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MsdrufferTageblatt Anzeigenpreis, lam aufttegender Preisliste Ar 8. — Zifser-Debühr: LV Rpsg. — Vorgeschrie bene Erscheinungrioge und P atzwünsche werden nach Möglichkeit berücksicimgr — Anzeigen-Annahme di« oormiliag« Iv Uhr Fü, die Richiigkeii de, durch yernru, üdermt,. Fernsprecher: Ami Wilsdruff 206 leiten Anzeigen übern-», men wir keine Bewähr - — Bet Kontur« na» Zwangtoergietch erlischt leder Anspruch «k Nachlaß amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, sowie des Forstrentamts Tharandt. D»« -.WUshrusser Tageblatt' erscheint Werktag» nachm «Uhr Bezug«pr mona» SRM sret Hau», bet Postbestellung RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lü Rv< Alle Pokanftalten, Postboten, unsere AuSiräger u Geschäsisstelle «alle hödtt« G^waU odtt Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend lonnige"Bein'bist»r?w >»n besteh, ietn Anspruch -au Lieserung der Zet- i»ng oder Kürzung he» Bezugspreise« Rücksendung etngesaubler Schrtsiftücke erlolg, nur. wenn Rückpori» besiegt Dos „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadlrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen Nr. 226 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: ^Tageblatt» Wilsdruff-Dresden Poslickeckl Dresden 264» Dienstag, den 27. September 1938 Das letzte Wort des Führers Vie historische Rede im Verliller Sportpalast Die 75-Millionen-Ratiou der Deut schen stand am Montagabend im Banne der großen Bolkskundgebung, die im Berliner Sportpalast stattfand und auf der dcr Führer zur großdeutschen Nation und zur ganzen Welt sprach. Es war eine historische Stunde für Europa und alle Nationen der Erde, als der Führer in klar umrifsenen Worten den deutschen Standpunkt klar- legte und begründete. In einmütiger Geschlossenheit und ruhigem Vertrauen blickt Grotzdcutschland auf seinen Führer, der zu jeder Stunde gewiß sein kann, daß das grotzdcntsche Volk hinter ihm steht in Treue und gehor samer Opferbcreitschaft im Kampf für den Frieden und die Neuordnung Europas, das, frei von den Fesseln der Pariser Vorortvcrträgc, einer glückhaften Ankunft e«t- gcgcngchen soll. Schon in den ersten Vormittagsstunden des Montags harrten Hunderte von Männern und Frauen in der Pots damer Straße der Reichshauptstadl, um in dem historischen Forum der Berliner Bewegung, dem Berliner Sport palast, ihrem Führer in entscheidungsvoller Stunde un mittelbar gegenüber zu sitzen. An dem Anmarschweeg, den Adolf Hitler von der Reichskanzlei zur Stätte der Volks kundgebung nahm, waren große Lautsprecher an gebracht worden, um Hunterttausenden von Deutschen die Rede übertragen zu können. An den Lautsprechern im ganzen großdeutschen Reich aber, und auch im größten Teil des Auslandes, waren die Menschen zusammen- getreten, um die geschichtlichen Worte des Führers der deutschen Nation zu hören. Einfach, aber eindrucksvoll war der Schmuck, den die Versammlungshalle trug. Wie immer, wenn jemals hier der Führer oder einer seiner alten Kampfgefährten sprach, kündeten Spruchbänder den Sinn der Stunde. In Er innerung an das Wort, das Adolf Hitler auf dem Nürn berger Reichsparteitag prägte, konnte man lesen: „Die Su detendeutschen sind weder wehrlos noch verlassen*, und ein zweites Spruchband sagte: „Unser heiliges Land ist Deutschland*. Die Stirnwand hinter dem von Lorbeer büschen umgebenen Rednerpodium war mit weißem Tuch verkleidet, von dessen Hintergrund sich zwei rote Säulen als Träger goldener Hoheitszeichen wirkungsvoll abhoben. Lorbeerbäume umgaben diese beiden weithin leuchtenden Säulen. Als die Dunkelheit hereinbrach, marschierten die Fahnen der Gliederungen der Partei vom Horst-Wessel-Platz zum Sportpalast, durch die Haupt straßen der Innenstadt. Sie wurden von den Hundert tausenden, die die Straßen an diesem Nachmittag säum ten, mit Ehrfurcht gegrüßt. Hunderttausende hatten in zwischen auch an der Anfahrtstraße zwischen Reichskanzlei und Sportpalast Aufstellung genommen. Sie wollten den Führer sehen und seine Rede hören. Der Sportpalast war schon wenige Minuten, nachdem er — drei Stunden vor Beginn der Kundgebung — geöffnet worden war, über füllt, und Zehntausende drängten sich schon in der Pots damer Straße. Je näher die Stunde der Eröffnung der Kundgebung kam, desto belebter wurde Berlin. Die Vier millionenstadt hielt den Atem an. Sie war bereit, ihr ganzes Sein auf den Führer zu konzentrieren. Die Abfahrt des Führers aus der Reichskanzlei Schon Stunden vor Beginn der historischen Kund gebung im Sportpalast bildete der Wilhelmplatz den An ziehungspunkt für viele tausende Männer und Frauen, die auf den Augenblick der Abfahrt des Führers warteten. In dichten Ketten umsäumte die Bevölkerung, kleine Haken kreuzfähnchen in der Hand, die Straßenfronten, an denen ff- und SA.-Formationen den Absperrdienst versahen. Als erster verließ gegen 19.30 Uhr Reichsminister Dr. Goebbels, begleitet von den Heilrufen der Menge, das Propagandaministerium. Kurz vor 20 Uhr starteten dann die Motorradfahrer mit der gelben Flagge. Die Spannung der Menge erreichte ihren Höhepunkt. Alle Blicke richteten sich auf das Portal der Reichskanzlei, aus dem der Wagen des Führers nun mehr jeden Augenblick in die Wilhelmstraße einbiegen mußte. Orkanartige Begeisterung brach los, als dann der Führer, im Wagen stehend und der heilrufenden und fahnenschwingcndcn Menge dankend, zur Leipziger Straße fuhr, um sich zum Sportpalast zu begebe... Ein Orkan des Jubels grüßt den Führer Eine erwartungsvolle Stimmung lag über der Ver sammlung im Sportpalast. Kurz vor 20 Uhr erschien Gene ralfeldmarschall Göring, der von der Menschenmenge sofort erkannt und jubelnd begrüßt wurde. Um 20 Uhr fuhr der Führer und Reichskanzler, um brandet von Heil-Rufen, vor dem Sportpalast vor und schritt die Front der Ehrenkompanie der Leibstandarte „Adolf Hitler- ab. Jubel begleitete den Führer, als er sich in Begleitung von Rudolf Heß, des Gauleiters von Berlin, Reichsminister Dr. Goebbels, und des Reichs führers ff Himmler in den Sportpalast begab. Als die Reichsminister und die Reichsleiter in der Halle erschienen, wurden ihnen stürmische Ovationen dar gebracht, die beim Eintreffen des Generalfeldmarschalls Göring besonders herzliche Formen annahmen. Der Ju bel, der Hermann Göring umbrauste, wurde abgelöst durch den Sprechchor: „Hermann, wir gratulieren dir zur Ge nesung!" Je näher die Zeit gegen acht Uhr vorrückte, um so stärker legten sich eine gewaltige Spannung und eine Stimmung des ungeduldigen Wartens über den men schengefüllten Sportpalast. In diese fiebernde Verhaltenheit und Stille schlugen plötzlich die Takte des Badenweiler Marsches ein. Inner halb des Bruchteiles einer Sekunde war alles aufgesprun gen, ein brodelndes, unbeschreibliches Gewoge entstand, und schon brauste ein einziger Jubelfchrei auf. Der Führer hat die Halle betreten! Gefolgt von seinem Stellvertreter, Reichsminister Rudolf Heß, Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsfüh rer ff Himmler, schritt er durch dieses gewaltige Brausen der erregten Stimmen. In fast endloser Reihe klangen die Sieg-Heil-Rufe auf, als der Führer auf der Ehrentribüne Platz genommen hatte. Fahnen der Sudetendeuifchen Partei Dann kam ein ergreifender unvergeßlicher Augenblick. Zwei Fahnen, in Berlin noch unbekannt, wurden in den Saal getragen: die Fahnen der Sudctendcut- schen Partei, für die gerade in diesen Tagen und Wochen so viele der Besten unserer sudetendeuifchen Volks genossen ihr Leben geopfert haben. Hinter den Fahnen marschierten in einer breiten Kolonne Angehörige des Sudetendeutschen Freikorps durch den Mittelgang in die Halle ein. Schweigend und ergriffen grüßten sie mit erhobener Rechten den Führer. Man merkte es diesen im Kampf und im Leid erprobten jungen Männern an, wie sich in ihrem Innern der Schrei des Jubels und des Dankes für den Führer förmlich losrang. Ihre Fahnen aber wurden auf die Ehrentribüne gebracht, wo sie inmitten der Standarten und Fahnen der Berliner SA. und ff einen Ehrenplatz erhielten. Dr. Goebbels: Aührer befiehl, wir folgen' Dann eröffnete Reichsminister Dr. Goebbels die Volkskundgebung: Der Führer während seiner historischen Rede (W eltb ild-Wa genborL-M.) „Die Volkskundgebung vom 26. September im Berliner Sportpalast, der alten historischen KampfstätH der nationalsozialistischen Bewegung, ist eröffnet. Mein Führer! In einer geschichtlichen Stunde, die Europa in atemloser Spannung hält, sprechen Sie vom Berliner Sportpalast aus zur deutschen Nation und zur ganzen Welt. In dieser schicksalsschweren Stunde ist Ihr Volk einmütig und geschlossen um Sie ver sammelt. Die jubelnde Begeisterung und die harte Ent- fchlosscnhcit, mit der Sic hier im Sportpalast empfangen worden sind, erfüllt in dieser Stunde die ganze deutsch« Nation. LlnabdinOarer Rechtsanspruch Auf Ihr Volk können Sie sich verlassen, genau so, wk» dieses Volk sich auf Sie verläßt. Wie ein Mann steht es geschlossen hinter Ihnen. Keine Bedrohung und kein Druck, sie mögen kommen, woher auch immer, können Sie, das wissen wir, von Ihrem und unserem unabding baren Rechtsanspruch abbringen. In dieser Gesinnung und felsenfesten Ueberzeugungs» kraft ist mit Ihnen das ganze deutsche Volk einig. Ost haben wir es in den großen Stunden der Nation gesagt und gelobt. Jetzt in der Stunde ernstester Entscheidung wiederholen wir es vor Ihnen aus vollem und starkem Herzen: Führer befiehl, wir folgen! Wir grüßen Sie, mein Führer, mit unserem alten Kampfruf: Adolf Hitler Sieg Heil! Der Führer spricht." Nicht einen Satz konnte Dr. Goebbels zu Ende sprechen, ohne daß er mehrmals von begeisterten Zustim mungskundgebungen unterbrochen worden wäre. Das Ge löbnis, das in diesen Kundgebungen der Massen lag, bewies, daß Dr. Goebbels als Dolmetsch der ganze« Nation zum Führer gesprochen hatte. Der Führer spricht Deutsche! Volksgenossen und -genossinnen! Am 22. Februar habe ich vor den deutschen ^eccysiags« abqeordneten mm erstenmal eine grundsätzliche Forderung un abdingbarer Art ausgesprochen Damals hörte mich die ganze Nation, und sie hat mich verstanden! Ein Staatsmann hat dieses Verständnis nicht aufgebracht. Er ist beseitigt und mein Versprechen von damals ist einegelöst! Zum zweitenmal sprach ich dann vor dem Reichsparteitag über diese selbe Forderung. Und wieder hörte diese Forderung die Nation. Heute trete ich nun vor Sie hin und spreche zum erstenmal vor dem Volk selbst so, wie in unserer großen Kampf zeit. und Sie wissen, was das bedeutet! (Stürmische Sieg- Heil-Nufe.) Es darf nie mehr für die Welt ein Zweifel mehr übrig bleiben; Jetzt spricht nicht mehr ein Führer oder ein Mann, jetzt spricht das deutsche Volk! (Tosender Beifall der Massen.) Wenn ich jetzt Sprecher dieses deutschen Volkes bin, dann weiß ich: In dieser Sekunde stimmt Wort für Wort das ganze Millionenvolk in meine Worte ein! Bekräftigt sie und macht sie zu seinem eigenen Schwur! (Die Zehntausende jubeln dem Führer stürmisch zu.) Mögen die anderen Staats männer sich überprüfen, ob das auch bei ihnen der Fall ist! Die Frage, die uns in diesen letzten Monaten und Wochen auf das tiefste bewegt, ist altbekannt: Sie heißt nicht so sehr Tschecho-Slowakei, sie heißt, Herr Benesch! (Pfuirufe.) In diesem Namen vereinigt sich all das, was Millionen Men schen heute bewegt, was sie verzweifeln läßt oder mit einem fanatischen Entschluß erfüllt. Die Ziele der kbMM MkenmMK Warum aber konnte diese Frage zu solcher Bedeutung em porsteigen? Ich will Ihnen, meine Volksgenossen, ganz kurz noch einmal Wesen und Ziele der deutschen Außen politik wiederholen. Die deutsche Außenpolitik ist zum Unterschied der vielen demokratischen Staaten weltanschaulich fest gelegt und bedingt. Die Weltanschauung dieses neuen Reiches ist ausgerichtet aus Erhaltung und Daseinssicherung unseres deut schen Volkes. Wir haben kein Interesse, andere Völker zu unterdrücken. Wir wollen nach unserer Faron selig werden; die anderen sollen es nach der ihren! Diese in unserer Weltanschauung rassisch bedingte Auffassung führt zu einer Begrenzung unserer Außenpolitik. Das heißt, unsere außenpolitischen Ziele sind keine unbeschränkten, sie sind nicht vom Zufall bestimmt, sondern festgelegt in dem Entschluß, allein dem deutschen Volk zu dienen, es aus dieser Welt zu erhalten und sein Dasein zu sichern. Wie ist nun heute die Lage? Sie wissen, daß man einst unter dem Motto „Selbstbestimmungsrecht der Völ ker" auch das deutsche Volk mit einem Glauben an überstaat liche Hilfe erfüllte und es damit auf die Anwendung seiner eigenen Kraft bis zum allerletzten verzichten ließ. Sie wißen, daß dieses Vertrauen von damals auf das schmählichste hmter» (Fortsetzung in der Beilage.)