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Dresdner Journal : 02.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186705029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-05
- Tag 1867-05-02
-
Monat
1867-05
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 02.05.1867
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zxioo. Admnrmemrtmrrttsrr -Idr»°k- «-rklr-^ ^^»brliok: 1 „ 1k „ tritt koit u. 8t*wp«l- >too»tUel>: „ 1k ., ,ll»okl»e Kim» Lio««In« ^llmmorn: l „ Fnserateaprets«: rllr ä«n Laam «io«r ^««p»Itooeo r«il«: 1 Kgr. vot«r „LIng«»»ackt" äi« 2«il«: S Itgr. «rschrtnea: Dtgltob, mit Xnenakw« äer 8oou- Lock kelertag», ^doock» Lite ck«o kvl^«ock«o Donnerstag, den 2. Mai. I8«7 DreMerZournal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. »«sMtMunowtz« «mmilrt, LolpUlU: k°». SotMv»r»7-r»», 6oloM»«1ooLr ck«» vr«»cko»r ckoorool»; «d«ock»,.: 8. Loai,»», Lva», ko»,; L»»d«r,-A.rU» Vt«»-rr»okkort».N.! Hn»»»»r»i» t Vooi.,»; L«rti» 8»orivi',od» Svebb, Lnrnunr»» » Sor«»o; Lr»m»» L. 8vol.o„»; Lr—l»»! L,.8,L»»»»'»^onoov»okor«»o, ck»»»» t 8^»»i»o^v»»»; kr»»Lkllrt ». K.) ck»»«»»'»«ll» Loetlk.; LSI»! ^v. 8Lo»»»»;k»r1»: 8»,»», Lvl.1.1»» t 6»., j», ?l»o» ck» I» Loue»«)s kr»U: k» Lu»i.rou'« önebb.; VI»»: ^L.. Orr»l.r» Heramgrdrr Ulnlgt. L»p»ckittoo ck», vr««cko»r ckooro»!^ vr»»ck«o, 8»ri«»,tr»«» 8». 7 Amtlicher Theil Dresden, 1. Mai. Seine Majestät der König ha- brn den Kammerherrn Friedrich August von Minck- witz zu Allerhöchstihrem Kämmerer und zum Oberhof- meister Ihrer Majestät der Königin zu ernennen ge ruhet. Dresden, 1. Mai. Seine Majestät der König ha ben den Kammerherrn Herrmann Ludwig Grafen Vitzthum von Eckftädt zum Königlichen Hofmar schall zu ernennen geruhet. Dresden, 1. Mai. Ge. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Rittmeister von Arnim und dem Leutnant von dem Bussche-Hünnefeld des 3. Reiter-RegimcntS die nachgesuchte Entlastung aus der Armee, Ersterem mit der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform, zu bewilligen. Dresden, 30. April. Der vormalige Advokat und Notar Herr Friedrich Ernst Schmidt ist nach Beendi gung des von ihm seither bekleideten Amtes eines Ac- tuarS beim Sradtrathe zu Dresden, durch dessen Ueber- nahme die ihm früher übertragenen Armier eines Ad vokaten und Nolar beendigt worden waren, auf sein Ansuchen sowohl zur Ausübung der Advokatur gemäß der Bestimmung in § 74 der Advokatenordnung, als auch zur Ausübung des Notariats in dem Umfange, in welchem er dasselbe früher, als vor dem Eintritt der NotariatSordnuug immatrtkulirter Notar, auszuübcn befugt gewesen ist, auf Grund der Verordnung, die Erweiterung gewisser Bestimmungen der Notariatsord nung betreffend vom 10. Oktober 1864 unter II wieder zugelassen worden. Bekanntmachung. Das Ministerium des Innern ist durch die Kais. Französische Gesandtschaft am hiesigen Hofe um Ver mittelung einer Auskunft über den auS VronSville in dem französischen Departement Eure gebürtigen Sol daten de- 65sten Linienregiments Johann Peter Flo rentin Allin angegangenworden, welcher am 19.October 1813 in Leipzig in Kriegsgefangenschaft gerathen ist und seitdem keine Nachricht von sich gegeben hat, im Jahre 1848 aber mit Hinterlassung eines Vermögen» gestorben sein soll. Da nun die zu diesem Zwecke in und bei Leipzig angestrllten Erörterungen zu keinem gewirrigen Resultate geführt haben, so werden die Po lizeibehörden der übrigen LandeSthetle hierdurch an gewiesen, weitere Nachforschungen über den Verschollenen und dessen etwa erfolgtes Ableben zu veranstalten und im Fall dieselben einen Erfolg haben sollten, über das Ergebniß an das Ministerium des Innern unmittelöar Bericht zu erstatten. Dresden, am 26. April 1867. Ministerium des Innern, II. Abtheilung. Körner. Nichtamtlicher Theil. üeberstcht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgeschichte. Provinzialvachrichtrn. Statistik und volkSwirthfchaft. (Leipziger Mrßdericht 1s EingesandtrS. Feuillktaa. Znfrrate. TagrSkalendrr. virseunach- richtra. MtgravYiW Nachrichten- Berlin, Mittwoch, 1. Mai, Bormittag« 11 Uhr.*) (W. T. B.) Da« „Militarwochenblatt" erfahrt, daß nach nnnmehr erfolgter Reorganisation der königl. sächsischen Armee die kinigl. preußischen Truppen, mit *) Eingegaugeu in Dresden II Uhr 22 Minuten? Feuilleton. K. Hoftheatrr. Dienstag, den 30. April, ging Domenico Cimarosa'S zweiactige komische Oper „Die heimliche Ehe" neu einstudirt in Scene. Die Wie deraufnahme diese», von Herrn Kapellmeister vr. Rietz mit der gewohnten außerordentlichen Sorgfalt vorberei teten Werke» ist unbedingt als eine höchst danken»werthe Bereicherung de- Repertoire- zu begrüßen; denn obgleich sich nicht läugnen läßt, daß bei unser» heutigen Büh nenkünstlern und bet unserm heutigen Publicum gewisse Vorbedingungen abhanden gekommen sind, welche einer Compositton. wie der in Rede stehenden einen glän zenden Erfolg «arantiren, so weist doch gerade diese Arbeit de» italienischen Tonsetzer» eine unverwüstliche Kraft und zahlreiche glänzende Eigenschaften auf, welche selbst bei einer sinnlich weniger bestrickenden Darstellung noch zu entschiedener Geltung gelangen. Man muß in der That den Bildungsgang unsrer modernen Opern sänger und die Anforderungen, welche an dieselben ge macht werden, sowie deren Beschäftigung-Weise einer seits, und da» Wesen einer solchen, in vollendetster Form schönheit ihren letzten Endzweck suchenden Partitur an- derersrit» in Betracht ziehen, um die Schwierigkeiten, die der Bewältigung einer derartigen Aufgabe entgegen- stehe«, zu ermessen und die fraglichen Leistungen gerecht zu beurtheilen. Jemehr sich die französisch, „ad deutsche Oper von der italienischen emanetpirt«, desto vnschie- dener und mannichfaltigrr wurde natürlich auch der musikalisch-dramatische Ausdruck. Wenn hierbei die Rein heit und Lnmuth de« Gesänge» Einbuße erlitt, so dars man die» beklage«, nimmermehr aber in der Rückkehr zu« Alte« da» einzige Heil erblicken. Der sperisische Musiker mag sich mit noch so großer Borltebe in da» Studium der älter« Opae» datk» versenke«, im modrr«e« Ausnahme de» 52. Regiment« und zweier Bataillone de» 48. Regiment«, zwischen dem 15. Mai und 1. Juni au« dem Königreiche Sachsen zurückgezogen wer den. (Vgl. Dresden unter „Tagcsgeschichte") Berlin, Mittwoch, 1. Mai, Nachmittag« 1 Uhr 36Min.*) (W. T B.) Die osfirielle ,Prov.-Eorresp." bestätigt, daß Frankreich und Preußen die Eonserenz auf folgender Grundlage angenommen haben: ver bleiben Luxemburg» bei Holland, Nrutralisirung de« GroßhrrzogthumS unter der Garantie der Groß mächte al« Ersatz für das bisherige Besatzung-recht Preußen«. England dürfte in den ersten Tagen de» Monat« Mai die förmlichen Einladungen zur Lon- seren; erlaßen. Infolge de« Stillstände» der fran zösischen Rüstungen sehe Preußen von Vorsichtsmaß regeln ab. *) Eingegaugeu iu Dresden Nachui. t Uhr 2«Minuten. Berlin, Mittwoch, 1. Mai, Nachmitt. ^3Uhr*). (W. T. B.) Im Abgeordnetenhaus» brachte heute Graf v. Bismarck den Gesetzentwurf, die Verfassung de» Nord deutschen Bunde» betreffend, zur verfassungsmäßigen Genehmigung rin. Aus Vorschlag de« Präsidenten ent scheidet sich da« Haus für Schlußbrrathung. Zum Re ferenten wurde der Abg. Twesten ernannt. *) Eingegangen in Dresden 4 Uhr S» Minuten. Wien, Mittwoch, 1. Mai. (W. T. B.) Wie dir „Presse" wissen will, wäre die Londoner Conseren; auf Grundlage dr» von Rußland entworfenen Pro gramm» von den betheiligten Mächten angenommen worden. Eine vorbereitende Sitzung der Bevollmäch tigten Englands, Frankreich», Oesterreich», Preußen« und Hollands solle unter dem Vorsitze de» englischen Staatssekretär» de« Aeußern, Lord» Stanley, am 12. Mai stattsindrn Prag, Dienstag, 30. April. (Tet. d , Pr.") Narodni Listh wurden auf drei Monate suspendirt. Die Ausfolgung der heutigen Nummer wurde bereit» eingestellt. Pari», Dienstag, 30. April, Abend». (W.T.B.) Au« zuverlässiger Quelle wird mitgetheilt, daß die Einladungen an die Unterzeichner der Verträge von 1830 behufs Beschickung einer Conseren; im Namen dr« König» von Holland ergehen werden. „Patrie" meldet: Der Termin, an welche« die Conferenz beginnen soll, ist noch nicht festgestellt. Es ist aber sicher, daß dieselbe in London logen wird. „Franee" sieht in der Thronrede des König» von Preußen den Au-druck de» aufrichtigen Wunsche», daß der Friede erhalten bleibe. Brüssel, Dienstag, 30. April, Nachmittag«. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Drputirtenkam- mer brachte die Regierung eine Creditforderung von 8,400,000 Frr«. zum Zweck der Umgestaltung der Infanteriewaffen, sowie einen Entwurf zu einer An leihe von 80,000,000 Frei, rin, um außerordrntlichrn Eveatualitätrn brgrgnrn zu könnrn. London, Dienstag, 30. April, Nacht». (W.T B.) In der hrutigrn Sitzung dr« Unterhauses stellte Griffith an die Regierung die Anfrage, ob England dir Ga rantie der Neutralität Luxemburg» übernehmen würde- Der StoatSsrrrrtir de« Aeußern, Lord Stanley, um ging die Antwort hierauf, indem er erklärte, er wolle den Verathungen des Kongresse» nicht vorgrrisen. Tagrsgcschichte. Dresden, I.Mai. Die heutige Nummerder „Dresdner Nachrichten" enthält eine kurze Darstellung des Inhalts der den Ständen vorgclegtcn St euer gesetzt, die zur Vermeidung möglicher Mißverständnisse einer Berich tigung bedarf. Zunächst bc» uht eS auf einem Jrrthum, wenn dort gesagt wird, die aus den Kasscnbeständen zu ent- Kuiistlebrn wird sie nie wieder eine bevorzugte Stellung rinnehmcn können, und wir müssen uns vollständig damit begnügen, wenn Künstler und Publicum dem Werke einer vergangenen Epoche so viel Liebe und Theilnahme entgegenbringen, als die» eben bei der Neuinscenirung der „heimlichen Ehe" der Fall war. Die Zeiten, wo die Oper einen solchen Enthusiasmus erregte, daß sie aus Befehl des Kaiser» Leopold II. zweimal an einem Abende in Wien gegeben wurde, sind vorüber und werden nie wieder kehren, ohne daß wir berechtigt sind, unsre Zeit im Großen und Ganzen einer Verschlechterung de- musika lischen Geschmacks zu bezichtigen. Mit Befriedigung constatiren wir, daß sämmtliche Mitwirkende sich eifrig beflissen zeigten, das Bestmögliche zu bieten, und daß die ganze Aufführung schon dadurch sowie durch ihre musikalische Korrektheit einen wohlthuendrn Eindruck machte. Wenn da- Gelingen nicht allseitig auf gleicher Höhe stand, so motivirt die- daS verschiedene künst lerische Naturell der Einzelnen. Frau Otto-AlvS- leben (Karoline) entfaltete ausS Neue alle ihre künst lerischen Vorzüge. Sie überwand die technischen Schwie rigkeiten mit einer Leichtigkeit und Eleganz, dir Fleiß allein nicht erzwingen kann, und glänzte namentlich durch den Vortrag einer im zweiten Acte eingelegten (tranSpo- nirten) Arte von Mozart. Die Beatrix der Fra« Kreb»- Michalest war eine gesanglich und dramatisch gleich vortreffliche Leistung; di« Lisette de» Fräulein Weber konnte genügen. Herr Gcarta hatte aus da» Studium der Partie dr» Geronimo wieder den an ihm stet» zu rühmenden großen Fleiß verwendet und bestätigte durch diese seine zweite Rolle im Fache der Buffo» die gün stige Meinung, welche wir von seiner Begabung für dasselbe sogleich beim erstmaligen Auftreten al» Dul camara im „Liebe-trank" fasse« konnten. Die Wieder hol««, der Oper wird ohne Zweifel einige Unebenheiten nehmenden 5,729,349 Thlr. seien jetzt „natürlich" nicht vorhanden, eS müßten daher in weiterer Ausführung der bereit- beschlossenen „Zchnmillionen"-Anleihe „neue" Gelder ausgenommen werden. Jene Summe ist vor handen und zwar theil- in dem noch unvergebenen Reste der im Drcember v. I. aufgenommcnen 5procentigen Anleihe von 12 (nicht 10) Millionen Thalrr, 1hei,S in noch sehr erheblichen Beständen älterer 4procentiger Anleihen, so daß von einer Nothwendigkeit einer neuen Anleihe, wie aus obiger Bemerkung gefolgert werden könnte, jetzt nicht die Rede ist. Ebenso ist es nicht zu treffend, wenn in jenem Aufsatze gesagt wird, die Schul den, zu deren Verzinsung jetzt 868,349 Thlr. in Ansatz gebracht sind, seien „sämmtlich" infolge des letzten Krieges ausgenommen worden, denn es befinden sich darunter auch die Zinsen für die nach dem Gesetze vom 2. Januar 1866 für Eisenbahnzwecke aufgenommene Anleihe von 6 Mil lionen Thaler, die jetzt zum ersten Male in einem Budget erscheinen. Dresden, 1. Mai. Ueber das Abrücken der kgl. preußischen Truppen aus dem Königreiche Sachsen gehen uns von kompetenter Seite folgende Mittheilungen zu: Das 3 Ulanenrcgiment verläßt Großenhain und Riesa am 2. resp. 1. Mai und marschirt nach Fürsten walde und Beeskow; das Füsilierbataillon deS 48. Re giments marschirt am 2. Mai von Meißen ab, nimmt in Großenhain an diesem Tage Quartier und geht am 3. Mai nach Ortrand und von da nach Kottbus; da- 2. Bataillon deS 48. Regiments verläßt Zittau am 8. Mai und marschirt nach Bautzen. Die übrigen königl. preußischen Truppen verlassen das Königreich Sachsen nach dem 15. Mai, sodaß bis zum 1. Juni, mit Aus nahme der Städte Leipzig, Bautzen und der Festung Königstein, alle bisher von königl. preußischen Truppen besetzt gewesene Städte SachsenS geräumt sein werden. Berlin, 30 April. Die ministerielle „N. A. Z." schreibt: Die friedliche Wendung, welche die luxem - burger Frage seit einigen Tagen genommen, mani- festirt sich nunmehr auch in positiven Erscheinungen. Die bedeutendste darunter ist ohne Zweifel die telegra phisch gemeldete Erklärung dcS „Moniteur" über die Einstellung der französischen Rüstungen. Die öffent liche Meinung aller Orten wird der französischen Re gierung ungemein erkenntlich dafür sein, daß diese den einzigen Anlaß gu ernsten Besorgnissen beseitigt. Wir haben schon wiederholt geäußert, daß der resultatlose AuSgang der letzt«« zwei, zur Erhaltung deS Friedens beabsichtigten Conferenzen spcciell dadurch veranlaßt war, daß die Gegner einander schon gerüstet gegenüber standen, sodaß die Stimme der vermittelnden Mächte sich unter dem Waffengelöse nicht mehr vcrnchmbar machen konnte; wir erblicken daher in dem vom „Mo niteur" angekündigten Entschlüsse der französischen Re gierung eine sehr wesentliche Garantie für eine fried liche Lösung. Es wird in Frankreich kaum an Stim men fehlen, welche sich über die Täuschung ihrer Er wartungen auf einen großen, alle Verhältnisse unter wühlenden Eonfirct sehr verdrießlich aussprechen werden, und hier und da werden, u. A. von der „Opinion nationale", Zweifel in den Ausgang der bevorstehenden Verhandlungen zu erwecken gesucht. E» ist aber ein weiteres erfreuliches Symptom, daß sich unter den Fran zosen selbst eine gewaltige Agitation für die Erhaltung des Frieden» zu regen beginnt. So erklärt das „Jour nal deS DsbatS", welches sich stet- ein unbefangenes Urtbeil bewahrt hat, jetzt mit anzuerkenncnder Frei- müthigkeit, daß dos Festhalten Preußens an seinem Be- satzungSrecht in Luxemburg von der öffentl chen Mei nung in Frankreich keineswegs so allgemein ausgefaßt werde, als müßte man darin eine direkte Herausfor derung Frankreichs erblicken. Das „Journal des Dö- bats" spricht sich seinerseits ganz entschieden dahin auS, daß, da Luxemburg nicht französisches Gebiet sei, die luremburgrr Frage als eine allgemeine europäische be trachtet werden könne. Der „Temps" hat seine Spalten Kundgebungen in friedlichem Sinne geöffnet, in den Departements arbeiten mehrere Journale auf das Ziel hin. Namentlich in den nördlichen Departements cir- culiren sehr viele Adressen und Petitionen, welche alle in eminent friedlichem Sinne abgefaßt sind. ES ist be dauerlich, daß von einer Seite her, welche sich schon seit längerer Zeit durch ihre Hetzereien bemerklich ge macht hat, von einem Theile der belgischen Presse alle Mühe aufgeboten wird, um jene friedlichen Dispositionen zu beeinträchtigen. — Ein- Korrespondenz der „N. Pr. Ztg." bestätigt, daß der Vorschlag einer Conferenz von den beiden Cabineten (Berlin und Paris) principi-ll angenommen worden ist, und zwar aus Basis der Nrutralisirung de» Großherzogthums unter der Garantie Oesterreichs, Ruß lands und Englands. Bekanntlich hatte Frankreich ursprünglich Territorialerwerbungen gewollt, und nach dem es hierauf verzichtet hatte, sich doch gegen die Neu- tralistiung des Großherzogthums und noch mehr gegen eine ausdrücklich formulirte Garantirung der neutralen Mächte erhoben. Von dem Allen ist es «ach und nach zurückgekommen, sodaß nur noch die Vorfrage zu er ledigen bleibt, ob die Festung vor dem Zusammentritt der Conferenz in London zu räumen sei. Da- Tuilerien- cabinet wünscht es natürlicherweise um de» moralischen Eindrucks wegen, den diese Einrichtung in Frankreich hervorbringen würde, und al- Compensation — vom französischen Standpunkte betrachtet — für die „Zuge ständnisse", die es gemacht habe. ES wird in dieser Beantragung von England und Oesterreich unterstützt. Entschieden scheint zur Stunde hierüber noch nichts zu sein. — Der „K. Z." wird telegraphirt: Obgleich Preu ßen und Frankreich osficiell nur über den Zusammen tritt einer Londoner Conferenz behufs einer Ver ständigung über die luremburgrr Frage einig sind, wer den doch angesichts Dessen, was von beiden Seiten den Neutralen gegenüber bezüglich der garantirten Neutra- lisirung Luxemburgs principiell angenommen ist, sowohl in preußischen als in nichtpreußischen Kreisen je mehr und mehr sichere Friedenshoffnunzen an die Conferenz geknüpft. — (St.-A.) In der heutigen Plenarsitzung deS Ab geordnetenhauses wurde zunächst zur Präsidenten wahl geschritten. Von 241 abgegebenen Glimmen er hielten der bisherige Präsident v. Forckenbeck 162, die Abgg. l»r. Waldeck 60, v. Arnim (Neustettin) 13, vr. Löwe (Bochum) 2, Graf Eulenburg (Deutsch-Krone) 1, Rrichenheim 1; 4 Stimmzettel waren unbeschrieben ge blieben. Dankend und mit dem Versprechen einer ge rechten, unparteiischen und raschen Geschäftsführung nahm der Präsident v. Forckenbeck die auf ihn gefallene Wahl an. Zum ersten Viceprästdenten wurde der Abg. Sta- venhagen wiedergewählt, derselbe nahm die Wahl dankend an. Bei der Wahl des zweiten Viceprästdenten erhielt k in Abgeordneter die absolute Stimmenmehrheit, und mußte deshalb zwischen den Abgg. Grafen zu Eulenburg (Deutsch Krone), v. Carlowitz, v. Boni« und v. Hover- beck die engere Wahl veranlaßt werten. Auch hierbei wurde kein entscheidendes Resultat erzielt, und mußte zur engern Wahl zwischen den Abgg. Grafen zu Eulenburg (Deutsch-Krone) und v. Carlowitz geschritten werden, wobei der Abg. Graf zu Eulenburg (Deutsch-Krone) zum zweiten Viceprästdenten gewählt wurde. Der Prä sident schlägt vor, abweichend von Z 19 der Geschäfts ordnung, vorläufig nur zwei Commissionen, die Ge schäftsordnung-- und die Petitionscommisston, zu wählen. Es erhebt sich kein Widerspruch. Die nächste Sitzung wird auf morgen 12 Uhr anberaumt. Tages ordnung: ^Bekanntmachung des Resultats der Schrift führer und der beiden Commissionen. 2) Entgegen nahme von Vorlagen der königlichen Staatsrrgierung. 3) Wahlprüsungen. Die Abteilungen veisammeln sich morgen ^11 Uhr. ES folgt hierauf die Wahl der Schrift führer. — Der Präsident ernennt nach derselben zu Quästoren die Abgg. v. Köller und Häbeler. — Wie die .,N. A. Ztg." hört, ist eS die Absicht der Regierung, sich vor dem Beginn der die Verfassung des Norddeuifchen Bunde» betreffenden Verhandlungen über das bei denselben einzuhaltende Verfahren mit den einflußreichsten Führern der Fraktionen des Abgeord- im Spiele beseitigen, die da- Charakterbild des Gero nimo etwa- schwankend erscheinen ließen. Auch die Herren Eichbrrger (Graf v. Tiefenhof) und Rudolph (Sander) verdienen mit Anerkennung genannt zu wer den. Die Kapelle bewährte ihren alten Ruf, und so darf die unter den günstigsten Auspicien erfolgte Rehabili- tirung Cimarosa'S gewiß den rühmlichsten Bestrebungen unsrer Hosbühne brigezählt werden. -f Jllustrirtr Litrrntur. Unter den artistisch-lite rarischen Unternehmen, welche sich an diesjährige große Pariser Ausstellung knüpfen, ist der „Jllustrirte Katalog der Pariser Jndustrieau-stellung von 1867" hrrvorzuhrben, welchen die Brrlagthandlung von F. A. BrockhauS in Leipzig herauSgiebt. Der Katalog hat sich die Aufgabe gestellt, dir hervorragendsten Lei stungen, welche sich in dieser Ausstellung geltend machen, soweit wie möglich in Bild und Wort vorzusühren, zu erläutern und später« Zeiten zu überliefern. Nach der bi» jetzt erschienenen ersten Lieferung ist da» Unternehmen trefflich angelegt. Die Abbildungen, zu deren Herstel lung die Photographie benutzt worden, find sorgfältig ausgrsährl, und ebenso ist der Tert einer sachkundige« Hand, der dr» vr. Wilhelm Hamm, anvertraut. Die vorliegende Lieferung enthält außer zahlreichen Abbil dungen von Juwelierarbeiten, Gilbrrgrrälhrn, Porzel lane«, Bronzen, Gla»waarrn, Möbeln, Eisengußardet- trn re. nebst den dazu gehörigen Erläuterungen, al» Einleitung eine übersichtlich« Darstellung über Charakter und Ziele der Pariser Ausstellung von 1867. Daran sollen sich Essay» über verschiedene kunstgewerbliche Ge genstände reihe«. Wir behalten un» vor, nach Erscheinen weiterer Lieferungen, auf da», kanstindustrtelleu und über haupt gewerblichen Kreise« z« empfehlend« Werk hier au»führlich zurückzukomme», »ad bemerken für heut« nur noch, daß dasselbe in monatlichen Lieferungen auegc- geben wird. Der Umfang des Ganzen soll die Zahl von 12 bis 15 Lieferungen nicht überschreiten. -f Vor einigen Wochen ist, als Nachfolger dr- tüch tigen Forscher- Capitän» Wilson, der Kapitän Warren au» London in Jerusalem ringetroffen. Derselbe hat die großartigen Ausgrabungen, die er beabsichtigt, damit begonnen, daß er die Kanäle an dem dreifache» Thore der südlichen Harammauer aufdeckt. Es stellte sich hier hcrau», daß diese beiden Canäle, obwohl sie in verschiedenem Niveau liegen, in einem und demselben großen Wasserbehälter endigen und in die Eubstructione« der sogenannten Pferdesiäll« Salomon'» au-laufen. Weitere» Vordringen wurde verwehrt. Der Kapitän hat hierauf am Eütfuße der Aksa hinunter graben lassen, de-gleichen an der Eüdostecke der Harammauer, wo die großen Steine sind; aber auch hier wurde vor läufig Einhalt geboten, unter dem Borgrden, daß die Mauer zusammenfallen könnte. Warren ist an der ge nannten Eck« etwa 20 Fuß tief hinuntergekomm.«, ohne noch den Felsen gefunden zu haben. E» haben sich hier vier bi» fünf Etrinlagrn, ganz von ähnlicher Bauart wie die oberhalb befindlichen, nur weniger verwittert, gezeigt. Auch außerhalb dr« D ma-kn-thore», bet de« Cistrrnen, hat Warren bereit» Nachgrabungen in» Werk gesetzt. E» fanden sich hier bi- jetzt eine Trepp« und rin Vogen. Sein nächste« Augenmerk ist auf weitere Aufdeckung der Kelsentreppr an dem südliche« Abhänge dr« Zion, auf de« protestantischen Gottr-acker, gerichtet, um heran« zu bringen, wo dieselbe ende. s Dem »erstorbenen Prosessor Karl ». Raumer ist auf dem Kirchhof« zu Erlangen et« De»k«al er richtet worden, da» mit der Vroazebüft« de» verrwigtr« geschmückt ist.
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