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»iken. zeki«r« aen garant. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend der erfte« Sek« iM 1W Mg. der«ft»«t. S«r A»gkd»e»- Sprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. 3t. Sonntag, den 3. Oktober ^20 ^9- Jahrgang. ummer bp «chöffc»- uud Geschworenen-Urlkste Vom 1. Oktober dss. I liegt die hiesige Neuestes vom Tage — Nach einer Mitteilung aus dem Reichswehr- ^"isterium ist mit dem gestrigen Tage die fünfzig Kilometer neutrale Zone am Ryein oen mit oer Entente im /V^ir. ung »«ne ijüjleyung von vag tue Karl rett, alte nm r — Die Bolschafteikonfirenz Hal aus den deutschen wegen Zuerkennung von fünf deutschen Dörfern aus """ Kartoffeln an die übrigen Einwohner zum von 20 hl» 2b Mark pro Zentner abzugeben sind. zein >llen .die Kirchennachrichten. Sonntag, den 3. Oktober 1920. Vorm. 9 Uhr Predigtgoltesdienst. Abends 8 Uhr Jungfrauenverein im Ring. Montag abend 8 Uhr GemeinfchastSstunde in der neuen Schule. Psstscheck-Konto Leipzig Rr. 2St48. SchrMeitung, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Groß-OtnMr. !««« L^hjahr antäßlrch der Unruhen rm Ruhrgebiet getroffenen ^etnbarung entsprechend von der Reichswehr geräumt und '^Heer verpflichlungsgemäß auf 150000 Mann vermindert Die Firma August Walther öc Söhne A.G. erklärte sich bereit 50 Zentner Kartoffeln kostenlos an Rentenempfänger abzugeben. Die Verteilung erfolgt durch die Gemeinde behörde. — In den sächsischen Staatsforsten ist im vergangenen Jahre aus Anordnung des Reiches 50 Prozent mehr Holz geschlagen worden als sonst. Doch ist es nicht möglich gewesen die eingeschlagenen Bestände an Bau- und Nutzholz abzusetzen, sodaß noch beträchtliche Rückstände übrig sind. Deswegen wird die Forstverwallung den Einschlag eon Bau- und Nutzholz zunächst nicht verstärken. Dagegen wird öre Ausdereilung von Brennholz, Gruben- und Pupierholz nicht eingeschränkt werden. — Im Anschluß hieran wird mitgeteilt, daß die Forstdiebstähle in Sachsen aber auch ganz wesentlich zugenommen haben, obwohl die Zahl der Aufsichtsbeamten beträchtlich erhöht worden ist. — Mit dem 1. Oktober ist wieder ein Stück der Kriegswirtschaft zu Grabe getragen worden: die Aufhebung oer Reichsfleischkarte tritt in Kraft. Unsere Hausfrauen werden alfo von jetzt ab eine Karte weniger in ihrem Karlentäschchen aufzuheben haben und sich nicht mehr um verloren gegangene Abschnitte zu sorgen brauchen. Niemand wird sich der Einsicht verschließen, daß während des Krieges die Einsührung dieser Karte eine Notwendigkeit war. Nach dem Kriege standen jedoch die Rationierungsvorschriften nur auf dem Papier. Es war also sehr richtig, diese aufzuheben, da sie ja doch von niemand befolgt wurden. Was wird nun? Für die Uebergangszeit nach Aushebung der Zwangswirt- schaft sind von der Reichsregierung mehrere Maßnahmen vorgesehn, die die Fleischversorgung sichern sollen. Eines teils betreffen diese Maßnahmen den Viehhandel, anderseits den Kleinhandel mit Fleisch. Die Kleinhandelspreise für Frischfleisch werden behördlich überwacht. Welche Wirkungen diese Maßnahmen haben, welche Folgen insbesondere die Aufhebung der Zwangswirtschaft zeitigen wild, läßt sich heute natürlich noch nicht sagen. — Ein Einheit-blot in Sachsen. Das sächsische Wirt- schaftsministerlum unterstützt aus Beschwerden der Bäcker meister die Forderung nach einem Einheitsbrot in Sachsen. MN der Schaffung emeS ElnheitSbrotcS würde ein sehnlicher Wunsch der Bäckermeffter Erfüllung finden. Durch die Zu weisung schlechten Mehles ist das Brot in sehr schlechten Rus gekommen. Den Bäckermeistern ist es natürlich unmöglich, aus schlechtem Mehl gutes Brot zu backen. Bei Schaffung eines Einheitsbrotes würde diesem unhaltbaren Zustande endlich ein Ende bereitet. — Zwischen dem Direktorium der Reichsgetreidestelle und verschiedenen Organisationen der Bäcker und Konditoren haben Besprechungen stattgefunden, die auf eine bessere Brot- oersorgung hinzielten. Im wesentlichen haben diese Be sprechungen kein greifbares Ergebnis gehabt. Die Reichs- getreroeflelle erklärte, daß der Ausfall der schlechten dies jährigen Roggenernte eine weitgehende Herabsetzung der Aus- Mahlung des Brotgetreides unmöglich mache. Eine kleine Besserung würde insofern eintreten, als die Reichsgetreide- stelle das Mehl nur zu 85 o. H. ausmahlen lasse und dieses verbesserte Mehl vom 16. Oktober ab zur Verteilung gelange. Als Streckungsmittel würde künftig hauptsächlich Maismehl zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig wurde von der Retchsgetreidestelle erklärt, daß trotz des allseitig empfundenen MeylmangetS viele Bäckereien uno Konditoreien feinstes Weizenmehl aus dem Schleichhandel beziehen und daß aus diesem Grunde die Forderungen der Bäcker nach weiterer Freigabe von Mehl für Kuchen zunächst abgelehnt werden müsse. Deuben. Ein 14 jähriger Schüler aus Döhlen, der an die 120 Voll starke Stromleitung eines elektrisch be triebenen KarusselS kam, wurde vom Strom getötet, Kamenz. Am Mittwoch nachmittag hat sich auf dem Flugplatz ein schwerer Unglücksfall ereignet. Beim Abbruch einer der Flugyallen stürzte ein Verbinder herunter und durch das zusammendrechende Gerüst wurde der jung verheiratete Arbeiter Bäßler getötet, zwei Arbeiter schwer- und einer leichtverletzt. Von den Schwerverletzten soll einer während des Transportes in das Barmherztgkeisstist ge storben sein. — In Wiesa wurde dieser Tage aus einem Stetnbruch ein 8 PS Elektromotor gestohlen. Ein zu den Nach forschungen hinzugezvgener Polizeihund verfolgte eine Spur die bis an ein hiesiges Fahrradgefchäst führte, der gestohlene Motor wurde indessen nicht gesunden, Oertltches und Sächsisches. Vttendocf-Dknlla, den 2. Oktober 1920. ' rechten Weichselufer ablehnend geantwortet. i — Der Pariser „TempS" erfährt von seinem Korre- ?denlm aus Warfchau, daß dec rechte Flügel der ,pichen Norbfront aus breiter Basis den Vormarsch an alen habe. Polnische Vorlruppen seien bis in die Nähe Varanowitschi gelangt. Das Zurückweichen der Roten ^e ist aus der ganzen rund 500 Kilometer langen Lrme oberen Narew biS zum unteren Dnjestr festzustellen — s? polnische Kavallerie streift bereits füolich oer Papjel- >^pse uno Hal den Fluß Goryn erreich!. Die Roten foppen jirhen Verstärkungen aus Sibirien nach dem ^epr zufammen. Ferner sind mehrere rote Divisionen v^siurien nach der Beresina im Anmarsch. M 0 ckethal bei Pirna. Der 25 Jahre alte Schrift- sctzer Kart Hofmann aus Pirna, der erwerbslos war, ging mit seinem gleichfalls erwerblosen Bruder in hiesiger Gegend Pilze suchen und hatte sich hierbei von seinem Bruder ge trennt. In Unkenntnis des Geländes stürzte er in einen Steinbruch und war sofort tot. Gr 0 ßölsa. Die gesamten hiesigen Landwirte haben sich einstimmig bereit erklärt, in Anerkennung der Notlage der minderbemittelten Bevölkerung 25 Prozent ihrer gesamten Kartoffelernte, und zwar davon wiederum V« zum Preise von 15 Mark und ^4 zum Preise von 20 Mark für den Zentner zur Verfügung zu stellen. Zittau. Eine große Autoschiebung, bei der der Schieber wieder von den eignen Genossen begaunert werden sollte hat sich in der Nacht zum Mittwoch an der Grenze nach Warnsdorf zugetragen. Ein Berliner namens Rund der von der Regierung einen Autopark übernommen hatte und beschädigte Automobile wieder Herstellen läßt, versuchte einen wertvollen Wagen über die Grenze zu bringen. Er sandte zu diesem Zweck vorher zwei Berliner Mittelspersonen nach Warnsdorf, die den Schmuggel in die Wege leiten sollten. Die Beiden aber versuchten ihren Auftraggeber um den Wagen zu prellen. Sie machten sich an Warnsdorfer Polizeiorgane und boten 10000 Mk. wenn diese sich an dem in Szene gesetzten Manöver beteiligen würden. Sie wollten das Auto, wenn es mit seinem Insassen die Grenze über- schritten halte, mit Hilse der bestochenen Sicherheitsorgane anhalten, das Gefährt angeblich beschlagnahmen und es dann aus eigne Rechnung verwerten. Die Sache ging aber nicht ganz planmäßig, die Polizeiorgane beschlagnahmten zwar das Auto, aber verhafteten alle Beteiligten, sodaß Gaunerei und Schmugelei mißglückten. Der Wagen hatte einen Wert von 120000 Mark, und wurde nach Warnsdorf ins Polizeiamt gebracht. Wurzen. Auf dem Marktplatze fand eine öffentliche Massendemonstration gegen den Kartoffelwucher und die LebenSmittelzustände statt, die einen ruhigen Verlaus nahm. Es sprachen der Abgeordnete Mucker, Stadtrat Gey-Grimma, Bürgermeister Dr. Seetzen, Stadtrat Dr. Troitzsch usw. Es wurde in einer einstimmig angenommenen Resolution gefvldert, den Preis für den Zentner Kartoffeln aus 15 Mk. festsetzen. Bisher ist es dem Stadtrate gelungen, die Land wirte zu gewinnen, sich mit 20 Mk. für den Zentner zu begnügen. Hohenstein.Ernstthal. Der Marmeladen- sabrikant Weichelt gegen den ein Verfahren wegen Zucker schiebung eingeleitet war, hat sich in Bad Elster das Leben genommen. Glauchau. In einer außerordentlich stark besuchten Einwohnerversammlung wurde Stellung genommen gegen den Kartoffelwucher und in Entschließungen an die Reichs- regierung und an die Amtshauptmannschaft die Herabsetzung des Kartoffelpreises aus 15 Mark pro Zentner, für Erwerbs- lose und Minderbemittelte auf 10 Mark gefordert. Mylau. Mit Rücksicht auf verschiedene Unglücks fälle und Sachbeschädigungen ist vom hiesigen Stadtrat das althergebrachte „Poltern" an den Hochzeitsvorabenden ver- boten worden. Hettstedt. Bei einem Brande konnte aus einer Scheune noch Roggen gerettet werden. Gerettet ist er wohl, aber wiedcrzufinden ist er nicht. In einer dortigen Zeitung ist folgende Anzeige zu lesen: „Diejenigen Personen, welche bei dem Brande den Roggen aus meiner Scheune gerettet haben, werden um Auskunft gebeten, wo er geblieben ist." Plauen. Eine unangenehme Ueberrafchung gab es dieser Tage für einen von hier stammenden Bankbeamten während seines Urlaubs, den er bei seinen Angehörigen verlebte. Der junge Mann befand sich bisher bei einer Mainzer Bank in Stellung. Durch irgend einen Umstand kam nun bald nach dem Antritt des Urlaubs heraus, daß der Beamte nach und nach 150000 Mark unterschlagen hatte. Auf Ansuchen der Mainzer Behörde wurde der Un ehrliche festgenommen. Von dem Gelde war nichts mehr vorhanden. Amtlicher Teil. Kriegshinterbliebene. Zur Beschaffung von Heizungsstoffen können bedürftigen ^«Hinterbliebenen vom Bezirksamt für Kriegerfürsorgc Hilfen gewährt werden. Meldungen sind unter Darlegung Erwerbsverhältniffe bis 10. dfs. Mts. im Gemeinde st (Meldeamt) anzubringen. Httendorf-Woritzdorf, am I. Oktober 1920. Der Gemeindevorstand. düB olor- iw-, lLÜ, billig »tartosselversorgung. Wenn auch die Zwangsbewirtschafiung der Kartoffeln ^gehoben ist, fo wird doch von den hiesigen Landwirten Kartoffelerzeugern erwartet, daß sie in erster Linie die Ureinwohner mit Kartoffel zu erträglichen Preisen versorgen t>d nur einen etwaigen Ueberschuß nach Auswärts abgeben. Lanowirle finnen an ihrem Teile beilragen, die drückende ver Erwerbslojen und Rentenempfänger zu lindern Durch, vaß sie an diese Volksgenossen die Kartoffeln mit besonderen Preisnachlaß verkaufen. > Die Landwirte werden ersucht, Reser Bitte nach Mög- Mti zu entsprechen. Httendorf-Moritzdorf, am 24. September 1920. . Der Gemrmdevorstand. ^0 „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- ff tag, Donnerstag und Sonnabend. n ^zugs-Prcis: Monatlich 2,25 Mark, (s Zustellung durch die Bolen 2,50 Mark. Falle höherer Gewalt (Krieg od. tonst, sl Wn-Welcher Störungen des Betriebes der ll Ästung, der Lieferanten od. d. Beförderungs- ff ^Nrichtilnge») hat der Bezieher keinen An- ff auf Lieferung oder Nachlieferung der Ü »».«efNiie^ahinagd.Bezugspreises, »t tz Schöffen- «nd Geschworenen-Urliste laufeuoe Jahr eine Woche lang rm hiesigen Gemeinde- »ährend der üblichen Dienstzeit zur Einsicht öffent- y Ah, Vom Zeitpunkt der Auslegung an bis zum Ablauf der > .^kgungsfrist können gegen die Richtigkeit und Vollständig- "der Urffste schriftlich oder zu Protokoll Einsprüche erhoben ^tden. Die Bestimmungen des Gertchtsverfassungsgesetzes sind U der am Amtsbrelt des hiesigen Gemeindeamtes ange- Szenen Bekanntmachung ersichtlich. Httendors-Moritzdors, am 30. September 1920. > Der Gemeindevorstand. -- Am vergangenen Dienstag fand eine Versammlung amtlichen Erwerdslosenausschuffes Otlenvors nut dem lanowirtschaftlichen Verein statt um über die Höhe ltarloffelpieffes zu verhandeln. Nach längerer Aus- wucve solgende VeleinvalUNg erzielt D^e Landwirte sich berett au> dem Hektar Anbaufläche 10 bis Zentner Kartoffeln zum Presse von 18 Mark an Er- und Rentenempfänger abzugeben. Die Empfänger "^billigten Kartoffeln bestimmt der Erwerbslosenausschuß " * bre, Landwirten. Weiter wurde ver-