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5>t» . . du r, ^»äi»m^i > . »ufth«^LLA00 Li»i. >^Ä.,'L«:,N?' Al>sek»iÄ>-«n»»bme ou»«( GIN»: N»»«,.t»i, »»<«» I««I», In -amdura, V»r« »n, »len, Lrlpjl^ vascl, ««»lau, tzranisurl a. M. — Kaä. tk„>,« in Berlin, «en, — vaui» « 0«. in Arankfurl a. M. — re, «ajrt in lldemnitz. — »»- «1». LaNtt«, vaiiiar H La. i> ivari». DM Rr. S. Reillizehiiter Jahrgang Tagtblatt für UnterhMng und Gtschästsverkclir. Drück und EkgenthM det Herausgeber: Liepsch Äk Ntlchardt in Fresben- Verantwoül. Redakteur: Julius Neichardt. «»He . . Ver Rau»! «in», ck.U« , »,r Sine Garanii« fUr »«» -»ch«-«»!»-«-ZS «en o»r JNsrratt wttp »ich» «»«nSeti,» «uIlrL.It Non üitl» knoulen Mrme« u. i iciieu inierlren roa «egen PrLnum«riN>». NaliUrng durch lvrtü» inaxki» oder P»<lein»»t- luug. o Lildeü ts-m l>) lliar. Au«will>i«' können die godiun» auch «Ul eine rreidnerjuchn» «»»eilen. Di» ltMH Mttredacteur: vr. L«ll Für das Feuilleton: Dressen» Montag» S. Januar 1874: Tagesgeschtchte. Deutsches Reich. Der Kaiser hat sich in den letzten Tagen sehr viel wohler befunden, als je seit seiner Erkrankung, z Für dieje nigen, welche die Gewohnheiten des Kaisers kennen, ist es ein un zweifelhafte« Zeichen dieser Besserung, daß derselbe am NeujahrStage wieder die militärische Kleidung angelegt hat, nachdem er während seiner Krankheit im Hause bürgerliche Tracht getragen hatte. Als Termin für die Einberufung des Reichstages wird heute der 18. Februar genannt. > Erzbischof Graf Lcdochowski in Posen ist zum neuen Jahre für sein Märtyrerthum wieder durch zahlrcicheZustimmungserklärungcn gestärkt worden. Die Neujahrscour dauerte den ganzen Tag über, indem Deputationen wie einzelne Personen mit Gratulationen auf- warteten. Auch an ausländischen Beileids- und Zustimmungsadres sen fehlte es nicht. Vor allem sind es die österreichischen Lande, in denen das Märtyrerthum des Erzbischofs gewürdigt wird. Den Adressen des galrzischen Episkopats, des streitbaren Bischofs Nu- digier sind Adressen au« Prag, Ungarn und der Diözese St. Pölten gefolgt Bezeichnend für die Geschäftslosigkeit auf dem Gebiete des Ei senbahnbedarfs ist die Thatsache, daß kürzlich bei einer Bestellung von 200 Waggons von Seiten einer Berliner Bahn Anerbietungen in der Höhe von 25,000 Stück von den verschiedenen Fabriken für Eisenbahnbetriebsmaterial erfolgten. Dieselben wurden von deutschen, belgischen und schweizerischen Fabrikanten gemacht. - . In Rastatt fand zwischen den Secondeleutnanten Meier und Caspari ein Duell statt. Meier erhielt einen Schuß durch den Kopf und blieb todt auf dem Platze. Bei seinem Begräbniß, das unter allen militärischen Ehren, in Beisein dcS gcsammten Officiercorps, dreier Generale und einer großen Menschenmenge stattfand, hielt der Divisionspfarrer Lr. Bauer eine Rede, in welcher er ausführte, die Ehre werde auch vom Christenthume als ein hohes werthvolles Gut bezeichnet; „ihre Verthcidigung sei oft unabweisbar geboten durch die Sitten und Gewohnheiten der Zeit und gewisse Standesoerhältnisse." Von dieser Seite und von diesem Standpunkte aus eine Vcrtheidi- Jhre Gründe laufen, wenn man sie genauer besieht, auf Miß guttst gegen Dresden hinaus. Zunächst meinen sie, die Regierung könne ja die 70,l>00 Thlr, die jährlich für Mbstromcorrectionc» verwendet werden, in Dresden verbauen. Es soll also der Pro vinz die fortgesetzte Eorrection des Äromes auf eine Reihe von Jahren zu Gunsten Dresdens entzogen werden! Für eine solche, ihren Zweck gänzlich verfehlende Mißgunst g«M Dresden, die auf eine Benachtheiligung der Provinz hissauslaufen würde, dürfte sich die Provinz bedanken! Sodann fürchten sie Verkehrsstörungen auf dem Schloßplatze, wenn in Zukunft auf denselben eine breite Fahrstraße von dem Dampfschifflandeplatze aasmündet. Als ob das nicht eben so regulirt werden soll, daß in den Verkehr rich tige Ordnung kommt! Das Obergutachten des Wassetbauinspectorü Schmidt, welches den Abbruch des Sonntag'schen Hauses verlangt, verwerfen sie unbedingt, da die Augustusbrücke es sei, hie bei Hoch wässern den größten Stau hervorbringe. Was die beiden Herren gegen die geringe Weisheit der Behörden sagen, did den Bari des Sonntag'schen Hauses gestattet haben, ist . wohl richtig; aber der Schaden muß doch einmal wieder reparirt werden! Zum Schlüsse ineinen sie: es handle sich bei dein ganzen Projekte nur um Begün stigung Dresdens, um Verschönerung desselben auf Landeskosten Nun, wir wollen nicht erwähnen, daß an der Schönheit Dresdens das ganze Land ein Interesse hat; aber hier handelt sich's doch in erster Linie um Abwendung der Hochwassergefahr von Dresden, ui» eine unaufschiebbare Besserung des Strombettes und darum, dem Handel, der Schifffahrt des ganzen Landes eine dringende Hilfe zu Theil werden zu lassen. Wir hoffen, daß die Kammenikehrheit sich nicht so engherzig wie die Herren May und Beyer zeigen wird. - -7- In dem Saale des Braun'scheu Hotels, welcher überfüll! war von Frauen aller Stände in Hut, Capuze, Baschlik und ein fachem Kopftuch, fand vorgestern Abend eine abermalige Frauenver- sammluna behufs Berathung über die Verhütung der Vertheuerung der LebeDinittel statt. Frau vr. Hamilton-Grube rt referirte über die verschiedenen Anerbietungen, welche von KauMten, Fleischern, Vüdchenbesitzern u. s. w. in Bezug auf billigere Lieferung gemacht worden sind ; ebenso wurden aus dem Schooße der Versammlung armier Edelmann, Der Marquis von Villcmcr, Sneewittchen:' Der Elephant. Die Neujahcsnachk. Neustutirt gab man: Sappho, Lasso, Die Karlschüler, Ei» Soinmernachtotraum, Eine Frau, die sich aus dem Fenster stürzt, Moritz Sctmörche, Mutter und Sohn, Anna Liese, Pdädrn, Lorbeerbaum und Bettelstab, Prinz Lieschen. An Over» kam. sreilich erfolglos, „Hcrmione" und die kurzlebige „Dorothea", aber mit großem Erfolg (leider «»wieder^ holt) „Nigoletto", und dauernd sur das Nepertolr gewonnen ..Mignon''. Neusiudirl gab man: Die Stumme, Rienzi.unv Oberon gung des Duells — einer strafrechtlich qualisicirten Handlung —^ Empfehlungen billiger Geschäfte laut. Das Comit« wurde Heaus das ist noch nicht dagewesen. tragt, in de« I beiden specifisch Die Münchener „Neue freie Volkszeitung" ist in der Weih-'t Anzeiger, betreffende Mittheilungen zu machen, ölachtswoche wegen unzüchtigen Inhalts viermal consiscirt worden, sammleng stärkten sich Rednerinn Eine Lehrerin und fromme Schwester im „Englischen Insti tute" zu Augsburg ist seit Wochen aus der Schule und den stillen Klostermauern verduftet. Vermuthungen der abenteuerlichsten Arb wurden laut; das Näthsel ist nunmehr gelöst. Die Verschwunden«.'' hatte ihre Befähigung für den „Mutterberuf" auf eine Weise an den Tag gelegt, welche „in diesen heiligen Hallen" nicht als vor schriftsmäßig erachtet wird, lieber den naturgemäß betheiligten „Ehr würdigen" verlautet noch nichts. Frankreich. Das 3. Kriegsgericht von Versailles verhandelte wiederum gegen zwölf Föderirte der Commune, welche der Theil- nahnie an der Einäscherung der Forts von Jvry und an der Execu- tion des Eisenbahnbeamten Philibert (23. Mai 1871) überführt sind. Es wurden Caillet, Zenski und Genty in oovtumaviam, Laurent, Girard und Bernard als gegenwärtig zum Tode, Bernet, Galand, Lefebvre und Pimonni zu einem Jahre, Christin zu 14 Ta gen Gefängniß verurtheilt. Italien. Aus dein Innern des Vesuv läßt sich ein dumpfes Grollen vernehmen und Professor Palmieri meldet aus seinen, dor tigen Observatoriuin, daß er einen heftigen AuSbruch als nahe be vorstehend betrachte. Local es und Sächsisches. ^ — Die Elbcorrection in Dresden steht nächste Mittwoch aus der'Tagesordnung der 2. Kammer. Sie wird 345,000 Thaler erfordern. Mit dieser Summe soll ein Paralleldamm am rechten Elbufer von der Dnmpffähre bis zur Augustusbrücke hergestellt, der Quai längs der Terrasse verbreitert, rechts der Beyerwall, links das Sonntag'sche Haus abgebrochen, große Lagerplätze für Handel und Schifffahrt und ein Ausschiffungsquai errichtet und eine Vcrbindnngssiraße zwischen dcr AugustuS- und der künftigen dritten Brücke erbaut werden. Der Finanzdeputation der Zwei ten Kammer erklärten die zur Prüfung dieses Projekts zugezoge nen königl. Commissare, daß eine Verschiebung desselben große Bedenken erregen, da im Falle einer größeren Hochfluth für Dres den nicht abzusehcnde Gefahren zu besorgen seien. Außerdem hänge die Entwicklung Dresdens wesentlich von der Ausführung dieser Eorrection ab, da ohne solche die dritte Elbbrücke unmöglich her zustellen sei. Die Ansicht der Deputation, daß die Erbauung einer Straße vom Auvschiffungsquai bis zur Augustusbrücke und der Abbruch des Sonntagschen Hauses unterbleiben könne, bc zeichnete die Regierung als nicht angehend, da beides ein un trennbarer Theil des vorläufig zwischen dem Staat und der Stadt Dresden abgeschlossenen Vertrags sei. Ohne Abbruch des Sonn- tag'schcn Hauses kein gefahrloser Verlauf einer Wasserfluth. Die Regierung lehnte für ein etwa eintrctendes Ueberfluthungsunglück jede Verantwortung ab, wenn die Kammer die Summen nicht bewilligt. Ausführlich verbreitet sich der vom Abg. Philipp er. stattete Bericht über den Fall mit dem Sonntag'schen Hause, der allerdings von der Art, wie mit dem Rechte eines Staatsbürgers umgesprungen werden kann, und von der Intelligenz der Behör den nicht das günstigste Zcugnih ablegt. Die Regierung giebt zu, daß Sonntag unverschuldet in eine höchst ungünstige Lage gekommen sei» schiebt aber die Schuld einzig dem Stadtrathe zu. Die Mehrheit der Deputation hat nach genauer Prüfung der Ver hältnisse die Ueberzeugung gewonnen, daß e» das Staatsintcresse erheischt, den Vertrag zwischen Staat und Stadt zu genehmigen und die für die Elbcorrection in Dresden geforderten Summen zu bewilligen Anderer Ansicht sind die Abq, My und Beyer. Dresdner Blättern, Nachrichten und Während der Ver sammlrng stärkten sich Rednerinnen und Zuhörerinnen durch ein feines Glas ersten Culmbacher Actienbiers. — Von Anfang dieses Jahres an sind in Folge der gedrück ten Zeitverhältnisse auch die Arbeitslöhne der Maurer undZunmer leute etwas zurückgegangen. 32—33 Pf. war der Satz für die Maurer und Zimmerleute und 21—23Pf. der für die Tagesarbei ter. Das Zurückgehen dieser Löhne läßt auch dieHoffnung aufdäm mern , daß in Bälde die Lebensmittel zum Theil von ihren hob",, Preisen etwas zurückgebracht werden können. Ein ehrlicher Dieb! Wir berichteten am 24. Decbr., daß Tags vorher ein frecher Dieb aus dem Geschäft- eines hiesigen Nie mers eine Umhänge-Ledertasche ohne Bezahlung annectirt hatte. Inzwischen muß aber dem Dieb das Gewissen geschlagen haben, denn gestern ging uns mittelst Stadtpost ein sauber geschnürtes Packet, mit dem Petschaft gezeichnet, zu, welches die noch völlig neue unbenutzte Geld-Ledertasche und einen Zettel folgen den Inhalts enthielt: ;,Jhre «euliche Mittheilung hat mich erst er kennen lassen, wie schwer sich das von mir nur aus Muth- willen verübte Unrecht des Mitnehmens einer Ledertasche auf dem Christmarkt an mir hätte rächen können. In bitterer Reue hierüber bitte ich Sie um gütige Vermittelung der Rückgabe dieser Tasche an den mir unbekannten Eigenthnmer, der mir meinen Leichtsinn ver zeihen möge, und danke Ihnen herzlich für Ihre Bemühungen." Wir fordern hiermit den Eigenthümer dieser Tasche auf, dieselbe in unserer Redaction in Empfang zu nehmen. Es giebt doch noch ehr liche/Diebe! — Jin Leipziger Stadttheater spielte sich am 30. vor. Mts. Vormittags 11 Uhr die letzte Seene eines Menschenlebens ab. Der doertige Theater-Cassirer Herrinann Großmann, Vater von fünf iwch unerzogenen Kindern, ein geachteter, allgemein beliebter Mann ward von einem Schlaganfall getroffen und verschied nach wenigen Augenblicken. Der Verstorbene dürfte auch hier vielen bekannt sein, da er früher bei der hiesigen Dampffchifffahrtsgesellschaft als Cassirer angestellt war.' — Wie dze ),Bauhner Nachrichten" aus guter Quelle versieh men, ist an, NcmjahrStage Abends in der 9. Stunde der in Diensten des Herrn Grafen Schall-Riaucourt auf Gaußig rc. stehende Zeichen schläger Berndt.. beim Begehen dcß Revieres von einem Wilddiebe ge schossen worden. Glücklicher WeHe hat Berndl nur leichte Verletzun gen am Arme davon getragen. - Herr Hermann Linde machte in ,einem ersten Vortrag die Erfapriniy, daß aller Anfang schwer sei — seine „Coriolan" war nur mätzig besucht. Aber die ausgezeichnet schöne» Mittel teö Redners, seine Jugend, seine Begeisterung-irische kwrrdrn die folgenden Vorträge schnell beliebt bicriclbst machen. — Angekündigte E erichts-Verbandluuge». Heute, den Jwnua» Vormittags 9 Ubr Hauptverbandlung wi der den Kaufmann Ernst Lud wig Schurig auö Großröbrödors wegen Diebstahls. — Witterun-fts-Beobachtung am 4. Januar, Mittags. Barometerstand nach Otto L B-ösolt hier: 27 Paris. Zoll IN L. «veränderlich, fett gestern geftte,ien I L.). — Thermometer nach Rcaumur: 4 (ssrad über N. - Die S ' Sütost-Wlnd. Himmel leicht I edeckt. -chloßthurmfahne zeigte - FcMeton- ! ck Die K Lnlgk. Hosbül'nen haben lm abgeiausenci! Jahre, namentlich ln. Anbetracht, daß durch Ferien und Traucrzeiten die Spielzeit «ms nur IN Monate beschränkt war, immerhin eine stattliche Za,hl Neuheiten geboten. ES erschienen Im Schauspiel neu: Aus der Gksrrljchast, Maria und Magdalena, Cid. Ein chrttt vo> n Wege, Gracchus, Politische Grundsätze, Jin Sturm, er neue Achilles, Doetor Raimont. Prinz Friedrich, Ei» ver- Das neue Posttaxgesrtz, welches mit Neujahr in Kraft trat, ist für den Verkehr vH» solch cininenter Bedeutung, daß cS gewiß Manchem erwünscht sein wird, mit den Bestimmungen desselben näher vertraut gemacht zu wetden. Dasselbe ist in seinen Grundbestiminungcn sehr einfach, inörm «S das Porto für Packete bis 5 Kilogramm (10 Pfund) für 10 Meilen ans 2'/z Gr), und für weitere Entfernungen auf 5 Groschen festsetzt. Diese Sätze enthalte» für die nächste Entfernung eine abermalige Erhöhung. Bisher schickte man auf 5 Meilen 6 Kilogramm (12 Pfund) für 2 Gr., von nun an nur 5 Kilogramm für 2t/» Gr. zur Zeit der sächsischen Post 4 Kilogr. für 1 Ngr.) Billiger ist der neue Satz für die Entfernung 5—10 Meilen, bisher kosteten da 41/2 Kilogr. 3 Gr., jetzt aber 5 Kilogr. 21/2 Gr. Am schwersten wird man aber die "Neuerung in der Entfernung von 10—Io Meilen (z. B. Dresden-Leipzig) empfinden, welche bisher für 3 Kilo gramm 3 Gr. kostete, nun aber wenigstens 5 Gr. allerdings für 5 Kilogr. betragt. Diese Taxen, welche gerade die kleinsten Packete empfindlich treffen, erscheinen sehr drückend und werden rckohl in manchem Herzen die Sehnsucht nach der guten alten Zeit Hervor rufen, wo man für ein kleines Packet von Dresden nach Leipzig nur 2 Ngr. bezahlte. Uebrigens wird sich das neue Gesetz in der gegen wärtigen Form schwerlich lange halten, da es an zwei Fehlern .lecket. Erstens ignorirt cs noch das vor Kurzem publicirte GeschOwAches die Meile von 75000 Meter in Wegfall bringt. Man wird cllso ivohl bald die erste Zone von 10 Meilen ---- 75 Kilometer>auf.1oO Kiloineter 12^ Meile erweitern müssen, um auch hier ÄS Deci- malsystem einzusühren. Zweitens aber stellt sich bei dem jetziKeii Gesetze die Absonderlichkeit heraus, daß z. B. 30 Pfuick von T^es- den nach Breslau oder Berlin in Einem Packete 25 Groschen,E- geaen in 3 Packet«» zu je 10 Pfund verpackt, wodurch selbstverstäsiK- lich der Post die dreifache Arbeit erwächst, nur 15 Groschen kostetr^ oder z. B. 20 Pfund von Dresden nach Köln in Einem Packete 20 Groschen, in 2 Packete» zu 10 Pfund nttr 10 Groschen: Wichtig ist fcmer für den Handelsstand die Neuerung'daß nunmehr un- franlirte Packete sowie Geldbriefe ebenfalls dm berichtigten Straf groschen zu zahlen haben, was zur Folge haben wird, daß die Ge schäftsleute nunmehr sich gewöhnen müssen, stets ihre Seickungen zu srankiren. Was von der Packettaxe, gilt fast ebenfalls von der Werthtaxe. Sie ist theilweise höher, sogar bedeutend höher als bis her, jedoch in den meisten Fällen für größere Summen bedeutend niedriger. Bis 10 Meilen kostet ein Geldbrief, der */z Pfund wiegen darf, 2 Gr., darüber auf jede Entfernung 4 Gr., außer- d em aber wenigstens 1 Gr. Versicherungsgebühr, sonst jedes Hun dert Thaler 1 Groschen. Es bleibt sich also künftig gleich, ob man 1 Thlr. oder 200 Thlr. in einem Briefe schickt; ein solcher Brief kostet bis 10 Meilen 3 Gr., darüber 5 Gr. Dies enthält eine be deutende Ermäßigung. . Bisher kosteten 500 Thlr. von Dresden nach Hainburg 14 Gr., von nun an nur 6*/z Gr. Nach Oesterreich sind die neuen Sätze leider noch nicht anwendbar, was um so mehr zu bedauern ist, als dorthin auch weder Postvorschuß noch Post anweisung gestattet ist. Das neue Gesetz hat allerdings auch seine Härten. Es kann Vorkommen, daß ein Thaler unfrankirt von Leipzig nach Dresden dem armen Empfänger 5 Gr. Porto, 1 Gr. Strafe und V, Gr. Bestellgeld kostet, während für Postanweisung nur 2 Gr., oder für einen recommandirten Brief, der im Verluft- falle niit 14 Thlrn. vergütet wird, auf jede Entfernung nur 3 M. und kein Bestellgeld zu zahlen war. Das Publikum kann dämm gar nicht dringend genug geniahnt werden, sich eingehend mit dm betreffenden Posteinrichtungen bekannt zu machen, um sich vor Ver lusten oder unnöthigen Ausgaben zu schützen. Außerdem find ja die Postbeamten angewiesen, Jedem auf Befragen mit Nath an die Hand zu gehen. Vielleicht ist uns mancher Leser dankbar, wenn wir eine kurze Uebersicht der neuen Taxe hier folgen lassen , ' ' Packetporto-Taris Kilogramm 5. «. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 10 Meilen 2V» 3 3>/s 4 4',-5 5'/-» KV-7 7V- 20 - 5 « 7 8 9 10 II 12 13 14 15 50 - 5 7 9 II 13 I.', 17 19 21 23 25 100 - b 8 11 14 17 20 23 2V 29 32 35 Werthbrief-Taris biS Tblr. 200. 300. 4M. 5M. KM. 700. 800. 900. 1000. bis 10 Ml. 3 3Vr 4 4>ü 5 ü',2 « KV» 7 über 10 - 5 5V» tt «'» 7 7V» 8 8(» 9 Unfrankirt 1 Groschen mehr! Schließlich sei noch erwähnt, daß von heute an kein Begleitbrief zu Packeten mehr angenommen wird, sondern lediglich gelbe Postpacketadressenzu verwenden sind, wovon 5 Stück V4 Gr. kosten. Den Herren Postbeamten aber wünschen wir durch vor stehende Darstellung ihre mühevolle Arbeit ein wenig erleichtert zu haben. Briefkasten. «,*. Freiberger Stammtisch. Besten Dank für das Verzeichn Iß sächsischer Militärs, welche bas Eiserne Kreuz 1. Eiasse «Malten »abe». Nach Ihrem Auszuge aus der RaiMste der sächss sä'cn Armce tragen die 1. Classc dieses Kreuze» 48 Offiziere aller Grade und 7 Feldwebel und ähnliche Chargen; außerdem haben 575 sächsische Olfizlcre und 72 Arrzte und «Se- amte die 2. Classe dieses Kreuzes erhalten. ES ist also diese» Kreuz intt reichlicher Hanv vcrthellt worben. Die Zahl Derje nige». die sonst I»> Leben ein eisernes Kreuz zu trage» haben, läßt sich nicht ermitteln. Indessen ob mit ober ohne eifern«»! Kreuze ^ - wenn nur sonst Vas Kreuz gesund ist! WM M»