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Nummer 219—36. Iahrg Srichelill S «»I «»qenMch. Iyeiiatllchee prel» durch Leige» «Inschl 70 Pfg t,w. « Pfg. Trlgeiloh» 1.70; durch dl« P-ft 1.7V »Inlchll.dllch V»plben»»lsuug«g«dII-r, »Ujggllch « vkg. P»st.B«ft«II,,r». »Ny«l-X,. 10 VI-., Sonnabend. L g-sttag-X». ko VI,. Atteftellungen man»» Ipüteften, eine Woche oor «blaul dn v«p»,e»ell lchrlflllch del» Verlag «Ingegangr« Irl». Uni«« ' »«Yen tel», »ddepelluilge, «»Igegennetz»«^ «erlag,ort Die,de». Nnzelgenpreis«: dl« lspaltlg« 77 mm breit« gell« I Vi»-! slr Famlllenou^lge« I Pf». glli Vlatzwünsch« Unix, »lr lel- Sewdh, leiste». LachWie VolWMuns Schrlftleltu»,! Dr»«d«U'», VoNerftr. 17, gernriy 70711» 71017 leschllslistell«, vruck m» l^rlag: »er»a»t« vuchdruckerel ». vertt, l-, ». ». Vollerstrast» 17. gecnny 71017, Vistsche«: 7k». 107», »<u>1: Stadt»«! vre»e» «7«7 Sonnabend/Sonnkag, 18./IS. September 1S37 2m g-II» oo» HSHerer »«mal», verdat, elntretende, velrled» stdrungeu hat der vezlehn: ad« We'buugtretdeud« tetr« «tuspillch-, s-ll, dl« 3»>>un- t, delchrrnlle» Umfang, «e» ,p!llet ade« »Icht «»lchelnt. «rs»ll«»ia»»»tstvr»»»a» Ser Beginn des Wauberausiansches 42S Italien. Arbeiter in München eingetrossen München, 18. Sept. Auf Grund des Zwischen Reichsorganisationsleiter Dr. Leg für die DAF. und Präsident Lionetti für Dopo Lavoro abge schlossenen Abkommens Uber den deutsch» italienischen Urlauberaustausch traf Sonnabend früh in München der erste Dopo-Laooro-Urlauberzug ein. Er brachte 428 italieni sche Arbeiter und Arbeiterinnen nach Deutschland, wo sie sich eine Woche lang aushalten werden. Zwei Tag« davon werden sie in München, einen Tag in Nürnberg und zwei weitere Tage in Berlin verbringen. Bereits an der Landesgrenze in Kiefersfelden nuirden die italienischen Urlauber von den Vertretern von KdF. herzlich beglicht. Bei ihrer Ankunft im Minchencr Hauptbahnhof hie ssen Vertreter der DAF., der Sekretär des Münchener Faszio, Dr. d'Amato, Professor Vrombin vom königlich-italienischen Ge neralkonsulat sowie viele Mitglieder der italienisä-en Kolonie Münchens di« italienischen Arbeiter und Arbeiterinnen herzlich willkommen. Auch hatten sich viele deutsch« Arbeiter auf dem Bahnsteig eingcfunden, die ihre Arbeitskameraden aus Italien mit erhobenem Arm begrüßten. Hierauf wurden die Italiener in ihre Münchener Hotels geleitet. Noch am Vormittag werden sie auf einer ausgedehnten Stadtrundfahrt die Sehenswürdig keiten der Hauptstadt der Bewegung besichtigen. Am Abend er folgt dann ein« KdF.-Vorsiihrung. Am Sandwerkerwelttamps 1938 nehmen auch Gesellen und VetrlebSgemelnschasten teil Berlin, 18. September Vor Vertretern der deutschen Tagespresse sprach am Sonn abend der Leiter des Deutschen Handwerks in der DAF.. Paul Walter, über den Ha n d ive r k e r we t t k a in p f 1888. Der Handwerkermettkampf 1888 wird im Gegensatz zum Meister- ivettkampf 1987, bei dein lediglich Meister zugelassen waren, nun mehr in drei Abteilungen durchgesührt: 1. für Meister, 2. für Gesellen. 3. für Betriebsgemeinschaften. Viele handwerkliche Berufe kennen nur die Gemeinschaftsarbeit in der Praxis, z. B. Flelsckwr, Bäcker, Dack>-eckcr. Hier sollen auch die Betriebs- gemoinsrlzaften zeigen, was sie können. Der Meister soll er sinnen, der Geselle sein reifes Können zeigen, der Lehrling an kleinen Teilen des Ganzen bereits erworbene Fähigkeiten l«e- weisen. Im Meisterwettkampf 1937 lag das Schwergeivicht in der Reichso°vschcidung. Diesmal werden Hauptträger des Wett kampfes die Gaue sein. Die zugelassenen Berussgruppen sind in acht Wettkampfgruppen eingeteilt, und zwar: Bauhandwerke, Holz-, Metall-, Spezial-, Bekleidungs-, Nahrungsmittelhand werke, sowie die Wettkampfgruppen Druck und Papier und Leder. Die Vorbereitung en der Mittelmeerp atrouitte Sngllsch-franzöflsches Liebereinkommen über gegenseitige Benutzung der Flottenstützpunkte Parts, 18. Sept. Der französischen Admlralstabschcf, Admiral Estcva, begab sich nm Freitag an Bord des in den Hafen von Oran eingclau- fencn britischen Kreuzers „Varham", um dort mit dein eng lischen Admiral Pound zu beraten. Anschließend begaben sich die Admirale im Kraftwagen nach Arzöe. Die Begegnung wird mit der Ausstellung des Planes für die an der Mitlclmcer- kontrolle beteiligten Wasserflugzeuge In Zusammenhang ge bracht. Die seichteren Einheiten des französischen Mittelmeerge- schwadcrs in Toulon liegen in Bereitschaft, um auf Besehl zu Admiral Esteva nach Oran zu stoßen. Wie aus Blätterstimmen ersichtlich ist, haben Frankreich und England gemäß den Ab machungen von Nyon und Gens ein Uebereinkommcn getroffen, wonach zur Erleichterung der Zusammenarbeit beider Flotten bei Ausübung der Kontrolle im Mittelmcer die englischen Flöt- tenstühpunktc Im MIttelmcer den französischen Kriegsschiffen und umgekehrt den englischen Kriegsschiffen die französischen Flottenstühpunkte zur Verfügung gestellt werden. Dle Londoner presse zum Grwelterungs« beschluß des Ayoner Abkommens Italien soll unterrichtet und zur Teilnahme aufgefordert werden. London, 18. Sept. Die Morgenblätter berichten eingehend über den Beschluß der Untcrzeichnermächte des Nyoner Abkommens, die vorge sehenen Maßnahmen im Mittelmeer, die ursprünglich lediglich gegen U-Boot-Angriffe vorgesehen waren, auch auf den Schuh von Ueberwasserfahrzeugen und Flugzeugen auszudehncn. Aus fallen- Ist dabei sedoch, daß die Blätter sich kaum mit der An kündigung beschäftigen, daß England und Frankreich ihre Kriegsschiffe aus der Ueberwachung der spanischen Küste zu- rückziehen, um diese Einheiten nun in das neue Potrouillen- system einzusetzcn. Die „Times" erklärt in einem Genfer Bericht zum Erivoi- terungsbeschluß des Nyoner Abkommens, es fänden nunmehr alle Schiffe mit Ausnahme der spanischen Schuh gegen jede Art von Angriffen iin Mittelmeer. Zum ersten Male versuche man auch Angriffe von der Luft aus in eine internationale Verein barung nach Humanitären Mrundsähen einzubeziehen. Aller dings müsse man zugeben: Wenn es schon in der Abwehr der „Piraten-U-Boole" schwierig sei, den internationalen Abma chungen Folge zu leisten, so sei es betreffend der Flugzeuge noch schwieriger. — Im Leitartikel beschäftigt sich die „Times" kurz mit der Aufgabe der Seckontrolle, die unvollständig ge wesen sei, seitdem Deutschland und Italien sich zurückgezogen hätten. Der Beschluß der französischen und der britischen Regierung werde unter den jetzigen Umständen keine großen Folgen haben. Auch der „Daily Telegraph" bringt in großer Ausmachung die Meldung, daß die Mittelmecrpatrouillo erweitert wird, und berichtet ebenfalls nur kurz über das Fallenlasscn der Küsten kontrolle durch England und Frankreich. Der in Genf weilende diplomatische Korrespondent des Blattes berichtet, daß das neue Erweiterungsabkommen erst ain Sonnabend veröffentlicht iverdo, da man Italien vorher den genauen Wortlaut vor le gen wolle. Der französische und der britische Geschäftsträger in Rom würden den italienischen Au ßenminister aufsuchen, ihn über das neue Abkommen genaue stens unterrichten und ihm den Wunsch übermitteln. Italien möge an diesem Abkommen teilnehmcn. — Zur Einstel lung der KU st enkon trolle schreibt das Blatt lediglich, obwohl die Kontrolle verschwinde, werde der Nichteinmischungs ausschuß welterbestehen, um gegebenenfalls mit Angelegenheiten seines Gesckäftsbcrelches befaßt zu werden. Allerdings sei für die erste Sitzung des Nichteinmischungsausschusses noch kein Zeitpunkt vorgesehen. Dle Vedeulung der Einnahme Fengdschens Tokio, 18. September. In der von der japanischen Arme« in Rordchlna gemeldeten Einnahme Fengdschens an der Suiyanbahn steht man in Japan die Gewinnung «ine» ersten wichtigen Stützpunktes nörd lich der Grotzen Mauer auf dem Weg« zur innermongolischen Provinz Suiyan. Während di« Provinz Tschachar schon lang« unter japanischem Einfluß steht, gelang es bi» jetzt Suiyan, die politischen und militärischen Einslutzversuch« Japan» zurückzu weisen. Durch di« Einnahme Fengdschens bekommt nun jene Bewegung «inen erneuten Aufschwung, di« «in innermon- äolische« autonome» Reich unter japanisch«, Führung schassen will, da» unter dem Mongolensürsten Te- wang gegründet werden soll. Schwere Srploflon in Agier ,69 verletzte. Pari», 18. Sept. In Algier ereignete sich in einer Konditorei eine folgen schwere Explosion durch eine schadhafte Kälteanlage. Das Ge- bäude der Konditorei wurde völlig zerstört und vier wettere Geschäftshäuser in der Nachbarschaft wurden schwer in Mit leidenschaft gezogen. Die Schäoen, die die Explosion In Algier anrichtete, stellen. sich doch als iveit größer heraus, als zunächst angenommen wurde. Die Explosion ereignete sich in dem Keller des Neben gebäudes einer Konditorei in einer der belebtesten Straßen Algiers. Außer dem Gebäude wurden vier anschließende Ner- kaufsgeschäfte vollkommen zerstört. Die Gewalt -er Explosion war so groß, daß die Glassplitter der zerbrochenen Fensterschei ben 60 Meter weit fortgeschleudert wurden. Es gab im ganzen 60 Verletzte, vor allein unter den Angestellten der Geschäfts häuser. Elf Schwerverletzte mutzten ins Krankenhaus überge führt iverden. An -er Hilfeleistung beteiligten sich soivohl die europäische als auch die eingeborene Bevölkerung, das Sanitätskorps, die Truppe, die Feuerwehr und die Polizei. Ueber die Ursache der Exptosion Ist man sich noch nicht ganz Im klaren. Man ver mutet, daß ein Behälter mit komprimiertem Gas explodiert ist. Erdstöße in Parma Mailand, 18. Sept. Ain Freitag um 21 Uhr wurden in Parma starke Erdstöße verspürt. Die Bevölkerung floh er schreckt ins Freie. Einige Schornsteine stürzten ein und zahl reiche Scheiben wurden zertrümmert. Auch in der Provinz wurde das Erdbeben bemerkt. Überschwemmung im Rhonetal Pari», 18. September. Infolge andauernder Regensälle mußte iin Rhonetal zwischen Valence und Saint Rambert -'Al- üon der Eisenbahnverkehr eingestellt iverden, da die Strecke zum Teil überschwemmt, zum Teil abgesunken ist. In einem Seitental« stürzte ein« Brücke ein. Ein lüjähriges Mädchen wird vermißt. Mussolinis Oeutschlandreise Die Deutschlandreise Mussolinis, die ganz entschieden mehr ist als ein formeller Gegenbesuch des Duce aus die Reise Adolf Hitlers nach Venedig im Jahre 1934, wirft, je näher der Tag des Reiseantritts heranriiltt, mehr und mehr ihre Schatten voraus. Nicht nur in Rom und Berlin, sondern auch in den übrigen Hauptstädten der euro päischen Staaten beschäftigt sich die Presse in wachsendem Matze mit dem Ereignis, dem ein ungewöhnlich bedeut samer, ja geschichtlicher Charakter nicht bestritten wird. Ist doch dieser Besuch seit den Tagen von Gens der erste, den Mussolini einem fremden Lande abstattet. Weil sich daraus allein schon der Grad der Uebereinstimmung und der Freundschaft zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland ermessen lützt, ist es kaum verwunderlich, datz beispielsweise aus den Pariser Borberichten genau Io sehr eine gewisse Unruhe als be stimmende Note herauszulesen ist, wie umgekehrt in den Kommentaren der deutschen und italienischen Blätter dis Freude und die Zuversicht über die zu erwartenden Er gebnisse des Besuches überwiegen. Es entspricht dem Sinn und der Bedeutung der Zusammenkunft zwischen Adolf Hitler und Mussolini, datz sich die römiscl)« Presse nicht auf die Mitteilung der umfangreichen Vorbereitungen be schränkt, die in München und Berlin aus Anlatz der Reiss des Duce getroffen werden, datz sie nicht allein die zu er wartenden Aufmärsche und Paraden erwähnt, sondern bet aller Genugtuung über die Schaffung eines würdigen und angemessenen Rahmens für das Ereignis nicht versäumt, nach den tieferen Gründen zu forschen, die das Zusammen treffen der beiden Staatsmänner ermöglichten. In ihren Rückblicken aus die Geschichte der deutsch italienischen Annäherung erwähnen die italienischen Zei tungen dabei nicht zuletzt auch die sruchtbringende Tätigkeit des Reichsautzenministers Freiherr von Neurath, der vor vielen Jahren als Botschafter am Quirinal die deutsch italienische Freundschaft sorgsam und menschlich einnehmend angebahnt und grundgelegt hat. Zu den überzeugten und durch sicheren Takt klug fördernd n Freunden der deutstl)- italienischen Annäherung gehörte w rcnd seiner römischen Diplomatenjahre auch der jetzige 2!aatsfe!retär im Aus wärtigen Amt, von Mackensen, sowie der früher als Botschaftsrat und jetzt als Botschafter des Reiches beim italienischen Königshof in langen Jahren mit nüchterner, seiner psychologischer Kenntnis und ungewöhnlichem Bil dungsreichtum so verdienstvoll tätige Herr von Hassel. Es ist aber nicht allein die Entwicklung der letzten Jahre, die die italienische Presse zu grundsätzlichen Betrachtungen über das deutsch-italienische Verhältnis anregt: sehr zu treffend hat beispielsweise der „Corriere della Sera" mehrfach in den letzten Wochen, zum Teil in der Abwehr mäkelnder französischer Prejsekommentare zum Staatsbesuch Mussolinis in Deutschland, hervorgehoben, datz die deutsch-italienische Freundschaft auf „sehr alten lleber- lieferungen" und auf „tiefen geschichtlichen Gründen" be ruhe, die durch Beweggründe der Gegenwart von absoluter Geltung gestützt seien. Auch in der übrigen italienischen Presse klingen neben den Grundakkorden der hohen politischen Aktualität des Be suches des Duce beim Führer des neuen Deutschland di» Motive des uralten Kulturaustausches uud der geschicht lichen „Verbundenheit" zwischen Italien und dem Reich an. Der Weltkrieg, war nur eine ungliicklick;« Unterbrechung von Beziehungen zwischen zwei Völkern, die wohl stets auf dem Grunde ihres Herzens über alles Trennende hinweg eine geheime Hochachtung voreinander besatzen und trotz der grotzen Verschiedenheit mancher Anschauungen, ihrer natür lichen Anlagen, ihrer Sprachen und ihres Sprachgeistes doch die Tatsache, ja den Segen ihrer wechselseitigen kulturellen Ergänzung längst unverrückbar erkannt hatten. Da» Gegeneinanderstehen beider Nationen im letzten Völker kriege ist vor allem sekundär bedingt gewesen durch di» Existenz des habsburgischen Völkerstaates, in den zu be trächtliche Teile italienischen Volkstunis eingegliedert waren. Nachdem diese geschichtliche Frage zugunsten Italiens gelöst wurde, wäre es ein Widersinn, noch immer an dem Bestände einer aufrichtigen Gesinnung Italien» gegenüber dem Deutschen Reich zu zweifeln. Datz die gegenseitige Sympathie zwischen dem faschisti schen Italien und dem Dritten Reich ganz erheblich durch mancherlei Wesensanalogien zwischen Faschismus und Nationalsozialismus gefördert wurde und wird wird von keiner Seite des Auslandes ernsthaft in Abrede ge stellt. Danebenher geht nützlich der rege Austausch und die persönliche Verbindung zwischen Staatsmännern und matz geblichen Politikern beider Völker, wobei für die deutsch» Seite besonders die wiederholten Besuche des preutzischen Ministerpräsidenten, Generaloberst Göring, als wertvolles politisches Aktivum zu buchen sind. Der Mensch, der Soldat und der Politiker Göring, besitzt Qualitäten, die in Ita lien zweifellos sehr günstig angesprochen haben. In autoritären Staaten sind solche psychologischen Momente sehr wohl in Anschlag zu bringen. Jedenfalls mindestens so sehr wie bei der Dreikaiserzusammenkunft 7,r einein "MS