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Dienstag. Nr 51 Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. s. Juli 1850. . , . ... < , DicseS Blatt erscheint - Inserate allwArt WWWetßerts-Zeiülm.-UM »cn zu beziehen ist. » Zeitung angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. An die Leser. Verhältnisse, deren nähere Auseinandersetzung die geehrten Leser schwerlich interessiren würde, haben mich veranlaßt, die seichet von mir geführte Redaction der Weiß.-Ztg. nach freundschaftlicher Uebereinkunft mit dem Herrn Verleger am heutigen Tage niederjulege». Ich scheide damit auö einem Kreise, der mir lieb und wcrth geworden, mit welchem eine mehrjährige literarische Thätigkeit in guten und bösen Tage« mich eng verbunden hatte. Vielfache Beweise ehrenden Vertrauens und persönlicher Zuneigung find mir während jener Zeit von den verschiedenste« Seiten zu Theil geworden, und haben mich frohen MutheS die Bitterkeiten und Anfechtungen ertragen lassen, welche von einer journalistischen Thätigkeit namentlich in der Gegenwart unzertrennlich sind. ES ist mir Bedürfntß, für jenes Vertrauen, für jene Zuneigung hier beim Ab schiede den wärmsten und innigsten Dank auSzusprechen, und daran die Bitte um Bewahrung eines freundlichen Andenken- auch für die Zukunft zu knüpfen. Dresden, so. Juni 1850. »r. Julius Schladebach. Mit der heutigen ersten Nummer des neuen Quartals übernehme ich, nachdem Herr Or. I. Schladebach auf meinen Wunsch die Redaction niedergelegt, die fernere Führung und Redaction der Weißeritz-Zeitung. Mehrere anelckannt tüchtige Korrespondenten werden mich in dem Streben unterstützen, stets die neuesten und interessantesten Begebenbeiten und Mittheilungen aus unserm engern Vaterlande sowohl, wie die übrigen politischen Ereignisse den Lesern der Wttyeritz- Zeitung vorzuführen. Nicht minder werde ich Sorge tragen, fernerhin leitende politische und nichtpolitische, gemeinnützige, landwirthschaftliche, belehrende und unterhaltende Artikel in mannigfacher Abwechselung zu geben. Ich empfehle das Blatt hiermit dem ferneren Wohlwollen seiner geehrten Leser auf das Angelegentlichste. , - - Dippoldiswalde, den 1. Juli 1850. Carl Jehne. Ans dem Vaterlande. Dresden, 28. Juni. An tue Volksschullehrer deS hie- sigen KceiSbirecUonSbezirkS ist jüngst vnrch die betreffenden Ephoren in Folge mehrfach geschehener Anzeige ein Kreis- directiouSerlaß ziemlich ernsten Inhalts ergangen. ES werden darin mancherlei Beschuldigungen wegen unmora lischen Verhaltens und ungenügender Erfüllung ihrer Berufs, pflicht gegen die Lehrer erhoben, namentlich aber wird ihnen schuld gegeben, baß sie „Sympathien für die sogenannten Freien Gemeinden, welche sich hier und da zu bilden schei nen, und die dabei die Religion zum Deckinantel politischer Zwecke .wählen", an den Tag gelegt hätten; eS wird dabei darauf hingewiescn, wie sehr die Lebrer dadurch ihre Würde als evangelische Volksschullehrer in Frage stellten. Zugleich ergeht an die Ephoren die Anweisung, derartige Erschei nungen mit Sorgfalt und Strenge zu überwachen und die Lehrer zu bedeuten, daß sich die Behörde verpflichtet fühlen müsse, gegen diejenigen Lehrer, welche sich in der einen oder andern Beziehung etwas zu Schulden kommen lassen, mit unnachsichtlicher Strenge zu verfahren. Ob eine gleiche Ver mahnung auch in den andern KreiödirectionSbezirken rück- sichtlich der Lehrer nöthig erachtet worben ist, ist nicht bekannt. — Laut RechenschaftS'BerichiS hat der PensionS. verein sächsischer Advocaren jetzt einen Vermögens stand von 11,403 Thlr., welcher aus 9987 Thlr. Stamm, capital und Reservefonds und 1416 Thlr. Special-FondS, d. h. Überschüssen von den nach dem Statut ausgesetzten PensionS-Quoten, gebildet wird. An drei Wittwen sind nach sieben Einheiten auf baö Jahr 1848 an Pensionen 210 Thlr. gewährt worden. Lauenstein, den 27. Juni. Diesen Mittag ein Viertel 2 Uhr wurden wir von einem starken Gewitter heimgesuchr. Einer der ersten Blitzstrahlen schlug in eine per vor dem Oberihore befindlichen Scheunen, zündete, und in kurze» Zeit stand dieselbe in vollen Flammen. Eine daneben stehend« Scheune wurde gleichfalls ein Raub der Flammen. Zwei Kühe, die mir einem Fuder Heu in erstere Scheune ein gefahren waren, sind mit verbrannt; wahrscheinlich hat sie der Wetterstrahl gleich anfänglich erschlagen! Der mit bei» Einfahren deS HeueS beschäftigt gewesene Sohn deS Besitzers der Scheune, der in dem Augenblicke deS Ein schlagens mir dem Abspannen der Kühe beschäftigt wap, wurde vom Blitz betäubt und gelähmt vom dannen getragen, ist jedoch außer weiterer Gefahr. Der Wind, der anfäng- lich daS Feuer nach der Stabt zu trieb, drehte sich, em wahres großes Glück für unfern Ort, der sonst leicht in einen Aschenhausen hätte verwandelt werden können, da die meisten Häuser hierorts mit Schindeln gedeckt sind. Auch im Dorse Löwcnhayn, eine halbe Stunde von unS, schlug der Blitz fast zu derselben Zeit in eine Scheune ein und legte sie in Äsche. Anderweit« Verheerungen sind in unserer nächsten Umgebung nicht vorgekommen, trotzdem daS Wasser einem Wolkenbruch ähnlich niederstürzte. Im Dorfe Scheller hau, wo die Weißeritz entspringt, war dieselbe so angr- schwollen, daß die Brücken das Wasser kaum zu schlucken vermochten. — Nach einer anderweiten Mittheilung über dies Gewitter, die unS aus Altenberg zugeht, ist der durch den Blitz Betäubte der Fleischermeister Schmidt in Lau en stein, Stiefsohn deS Herrn HauSdökfer, Besitzers der abge brannten Scheune. Die in Löwen Hayn durch den Blitz entzündete und mit allen darin befindlichen Borräthen ein« geäscherte Scheune gehörte dem Vorwerks-Besitzer Herrn Bütrner zu Altenberg. Pjllnfh bei Dresden, 28. Juni. Gestern in der zweiten Nachmittagsstunde entlud sich zwischen hier und Schönfeld