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') Nachdem aus denjenigen Abschnitten der Eisenbahnstatistik für das Jahr 1858, welche die allgemeine Beschreibung der Bahnen, deren Anlagekapital und Transportmittel zum Gegenstand haken, die wichtigsten summarischen Ergeb nisse bereits im vorigen Jahrgang der Eisenbahn-Zeitung mitgetheilt worden sind, bleiben noch die Abschnitte v, L und 8, welche von den Betriebsresultaten, von den außergewöhnlichen Ereignissen beim Eisenbahnbetrieb und von dem Stand der Beamtcu-Pensions- und Nuterstützungskasse handeln, zu besprechen übrig, worüber Folgendes mitzutheilcn ist: Betriebsresultate. Leistungen der Transportmittel. Im Jahr 1858 haben die Lokomotiven auf sämmtlichen Bahnen zurückgelegt 7,730,046 Meilen, wovon 7,218,833 Nutzmeilen sind. Es kommen sonach auf 1 Nutz meile (Zngmeile) 1.07 Lokomotivmeilen oder cs übertrifft die Zahl der Lokomo- tivmeilen die der Nntzmeilen um 7 Proz. (Genau dasselbe Verhältniß hatte in 1857 stattgesunden — Vgl. G.-Z. 1859, S. 134.) Mit der Länge der Bahnen verglichen, ergibt sich für jede in Betrieb gestandene Bahnmeile die Durchschnitts zahl von 4547 Lokomotiv- und 4245 N»tzmcilen. Letztere Ziffer entspricht einer durchschnittlichen Anzahl von 6 täglichen Fahrten in jeder Richtung über die ganze Länge der Bahnen. Vergleicht man ferner die Zahl der Lokomotivmeilen mit der Gesammtzahl der vorhanden gewesenen Lokomotiven, so kommt auf jede Lokomotive eine durchschnittliche Weglänge von 2325 Meilen. Im Jahr 1857 war die durchschnittliche Leistung 2507 und im Jahr 1856 .. 2608 Meilen; cs hat dieselbe ajso gegen das Vorjahr um 10 und gegen 1856 um 11 Proz. abgenommcn, was seine Erklärung in dem zunehmenden Alter der Lokomotiven und den damit verbundenen häufigeren und länger andauernden Reparaturen derselben findet. Was das Brennmaterial für die Lokomotiven betrifft, so ist aus den be züglichen Zahlendaten eine bedeutende Zunahme der Verwendung^ von Stein kohlen statt Cokes zu entnehmen. Holz zur Feuerung während der Fahrt war in 1858 noch theilweise angewendet: bei der Württembergischen Staatsbahn, der Kaiserin-Elisabcthbahn (Linz-Gmunden), der Niederschlesischen Zweigbahn, den österr. Staatsbahnen und Theißbahn, während die Verwendung von Torf stattgefunden hat auf den Bayerischen und Wüttembergischen Staatsbahuen, der Preußischen Ostbahn und zu kleinerem Theil auf der Hannoverische» Staatsbahn. Zum Anheizen wird überall Holz verwendet und ist als Verbrauch pro Nutzmeile angegeben von 0.06 bis 0.77 Kubikfuß. Zur Heizung während der Fahrt verwendete die Württembcrgischc Staatsbahn durchschnittlich pro Meile 12 Kubikfuß, die Niederschlesische Zweigbahn 12.67, die Theißbahn 20.52 Ku bikfuß Holz; die kleinen Lokomotiven der Budweis-Gmundener Bahn ver brauchten 5.14 Kubikfuß pro Nutzmeilc. Bei der Cokcsfeucrung ist der Verbrauch pro Nutzmeilc von 65.04 Pfund (Nürnberg-Fürth) bis 217.72 (Prinz-Wilhelms Eisenbahn) angegeben. Im klebrigen ist zu bemerken, daß die durchschnittlichen Vcrbrauchsangabe» dadurch in der statistischen Zusammenstellung sehr unsicher geworden sind, daß bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer Sorten von Brennmaterial (Holz, Kohlen, Cokes) einzelne Verwaltungen den Verbrauch pro Meile richtig für ein Ma terial angaben, während andere den Durchschnitt so berechneten, daß sic die Ge sammtzahl der Nutzmeilen in dem Gesammtverbrauch dividirten, und den Ver brauch pro Meile an verschiedenen Brennmaterialien ermittelten. So ist bci- ') Vgl. G.-Z. 1860, Nr. 46, 47 und 52. spielsweise bei der Braunschweigen Bahn der Verbrauch pro Meile mit 131.56 Pfd. Cokes und 52.36 Pfd. Steinkohlen, bei der Sächsisch-Böhmischen Bahn mit 30.26 Pso. Cokes, 88.43 Psd. Braunkohlen und 85.40 Pfd. Steinkohlen angegeben re. Die Verwendung von Braunkohlen findet auf einigen österreichischen, säch sischen Bahnen und der Cöthen-Bernburger Bahn statt; über die Verbrauchs verhältnisse läßt sich, da dieses Material nirgends ausschließlich verwendet wird, nichts Genaueres angeben. Bei den Sächsischen Staatsbahncn werden die Braunkohlen im Verhältniß von 20:9 auf Cokes reduzirt, wornach also ihre Brennkraft — 45 Proz. derjenigen von Cokes angenommen ist. Es gibt nur noch wenige Bahnen, auf welchen nicht Steinkohlen zur Loko- motivheizung verwendet werden. Der Verbrauch an solchen wird sich bei guter Qualität der Kohlen nicht von demjenigen an Cokes unterscheiden. Genaue Anhaltspunkte hierüber liefern die statistischen Angaben nicht. Der Cokes- und Steinkohlenverbrauch pro Achsmeile ist zwischen 2.187 Psd. (Pfälzische Ludwigsbahn) und 9.854 (Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn) angegeben. Wir führen den Verbrauch von einigen der wichtigeren Bahnen an: Badische Staatsbahn 3.156 Pfd-, Braunschweigische 4.588 Pfd., Hanno verische 4.492 Pfd., Niederschlcsisch-Märkische 3.524 Pfd., Preußische Ostbahn ..239 Pfd., Westphälischc 4.536 Pfd., Sächsische Staatsbahuen 2.894—4.878 Psd., Oberschlesischc 2.343 Pfd., Holsteinische Bahne» 3.655 Pfd., Berlin- Hamburg 3.317 Pfd., Kaiser-Ferdinands Nordbahn 4.213 Pfd., Köln-Minden .Leipzig-Dresden 3.180 Pfd., Rheinische Bahn 5.710 Pfd-, Thü- ringische Balin 4.264 PfdV Der Torfverbrauch pro Lokomotivheizung hat in Württemberg pro Nutz meile nur 12 66 Kubikfuß, auf der Preußischen Ostbahn 30.54 Kubikfuß be tragen. Diese große Differenz mag in der Beschaffenheit des Torfs ihren Grund haben. Bei den Bayerischen Staatsbahncn, wo die Torffeuerung in ausgedehntestem Maße in Anwendung ist, variirt der Verbrauch bei den ver schiedenen Klaffen von Maschine» pro Nutzmeile zwischen 14.926 Kubikfuß und 33.023 Kubikfuß, pro Achsmeile zwischen 0.238 Kubiksuß und 0.673 Kubikfuß. Von den, bei diesen Bahnen angewendeten Preßtorf war der Verbrauch bei den Maschinen der Klaffe L 313.08 Pfd. pro Nutzmeile und 5.715 Psd. pro Achs- meile, der Klasse L 290 Pfd. pro Nutz- und 8.171 Psd. pro Achsmeile. Die Maschinen der letzteren Klaffe verbrauchten an Kohlen 217 beziehungsweise 7.307 Pfd-, wonach sich das Verhältniß von Preßtorf zu Kohlen ungefähr wie 4:3 stellen würde. Die Leistungen der Wagen in 1858 waren; auf eigener auf fremden Bahn Bahnen zusammen Achsmcilen der Personenwagen . . 54,971,633 4,695,910 59,667,543 „ „ Postwagen . . . 5,385,488 — 5,385,488 „ „ Lastwagen . . . 169,670,209 66,661,929 236,332,138 230,027,330 71,357,839 301,385,169 Da sämmtliche Personenwagen 17,682 Achsen hatten, so kommen auf jede Achse durchschnittlich 3374 Meilen; die Zahl der Lastwagen-Achsen betrug im Ganzen 132,650 und es hat daher eine jede durchschnittlich auf eigener und fremder Bahn 1782 Meilen durchlaufen. Hiernach leisten die Lastwagen nur ieil. halb so viel wie die Personenwagen. Eine Vergleichung der Anzahl Nutznieile» (7,218,833) mit der Gcsammt- zahl der aus allen Bahnen durchlaufenen Achsmeilen ergibt, daß durchschnittlich jeder Bahnzng aus 42 Achsen zusammengesetzt war, wovon 9 Achsen Personen- nnd Postwagen und 33 Achsen Güterwagen. Die Achsmcilenzahl der Personen wagen verhält sich zu jener der Güterwagen wie 1:4. Von sämmtlichen Achs mcilen würden 24 Proz. auf fremden Bahnen durchlaufen; bei den Achsmcilen der Güterwagen kommen 28 Proz. auf fremde Bahnen. Auf folgenden Bahnen haben eiserne und stählerne Achsen die größte Meilcnzahl (seit der Anschaffung) zurückgclcgt: