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S-. F Vesper in -er Sophienlurche. Dresden, Sonnabend, den lO.December 1898, nachin.2 Uhr. 1. Hrgelvorspiek. 2. „Aas Kommen des Erlösers", Cantate für Chor, Baß- Solo und Orgel (zum I. Mal), von H. Pfannschmidt, Organist an der Dreifaltigkeitskirche in Berlin. (Das Baß-Solo hat Herr Arno Reichert übernommen.) n) Chor: Dunkel lag auf Bethle'ms Flur, Wie ein Schleier schwer und dicht, Keines Sternes Helle Spur Mit des Trostes süßem Licht; Dunkel auf dem Erdenball Lag, verdüsternd Gottes Huld Seit dem ersten Sündenfall, Ungesühnte Schmach und Schuld. b) Arie für Baß: Ach, daß die Hilfe aus Zion käme, Dahin unser Auge mit Sehnen blickt, Daß Gottes Gnade doch von uns nähme Die Last der Sünde, die uns drückt. «) Chor: Siehe da, ein himmlisch Licht flammet auf in Bethlehem, Das die Finsterniß durchbricht, wie ein leuchtend Diadem. Und geboren wird der Held Als ein armer Erdengast, Der von der verlornen Welt Auf sich nimmt die Sündenlast. Nacht und Dunkel sind dahin Für ein Herz, das Jesus liebt Und mit gläubig stillem Sinn Seiner Gnade sich ergiebt! (zu gleicher Zeit die obere Stimme). Es ist ein Ros' entsprungen Ans einer Wurzel zart, Wie uns die Alten sungen, Von Jesse kam die Art. Und hat ein Blümlein bracht Mitten im kalten Winter, Wohl zu der halben Nacht! 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 27, 1. Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt! Bald wird das Heil der Sünder der wunderstarke Held, den Gott ans Gnad' allein der Welt zum Licht und Leben versprochen hat zu geben, bei allen kehren ein. Vorlesung. 4. I!vnvckivtn8 von Franz Tuma (1704—1774), gesungen von Herrn Arno Reichert. Lsnockiotus, yui vonit in nomine Domini. (Gebenedeiet sei, der da kommt, im Namen des Herrn.) 5. Weihriachlslicd für dreistimmigen Chor (Sopran, Alt und Tenor) und Orgel (op. 108, z. 1.- M.) von Oskar Wermann. Ein Kindlein zart, göttlicher Art, der Jungfrau Sohn ist uns geboren heute: Wahr'r Mensch und Gott, hilft uns aus Noth, deß haben wir Trost, wir armseligen Leute. Wär' dies Kindlein uns allgemein zu Trost und Gut nicht heut' ein Mensch geboren, so wären wir todt, in Sünde blutroth, müßten ewig, ohn' Ende sein verloren. Aber dies Heil kommt uns zu Theil, drum sollen wir fröhlich und von Herzen singen: Halleluja! Christ, unser Trost, macht uns vor Freude springen.