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MsdrufferTageblait Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. jcei Haus, bei Postbestellung 1,80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern IV Npsg. Alle Postanstalten und Post toten, unsere Austräger u. . ... Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- W0thkNblat1 fÜt WllsdrU^ U. llMgegkNd gegen Im Falle höherer Gewalt.Kneg od.sonstiger — Betriebsstörungen besteht Kein Anspruch , auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenxrns: die Ispallige MÜNmtl-rzeUc <48mm breit) 7Rpsg.. die 2spaUige MiMmcterzeile der amtlichen Dekanm. machungen bei direkterAultragserteilun, II Rpsg. ohne Nachlaß, Lie l jxaltige Text«MiUimkIerze>Ie (Wmm breit) 20 Rpsg. Nachweijungs . Gebühr: , 20 Npsg. Dorgeschrieben« Erscheinungstage u.Platz. Fernsprecher : Amt Wilsdruff Nr. 6 Vorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. ! , Anzeigen . Annahme bis vormittags IVUHr Für die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Jeder Radattanspruch erlischt, wenn der Betrag Lurch Klage eiugezogcn werLen mutz oder Ler Auftraggeber in Konkurs gerät.! Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des^Städt-s rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 56 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-DroK?"'» Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 7. März 1934 Zum 8. Mürz 1934. Von Manfred von Killing er. Keiner Generation wie der unsrigen, die wir als Männer die ersten Iahrzch'nte des 30. Jahrhunderts durchleben dürfen, ist ja eine solche Fülle des Geschehens zuteil geworden. Der Schwung der Ereignisse bringt uns zuweilen in Gefahr, den steberblick zu verlieren. Wir wollen es in anständiger Be scheidenheit eingestehen, daß den Sinn der Gegenwart in seiner ganzen Bedeutung zu erfaßen, eine beinahe übermenschliche Aufgabe ist. Und daß uns Deutschen vom Schicksal ein Mann gegeben wurde, der uns in Wort und Tat eine Sinndeutung dieser Zeit vermittelt, der unser Volk aus der Verwirrung her aus und einer klaren Bestimmung entgegenführt, dafür wollen wir dankbar sein. Der Befehl des Führers, die Leitung der nationalsoziali stischen Durchbruchsaktion in Sachsen zu übernehmen, traf mich in der Reichshauptstadt, wo ich als Führer der Obergruppe I (Berlin) der SA. in den spannungsreichen Tagen nach dem 30. Januar 1933 nahe dem Mittelpunkt der Ereignisse stand. 8n der Nacht des 27. Februar schlugen die Flammen aus den Dächern des Reichstages. Die KPD. befahl die höchste Alarm stufe. Die Auslösung des bewaffneten Aufstandes sollte am ö. März nachts 12 Uhr erfolgen. Die SA. stand sprungbereit, die Reichswehr und Polizei, die Waffenträger der Nation, in Bereitschaft. Die kämpferisch gesinnte Gefolgschaft Adolf Hitlers, die Parteigenossen überall, waren vorbereitet auf das letzte Gefecht. Zug um Zug erfolgten die Schachzüge des Kanzlers auf dem politischen Schachbrett. Der Parteiführer zeigte sich als der geborene Staatsmann, der alle Aufgaben meistert. Nur ein Ziel schwebte ihm in diesem Augenblick vor. Es hieß, dem Gegner zuvorzukommcn, ihn materiell und geistig zu entwaffnen, ehe er den Bruderkrieg entfesseln konnte. Der Wahltag des 5. März wurde zum Schicksalstag für das deutsche Volk. Die Zeitungen schrieb: „Nach dem unge heuren Schlußakkord, mit dem der einzigartige Wahlkampf am Sonnabendabend sein Ende nahm, dämmerte trüb und regne risch der Sonntag herauf, an dem das deutsche Volk endgültig über seine Zukunft entscheiden sollte. Zn Hessen und in Bres lau wurde die Stille des Feiertages durch Gewehrfeuer poli tischer Straßenkämpfer unterbrochen . . . Sonst aber hielten die Deutschen, wie stets an entscheidenden Tagen, musterhast Ordnung und Disziplin ... Am Abend waren die Straßen der Städte still und verlassen. Man sammelte sich um Nund- funkapparate und Lautsprecher. Nicht nur das deutsche Volk, sondern die ganze Welt hielt den Atem an, und auf aller Lip pen war die Frage: Welche Kunde wird diesmal aus Deutsch land kommen, was ist die Botschaft, die das deutsche Volk der Welt zu übermitteln hat?" Die Botschaft kam. Unvergeßlich wird uns allen der Sinn und das Ergebnis des Volksentscheides vom 5. März 1933 bleiben. Der Einbruch in die marxistische Front war gelungen. Don den Zahlen der Abstimmung, von geistigen Waffen geschlagen, standen die Bon zen und Volksverführer betäubt, der Wille zum Aufruhr war schlagartig gelähmt. Nun rascher denn je hieß es handeln. Der kritische Augen blick war da. Unwillkürlich mußte ich an die Minuten denken, als am Ska gerrak durch den richtigen und entschlossenen Einsatz der aorpe- dowaffe die Waage des Sieges sich zugunsten der deutschen Streitkräfte neigte. Aber heute ging es um noch größeren Entscheid. — Der Führer, der unserem Volk zum Schicksal geworden war, übertrug mir die Durchsetzung seines Willens in Sachsen, meiner Heimat. Ich gehorchte, der ungeheuren Verantwortung bewußt. Um 4 Uhr morgens, am 8. März, traf ich in Dresden ein, fuhr durch menschenleere Straßen. Hinter vielen verhäng ten Fenstern war Licht. Am gleichen Morgen mußte zugepackt werden. Auch hier hieß es nur eins: Den Gegner überrumpeln, die fertige Tat sache schaffen, bevor Gut und Blut der Volksgenossen in schlimmste Gefahr gerieten. Ich wußte, auf meine sächsischen SA -Kameraden konnte ich mich verlassen. Das war entscheidend für einen geordneten unblutigen Verlauf und Abschluß der kommissarischen Regie rungshandlung. Aufgabe der SA. war es, in eiserner Disziplin mit Gewehr bei Fuß zu stehen, um jeden Gegner, wo er auch immer aufstehen mochte, blitzartig niederzuschlagcn. Da der Marxismus sich nicht stellte, seine Führer höchst unheroisch das Land ihrer Pfründe fluchtartig verließen, hieß es weiter, dar über zu wachen, daß die Revolution sich nicht überschlug, denn °>e Geschichte aller Revolutionen hat gezeigt, daß ihre Träger wicht in h^n Strudel des Chaos hineingerissen werden. Das Ware innerpolitisch und außenpolitisch das Ende Deutschlands gewesen. Dank der eisernen Disziplin der SA. nahm die Revo lution den Verlauf, den der Führer vorgezeichnet hatte. Leber mich wird damals mancher, der mich aus der Oppvsitionshal- tung her kannte, den Kvpf geschüttelt und im Stillen gesagt haben: Was ist plötzlich aus diesem Revolutionär geworden! Denen kann ich nur sagen, daß ich stolz darauf bin, die Be- Ser Wer ehrt Feierliche Grundsteinlegung in Leipzig. Für das Richard Wagner-Nationaldenkmal In Leipzig fand die feierliche Grundsteinlegung zu dem Nationaldcnkmal für den großen Musikdichter Richard Wagner in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, mehrerer Mitglieder der Reichsregierung und zahlreicher Ehrengäste statt. Der Führer besuchte am gleichen Tage auch die unlängst er öffnete diesjährige Leipziger Messe und nahm im Rat hause den Ehrenbürgerbricf der Stadt entgegen. Das Richard-Wagner-Nationaldenkmal des deutschen Volkes, zu dem der Führer Adols Hitler feierlich den Grundstein legte, wird am Leipziger Hochflutbecken er richtet. Der Platz war zu der Feier besonders ausgestaltet worden. Im Jnnenraum ha'tten von links nach rechts gesehen Aufstellung genommen: die an der Erstellung des Denkmals beschäftigten Arbeiter, der Freiwillige Arbeitsdienst, die Amtswalter der Bewegung nnd aus der anderen, der rechten Seite, SA. und Stahlhelm. Von vorn abgeschlossen war der Raum durch SS. und Polizei. Am Zugang waren die Standarten der NSDAP, auf gestellt. Pünktlich um 12.30 Uhr erschien der Führer mit großem Gefolge, darunter Vizekanzler vonPapen, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsminister Eltz von Rübenach, Reichsminister Schmitt, der Reichspressechef der NSDAP. Dr. Dietrich, Reichs justizkommissar Staatskommissar Dr. Frank II, sowie Staatsminister und führende Persönlichkeiten der NSDAP. Von den Ehrengästen waren vorher schon er schienen Frau Winifried Wagner mit ihrem Sohn Wieland und zahlreiche Vertreter der Reichs- und Landes behörden in Leipzig. Die Vertreter der Stadt Leipzig und der Gewerke waren in geschlossenem Zuge ein marschiert. Sobald als der Führer eingetroffen war und die auf gestellten Formationen und die Ehrengäste begrüßt hatte, ertönten die weihevollen Klänge des Eingangschores aus „Das Liebesmahl der Apostel" über den Platz. Dann er griff Oberbürgermeister Dr. Goerdeler das Wort zu seiner Ansprache. Nach dem Oberbürgermeister sprach der Führer. Nach erfolgter Grundsteinlegung ertönte das „Große Halleluja" von Händel. Zum Schluß wurde gemeinsam das Deutschland- und das Horst-Wefsel-Lied gesungen. Die Ankunft des Führers und seine Rückkehr zur Stadt wurde von den an den reichgeschmückten Straßen in dichter Menge ausgestellten Massen mir brausenden Heilrufen begleitet. Am Nachmittag fuhr der Führer zum Rathaus zur Entgegennahme des Ehrenbürgerbriefes der Stadt Leipzig. Oie Ltrkunde im Grundstein. Mit Adolf Hitlers Namen. Oberbürgermeister Dr. Goerdeler erinnerte in seiner Ansprache an die erste Anwesenheit des Führers als Reichskanzler am 13. Februar vergangenen Jahres, dem 50. Todestage Richard Wagners, schilderte dann kurz die kommende Ausgestaltung des Denkmalsplatzes und fuhr fort: „Wir danken Ihnen, Herr Reichskanzler, daß Sie durch Ihre Anwesenheit in dieser Weihestunde Ihren fehle des Führers lOOprozentig ausgeführt zu haben. Und die SA. war es, die es mir leicht gemacht hat. Ball» erwies sich, daß auch der Kern der vorhandenen Po lizeimacht zuverlässig und tatkräftig war. Der Gedanke des Na tionalsozialismus hatte sich bereits bei Hunderten der Beamten durchgesetzt. Im Hintergründe stand zäh und stumm, einsatzbereit, die Reichswehr. Das Vorhandensein einer ehrlichen und fähigen Beamten schaft in der öffentlichen Verwaltung, die zum weitaus größ ten Teil durch alle die Jahre der politischen Verwirrung des Landes hindurch ihre Pflicht getan hatten, trug ebenfalls zu Erfolg und Gelingen bei. Die bisherige sächsische Regierung, seit zwei Jahren ledig lich geschästsführend, war getragen von einem überaltertem Landtage, der keinesfalls mehr dem Willen des sächsischen Vol kes entsprach. So war ihr Bleiben unmöglich. Die Ministerien wurden mit Männern besetzt, von denen ich wußte, daß sie eisern ihren Mann stehen würden, komme, was kommen mag, und die die nötige Festigkeit mitbrachten. Im übrigen galt es, zu verhindern, daß die plötzlich er standenen 110prozentigen Nationalsozialisten die Situation WM MM Namen und Ihre Person an dieses Werk setzen? Sie haben die Güte gehabt, Ihren Namen vor den unserigen unter folgende Urkunde zu setzen, die ich jetzt verlese: Ehrt Eure deutschen Meister! > Reichskanzler Adolf Hitler legte am 6. März 1934 den Grundstein zu diesem Richard-Wagner-Natio» naldenkmal in des Meisters Geburtsstadt Leipzig. Rat und Stadtverordnete bestimmten die Grundlagen für die Gestaltung des Males und schufen seine Umgebung. Die Ausführung des Denkmals wurde nach einem großen Wettbewerb unter deutschen Künstlern des In» und Auslandes dem Bildhauer Emil Hipp aus Stutt gart übertragen. Er will in dem Mal das künstlerische, aus dem musikalischen Gesamtwerk Richard Wagners geborene Erlebnis monumental gestalten. Der Führer erhob diese Ehrung des deutschen Meisters der Töne und der Sprache zur Sache des deut-j schcn Volkes." * ' Adolf Hitlers Weiherede. Bei der Grundsteinlegung für das Richard-Wagner^ Denkmal hielt der Reichskanzler Adolf Hitler fol gende Rede: „Frau Wagner! Herr Oberbürgermeister! Deutsche Männer und Frauen! Die Größe der Völker war zu allen Zeiten das Ergebnis der Gesamtwerte ihrer großen Männer. Wir Deutsche können glücklich sein, durch viele große Söhne nicht nur den Wert unseres eigenen Volkes begründet und gehoben, sondern darüber hinaus auch einen unvergänglichen Beitrag geleistet zu haben zu de» ewigen Werken des Geistes- und Kulturleben- z der ganzen Welt. Einer dieser Männer, die, das beste Wesen unseres Volkes in sich verkörpernd, von nationaler deutscher Größe zu übernationaler Bedeutung emporgestiegen sind, ist Richard Wagner. Der größte Sohn dieser Stadt, der gewaltigste Meister der Töne unseres Volkes. Indem wir heute versuchen, diesem Manne, der sich aus eigenem Begnadetsein selbst das herrlichste Denkmal schuf, durch Steine ein irdisches Monument zu setzen, ahnen wir alle, daß es nur ein vergängliches Zeichen unserer Liebe, Verehrung und Dankbarkeit sein kann und sein wird. Denn wir alle glauben es bestimmt zu wissen: Wenn kein Stein dieses Denkmals mehr von dem Meister reden wird, werden seine Töne noch immer weiter klinaen. Sie haben mich, Herr Oberbürgermeister, gebeten, die feierliche Grundsteinlegung des Richard-Wagner- Nationaldenkmals zu Leipzig vorzunehmen. Wenn ich Ihrem Wunsche nachkomme, dann will ich es nicht tun als der einzelne, durch diesen seltenen Auftrag vom Schicksal so tief beglückte Mann, sondern namens unzähliger bester deutscher Männer und Frauen, die in mir ihren Sprecher und Führer sehen und deren tiefe Gefühle ich in diesem Augenblick versuchen will zum Ausdruck zu bringen. Denn die heutige deutsche Generation sucht nach jahrzehntelangem Irren geläutert und erzogen durch grenzenloses Leid wieder den Weg zu ihren eigenen großen Meistern. Sie will nichts mehr gemein haben mit jener undankbaren Zeit, da man nicht nur symbolisch sondern anch tatsächlich über den Wunsch und Willen ausnutzten und von ihnen der echte Nationalsozialismus um die Früchte des Sieges gebracht wurde. In erster Linie stand die Aufgabe der Erhaltung der Ar beitsstätten der sächsischen Arbeiterschaft. Es mußte sofort be wiesen werden, daß die Disziplin der Bewegung genügte, um sowohl den eigenen Enthusiasmus zu bändigen als die Gene ralsstreikdrohungen von links zu entkräften. Der Geist der SA, der Ordnungstruppe der Bewegung, setzte sich auch hier durch. Er ergriff die Gesamtheit der Parteigenossen, die in einem zün denden Aufruf des Gauleiters zur energischen und selbstlosen Unterstützung der Aufräumungsarbeit ausgesordert wurden. So ist dieser Tag der geschichtlichen Wende im Lands Sachsen nun sür uns alle zum Anlaß froher Erinnerung ge worden. Die Wunden der ehemaligen Feinde der Bewegung, die sich seitdem zu uns gesunden haben, sind verheilt. Das Auf bauwerk des Führers ist zum grandiosen Gebäude geworden, wo alle Deutschen in Friede und Ordnung wohnen. So wollen wir die Stunde feiern mit dem Gedanken im Herzen, den einer der tatkräftigsten Mitarbeiter Adolf Hitlers, der Stabschef der SA., in Worte gefaßt hat: Wer Deutschlands Größe will, darf nicht zurückfchaucn und träumen, sondern muß vorwärtsblicken und kämpfen!"