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Dresdner Mmml » 7» e. Nr. 116 1W9 Ankündigungen: Die Zeile N. Schrift der kmal gefpalt. AnkündigungSfeite2b Pf., die Zeile größere, Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaltion-strich (Eingesandt) 7b Pf. Prei-ermLßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Der Bundesrat. Amtlicher Teil Ordens (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 2. Beilage.) ro a. Nichtamtlicher Teil bei voller runder Der bedeutende Geländebedarf — König von Rumänien verliehene Ritterkreuz des des Sterns von Rumänien annehme und trage. 's 78 ». »8 » e d» du <» V Ü0 » »87,w . i»»v« . «»,7» . »7»,10 . 188,75 . »r»>r. » — — . 181,15 hl I8k,8» . 118 7» . »1^8» . 187 »o »88 10 . »»»1» beb »o 4" 8» » Ichlch« M-ttzili» Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht/ dem Oberlehrer a. D. Schmiedeknecht in Kleingraupe das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staatsangehörige Direktor im Auswärtigen Amte Wirkl. Geh. Rat vr. v. Koerner in Berlin das ihm von dem Herrn Prä sidenten der Französischen Republik verliehene Groß offizierkreuz der Ehrenlegion annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Verlagsbuchhändler Siegfried Weber in Leipzig das ihm von Sr. Majestät dem b r. 8U ». Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 129b, Redaktion Nr. 4574. Berlin, 21. Mai. Der Bundesrat hat heute dem Entwurf eines Gesetzes betreffend Änderungen des Ge richtsverfassungsgesetzes, der Zivilprozeßordnung rc. in der vom Reichstag beschlossenen Fassung die Zustimmung erteilt. königlich Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden 1»» 5 «. «. »o » 188 75 111,11» tz, 88,80 ! . —<— . 88.8» 8 87,»0 e« —, - Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Sonnabend, 22. Mai d. o V. 70 1k. b» ». B. » «. Öffentliche Sitzung des Kreisausschusses Freitag, den 28. Mai 1S0S, mittags 12 Uhr, im Sitzungssaale der Königlichen Kreishauptmannschaft — Schloßstraße 34/36, II. Geschoß —. Die Tagesordnung hängt in der Hausflur des Dienst gebäudes zur Einsicht aus. 13421 Dresden, am 19. Mai 1909. 3590 Königliche Kreishauptmannschaft. Form rund 5000 Nr -- rund 200 Morgen — verbietet ebenso wie die Höhe der Kosten die Anlage solcher Hallen in Festungen. Zur Steuerreform in Württemberg. (W. T. B.) Stuttgart, 21. Mai. Die Regierung hat dem Land tage eine eingehende Denkschrift über die Fortführung der Steuerreform in Württemberg vorgelegt. Es werden darin drei Wege für die Fortbildung des Steuerwesens als möglich bezeichnet. In erster Lime kommt die Frage der Ergänzung der Einkommensteuer durch eine allgemeine Vermögenssteuer in Betracht, für die im wesentlichen die preußische Vermögenssteuer zum Vorbild dienen würde. Die Ettragssteuern würden dabei den Gemeinden zur ausschließlichen oder doch vorwiegenden Benutzung über lassen bleiben. Die Verschiebung der Steuerlasten soll vor Inangriffnahme weiterer Reformen durch Probe veranlagungen festgestellt werden. Vom Reichstage. (W. T. B.) Berlin, 21. Mai. In der Finanzkommission des Reichstages wurde heute zunächst der Besitzsteuer kompromißantrag ohne Spezialdebatte einstimmig abgelehnt. Darauf trat die Kommission in die Beratung der neuen konservativen Anträge ein. Die Freisinnigen erklärten, sich an der sachlichen Beratung nicht beteiligen zu wollen. Eine Diskussion fand nicht statt. Debattelos wurden die einzelnen Abschnitte des Antrages Richthofen aus Be steuerung der Wertpapiere mit den dazu gestellten Ab- änderungsanträgen durch Konservative, Wirtschaftliche Ber einigung und Zentrum gegen Nationalliberale und Frei sinnige unter Stimmenthaltung der Sozialdemokraten an genommen. Vom Verband der deutschen BerusSgenosscnschaften. Berlin, 22. Mai. Behufs Stellungnahme zur Reichsversicherungsordnung berief der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften einen Genossenschaftstag auf den 26. Mai nach Berlin ein. Die Zeppelin-Luftschiffgesellschaft und das preußische Kriegsmtnistertum. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Nach Äußerungen der Presse hat der Direktor der Zeppelin-Luftschiffbau- gesellschaft, Hr. Colsmann, öffentlich gegen das preußische Kriegsministerium mehrfache Angriffe in teilweise scharfer Form gerichtet. Von zuständiger Stelle wird uns hierzu nachstehendes mitgeteilt: Zunächst beruht alles, was in diesen Zeitungsberichten bezüglich des Verhaltens des preußischen Krieg-ministeriums bei dem Gothaer Luft schiffhallenbau erzählt wurde, auf vollständig unrichtigen Vermutungen. Wenn ferner Hr Colsmann in Straß burg gesagt haben soll, das preußische Kriegsministerium hätte den Bescheid gegeben, daß an den Bau eines weiteren Zeppelin-Schiffes nicht gedacht sei, dieser Beschluß sei dadurch zu erklären, daß der Berater im preußischen Kriegsministerium selbst Erfinder eines Luftschiffes sei, so ist festzustellen, daß ein Bescheid, betreffend den Bau eines Zeppelin-Schiffes, überhaupt nicht vom preußischen Kriegsministerium erteilt worden ist. Auch ist Major Groß — es kann nur dieser Offizier gemeint sein, — der Kommandeur des Luftschifferbataillons seiner Dienstleistung gemäß nicht Berater im preußischen Kriegs ministerium. Die Heeresverwaltung wird in diesem Sommer zwei Militärluftschiffe, zwei ^Zarsevalschiffe und zwei Zeppelinschiffe besitzen. Von einer Bevorzugung eines Systems oder von dem einseitigen Einfluß eines unberufenen Beraters kann also keine Rede sein. Die Verhandlungen im preußischen Kriegsministerium am 24. April 1909 mit Hrn. Colsmann über eine Unter stützung der Zeppelin-Luftschiffbau-Gesellschaft verlief derart, daß Hr. Colsmann mit einer Subvention seitens des preußischen Kriegsministeriums rechnen konnte, was er auch in seinem Schreiben vom 4. Mai an das Kriegs ministerium zum Ausdruck gebracht hat. Daß runde oder drehbare Hallen besser sind als gerade und feste, ist längst bekannt und vielfach erörtert. Tatsächlich festgestellt wurde das Verhalten der Zeppelinschiffe bei Benutzung eckiger Hallen erst durch die zahlreichen Versuche des Lustschiffer bataillons in Friedrichshafen im März April 1909. Erst nach diesen Versuchen, am 24. April 1909 teilte Hr. Cols mann einem Vertreter des Kriegsministeriums die An schauung des Grafen Zeppelin über runde Hallen mit. Deutsches Reich. Wiesbadener Kaisertage. (W. T. B.) Frankfurt a. M., 21. Mai. Se. Majestät der Kaiser wohnte mit dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen heute nachmittag dem Wettsingen der vierten Gruppe bis zum Schlüsse bei. Um 5 Uhr kehrte der Kaiser im Automobil nach Wiesbaden zurück. Ihre Majestät die Kaiserin fuhr nach dem Frühstück beim kommandierenden General v. Eichhorn im Automobil über Homburg v. d. Höhe nach Wiesbaden. Ausland. Zum hundertjährigen t-edenktage der Schlacht bei Asper«. (W. T. B.) Wien, 2l. Mai. Am heutigen hundertjährigen Ge denktag der Schlacht bei Aspern traf Kaiser Franz Joseph am Vormittage in Aspern vor der historischen Kirche ein, wo er von sämtlichen Erzherzögen, den Ministern, den Vertretern der Parlamente, der Gemeinde vertretung Wiens und Budapests, sowie den Spitzen der MUitär- und Zivilbehörden begrüßt wurde. Nach Zelebrie rung einer Messe begab sich der Kaiser zum Denkmal des Löwen von Aspern. Dort richtete Bürgermeister vr. Lueger eine Ansprache an den Kaiser, in der er hervorhob, daß die Geduld, die Weisheit und der feste Wille des Monarchen sowie die Macht des Bündnisses mit dem Deutschen Reiche jüngst den Frieden erzwungen hätten. Der Kaiser dankte dem Bürgermeister für seine warmgefühlten Worte und sagte, die heutige Feier ge winne an Bedeutung durch das erhebende Gelöbnis, dem der Bürgermeister, dem Geiste der Helden von Aspern gerecht werdend, soeben Ausdruck verliehen habe. „Möge", so schloß der Kaiser seine Ansprache, „der Allmächtige, der unseren Vorfahren seinen Schutz und Schirm auf dem Marchfelde in so reichem Maße angedeihen ließ, auch fürderhin mit seinem Segen uns geleiten, in friedlichen und ernsten Zeiten." Nunmehr begab Sich der Kaiser auf den Festplatz, wo die Grundsteinlegung des großen Asperndenkmals statt fand. Nach der feierlichen Einweihung des Grundsteins hielt Erzherzog Franz Ferdinand eine Ansprache, in der er den Kaiser der unerschütterlichen Treue der Armee versicherte, die ihrem obersten Kriegsherrn ergeben und seines Befehls gewärtig sei, wie einst ihre Vorfahren auf dem Schlachtfelde von Aspern. Der Kaiser erwiderte: „Der trauernde Löwe hält hier die Ehrenwacht. Heute aber, nach 100 Jahren, schreiten wir dankbar gehobenen Sinnes zur Schaffung eines Denkmals, das der fernen Nachwelt verkünden soll, wie in des Vaterlandes Drang und Not der Ruf des Monarchen in der Begeisterung des Heeres und des Volkes jenen Widerhall fand, der sich m Opferfreudigkcit nnd Todesmut unter Erzherzog Karls Führung so glänzend bewährte." Der Kaiser voll zog alsdann die Hammerschläge und kehrte nach Be sichtigung der aufmarschierten Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung nach Wien zurück. Neue Steuern in Österreich. (W.T.B.) Wien, 21. Mai. Der Budgetausschuß nahm das Budget des Finanzministeriums an. Der Finanzminister kündigte eine Reihe neuer Steuergesehe an, darunter eine Hausklassensteuer, eine progressive Erbsteuer, die sogenannte Junggesellensteuer, eine progressive Erhöhung der Ein kommensteuer über 20000 Gulden, eine Tantiemensteuer sowie eine neue Stufe der Dividendensteuer. Das Er trägnis der geplanten Steuern beziffert der Minister auf 20 Mill., die zur Deckung der Mehrerfordernisse des nächsten Budgets ausreichen dürsten. Bon Ver englischen Marine. Wie die „Pall Mall Gazette" erfahren haben wollte, hätten die Mitglieder des Kabinetts, welche die von dem Ersten Lord der Admiralität McKenna vorgesehene Beschränkung des Flottenbauprogramms auf vier Dreadnoughts befür worteten, mit Rücksicht auf die vom Volke geforderte Erweiterung des Programms ihre Anschauung geändert. Es sei demzufolge ein Einvernehmen dahingehend erzielt worden, vier weitere Dreadnoughts vor Ablauf des gegen wärtigen Amtsjahrs aus Stapel zu legen. Im Hinblick auf diese Meldung der „Pall-Mall Gazette" ist das liberale Zeitungsorgan „Daily Chronicle" davon in Kenntnis gesetzt worden, daß die Politik des Kabinetts unverändert sei. London, 22. Mai. Admiral Lord Charles Beresford hielt bei einem Bankett eine Rede, in der er ausführte, es sei unnütz, daß die Kolonien Geld sendeten zum Bau von Dreadnoughts, Torpedobooten oder Unterseebooten zu Verteidigungszwecken. Sie sollten Kreuzer oder even tuell eigene Flotten bauen, die mit dem Mutterlande eine Reichsmarine bilden würden, die einen Krieg mit England zur Unmöglichkeit machen würde. Im Hinblick auf den Wetteifer mit den Rüstungen anderer Nationen sei es durchaus wesentlich, daß England in diesem Jahre acht Dreadnoughts auf Stapel lege. Aber auch diese eien nicht ausreichend, um die Versäumnis im Schiffsbau der letzten vier Jahre gutzumachen. Lord Beresford childerte sodann den gegenwärtigen Stand der Marine aw sehr ernst, da eS an einer geeigneten Organisation für die Vorbereitung auf den Krieg mangele. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 22. Mai. Se. Majestät der König wohnte heute früh der Besichtigung der 5. Jnfanteriebrigade Nr. 63 in Königsbrück bei, tras hierauf im Residenzschloß ein und nahm militärische Meldungen, sowie Vorträge der Herren Staatsminister und des Kabmettssekretärs entgegen. Allerhöchstderselbe erteilte mittags 12 Uhr 45 Min. dem König!. Großbritannischen Ministerresidenten Mr. Mansfeldt de Cardonnel Fmdlay im Beisein des Geh. Legationsrates, Kammerherrn v. Stieglitz, als Vertreter vom Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, zur Überreichung seines Abberufungsschreibens eine feierliche Audienz, der sich ein Empfang des Hrn. Ministerresidenten durch Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde anschloß. Hierauf empfing Se. Majestät der König in An wesenheit Ihrer Königl. Hoheit die Frau Gemahlin des Hrn. Ministerresidenten. Eine vor den Allerhöchsten Gemächern aufgetretene Paradewache vom Königl. Gardereiterregiment erwies dem Hrn. Ministerresidenten die militärische Ehren bezeigung. Anschließend fand eine Frühstückstafel statt, an der Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde mit den Damen und Herren vom Dienst teilnahmen, und zu welcher Einladungen an den Königl. Großbritannischen Ministerresidenten nebst Ge mahlin und an den Kammerherrn Geh. Legationsrat v. Stieglitz ergangen waren. In den Nachmittagsstunden besuchte der Monarch die Internationale Photographische Ausstellung im städti schen Ausstellungspalast und wohnte um 5 Uhr der General versammlung des Großenhainer Parforcejagdvereins im Königl. Belvedere auf der Brühlschen Terraffe bei.