Volltext Seite (XML)
Rabenauer Anselger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für HmM, SeiferMes, Klein- u. EeoPlsu Inserate kosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Pf., sür aus- . wärtlge Inserenten 1b Ps. Reklamen 1 20 Ps. Annahme von An- zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 97. s--«sp*-ch--- ««t D-ub-« 2120 Dienstag, den 19. Augnst 1913. s-r»spr-ch«r: «mt »-«»-« 2120 26. Jahrgang. sollen und wollen auch wir in unserer Stadt nicht zurückstehen. spende für die Missionen beläuft sich in Sachsen gegen- — Kleine Notizen. — Beim Spielen mit einem Arbeitsstätte weg verhaftet wurde der Lehrling des Maler- Leben ein Ende gemacht. Zuge gewesene Ernte Hal eine jähe Unterbrechung erfahren. Der Roggen ist größtenteils in Sicherheit gebracht, vom Hafer ist viel abgemäht, der noch anstehende sieht aus wie nieder- frau seine beiden im Aller von 3 Jahren und 7 Wochen stehenden Knaben und stellte sich dann selbst der Polizei. — Im Hause Horstweg 25 in Charlottenburg hat der Hauswirt Hilscher seinen Mieter, den Kutscher Koza, Vater von 8 Kindern erschossen, weil er rücken wollte. Der Haus wirt wurde verhaftet. Er will in Notwehr gehandelt haben. — Der Lehrer Ernst Niederhoff ist auf seiner Ferienreise in Wan in Armenien verschieden. Der Verstorbene, früher Leh rer in Marbach bei Chemnitz, war zuletzt als Lehrer an der den Namen des Kaufmanns Richard Georg Renger in Dip poldiswalde eingetragene Grundstück soll am 8. Oktober 1913 an Gerichtsstelle daselbst im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Der Täter des Ueberfalls auf den Markthelfer Ficker aus Zwickau ist von der Kriminalpolizei verhaftet worden. Es handelt sich um den zwanzigjährigen Bergarbeiter Ernst Richter aus Kirchberg, der bereits zugegeben hat, den Ueber- fall, der mit einem tödlichen Ausgang endete, ausgeführt zu haben; töten habe er Ficker jedoch nicht wollen. — Von einem tragischen Geschick wurde die Familie des Weinhändlers Domsch in Neustadt i. Sa. ereilt. Plötzlich langte die Kunde dort an, daß deren Sohn, der Assessor Dr. Willi Domsch, der erst kürzlich seine Examina mit Auszeichnung bestanden hatte, sich in der Elbe bei Dresden, wahrscheinlich in einem Anfalle von Geistesstörung, ertränkt hat. Dr. Domsch war auf der Fahrt nach Crimmitschau begriffen, wo er seine Verlobung mit der Tochter eines angesehenen Fabrikanten feiern wollte. Die Leiche wird nach Neustadt übcrgesührt werden. — Die Strumpffabrik von Schiele in Chemnitz hat 77,5 Ar groß und auf 75 821,40 Mk. geschätzt einschließlich 17181,40 Mk. Wert der zum Grundstücke gehörigen Ma schinen und des sonstigen Zubehörs. Im Grundstück befindet sich eine guteingerichtete Brotbäckerei; dasselbe führt den Na men „Stadtmühle Dippoldiswalde". — In der Chem. Allg. Zeitung hat Dr. Straumer drei Aufsätze über die Hebung des heimischen Flachsbaues ver öffentlicht, in denen er darlegt, daß alljährlich fast 100 000 Mark sür Flachs an das Ausland bezahlt werden. Der aus ländische Flachsbau gehe zurück und das erhöhe den Preis des Flachses. Der einheimische Anbau wolle nicht vorwärts kommen, obwohl sich Boden und Klima in vielen Teilen Deutschlands sehr gut dazu eigneten. Die Landwirtschaft müsse sich überzeugen, daß der Flachsbau lohnend sei. Ec könne unter anderem einen Ersatz dafür bieten, wenn infolge gewisser Verschiebungen der Zuckerrübenbau zurückgehen müsse. Die deutsche Landwirtschaft habe bewiesen, daß sie fähig sei, im Gefolge haben würde, und ersuchte ihn dringend, seiner Regierung von einem derartigen Schlitte abzuraten. Zu gleicher Zeit erhielt der russische Gesandte Nekljudow in Sofia telegraphisch die Anweisung, bei der bulgarischen Negierung dahin vorstellig zu werden, daß alle Mißhandlungen türkischer Untertanen und Soldaten zu unterbleiben hätten. Außerdem teilte Turchan Pascha Sansonow mit, daß sich die Pforte durch die Bitten der am rechten Ufer der Maritza wohnenden mohammedanischen Bevölkerung veranlaßt gesehen habe, eine Überschreitung des Flußes durch ihre Truppen vorzubereiten, da die Mohammedaner der unter bulgarische Oberhoheit ge langten Gebiete keinesfalls Bulgaren werden wollen und die Hilfe der Pforte verlangen. Der russische Minister des Aeußeren begnügte sich damit, diese Erklärung zur Kenntnis zu nehmen. In russischen diplomatischen Kreisen nimmt man diese Erklä rung nicht ernst, da man nicht glaubt, daß die Türkei ihre Drohung auszuführen beabsichtigt. Sasonow und Kokowzow haben bereits ihre Neisedisposilioncn getroffen und werden in Kürze in die Ferien gehen. -- Die aus dem Venediger Mordprozeß bekannte Gräfin TarnowSka ist im Schnellzuge zwischen Petersburg und Kiew erhängt aufgefunden worden. Man weiß noch nicht, ob Mord oder Selbstmord vorliegt; die Untersuchung ist eingeleitet- ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven betragen 275 000 Mark. Es wird ein außergerichtlicher Vergleich auf der Basis von 30 Prozent angestrebt. — Die Schwindler, die in Berlin die Dresdner Bank um 30 900 Mk. betrogen haben, wurden ermittelt und festgenommen. — Einen neuen Fall von Erschießung eines deutschen Fremdenlegionärs meldet der „Berl. Lokalanz." DaS Blatt läßt sich aus Hagen in Westfalen melden: Von ihrem 19jähr. Sohn Max, der seit dem 14. Juni verschwunden ist, hat eine in Mengenberg, Kreis Solingen, wohnende Familie Simon folgenden Brief erhalten: Sidi bei Abbes (Algier) 6.8. Liebe Eltern! Ich bitte um Verzeihung sür den Schritt, den ich getan habe. Ich bin viermal hintereinander aus der Frem denlegion — denn darin befand ich mich — geflohen. Mor gen früh um 7,30 Uhr werde ich die Augen für immer schließen, wenn nicht meine Reklamation frühzeitig angekommen ist. Ich bin zum Tode durch standrechtliche Erschießung durch meine eigenen Landsleute verurteilt. Mit dem letzten traurigen Gruß Euer undankbarer Sohn Max. — Die Heimaisbehörde hat diesen Brise an das Auswärtige Amt in Berlin gesandt. — Man wird abwarten müssen, ehe man Stellung nimmt. — Am Sonntag fand in Köln eine von etwa 40 ehe maligen Fremdenlegionären veranstaltete Versammlung statt. Man beschloß, im nächsten Monat große Kundgebungen gegen den Eintritt in die Fremdenlegion zu veranstalten. Zu weiteren Versammlungen sollen namentlich alle militärpflichtigen jungen Leute eingeladen werden, um sie vor dem Eintritt in die Fremdenlegion zu warnen. — Sonntag nachmittag hat in Wien ein Osfiziersbursche seinen Hauptmann Effenkolz durch einen Schuß in den Kopf schwer verletzt, durch einen zweiten Schuß eine bei dem Haupt mann weilende Dame gelötet und einen zu Hilfeeilenden Zug führer durch einen Schuß verletzt. Sodann stürzte er sich auf die Straße, wo er schwerverletzt liegen blieb. - In der böhmischen Stadt Laun sind große Unter schlagungen vorgekommen. Eine Revision der städtischen Spar kasse hat einen Fehlbetrag von 750000 Kronen ergeben. — Obwohl es am Sonntag in Strömen regnete, hatten es sich tausende und abertausende nicht verdrießen lassen, die von der sozialdemokratischen Parteileitung angesetzlen Trauer- fciern für August Bebel in Berlin zu besuchen. Alle großen Brauereien Berlins und zahlreiche andere Versammlungssäle dienten der sozialdemokratischen Pietät. Auf vielen Bühnen sah man von Lorbeer umrahmt die Büste des verstorbenen Parteiführers. Auf roten Bannern an den Wänden verkün deten riesige goldene Lettern die Marksteine auf Bebels Lebens weg. In langen Reihen saßen Kopf an Kopf Frauen und Männer, dem schlichten wirkungsvollen Trauerakte beizuwohnen. Berufene Redner der Parteileitung unter anderen auch die Reichstagsabgeordncten Dr. Südckum und Wurm, priesen die großen Verdienste des Heimgegangenen und seinen Ruhm als Volksmann und als Vater der großen deutschen Arbeiter familie. Die Chöre der Arbeitervereine leiteten die Feier ein und schloßen sie. — Der Botschafter der Pforte in Petersburg Turchan Pascha hat der russischen Negierung zwei offizielle Erklärungen seiner Negierung über das Verhalten Bulgarien gegenüber abgegeben. Zuerst teilte er, wie der „Matin" meldet, mit, daß die Pforte an Bulgarien den Krieg erklären werde, wenn gewalzt und vom Weizen steht noch viel auf dem Halme. Für Kartoffeln, auch Kraut und Rüben, kam die Feuchtigkeit sehr ...... erwünscht. Der Regen dauert noch an u. bei den Gewässern deutschen Realschule in Aleppo in Syrien. ist ein weiteres Steigen zu beobachten. Das Hochwasser von! — Der bei einer Leipziger Großbank angestellte 1897 scheint sich wiederholen zu wollen. 25jährige Korrespondent Rudolf Kerke versuchte, durch ein — Der anhaltende Regen hatte im Gebiete der gefälschtes Chiffcetelegramm, das er durch einen Helfershelfer Weiße ritz ein erhebliches Ansteigen dieses Flusses zur Folge, von New York absenden ließ, seine Bank zur Auszahlung Eine gewaltige Flut wälzt sich der Elbe zu, die ost auch von 40 000 Mk. zu veranlassen. Da das Telegramm jedoch Bretter, Stämme und dergleichen mit fortsührt. Wie aus dem einen kleinen Formfehler auswies, schöpfte die Bank Verdacht Oberläufe der Weißeritz gemeldet wird, ist ein weiteres Steigen und benachrichtigte die Kriminalpolizei, die den Betrüger vcr- noch zu erwarten. — Im Laufe des Sonntags stieg der Elb- haftete, als er das Geld bei der Deutschen Bank in Berlin spiegel um einen halben Meter. — Herr März ju». hier hatte am gestrigen Sonntag erheben wollte. — Durch A b stürz mit dem Flug zeug ist auf dem aus der Älbert-Höhe "ein Vogelschießen für die Jugend ver-'Lindenthaler Flugplätze der Diplom-Ingenieur Rütgers aus.Bulgarien weiterhin die Mißhandlung türkischer Kriegsge- - . - -- """ ' fangcner durch bulgarisches Militär gestatten würde. In seiner — Der Tagelöhner Franz Sappe in Weipert, Vater Antwort wies Sasonow Turchan Pascha in scharfer Tonart auf die Gefahren hin, die ein derartiges Vorgehen der Türkei haftest« Interesse entgegengebracht und die gute Sache nach Kräften unterstützt wird. .... . - — Seit letztem Mittwoch finden hier bei vorherrschen- Meisters Gustav Uhlmann in Cunnersdorf, der ein am Diens- dun Nordwinde enorme Niederschläge statt, in Verbin-'tag bei demselben ausgebrochencs Schadenfeuer vorsätzlich an- dung mit leichten Gewittern. Tief hängen die schwarzen! gelegt hatte- — In Königsberg bei Eger erschlug der Regenwolken vom Himmel herab, scheine» sich fest an die be- Bergarbeiter Graf aus Gram über den Verlust seiner Ehc- waldeten Berge anzuklammcrn, öfter den Tag zur Nacht um wandelnd. Oelsabach und Weißeritz führen gewaltige Wasser- mengen mit sich, die schmutziggelben Fluten jagen mit riesiger Ecke in ihrem Bette dahin. Die so ganz nach Wunsch im Für den Kornblumentag im hiesigem Orte ist Sonntag, der . . . . . _ _ 31. August bestimmt. Um den Tag, wie dies auch ander-wärtig auf 384 000 Mark- wärls geschieht, zu einem volksfestlichen zu gestalten, ist die — Kleine Notizen. — Beim Spielen mit einem Abhaltung eines Konzertes geplant, für das nicht nur eine geladenen Jagdgewehr hat in Mühlgrün b. Auerbach der 13 gute Musikkapelle gewonnen ist, sondern auch die hiesigen Jahre alte Albin Klipphahn seinen 10 jährigen Bruder er- Gesangvereine in freundlichster Weise ihre Mitwirkung zuge-s ch o s s e n. — Vor einigen Tagen wurde die Gutsbesitzers- sagt haben. Außerdem haben die Turnvereine bereilwilligst ehefrau Pröschke in Kroppen b. Ortrand beim Viehfttltern von erklärt, mit einigen Darbietungen aufwarlen zu wollen. Diese einer Kuh mit den Hörnern am Unterleibe schwer verletzt. Veranstaltung, die bei gutem Wetter im NatSkellergarten, bei'Die Bedauernswerte ist ihren Verletzungen im Krankenhause ungünstigem Wetter im Saale des Gasthofes zum Amlshof erlegen. — Die Notlaufseuche, die bereits unter den Pferden jtalifindet und nachmittags halb 4 Uhr beginnt, wird gewiß der 2. und 5. Batterie des 28. Artillerie-Regiments in Bautzen einige frohe Stunden bieten. Außerdem ist am Abend ein!herrscht, ist nun auch unter den Pferden, der 3-und 4. Batt. Festball im AmtShofssaale vorgesehen, an dem alle teilnehmen des Regiments ausgebrochcn. Die Beteiligung des Regiments können. Es ist erwünscht, daß dem Kornblumentag das leb- an den diesjährigen Manöver» ist ernstlich in Frage gestellt. - - - - - — Der Brandstiftung überführt und von seiner Kornblumentag. Diejenigen jungen Damen, die bereit sind bei dem am Sonntag, den 31. August dss. Js. in unserer Stadtgemeinde stattfindenden Kornblumentag durch die Uebernahme des Verkaufs der Blumen, Postkarten etc. mitzuwirken und sich so in den Dienst einer guten Sache zu stellen, werden gebeten, sich Donnerstag, den 21. Au gust uachmittags bei Frau Schuldirektor Reinicke oder Frau Bürgermeister Wittig zu melden. Der Ortsausschuß. Aus Nad una fern Rabenau, den 18. August 1913. — Wie in anderen Orten unseres Sachsenlandes, so rüstet man auch in hiesiger Stadtgemeinde für den Kor n- blumentag, der zugunsten aller bedürftigen Kriegsvele- . . . . . ranen, also auch solcher, die einem Militärvereine nicht an- Fortschritte zu machen, sie werde also auch den Flachs mit gehören, statlfindet. Da es gilt eine Dankesschuld abzutragen, Erfolg anzubauen sich bemühen. ' ' ' ' - — — Das Gesamtergebnis der Sammlungen zur National- anstaltet, daS trotz der denkbar ungünstigen Witterung eine Aachen tödlich verunglückt. . — . „ sehr zahlreiche Beteiligung aufzuweisen hatte und einen fidelen! — Der Tugrlöhiirr veunz >» Lvri<-rt>, Verlauf nahm. Den treffsichersten Schuß von der Veranda von 11 Kindern, erhielt dieser Tage die Nachricht, daß ihn aus gab Herr Kurt Hegewald ab, während sich die Königin-! ein seit Jahren in Amerika lebender Verwandter, der dort ein würde Fräulein Paula Hahn erwarb. Bei Einbruch der'vermögender Mann wurde und nun gestorben ist, in seinem Dunkelheit fand die Veranstaltung mit einem flott frcquen- Testament mit 200 000 Dollars bedacht habe. Sappe, ein tierten Ball ihren nach jeder Hinsicht befriedigenden Abschluß.'42 Jahre alter Mann, der bisher in der bittersten Not gelebt — Die Polschappkler Vogelwiese mußte des ungün-^halte, las zitternd und aufgeregt das Schreiben. Als er geendet stigen Wetters wegen auf nächsten Sonntag verschoben werden.! hatte, fiel er t o t vom Stuhle. Ein Herzschlag hatte seinem — Wegen Jagdvergehens halte sich der Reisende Alfred " B. in Heidenau zu verantworten. Im Spätherbst 1911 er fuhr er, daß auf dem Reviere des Freigutes Kleinölsa ein toter Fuchs liege. Er ging hin, nahm ihn an sich, ließ ihn ausstopfen und verkaufte ihn dann. Das Schöffengericht Tharandt erkennt mit Rücksicht auf seine Jugend auf 5 Mark Geldstrafe. — Mit Eintritt der Dunkelheit muffen die Treppenauf gänge, Hausfluren, Hofräume, welche ohne weiteres dem Pub likum zugängig sind, genügend erleuchtet werden. Wer sich also vor empfindlichen Kosten bewahren will, der beleuchte bei Eintritt der Dunkelheit die genannten Räumlichkeiten. — Das im Grundbuche sür Dippoldiswalde auf