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Lies«» vlatt wird dm Lesern von Dresden m»d Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe »»gestellt. Während «» di« Post.«Lon»mte» am Morgen in einer «esamtawigabe «halt». verugrgedM: «««»alt,« M» »««»«« »«««ü« Wdurch u. «ab Mmrtaaen «ur einmav »Akt. «oV. durch au»würtia«»om. ««m«an, VN b«,., «r. »o m. Bei «tamalia« «uliellu», durch di« «oft »VN. toftn«v«ftell,eld>. im Au», land «U «ativmbrndrm Lulchlaae. Nachdruck all« »rttlrl a. Original. Niittellanien «ur »it d«»tlich«r va«U,»»»,ad« t.Dr«»d. Siachr."» »ilLifta. Nachträglich« S-norar- »»»drück« bletdn, unbkriickftchtiat; iiniftst—e- Manuiknvi« wrrdr» «t»t autbrwaftrt. Nrlearamm.Adresse: «»chrichte» Wr«»de«. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Anreizen, tack. »«nadm« von »nkantigu«,«» bi« »achmillag« S Udr Sonn- und 8k>kNa,« nur Rariknftraft« ra vo» » di» >/U Udr Die l ivaltigeGrund» «eile «ca. , Silbe» « «sg. 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Als Sieger der Herkomer- Konkunenz atlt in erster Linie Direktor Wilhelm Pöge-Chem- n i tz mit seinem 16 ?8 MeicrdeS-Wagrn,: neben ihm kommt August Euler-Frankfurt a.M. für den ersten Preis mit seinem 35/40 Argus-Wagen am meisten in Betracht. Die definitive Entscheidung fällt erst heute abend. Die drei Preise der Schnellta- keitSprüfnna im Forstenrieder Park dürften Dr. Rudolf Stöß- Zwickau, Nr. 155, aus 18/30 ?8 Horch-Wagcn, Karl West- vhal-Berlin und Heinrich Opel-RüsselSheim gewinnen. Alle drei sind Führer der kleinsten Wagen. Prinz Heinrich änderte sich sehr befriedigend über die Veranstaltung und hob besonders die gute Organisation in Bayem hervor, was den Hauptstützpnnkt einer großen Tourenfahrt bilde. Der Prinz hatte nur einen Reiien- oefekt vor Klagcnfurth und wird von allen Eingeweihten sicher nehmer an der Fahrt waren nur schwach vertreten Pre nel Vrogramm de» Ministeriums Tarrien. Paris. Die Regierungserklärung wird in der ,ache. datz die Regierung . . . des. Programm bat vorlegen können, sei ein erfreulicher Beweis dafür, daß die Minister einig und entschlossen seien, die Leitung und unzureichend. Die Regierung müsse im Laufe der , atte ihr Programm vervollständigen und kühner gestalten. — Bemerkenswert ist es, daß die gemäßigte „Ropublique sranoaise" die Regierungserklärung in freundlicher Weise de- spricht. Man müsse dem Ministerium die Ge: ^ ' —ckjnford und nationalistische Presse findet sie Erklärung farblos und leer. „Figaro sagt, das Kabinett habe der Kammer kein Bild seiner künftigen Tätigkeit vorlegen können und sich damit be gnügt, den Rahmen zu zeigen. Par mel , . - , Italien, den Niederlanden. Oesterreich-Ungarn. Rußland, der Schweiz und Preußen, ferner das Reichseisenbahnamt vertreten. 133 Eisenbahnverivaltunaen und Verkehrsanstalten sandten Ver treter. Die nächste Konferenz wird in Dresden am 5. und 6. Dezember tagen. Kaiserslautern. Wegen, Weinfälschung wurden der Wieinhändler Schneider in Neustadt a. d. H. zu 5 Monaten Gefängnis und 3000 Mk. Geldstrafe und der Buchhalter Schober zu 2 Monaten Gefängnis und 1500 Mk. Geldstrafe verurteilt. Di« in Betracht kommenden 20 000 Liter Wein wurden «in gezogen. Köln. (Priv.-Del.) Zur Verhaftung der Mädchenhänd ler in Oberhäuten wird gemeldet: Die gemeingefährlichen Men schen hatten gerade ein neues Opfer unter Verschleierung ihrer Ab sichten aus Köln fortgelockt und fuhren von da mit zwei Mäd- n ab, von denen eins Verdacht schöpfte und wieder entlief. S andere folgte dem Manne nach Dortmund, wo es neue Burschen und nahmen sie fest. Vater des Mädchens wurde sofort telegraphisch benachrichtigt. Die Burschen nennen sich Gebrüder Mueseler und sind argen tinisch« Staatsangehörige. — Frevlerhände zerstörten auf dem Friedhofe zu Wersten im Rheinlande 69 Gräber und Grab steine. Tie Figuren usw. wurden von den Monumenten ab gebrochen und slwge Bäume umgeknickt, den Tätern werden eifrig betrieben. Duisburg. (Priv.»Tel.) Am wollten der Jloßmeister Schmidt von fünfjährigen Tödlichen, der Metzgergele Die Recherchen nach gestrigen Vormittag emhausen mit seinem e Ludwig und dessen er Musiker Viehoff und Floß der den Nachen führte, machte den Versuch, diesen an eins der Tiefbootc anzuhängen. Das Boot schlug an den Nachen und warf diesen um. Alle sieben Insassen stürzten ins Wasser. Kuepper, Viehoff und Schwarz iourden gerettet, die anderen vier ertranken, trotzdem der Maschinist Ratz und der zu Hilfe eilende Dampfer „Neptun" alles mögliche zur Rettung taten. Die Leichen sind noch nicht geborgen. Budapest. Der Staatsvoranschlag für das Jahr 1906 ist heute dem Parlamente vorgelegt worden. Danach betragen die Gesamtausgaben 1 299 762 806 Kronen und die Ge- samteinnahmen 1 299 765 378 Kronen. Das Präliminarium schließt demnach mit einem Ueberschuß von 2572 Kronen ab. Das Budget enthält eine Vermehrung von 35200 000 Kronen für Heeresailsrüstung nnd Neubewaffnung. Paris. Die protestantische Synode, die gegenwärtig in Montpellier tagt, faßte den Beschluß, daß die Generalsynode der Protestanten Frankreichs, um dem Treiinungsgesctz genau zu entsprechen, in Zukunft aus einer Vereiniguna von Kultusgenossenschaften zu bestehen hat. Stockholm. (Priv.-Tel.) Im Befinden des Königs Oskar ist eine bedenkliche Verschlimmerung eingetreten. Die ernste Erkrankung besteht in rasch vorschreitender Herzschwäche und Verkalkung der Arterien. Der Zustand des Herrschers gilt als hoffnungslos. Petersburg. Die „P. T.-A." erklärt, daß ihre gestrige Mitteilung 'dahin zu verstehen ist, daß das Gerücht, wonach die Getreide-Ausfuhr bis zur Klarstellung der Ernteaus sichten verboten werden würde, ganz unbegründet ist. Warschau. Eine Bande beraubte heute die Pfand- leihanstalt in der Chlodna-Straße und tötete den Eigentümer. Newyork. Der „Newyork Herold" meldet aus Caracas, Castro werde am 15. Juli die Präsidentschaft wie der übernehmen. Vizepräsident Gomez habe die Er klärung abgegeben, daß alle Mißverständnisse zwischen ihm und Castro beseitigt seien. Baltimore. Die Docks der „Mcrchant and Miners Transportation Company" sind durch eine FeuerSbrunst zerstört worden. Der Dampfer „Essex" und mehrere andere Schiffe mit Ladung, die in den Docks lagen, sind verbrannt. OerMcheS und Sächsisches. Dresden. 18 Juni. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh mit dem Erbprinzen von Sachsen-Meiningen nach Zeithain zur Besichtigung der beiden Jäger-Bataillone Nr. 12 und 13 Der König kehrte mittags hierher zurück. —* Aus Sigmariilgen wird gemeldet, -aß daS Befinden Ihrer Majestät der Königin-Witwe sehr gut ist. Am 12. Juni fand ein Requiem für den im vorigen Jahre verstarb« neu Fürsten Leopold statt, dem die i» Sigmaringen versammelte Familie des Entschlafenen beiwohnte. Die Königin-Witwe wird sich morgen, Donnerstag, nachmittags mit der Iran Gräfin von Flandern nach Jretburg i. B. begeben und von dort das Schloß Nenkirch besuchen. Am 16. d. M. wird die Königin-Witwe zum Besuche des Großherzogs und der Großherzogin von Baden in Baden-Baden eintreffen und dort bis znm 17. abends bleiben. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt Montag, den 18. Juni, vor' mittags 10','s Uhr. —* Graf Joachim von Schönburg-Glauchau und Hofmarschnll Kaniinerherr Bruno von Neergaard haben im Hotel Bellevue Wohnung genommen. —* Am Dienstag begab sich Krieasminister Freiherr v. Hausen in Begleitung der Herren Generalleutnant z. D. v. Hoenning 5 Carroll, Generalmajor Vartcky, Major Roybach und Hauptiiiann v. Dainbrowsky nach Kalkreuth zur Besichtigung Remonten und der gesamten Wirtschaftsanlagen des Depots. els- . ge , Von da fuhren die Herren nach den Depotzweigstellen in dorf und Bieberach. —* Dem Generalmajor z. D. Heer zu Dresden, bisheS Kommandeur der 9. Feldartilleriebrigade, ist der preußisch« Rote Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub verliehen worden. —* Heute vormittag besuchten der Herr Kultusminister v. Schlreben und Herr Geh. Schulrat Professor Dr. Seel iger das Freimaurer-Institut. Vom Vorsitzenden der Vorsteherschaft, Herrn Kommerzienrat Rudolf Vierling, und dem Direktor Professor Dr. Friedrich empfangen und geleitet, ließen sich die Herren das Lehrerkollegium Vörstetten, besichtigten den Festsaal, sie im Zeichensaale aufgestellten Zeichnungen, Hörten zum Teil dem Unterricht in der Physik zu und betrachtetem die Sammlungen. Dann nahmen die Herren genaue Kenntnis von den eigenartigen und vortrefflichen Einrichtungen des Internates. Zuletzt zeigten die mit klingendem Spiel an marschierenden Zöglinge einige militärische Uebunaen, di« ja be kanntlich im Freimaurer-Institut ausgiebig gepflegt werde«. mann im 12. Pionierbataillon, der ^o^n deS Direktors d«S Friedrichstädter Seminars, Herrn OberschulratS Dr. Pr«i. Die mannigfachen früh erworbenen Verdienste dieses angefche- nen Beamten waren durch das Ritterkreuz des Atbrechtsordeick mit Kriegsdekoration, den Preußischen Kronenorde» mit Schwertern und den Württembergischen Friedrichsorde« mit Schwertern belohnt worden. —* Den Verhandlungen des 4. Deutsche» K»^le«^M«. gewohnt «l im rein» tagest denen auch der Vizepräsident d«S Händler im Königreich Böhmen, Reimann - Prag, beige» hatte, schloß sich am Dienstag abend eine Festtafel Konzertsaale des Ausstellunaspalastes an, zu der als Vertreter der Stadt die Herren Stadtverordneten Beyer und Engtand erschienen waren. Nachdem der Vorsitzende deS Zentralver bandes, Herr Wiesinaer-Hamburg, dir zahlreichen Gäste mit einem dreifachen ^Glück auf!" begrüßt hatte, brachte das ie idealen Ziele des Zentralverbandes dar und schloß mit einem Hoch auf den Verband. Auch Herr Stadtverordneter Beyer, der im Namen der Stadt die Versammelten herzlich begrüßte, brachte ein Hoch auf den Verband aps. Herr Zimmermann- Dresden toastete auf die Stadtvertreter, Müller-Hamburg auf die Damen, Czemsim-Berlin auf das Dresdner Festkomitee, das wirklich vorzüglich« Arbeit geleistet und alles so prächtig und „kloppend" arrangiert habe, wie man cs nicht allzuoft auf Kongressen finde. Die Dresdner hätten buchstäblich an alles gedacht. Wahre Begeisterungs- und Lachstürme entfesselte Herr Spitz-Köln mit seiner Beschreibung der Herrlichkeiten, die den Dclegiertentag auf der nächsten Versammlung in Köln er- warten, und mit seinen von goldenem, rheinischem Humor ^tcn Neise-Verhaltungs-Maßregeln. Und dann kam häiid das Schönste! Die Kohlenhändler zeigten, daß der trockene, schwarze Staub ihres Alltagsberufes ihr Herz nichts weniger als unempfindlich gegen Poesie und Schönheit gemacht hat, daß sie cs vielmehr wohl verstehen, nicht nur blankes, gemünztes Kunst und Wisienschaft. .Faust' büt. »«tau setzte. auspiel. Als Gretchen in ^ , grnolf vom Deutschen Schauspielhaiise zu Hamburg gestern abend ihr Gastspiel auf Engagement fort. Der Eindruck war so ziemlich der gleiche, wie nach ihrer Jung frau ; nur dah die Künstlerin, dt« übrigens erst fünf Jahre bei der ühne ist^ diesmal den naiven Ton besser traf, als bei ihrem c^a »spielerischen Auft Anlage und Durchführung waren vortrefflich, alles gab sie klug und klar durchdacht, in 'der plastischen Textbehandlung klang das meiste sogar ausgezeichnet, in Summa: gutes, ja bestes Theater, aber eben nur — Theater, "in Bewußtes, UeverlegcneS. das mehr einer reichen darstellerischen ntelligenz, denn tiefer, innerster Empfindung entspringt, haftete "rer treffsicheren Leistung an. Frl. Egenolf " nette auf die äußere ^ ten nie im Ein Inte! wieder allen Details 1 mehr tt . . . , jetzt schon Heroine, denn jugendliche Sentimentale, obwohl ern bei weitem glücklicher war im Festbalten der lyrischen . als am ersten Abend. Die Neigung für ein gewisses Zu viel. für einen theatralischen Einschlag, selbst in Szene», die auf natürlichster Basis in Spiel und Ton stehen („Meine Ruh' ist hin'. „Ach, neige. Du Schmerzensreiche". „Ich habe schon so viel stk Dich getanen.) konnte dle Künstlerin freilich auch diesmal nicht ganz unterdrücken. Daß die Dame gestern erheblich vorteilhafter auSsah denn als Jungfrau, sei nur beiläufig erwähnt: blonde Perücken kleiden sie entschieden besser denn schwarze. DaS letzte Wort über Frl. Egenolf wird nach ihrer Agnes Bemauer zu sprechen sei«, mit der sie sich am Freitag von Dresden verabschie den wird. — Noch ein anderer Gast hatte die Kritik gestern zu internieren: Frl. Platt vom Deutschen Theater W Hannover, eine on rau Frl. Platt vom Deuftchen Theater zu . stellertn, die im vorigen Jahre am Centrai-Theäter unter RotterS Regie sich fo vorteilhaft entwickelte, daß man sie sch damals für daS Fach der behäbigen komische» Alten neben Fv Bleibtreu, deren Stärke im scharfen Charaktersach liegt, an der Hofbühne in Aussicht nahm. Nach ihrer Marthe Schwerdtlein von gestern abend läßt sich nicht sagen, was wir an der Dar stellerin. di« uns noch in bester Erinnerung ist wegen ihre- liebenswürdigen Tones nnd ihrer anspruchslosen Herzlichkeit im he, die sonst meist nicht Spiel, in Zukunft haben werden. Ihre , . immer im Sinne deS Dichter», zu sehr auf den Hoftheaterlon un» frisiert wird, war ganz daS schändlich-kupplerifche Weib, als daS sie der sterbende Valentin schildert, gemein und schlecht, auch im Aeußerrn gewöhnlich, nur viel zu stark nach der komischen Seite hin chargiert. Ob hierfür nicht zum größten Teile Herr Mebnert verantwortlich »u machen ist, gegen dessen ulkigen Mephisto alle Goethe-Bünde der Welt protestieren müßten nnd Herr Oberregisseur Lewinger ernstlich einschrelten sollte, bleibe dahin gestellt. Selbst ein Künstler von seiner überragenden Bedeutung, der gewohnt ist, auf der Szene zu dominieren, darf sich solche Späße, wie den Abgang im vierten Akte („Hab' ich doch meine Freude dran") nicht heiser und darum so erlauben. Außerdem war Herr Mehnert so ,o unverständlich lm raschen Tempo der Repliken, daß man wirklich bester getan hätte, für diese» Abend Herrn Froböse den etiiaeteufelten Teufel anzuvertrauen. — Das Beste an der „Faust"-Vorst«llung von gestem war Herrn Wleckes Leistung in der Titelrolle. Er gibt ver Figur äußerlich gewiß nicht das Letzte, auch Einzelheiten m der Auffassung könnte man sich anders wünschen, aber an der geistreichen Interpretation deS Ganzen muß man bei diesem Künstler immer wieder seine Freude haben; es liegt stets Seele, oft sogar Größe in diesem Faust, der nur nicht zu nahe an Hamlet Heranrücken darf, wenn er im Geiste Goethes wirken soll. -- DaS gut besuchte HauS nahm die Auffüh rung mit lebhaftestem Beifall auf und zeichnete auch die beiden Gäste mit wohlwollendster Freundlichkeit aus. >V s Auf dem Wiener deS Tondichters Max v Stadtratsbeschluß gewidmeten Ehrengrabe in den Ruh« stättcn für historisch denkwürdig« Personen in der Kapellew strotze wiederdestattet. ichkrtt au», r Zentralfrichbofe wurde die Leiche Weinzierl in dem ihr durch verstümmelte Zitate. Bon Albert Boräe.*) Mit geflügelten Worten muß man sich in acht nehmen, und wer nicht richtig zitiert, dem wird «in „Apophthegmata", wie '-«u«d» illustrierten Zeitschrift.«ühne und Well" tvrrlin. Verla« »an Otto El«»«). Melanchthon seine Sentenzen-Sammlung und Dr. Haek danach seinen Zitatenschatz benannt hat, unter die Nase gehalten. Daß trotzdem eine Menge Sentenzen unwörtlich im Umlaufe find, ist bekannt. Es ist nicht immer Nachlässigkeit, die «ine Um gestaltung oder Verstümmelung hervorgerufen hat; sie kann ent stammen aus oft unbewußten Gründen des Wohiklanges, de» besseren Verständnisses, schließlich des Witzes, der Zitate humo ristisch (oft auch geschmacklos) verdreht oder mit komischen Zu sätzen versieht. „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan", ist «in fünffüßiger Jambus, wie man ihn bei Schiller gewohnt ist; die» ist augen scheinlich der Grund, daß aus der „Arbeit" des Origmals die „Schuldigkeit" des Volksmundes wurde; ebenso entfernte «r aus dem „Der Knabe Don Karl sängt an, mir fürchterlich »u werben" die unbequeme Senkung ,/Don" und sagt: „Der Knao« Karl — —", und aus gleichem (Äefühl, um die in sich obge schloffene Zeile zu haben, aus „Königin! O, Gott, dos Leven ist doch schön" das „Gott", so daß zitiert wird: „O. Königin, das Leben ist doch ichön!" Auch den sechsten, für das Verständnis überflüssigen ,,BerS- fuß „immer" in „Das eben ist der Fluch der bösen Tal , daß» sie fortzeugend immer Böses muß gebären" unterdrückt der Volksmund. Alles, wie gesaat, in dem unwillkürliche» Bestreben, «inen reinen fünffüßigen Jambus zu haben. Aus Gründen des besseren Verständnisses wird zitiert: „Man merkt die Absicht", statt des an einen vorhergehenden Gedanken anknüpsenden: „So fühlt man Absicht", wobei aller dings das „fühlt" des Originals ganz ungerechtfertigterweis« in „merkt" verändert wird. In „O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter", das Louis Schneider in sein „Kurmärker und Picard«" aufnahm, hat er das ursprüngliche „treu" in daS volkstüm lichere „grün" umgewandelt. ..Freudvoll und leidvoll Gedankenvoll sein. Hangen und bangen . In schwebender Pein", sich un Volksmunde unausrottbar festgenistet, Gedichte» > elhes „Langen" ja für den Sinn de» obwohl lcht«» «laiHV»