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Wochenblatt ^ennssti ectien -r ri, Ito. iS sL kL für Pulsnitz Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzuoeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum t2 Z. kokalpr. zo - Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Rnnoncen-Lrpeditionen nehmen Inserate entgegen. Ls und Umgegend Anrts-Blatt des stönigl. ilmtsgepirbtr und der Stadtratker vu pulrnils kelegpamm-llörcsse: Aocssenblalt pulsnit; Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags, blatt u. Hnmor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. Sv Z., vierteljährlich P25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen unter Nr. 8SV2 z.2S. Amtsblatt für Len vegrk des NSniql. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-V, ung, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswald«, Ghsrn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, ichtenberg, Ulein-Dittmannsdorf Druck NN» verlnq von L. e. Förster'» Erben (Inh.: I. rv. Mohr.) Expedition: pnlsnitz, Bismarckplatz Nr. 2SS. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. Ar. 129. Sonnabend, den 28. Aktobcr NWS 57. Jahrgang. wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Kreitag und Sonnabend, den 3. und 4. November 1905 bei Ler unterzeichneten Behörde nur dringliche Geschäfte erledigt. Pulsn i-tz , am 27. Oktober 1905. K önigkiches Amtsgericht. " Bekanntmachung, betreffend die Koutrollversammlungcn der Mannschaften des Beurlaubteustandes. Die diesjährigen Herbst-Kontrollversammlungen finden wie folgt statt: Donnerstag, den <). November, vorm. »/. 10 und »/i 11 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus, und - b/4 2 Uhr in Grossröhrsdorf, Mittelgasthsf. Zur.Herbst-Kontrollveesammlung haben sich sämtliche Dispositionsurlauber und Reservisten, sowie die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mann schaften und Lie noch im Militärverhältnis stehenden Halb- und zeitig Ganzinvaliden der Jahrgänge 1898 Lis mit 1905 zu gestellen. Die Einberufung zu den Kontroll-Versammlungen erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Dies geschieht, in dem in jeder Ortschaft seitens des Gemeindevorstandes in ortsüblicher Weise be kannt gemacht wird, zu welcher Kontrollversammlung die betreffenden Mannschasten zu erscheinen haben. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird mit Arrest bestraft. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß Unteroffiziere und Mannschasten des Beurlaubtenstandes, welche wegen Felddienstunfähigkeit oder häus licher und gewerblicher Verhältnisse hinter die Reserve, Landwehr 1. und 2. Aufgebots zurückgestellt siüd, und zwar, solange sie der Reserve angehören, an den Früh jahrs- und.Herbstkontrollversammlungen und solange sie der Landwehr 1. Aufgebots angehören, an den Frühjahrskontrollversammlungen wie die übrigen Mann schaften ihrer Jahresklasse teilzunehmen haben. Kamenz, im Oktober 1905. Neueste Ereignisse. In Plauen hat ein Teil der Fabrikanten den Tarif lohn anerkannt. In Gera wurden alle Weber ausgesperrt. Eine Inbetriebsetzung der Webereien am 6. Novem- vember ist nicht absehbar. Hauptmann v. Wangenheim hatte in Deutsch-Ost afrika eine Reihe schwerer Gefechte. Das Be zirksamt Morojoro nahm den einflußreichen Zauberer Mbago fest. Nach einer Meldung der „Köln Ztg." hat der Sultan das Gesuch des Botschafters um eine Kollektiv-Audienz wegen der internationalen Finanzkontrolle für Makedonien abschlägig be- schieden. Die Situation in Rußland wird immer gefahr drohender. Der Generalstreik soll heute in allen großen Städten beginnen. Line Bekannt machung des Generals Trepow in Petersburg kündigt den schärfsten Gebrauch der Waffen gegen Unruhestifter an. Die amtliche Mitteilung von einer großen Feuers brunst in Warschau wird von der „Ostdeutschen Zeitung dahin erweitert, daß, von Aufrührern angelegt, ein ganzer Stadtteil in Flammen steht. In Paris verlautet, daß Frankreich und Spanien ein festes Vertragsverhältnis eingehen werden. Die Thronrede, «it welcher Se. Majestät der König vorgestern den 31. ordent lichen Landtaa eröffnete ist in mancher Beziehung bemerkenS. wert. Aus ihr ist ersichtlich, daß den Landtag zunächst große gesetzgeberisch« Aufgaben nicht beschäftigen werden. Erst später wird der sehr wichtig« Entwurf eines Wassergesetzes zur Vor- läge gelangen. Diel bemerkt werden wird der ernste Hin. des Königs auf die Neichsfinanzreform Aus den diesbezüglichen Bemerkungen Sr. Majestät ist zu ersehen, daß die Einzelstaaten im eigenen sowohl wie im Interesse deS Reichs aus eine baldige Regelung der finanziellen Ver hältnisse des Reichs dringen müssen. Ganz besondere Be friedigung wird die Feststellung erwecken, daß die wirtschaft lichen Verhältnisse des Landes sich in aufsteigender Richtung bewegen. Diese Feststellung besitzt um so größeren Wert, als die Angaben in der Thronrede selbstverständlich auf den denkbar sichersten Informationen beruhen. Nicht ohne Inte resse ist es auch, daß der König die in Chemnitz geäußerte Meinung, die neuen Handelsverträge würden sich auch für Königliches Wekösarnt. die sächsische Volkswirtschaft nutzbringend erweisen, in der Thronrede abermals zum Ausdruck bringt. Die- Einschaltung: .trotz mancher Befürchtungen beteiligter Kreise" läßt erkennen, daß Se. Majestät den Vorwurf von gewisser Seite, der König sei von seinen Räten vor seiner Chemnitzer Rede nicht richtig orientiert worden, als ungehörig zürückweist. Damit wird den sächsischen Staatsmännern, die seiner Zeit öffentlich bezichtigt wurden, den Monarchen im einseitig agrarischen Interesse beraten zu haben, das allerhöchste Vertrauen in nicht mihzuverstehender Weise zum Ausdruck gebracht. Die herzliche Ärt, mit welcher Se. Majestät von den begeisterten patriotischen Kundgebungen spricht, deren Mittelpunkt der König bei seinen Besuchen der verschiedenen Landesteile war, läßt erkennen, daß den Monarch die Liebe des Volkes mit rückhaltlosem Vertrauen erwidert. Wo Fürst und Volk so fest vereint zusammenstehen, wie in Sachsen, muß eS vorwärts gehen auf allen Gebieten. AuS der, de- Thronrede beigegebenen übersichtlichen Mit- teüung zur Eröffnung des 31. ordentlichen Landtags ist zu erwähnen: Von der Ermächtigung der Stände, aus dem zur Ge währung von Darlehen an gewerbliche Genossenschaften bestimm ten Betrage den Gewerbekammern Mittel zur Verfügung zu stellen, damit Handwerkergenossenschaften ins Leben gerufen würden, hat die Staatsregierung Gebrauch gemacht, und es sind an einzelne, neugegründete Handwerkergenossenschaften Darlehne zu billigem Zinsfüße gewährt worden. Weiter hat die Regierung die Aufklärung über das Ge nossenschaftswesen in Handwerkerkreisen nach Möglichkeit zu verbreiten gesucht. Die gewünschten Nachweise darüber, wie sich die in Sachsen angekauften Remontepferde im Militärdienste bewährt haben und in welchem WertsverhältniS sie bezüglich ihrer Gebrauchstüchtigkeit zu den auswärts gekauften Remonten stehen, werden demnächst zur Vorlage gebracht werden. Dem gefaßte« ständischen Beschlusse, die Staatsregierung zu ersuchen: 1. eine Verminderung der Oberförstereien auf neun in Erwägung zu ziehen, inzwischen aber bei eintretenden Vakanzen auf die Verminderung Rücksicht zu nehmen, 2. für die nächste Etatpcriode eine Neuregelung der Be soldungen der im Staatsfo-stdienste angestellten Be amten in Erwägung zu ziehen, ist insoweit nachgekommen worden, als vom 1. Dezember dieses Jahres an die Oberforstmeisterei Moritzburg eingezogen und mit der Oberforstmeisterei Dresden vereinigt werden soll, und eine Neuregelung der Besoldungen der im Staatsforst dienste angestellten Beamten im Staatshaushalts-Etat für die Finanzperiode 1906/07 vorgesehen worden ist. WaS die Ausführung oer Eisenbahnbauten anlangt, so sind im Laufe der Finanzperiode 1904/05 die Neubaulinien Bahnhof Eibenstock-Stadt Eibenstock und Bergießhübel-Gott- leuba sowie die Reststrecke Lengenfeld-Weißensand der neuen Eisenbahnlinie Lengenfeld-Mylau-Göltzschtalbrücke fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Während des nächsten JahreS wird von der Neubau» linie Weißenberg-Radibor die Neststrecke Baruth-Radibor voll endet werden; weiter werden in dieser Zeit die Linien Froh burg-Kohren, Thum-Geyer, Königswalde-Annaberg und Co pitz-Herrenleithe, sowie die elektrische Straßenbahn Dresden (Cotta)-Cossebaude fertiggestellt werden. Auch wird im nächsten Jahre die elektrische Straßenbahn Dresden Plauen- Deuben bis Hainsberg fortgesetzt und samt der elektrischen Güterzuführungsanlagen in Deuben in Betrieb genommen werden. Die speziellen Vorarbeiten sind fortgesetzt worden für die Linien Siebenbrunn-Markneukirchen und Bühlau-Dürr» röhrsdorf, die voraussichtlich im Jahre 1907 dem Betriebe übergeben werden, sowie für die Linie Wilsdruff-Gadewitz, bei welcher der erteilten Zusage gemäß mehrere Varianten bearbetet worden sind. Die Erörterungen hierüber sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen Weiter sind für ein Industriegleis vom Bahnhof Crim mitschau nach Schweinsburg mit den zugehörigen Ladestellen spezielle Vorarbeiten eingeleitet worden. Für die Linie Thum-Meinersdorf werden die speziellen Vorarbeiten im nächsten Jahre begonnen werden. Ewholrmg rmd Weihe der neuen Kirchenglocken in Pulsnitz am 36. Oktober 1905. Was Kirchenglocken für das Leben des Einzelnen, wie der Gesamtheit bedeuten, sagt Schillers unsterbliches Lied von der Glocke. So war denn auch der 26. Oktober für unsere Parochie em Tag von hoher Bedeutung; die Feier eine würdevolle und allgemeine, wie wohl kaum nur annähernd bei anderen Festen. Am Festtag Vormittag regten sich geschäftige Hände, welche die Straßen, die vom Zug berührt wurden, mit Fichten besetzten. Diese und die fast Haus für Haus wehenden Fahnen gaben der Stadt ein festliches Gepräge. Auf dem Marktplatze waren zu beiden Setten des Denkmals unseres großen Rietschels mit Tannenreis geschmückte Podiums für die Herren Festredner und die Sängerschar errichtet. Von 12 Uhr ab versammelten sich die überaus zahlreichen Festteilnehmer aus der Stadt und aus den eingepfarrten Orlschasten. Unter den Ehrengästen bemerkten wir als Ver treter der Collatur Herrn Baron v. Helldorff und Frau Generalin v. Kirchbach, Exzellenz; die Herren Geistlichen, Pfarrer Horn-Weinböhla (1873—1876 in Pulsnitz Diakonus), Ditt- rich-Hauswalde, Herting-Großröhrsdorf, Polster-Oberlichtenau, Liske-Bischheim, Schreiber» Gersdorf, Jentsch-Kamenz; als Vertreter der Königlichen Kreishauptmannschaft Bautzen als Konsistorialbehörde Herrn Oberkirchenrat Meier; Herrn Schul-