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Nummer 104 — 28. Jahrs««- EriLet», «mal n>»»,»l!. «U den illustr. »ratl»d«tla<,»i> »tvt« «eil' „nd gür linier« llelnen Leute'. lotvte den r»H»e«Ia,«n ,*«. «enno-BlaU' .Nnterdaltim- und WMen'. .Die «eu der 8ra> ' dler,»i»er Nalgebrr' De» gute Buch', .sttlwrund- cha„'. MonatliLer vezugdvretd S MI. elnlöbl. VeNellgeld. Utnielnummer 1» « Gannabend- u. Sonntagnummee idv 4. HaudtichrMirlter! De. w. Ledeiyk, Lrerden. WNHüchMe > l) olrsseM Sonntag» -e« S. Mat 1S2» >ve»ta,»«rt, Leedden «»»etgenveette, Dte igeldalten» PetitjetleNU 4. NanUI,«- anleigen u.Stelle,igelnLe »U«. Die vetttretlamejeil«. lKnu» drei« t Asür «»zeigen aukerbald drd «»rbreinmgdgrbielell «U4 diePeiitreNamezette«.!»«^. «rieigeb. »t»^ -»derer Sewall erlilchi ede «ervNlchiung auf Lieienmg lowte Erllllluna v. «nzeigen>«uilr!>geii ». Leiiiimg »>. kibadenerlatz,. »ef«d»!tit<h« l«U Art«» L«,,» Dresden. <»elchäf«»ft»»«. Dr»ck«.iveri»g, »ermnnia «^»i». >ltr «erlag und Dnukerei.irtliale Dresden, Dresden-«.!. v-Uersiras,»>7. ftemrusStoir. Postl«e«»oni° Dresden «anNoni» «tadtden» Dre—en »Ir. »Nt- Für christttche Politik und Kultur «eda«t»» de» Dre»de,i.«lllladi t. «»««»»eu «,»l Polierstraße >7. ? und rlatL «el»»,»iu>n, gemnn ü0N> SM Schulfomttag Heute istSchulsonntagl Vielleicht könnte man meinen, wir in Sachsen hätten einen solä-en Tag. der auf die besonderen Pflichten der katholischen Schule gegenüber aufmerksam machen soN. nicht nötig. Denn nirgends im Reiche wohl sorgen Sozialdemokraten und Kommunisten und mit ihnen radikale Gruppen der Lehrerschaft wie hier in Sachsen dafür, daß bei den christ lichen Eltern, die ihre Erziehungspflicht am Kinde ernst nehmen, Gleichgültigkeit gegenüber der Schule nicht auf» kommen kann. Borgäirge wie in Böhlitz-Ehren- berg. wo man 13- und 14jährigen Kindern in der Schule ohne Wissen der Eltern einen „Aufklärungsvortrag" über sexuelle Fragen zu l>alten wagte, oder wie in Dres den, wo sich der Dresdner Lehrervereln die Freiheit nahm, sich mit einem gedruckten Rundschreiben an die Eltern der Schulneulinge an der Hetze gegen den Reli- gionsunterricht zu beteiligen, lassen so tiefe Einblicke in den sächsischen Kulturradikalismus tun, daß kein christlicher Vater und keine christliche Mutter die Gefahr, die ihren Kindern und der ganzen christlichen Kultur droht, unterschätzen oder gar verkennen dürfte. Und nirgendwo, außer vielleicht in Men. überbietet sich die sozialistische und kommunistische Presse in fortgesetz ter Hetze gegen Christentum und Kirche in gleichem Maße wie hier in Sachsen. Und doch? Es gibt auch hierzulande noch manchen positiven Christen und manchen Katholiken, der sicher von der Hetze gegen Christentum und Kirche nicht das geringste wissen will, der aber das Gebot der Stunde und seine aus christlichen Grundsätzen abgeleitete Gewis senspflicht als Staatsbürger bis heute nicht voll erkannt hat. Sonst wäre es unmöglich, daß in einein Lande, wo die Zahl der christlichen Elternräte immerhin dreimal so stark ist als die der weltlichen, politisch immer noch eine sozialistisch-koinmumstische Mehrheit im Lan desparlament droht. Es muß also eine ganze Anzahl christlicher Eltern geben, die die kulturpolitischen Fragen bei der Wahl einfach ausschalten und ihre Stimme be denkenlos den Reltgionsfeinden von links geben. Diesen Eltern muß die Schwere ihrer Verantwortung immer wieder vorgehalten werden. Darum hat der Schulsonn tag auch für unser Land eine eminent wichtige Bedeu- tung. Er will die gleichgültigen und lauen Katholiken aufriitteln, sie an ihre Gewissenspflicht ihren Kindern gegenüber gemahnen. Die meisten von uns. die diese Zeilen lesen, missen um die letzten Ziele, .um die es in Wahrheit beim Kampfe um die Volksschule und um die Er ziehung unserer Kinder geht. Die Tatsache, daß die gesetz liche Regelung der Schulfrage im Reiche und den Ländern noch immer aussteht, darf die Aufmerksamkeit schließlich nicht von einer anderen Seite der Schulfrage ablenken: Es sind heute Kräfte am Werke, die die Volksschule ohne Aenderung des Schulgesetzes innerlich aushöhlen und ihren Zielen dienstbar machen wollen. So ist die Schule heute nicht mehr nur Gegenstand des politischen Kampfes, sondern, was noch viel schlimmer ist, die Er zieh ug an sich, ja das Klnd, ist bereits zum Objekt des politischen Tageskampfes ge- morden. Teilweise wird der Kampf, wie bei uns in Sachsen, mit radikaler Offenheit geführt. Die Vertreter der weltlichen Schule machen kaum mehr ein Hehl dar aus. daß sie die Schule bewußt zu einem Instrument der proletarischen Klasse, d. h. der ausgesproci)en marxisti schen Welt gestalten und in den Dien st des Klas- senka m pfes stellen wollen. Beispiele dafür sind in genügendem Maße vorhanden, daß dieses Bestre ben mich bereits in die Tat umgesetzt worden ist. Letzten Endes ist diese Entwicklung nur eine konsequente Folge der Auslieferung der Schule an die Staatsomnipo - tenz, wie sie leider auch heute noch von liberaler Seite gutgeheißen und gefordert wird. In formellem Sinne geht heute nun einmal die Staatsgewalt vom Volke aus. Daher muß man sich darüber klar sein, daß es heißt: Schule und Erziehung in ihrer innersten geistigen Ge- staltung der jeweiligen Mehrheit der Dolksver- Keuler Die Welt (Illustrierte Wochenbellagel Unterhaltung und Wissen. Turnen. Sport und Spiel Filmrundscha« Wähler und Wählerinnen! Am 12. Rai liegt aus jedem von Euch ein« große Verant wortung. Durch Euren Stimmzettel habt Ahr darüber zu ent scheiden. wi« sich in den nächsten vier Jahren das Schicksal unseres Landes gestalten soll. Jeder muß dies« Entscheidung so treffen, wi« er es vor seinem Gewissen verantworten dann. Nlchtwiihlen ist Verletzung einer Gewlssenspflicht. Die Landtagsivahl vom 81. Oktober 1928 ist durch de» Staatcgerichtshos des Deutschen Reiches für rechtsungültig erklärt worden. Grund dafür war die versassungswidrige Erhebung von Wahlkautlonen. Ohne den Zwang zur Zahlung einer solchen Kaution hätte die Zentrumspartet nach gegnerischem Urteil 1926 sicher ein Mandat erreicht. Was 192« «in v er sassungo widriges Wahl gesetz verhindert hat, könne« wie setzt nach holen. Nur 477 Stimmen haben uns damals gefehlt. Wenn wir mit gleichem Eifer und gleicher Aus dauer an dte Arbeit gehen, kann diesmal der Erfolg nicht aus- bleiben. Eine Vertretung der Zentrunispartei im Sächsischen Land tag ist notwendig im Interesse der sächsisch,, Landespolitik, ist unerläßlich im Interesse einer christlichen Kulturpolitik. Das Zentrum ist die drittgrößte deutsäse Partei. Nur durch das Zentrum ist ausgleichend« Politik im Reichstag möglich. Weil diese in Sachsen fehlt, sind die Gegensätze zwischen rechts und links unüberbrückt. Deshalb liegt ein« Vertretung des Zentrums im Sächsischen Landtag im Inter esse d«s gesamten sächsischen Volkes. Durch positive Ausbauarbeit hat sich das Zentrum Im Reicks als statspolitlsch führende und im höchsten Sinne nati anal« Partei erwiesen. Bei dem Ausbau der deutsckpn Sozialpolitik, im Ringe» um das Lebensrecht des Mittelstandes und bei der Arbeit zum Wohl« der bodenständigen Landwirt schaft sind Männer des Zentrums Im Reich« führend gewesen. Auch ein einziger Zentrumöabgeordneter wird im Sächsischen Landtag nicht Vertreter einer „Splittergruppe", sondern Träger der staatspolltischen Tradition und des Berantwortuugsbewutzt- seins der großen Zentrumspartei sein. Unbedingt notwendig ist «Ine Zentrum Vertretung lm Landtag im Hinblick aus di« Kul« turpolittk. In der Kulturpolitik entscheiden die Lände« unabhängig vom Reich. Das Verhältnis des sächsischen Staate» zu Religion und Schule wird im Landtag gestattet. In keinem anderen Lande des Reiches dürfen sich d« Feind« d«S Christentums so breit machen wie in Sachsen. Dich wenigen erhaltenen katholischen Bekenntnisschulen sind l«l ihrem Bestände gefährdet. In den ehenials eva»gelischen Schu len »vird der Religionsunterricht vielfach von Lehrern erteilt, dich in der Oessentlichlieit gegen die Religion Hetze«. Glaub« und Sille, die u»s die Bäter Uberliesert Habs», wird aus diese Welsch zerstör«. Der Einfluß des Zentrums ist es gewesen, der In de» andere» deutschen Ländern eine ähnliche Entwickelung verhin« dert hat. Bon maßgebender katholischer und evangelischer Seit« ist das oft genug anerkannt worden. Die Zentrumspartei ißi führend >m Kanipf um die christlich« Weltanschauung. Das Zentrum erstrebt auch sllr Sachsen ein würdige«^ aus freier Vereinbarung ruhendes Verhältnis von Kirche, und Staat. Es fordert freie E n t w i ck l u » g s m ög« lichl> eit für die Bekenntnisschule in Sachsen und Wie» derherstellung eines wirklichen, in der nötigen Fühlung mit de» ReNgionsgeseNschasten erteilten Religionsunterrichtes. Seine» christlichen Grundsätzen entsprechend vertcidigt das Zentrum die Rechte der Minderheiten, insbesondere setzt es sich ein sä« die Erhaltung der kulturellen Eigenart des wendische» Volkstums. Diesem Programm des Zentrums muß jeder positiv ein« gestellte Christ seine Zustimmung geben. In jahrzehntelange« Arbeit jür die Grundsätze des Christentums hat sich das Zentral» als die große christliche Weltanschauungspartei in Deutschland bewährt. Für Christentum und christliche Schule! Für Versöhnung der Standesgegsnsätzes Für verantwortungsbewußte Arbeit am Staat! Wähl» Liste 12: Jenlrumsparlet Der Van-esvorflan- der Sächsischen Ienlrumsparlei. MM Ire tung au s z u l i e f e r n. wenn man dte Staatsomnipotenz auf dem Gebiete des Schulwesens anerkennt. Zu welchen Konse quenzen dieser Standpunkt aber führen muß, zeigt Sach sen in besonders krasser Weise, weil sich hier Marxisten und Nichtmarxisten in annähernd gleicher Stärke gegen überstehen und bei jeden Wahlen um die Mehrheit im Parlamente ringen. In einem solchen Lande wird der Kampf um die Schule nie zur Ruhe kommen, wenn sich nicht endlich alle die. die die Notwendigkeit einer positiv christlichen Erziehung ihrer Kinder bejahen, und die das ursprüngliche Recht der Eltern über die Erziehung chrer Kinder anerkennen, auch politisch bei der entscheidenden Wahl zur Volksvertretung restlos und geschlossen durch setzen. Insoiveit ist die Schulfrage eine all ge meine Sorge aller positiv christlich eingestellten Kreise. Auch viele Taufende katholischer Eltern, die ihre Kinder noch heute in die sächsischen Gemeinschasts- schulen schicken müssen, weil sie an ihrem Ort keine katholische Bekenntnisschule haben, teilen diese Sorgen restlos mit den protestantischen Volksgenossen. Dazu kommen aber für uns die besonderen Sorgen um Misere katholischen Bekenntnisschulen, die wir durch unser Zusammenstehen während der Umsturzjahre allen Angriffen zum Trotz behaupten konnten. Wir dür- fen keineswegs glauben, daß die Gefahren für diese unsere katholischen Schulen heute bereits restlos gebannt seien. Wir dürfen uns mich nicht zu stark auf den Schutz der Reichsverfassung verlassen. Die letzten zehn Jahre haben zur Genüge bewiesen, daß wir immer bereit sein müssen, uns restlos Mann für Mann schützend vor diese unsere katholisäsen Schulen zu stellen. Selbst das libe rale Volksbildungsministerlum der jetzigen Regie- rung hat. wie wir in den letzten Monaten erfahren muß- ten, unseren berechtigten Ansprüchen tn bezug auf den Religionsunterricht an diesen katholtsäien Schu- len nicht entsprochen. Mit der Einführung des neue» Landeslehrplanes sind auch für den katholischen Reli gionsunterricht an unseren Schulen, deren bekennt»!»« mäßigen Cliarakter inan beizubehalten versprach, nur noch zwei Wochenstunden lehrplanmäßig anerkannt mar» den. Diese Tatsache zeigt mit aller Deutlichkeit, daß wie Katholiken in der Vertretung unserer Schulinteresse» letzten Endes auf unsere eigenen Kräfte und auf unsere politische Einigkeit angeivie« fen sind. d. h. aber mich auf unser restloses Zusammen« stehen im öffentlichen Leben. Wohl lwmien wir eia gutes Stück Weges auch auf kulturpolitischem Gebiete mit anderen politisä)en Kräften Zusammengehen. In dea letzten entscheidenden Fragen, die uns am Herzen liegea müssen, bleiben wir doch auf uns gestellt. Wer nicht bereit ist. aus dieser Tatsache am 12. Nt a i di« einzig mögliche Schlußfolgerung zu ziehen, der hat de» Ernst unserer politischen Lage leider nach immer nicht erkannt. Der Schulsonntag trifft in diesem Jahre für uns i» Sachsen mitten in den Landtagswahlkampf. Möchte man daraus entnehmen, daß die Schuifrage unvi die Kulturpolitik überhaupt die entscheidenden Dinge sind, um die es am 12. Mai in Sachsen geht Leider ist es so, daß diese Zeilen, die auf den Ernst der Entscheidung aufmerksam maclsen. kaum alle die Lauen und Gleich« gültigen erreichen, die auch die Schulfrage noch nicht i» ihrem ganzen Ernste und in ihrer entscheidenden Bedeu« tung für die Zukunft unseres Volkes sehe» Zu diese» führt nur die überwindende Kraft des Vorbildes und der Weg der apostalischen Rede und der Tat, di« jede falsche Scheu überwindet und sich hinwagt M de» Abseitsstehenden, den Entfremdeten und Schwankenden, und die im engsten Kreise, in stiller Zwiesprache unter vier Augen, mit Vater und Mutter ruhig, sachlich, r>e» schwiegen und aufrichtig-brüderlich Warte der Klärung, der Besinnung und Wahrheit spricht. In einer Vororts«