Volltext Seite (XML)
WWWWWM L« .ckr»,»»lrals«« «»lNsr«»»b- «Nckiini »,ll- «I, dir I,,, »ack 8«n- «d ff«NIas«. r» Pr<!« Nr d!« »< mm br«i!« Tollmrl. OnzrlgmzeN, Im »Imlrblanbrzlr» Ist »a IFomMmanjrlg«» mid Elrstmgeluch« B<d0rMll»r II), mmvstrlr I» Nr dl. Ist mm drei!» Pettl- 4!^iIam«z,!I, »». oarwSrl, ia», Nr dl« va mm tiUI« «mH. L«Im,Iz,st, I«. mmwlrl» ck» B«IL»vl«n»N. ststdftl-ra-N»«»», vilvpa Ur. IL2L«. «»«Kiade.»Ir»-«»«I» > Om. Srz««». Nr. M. Es werden auberde« veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der EladlrSI« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. » enlhaliend die amtlichen «ebanntmachunge« der Amisdauvimannichaft und der Skaalsbehvrden In Schwarzenberg, der Siaols» u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustädtel, Drünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Verlag C. M. Gärtner» Aue» Erzgeb. F«mN»N«r! er» X m» m, Htnie Wnu Nu,) 440, 0N»««»«r, IN. sn«aiv»»«r, rose. vra-IaulchUft! Lottrfmind Nllrenzeblr-«. 4luz«Iz«A - Lnnahm« Nr dl« am Nachmittag «rlld,ln«nde Nummrr dl» oormUlag, S Uhr l» d«i> Sauplgelchgft«, stell,». El». S«wddr Nr dl« Nusnahm« der Anzeigen «m »orgelchrlebemn Tag« Nwie an bestimm!» Sielle wird nlchl ««geben, auch »Ich« Nr dl, Rlchllgkett der burch gm>lpr«<d«r »ulgegedenen Nnzelgm. — Für Rü-dgab« UN- verlang« elngelandler Schriftstücke übernimm« die SchNft- lellung dein« Deranlworlung. — Unlerbrechnngen de» a«. Ichüstibelriebm begründen dein»Ansprüche. Sei Zahlung». Verzug und Nondur, geilen Rabatt» al» nicht vereinbarl. yauptgeschüstgsteNe» In, Au«. lNbnist. Schneeberg und Schwarzenberg. Nr. 1 Mittwoch, den 1. Januar 1930. 83. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Auf Blatt 423 des Handelsregisters, die Firma I. Schwerdtner in Neustädtel betr., ist heute eingetragen worden: Die Firma lautet künftig: I. Schwerdtner, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Schneeberg-Neustädtel. Diese Firma hat das Handelsgeschäft erworben. Die Erwerberin haftet nicht für die im Betriebe des Ge schäfts begründeten Verbindlichkeiten des früheren Inhabers der Firma I. Schwerdtner, ebenso sind die im Betriebe dieser Finna begründeten Forderungen nicht auf die I. Schwerdtner Gesellschaft mit beschränkter Haftung übcrgegangen. Der Gescllschaftsvertrag der Erwerberin ist am 26. No vember 1929 festgestcllt worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Korken und Korkwaren sowie der Handel hiermit. Das Stammkapital beträgt fünfundsiebcnzigtausend Reichsmark. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Max Koehler in Neustädtel. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Ver tretung der Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinsam oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen. Die Prokura des Betriebsdirektors Gustav Falk in Schnee berg bleibt bestehen. Weiter ist Prokura erteilt dem Kaufmann Walter Fritzsch in Neustädtel. Weiter wird als nicht eingetragen folgendes bekannt gegeben: Von der Gesellschafterin „Vereinigte Korkindustrio Aktien gesellschaft" in Berlin ist in Anrechnung aus ihre Stammein lage das von ihr unter der Firma I. Schwerdtner in Schnee- berg-Neustüdtel betriebene Korken- und Korkwarenrabrika- tions- und Handelsgeschäft zum Preise von 56 000 NM. ein gebracht worden. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Ncichsanzeiger. Schneeberg, am 30. Dezember 1929. Das Amtsgericht. Donnerstag, den 2. Januar 1930, vorm. bl Uhr soll in Obcrschlema 1 Betonmischmaschine mit Motornntricb meist bietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Frcmdcnhof. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Meeberg 8m Mm m nmüen Wg: am 1.: Mustkinstrumentensteuer für Januar 1930, „ 5.: Aufwertungs-sMietzins-sSteuer für Januar 1930, „ 15.: Grundsteuer 4. Termin 1929, „ 31.: Bicrsteucr für Januar 1930. Zahlstelle: Stadtsteuerkasse Schneeberg, Zimmer Nr. 2. Kassenstunden: !48—X>1 Uhr täglich. Nach Fristablauf muß das Mahn- bezw. Beitreibungsver- fahrcn auf Kosten der Säumigen eingeleitet werden. Schneeberg, den 28. Dezember 1929. Der Stadtral —> Tteueramt. Schneeberg. Schullabladeplah. Die weitere Anfuhr von Schutt, Asche usw. auf den bis herigen Platz an der Gewerbeschulstraße wird hiermit verboten. Asche, Müll und sonstiger Schutt ist an den Wochentagen von früh 7 Uhr bis nachmittags 4 Uhr hinter der Handels schule anzufahreu. Eine Anfuhr zu anderen Zeiten ist ver boten und wird bestraft. Die Anfuhr erfolgt durch die obere Rödergassc. Die Gebühren für die Ablagerung von Unrat und Schutt betragen 1,— RM. für ein zweispänniges Geschirr, 0,50 NM. für ein einspänniges Geschirr und 0,20 NM. für einen Handwagen. Por jeder Anfuhr von Schutt und dergleichen sind in un- sercm Stadtbauamt die Marken, die zur Schuttabfuhr berech tigen, zu entnehmen. Wir weisen besonders darauf hin, daß die Ablagerung von Asche, Schutt und sonstigem Unrat an anderen als dem oben genannten Platze streng verboten ist. Zuwiderhandelnde wer- den nach 88 9 und 27 der Straßenordnung für die Stadt Schneeberg mit Geldstrafe bis zu 60 RM. oder 14 Tagen Haft bestraft. Schneeberg, den 28. Dezember 1929. Der Stadtrat. Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich im dritten Beiblatt. Das Krisemahr 1S2S. dyer G-schrch^ Deutschlands als ein kritischcse rst er Ordnung fvkt- teben. Innenpolitisch sind ^ine Kennzeichen: der Zer fall des Parlamentarismus, das Versagen der Sozialdemo kratie als maßgebende Ncgierungspa'rtci und die Auflösung der letzten Neste der bürgerlichen Front., . Wenn auch äußerlich das Gebäude des Parlamen tär isnius noch steht, so ist es doch in seines Grundfesten erschüttert. .Schon.in den letzten Jahren .hatte er. sich im Reich, in den Ländern und-in Pen Gemeinden mühsam hin gequält. Nirgends gab es wirklich -regierungsfähige Parla mente. Das Partciwcsen, von dem Optimisten neue Impulse für das öffentliche Leben erwarteten, ist zum Pärteiunwescn geworden. Nicht die Besten regieren, sondern diejenigen, die sich lediglich durch die Parteizugehörigkeit „geeignet" er weisen., Nach der Parteiarithmetik werden-.f»ie - Aemter ver teilt, nicht nach den Grundsätzen der Vörnuü^k Die Partei will gewinnen, gleichgültig ob Has Vaterlqnd.'PgAei Schaden nimmt. So ist cs kein Wunder, daß infolge cines'Mßeren An lasses, des Versiegens des fremden Geldstroms, die Hmze Herr lichkeit zusammenstiirztc. *' Ü'Ä Wie oft kannte.man hören, daß sich alles zum,-Belten wen den würde, wenn die Sozialdemokratie erst an der Macht wäre. Die Wahlen von W28 hatten ihr mit 153 Man daten einen Vorsprung im Reicht! verschafft, durch den sie die maßgebende Partei wurde. Und der Erfolg? Eine Kette von Katastrophen auf allen Gebieten. Friede, Freiheit, Brot waren dem Volke versprochen. Friedlosigkeit, Unfreiheit und .Hunger sind das Ergebnis der roten Regierungsherrlichkeit. Große Teile der Wirtschaft sind ruiniert, die Zahl der Arheits-, Uesen hat eine Höhe erreicht, die niemand für möglich gehalten Ihai. der politische Radikalismus ist beängstigend-angeipachs-en: lund jede Regung der Meinungsfreiheit wird tnit grober Foiust »erstickt. - ? ' 's Nur eins ihrer Ziele hat die Sozialdemokratie erreicht: die Auflösung der bürgerlichen Front, Pie bis her in lebenswichtigen Fragen noch immer zusammengehalten matte. Die Rechte und die Mitte marschieren getrennt, inner halb großer bürgerlicher Parteien Huben sich Gegensätze heraus- gcbildet, die vom Zerfall nicht weit entfernt sind. Die Haupt schuld an dieser traurigen Erscheinung trägt neben der Außen- Politik das Zentrum, das trotz aller kulturellen und staatspoli- rischen Gegensätze sich aus Parteiegoisiyus fest an die Sozial demokratie kettete Md die gemeinsamen bürgerlichen Belange »erriet. Der Versuch, durch sog. Querverbindungen zu retten, Mas noch zu retten ist. ist nickt gelungen, er hat vielmehr zur »eiteren Lähmung des Kampfes den Marxismus gc- . - Die mentarischeM Wege sind mithin am Jahresschluss völlig zerstört. Vielleicht führt der Gang djeser Entwickelung, die dem Par te i i s m u s das Messer an die Kehle setzt, zur Gesundung. Die Einsicht, daß die biss-ürige Koalition nicht fortbestehcn kann, ist bereits in allen Parteien lebendig geworden. Eine Rechtskoalition ist unter den heütigen Verhältnissen ebenso unmöglich, wie eine Negierung der bürgerlichen Mitte. Neu wahlen bieten keine Aussicht auf Besserung der Verhältnisse. Bleibt also nur eine völlige Aenderung des Systems. Der Anfang dazu ist von einer Seite her gemacht worden, die man bisher nicht in den Kreis der Möglichkeit gezogen hatte. Der Reichsbankpräsident hat endlich die ihm durch den Lon doner Vertrag verliehene Unabhängigkeit seiner Stellung da zu benutzt,- Ordnung in das finanzielle Chaos zu bringen. Seit Mitte Dezember sind in Deutschland praktisch die Regie-, rung und das Parlament ausacschaltet. Wir stehen mitten in der Staatskrisc. Auf politischem Gebiet fehlt noch der Mann, der sich der bisherigen Katastrophenvolitik entgegsn- stellt. „Die Stunde des Reichspräsidenten ist da", so heißt es: Wir wollen hoffen, daß ihm andere nickst zuvorkommen. Im Neichswehrministerium gibt es eine Strömung, die aus mili tärischem Ehrgeiz heraus ^usamnzen mit Severing eine Art Diktatur aufrichten will. Uns-sckprinsn die Personen sowohl als die Richtung, in welcher sie iväkschkeren wollen, aus mehr als einem Grunde schädlich zu sein. Außenpolitisch wäre im Jahre 1929 die Dawes- krise gekommen. In unsäglicher Verblendung hat die deutsche Regierung ihren Eintritt verhindert. Sie hat die Gelegenheit vorübergehen lassen, den Gegnern zu zeigen, daß dje Kriegsschulden unointreibbar sind, indem sie ohne Grund von siH aus die Hand zum Poungplan bot. Mit der ihnen eigenen Skrupellosigkeit wollen die Gläubiger, wie es vor auszusehen war, die Gelegenheit benutzen, die Auspressung des deutschen Volkes zu vollenden. Die Erfolge, welche der Kampf gegen die Kriegsschuldlüge auf materiellem und moralischem Gebiete bereits erzielt hatte, sind vernichtet: Es wird unsäg licher Anstrengungen bedürfen, >das wieder aufzubauen, was die Erfüllungspolitik im vergangenen Jahre niedergerissen hat. Die kommenden Jahre werden unter diesem Zeichen stehen. 1930 muß mit allen Kräften diese schwierige Aufgabe begonnen werden. Möge sie unter das Motto des Goethe- wortes gestellt sein: Zum neuen Jahre Glück und Heilt -Auf jede Wunde eine Salbe! Auf groben Klotz-ein grober Keil, Auf jeden Schelmen anderthalbe! - - - Der Neujahrsempfang beim Reichspräsidenten. Berlin, 30. Dez. Wie wir von zuständiger Stelle er fahren, wird sich Ler R e « ja h r's e m p f a n g b e-i m Re i ch s< Präsidenten in derselben Form abspielen wie im Vor jahre. Zuerst wird das . diplomatische Korps zur Entgegen nahme seiner Glückwünsche empfangen werden. Dabei wird voraussichtlich der-französische Botschafter de Margerie spre- chcn, da das eigentlich dienstälteste Mitglied des diplomatischen Korps, der Botschafter der Sowjetrepublik, zur Zeit nicht in Berlin weilt. Tann werd" das Reichskabinett und die Staatssekretäre empfang werden, danach Vertreter des Reichsrates, der Wehrmacht, der Reichsbahndirektion und der Neichsbank. - Der Reichsfinanzminister übernimmt sein Amt. Berlin, 30. Dez. Der neue Reichsfinanzminister, Prof. Dr. Moldenhaue r, hat sich heute den Beamten und An gestellten des Neichsfiucmzministeri^ vorgestellt. Er be kannte sich zu dem starken Opiimismus, der notwendig ist, um die Fülle der.Aufgaben bewältigen zu können. Mit Ernst sehe er den Haager Verhandlungen entgegen. Er wies auch auf die inneren Gegensätze bin: Lie das Leuts sie Volk durchziehen. Wir könnten uns den Luxus einer in":' r Zerfleischung, den Kampf aller gegen alle, am a, ,c„ «---.er, der jetzigen Zeit leisten. Wir müßten vielmehr e mfm: ene Front bilden, die sich nicht leiten lasse von de.- n --e.: ' ' schön alles wäre, wenn dies und das anders wa e. Wn m ten mit eisernem .Willen und klarem Blick unsekIZicl v - fl' -n Deutschland und der Plan eines Zollfriedens. Berlin, 30. Dez. Nach einer Entschließung der Völker- Lundsversämmlung vom September d. I. wären die Regie rungen der Mitglieds- und Nichtmitgliedsstaaten des Völker-* bundes eingeladen worden, den Generalsekretär oes Völker bundes bis zum 31. Dezember 1929 davon m-Kenntnis zU setzen, ob sie bereit sind, an einer Vorkonferenz von Negie- rüngsvertretern über den Abschluß eines Zollfrie- densabkommens teilzunehmen. Die Neichsregierung hat dem Generalsekretär des Völkerbundes mitgeteilt, daß sie bereit ist, sich an einer Aussprache'über den geplanten Zoll frieden zu beteiligen. , - Auch eine demokratische Naivität. Der Vorstand der Deutschen.sDechen Partei richtet-, zum Beginn des neuen JaucH. an die Parteimitglieder und demokratischen Wähler einen Aufruf, . in dem cs am Anfang heisst: . - „Das deutsche Volk hat in dem heute abschließenden Jahrzehnt die Trümm-e des Zusammenbruches hinweggeräumt, seinen neuen Staat fest gegründet, seine Wirtschäft wieder aufgebaut, dem sozialen Leben einen dem Geineinschaftsgeist entsprechenden Rahmen gegeben.-^ Eigenartig, wie manche Leute die Tatsachen auf den Kopf, .stellet^'. Wir glauben, daß der demokratische Partei vorstand nicht flunkert, sondern die Dinge so. sieht, wie er sie seinen Gläubigen vormult. Bei einer solchen, sagen wir, naiven Einstellung ihres Vorstandes ist es kein Wunder, wem» die demokratische Partei immer mehr zusämmenschmtÄt.