be vollmächtigten wird zunächst eine zehntägige Waffenruhe vereinbart während die Waffenstillstandsverlmndlungem selbst am 19. Dezember ausgenommen iverüen und bereits am 16. Dezember zum Abschluß des BKstfenstillstandes sich ren. Ist auch Waffenstillstand »och kein Friede so bst-stt doch der Stand der Verhandlungen zwischen Rußland imo> den Mittelmächten Aussicht auf das Zustandekommen eines solchen. Ob auch Rumänien in ihn einbezogen wird, bleibt abzuivaicken: jedenfalls ist auch für die rumänische Front Waffenstillstand zustande gekommen. Noch ein Ententegenosse, der im Dezember 1916 sich mit romanischein Geschrei an der übermütigen Znrückveistmg unseres Friedensangebotes beteiligt hat, b.ckain im JrHr« 1917 die Kraft der Mittelmächte Mi kosten. In 11 Jsonzoschlachlen lxrtte Italien sich vergeblich ge quält, Oesterreich-Ungarn zu besiegen und« Triest zu er- reiclxm. Im -Oktober packten wir im Verein mit unser«'« Verbündeten unsern einstigen treulosen Bundesgenossen am Jsonzo. Wir durchbrechen seine Front, jagen ib» stu stohjen Siegeslauf über den Jsoirzo, de» Tägliameuto und die Li-