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VoiAtlärrdifcker Anzeiger. ^o. 46. Plauen, Sonnabmds den L6»Novbr. 1833. Vaterländisches. Don Seiten der h. Regierung -ist bekannt gemacht worden, daß die diesjährigen Maga» zinlicfcrungen auch im Gelde entrichtet wer den können und zwarfür drnSchfl. Korn mit 2 Thl. und Hafer 1 Thl. 8 Gr. — Am 9. No», brachten die Studirenden zu Leipzig bei Wo Fackeln und 2 Musikehörewdem Svp. v. Großmann, als an besten Geburts tage, eine Äbendmusik, wobei sie ihm zu gleich einen, in einem lebenden Lorbrerkranze stehenden Ehrenbrchcr mit der Inschrift: „Dem Sprecher für Wahrheit und Recht die Studirenden Leipzigs," und von einem Erchenkranzc umgeben, nebst einen, Festge dichte, überreichten. Hierauf brachten sie auch noch dem Domherrn und Prof. 0. Klien, dem Reg. Komm, vonLangenn, dem da maligen Rektor Prof. Brandes und dem Univ. Richter Hofe. 0. Aültng Ständchen und Lebehoch. Sammtliche der Gefeierten sprachen sich den jungen Männern nicht nur dankend, sondern auch belobend über bisheri ges sittliches und gesetzliches Verhalten auS. Wahrscheinlich hat eben dieses Ruhmes we gen die Universität sehr bedeutenden Zufluß von Studirenden, besonders auch aus dem Auslände. — Die Kirchfahrt Audi gast bei Pegau feierte am 18 Lkt. das 25jährigc .Amtsjubiläum ihres Schullehrers, I. M. Poßner, und überreichte ihm aus Dankbar keit für seine Verdienste um ihre Kinder eine goldene Taschenuhr, einen dergl. Siegelring und noch mancherlei andere Geschenke. (Ehre für Beide!) — Im Dorfe Beicha bei Döbeln brach am 4. Nov. Abend 7 Uhr Feuer auS, welches durch heftigen Sturmwind so schnell derbreitet wurde, daß nicht nur mehre Bauer- guter, sondern auch Kirche und Schule niedcr- brannten. In dem Hause j wo das Feuer ausgebrochen war, fanden eia Pferdejunge, 4 Pferde, 17 Stüch Rindvieh und 6 Schweine den Flammentod. — Siner Wunderdoktorin, Schuuia nn, eine Bauerfrau zu Soms dorf bei Dresden Haden wir biicher nicht er wähnt, weil wir glaubten, daß ihrcWunder- kuren durch bloßes Streichen und Beten im abnehmenden Monde bald ihre Endschaft er reichen würden; allein dem ist nicht so, son dern der Anlauf von Hülfesuchenden ward vielmehr immer stärker, und es erschienen oft an einem Tage Hunderte derselben, Viele in glänzenden Eguipagen, bei ihr, so daß die Regierung, die wahrscheinlich auch hier der Freiheit durch kein Verbot entgegentreten wollte, sich genöthigt sah, wenigstens den zu großen Andrang postceilich zu regeln und der Magnetisirerin Aerzte als Beobachter an die Seite zu stellen. Jndeß wird von mehren Seiten versichert, daß sie doch Dielen, be sonders an rheumat. und gicht. Uebeln Lei denden geholfen habe, und selbst Aerzte haben Pazienten zu ihr geschickt. — In Leipzig ist man einer starren Diebesbande, die seit lang ihr Unwesen getrieben hat, unvermuthet auf die Spur gekommen, und viele Mitglie der derselben sind verhaftet worden. — Ein Bauer, welcher Holz nach Leipzig gebracht hatte, ist auf dem Rückwege an der Gränze nicht nur einiges Eingckauften und einer Sum me von 14 Thl. beraubt, sondern auch mit Hämmern todtgeschlagen worden, worauf die Mörder den Leichnam, in einen alten