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Inserate werden mit OK 80. Jahrgang Donnerstag den 16. April 1914 abends Nr. 86 In Zaulvdorf (Amtshauplmannschaft Oelsnitz) und in Slngwitz (Amtshaupt. Mannschaft Bautzen) ist die Maul» und Klauenseuche aurgtbrochen. Dresden, den 15. April 1914. Ministerium des Innern. Hebammenbezirks Bärenfels, die Gesuche Voigt's-Kipsdorf, Korn'e-Kreischa sowie Holfert'«. Kipsdorf um Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Personenbeförderung mit je einem zweiten bez. einem neuen Kraftwagen, Hähnel's-Schlottwitz und Oppelt's-Höckendorf, Errichtung je einer Schlachthaus anlage in Nr. 13 der Ortsliste für Schlottwitz und Nr. 2d für Höckendorf, die Befreiung der Gemeinde Berthels dorf von der Ausstellung eines Haushaltplans für 1914, das Gesuch der Firma A. Brertschmidt L Co, Lockwitz um Ausnahmebewilligung von dem Verbote des Befahrens der Bezirksstratze ab Dippoldiswalde bis Lungkwitz mit Kraftfahrzeugen zur Beförderung von Lasten, die Ordnung über die Ausschließung säumiger Abgabenpsllchtiger von ösfentlichen Vergnügungsorlen für die Gemeinden Frauen stein, Dittersbach, Nassau, Burkersdorf, Kleinbobritzsch, Reichenau und die Staatsforstreviere Frauenstein sowie Nassau, der Anschluß der Bezirkskasse an den Giroverkehr, die Neufestsetzung des Gemeindevorstands-Gehaltes zu Hermsdorf i. L, ein Abkommen zwischen den Gemeinden Paulsdorf und Berreuth und das Gesuch des Kartofsel- großhändlers Förster-Lockwitz um Ausnahmebewilligung von dem Verbote des Befahrens der nichtfiskalischen Straßenstrecken ab Lungkwitz über Hausdorf, Reinhardts grimma, Cunnersdorf und Glashütte mit einem Kraftfahr zeug zur Beförderung von Lasten. Abgelehnt im mangel Bedürfnisses wurden Ranft's-Wendischcarsdors Weinschank und Holdögel's-Altenberg Erweiterung zum Schankbetrieb im Unterkunflshause am Galgenteiche aus die Zeit vom 1/4. bis 31/10. jeden Jahres statt wie bisher von, I./5. bis Ende September. Besürwortet sollen werden der I. Nachtrag zur Satzung des Landerpensionsverbandes sächsischer Gemeinden, der Anschluß der bei den Kranken kassen beschäftigten Angestellten an den genannten Verband betr., das Ortsgesetz über die Ueberwachung des Bau wesens in der Gemeinde Schloltwitz, die Ortsgesetze der Städte Glashütte und Lauenstein zum Schutze der Bau denkmäler gemäß der Zß 3 und 4 des Gesetze» gegen die Verunstaltung von Stadt und Land vom I0./3. 1909 und das Gesuch der Gcmeinderäte Kipsdorf, Bärenfels, Bären burg und Schellerhau sowie einer Anzahl Hotel- und Pensionsinhaber um Späterlegung des abends 9 Uhr aus Kipsdorf abgehenden Personenzuges. Wegen der Ge währung von Staatsbeihilfen zu den Unterbringungskosten von Geisteskranken in Staatrirrenanstalten an Armen- verbände wurde den von der Kgl.Amtshauptmannschaft auf- gestellten Grundsätzen für die Behandlung einschlagender Gesuche zugestimmt, ingleichen wurde die an das Standes amt Schellerhau nach § 7 des Personmstandesgesetzes zu gewährende jährliche Entschädigung festgesetzt und wegen d.r Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten eines Eemeindeoerbandes und der Gemeinde Kipsdorf Ent schließung gefaßt. Von der Rücknahme des Konzesstons- gesuchs Tamm's Geising, von den oberbehördlichen Ver ordnungen über die Mindestpunktzahl für die Ankörung der Bullen, über die Abhaltung des Roten Kreuz-Tages 1914 sowie über den Hausierhandel mit die Empfängnis verhütenden Mitteln nahm der Bezirksausschuß Kenntnis und faßte weiter auf 10 das Bezirksoermögen, b die Bezirksstiftungen und 4 das Wettinstift betreffende Angelegen heiten Entschließung. — Für das Zuchtgebiet Dippoldiswalde findet hier am 1. Mai vormittags 9 Uhr auf der Aue die dies jährige Stutenmusterung und Fohlenschau statt, die dies mal mit Prämiierung der I- und 2jährigen Fohlen ver bunden ist. — Amseln und Eichhörnchen. Nach einer Ver ordnung des sächsischen Ministeriums drs Innern zur Aus- führung des Gesetzes, die Amseln und Eichhörnchen betr., vom 25. Februar 1914, darf die Genehmigung zum Ab schüsse von Amseln und Eichhörnchen nur dann erteilt werden, wenn diese Tier« in so großer Menge auflreten, daß die Gefahr eines erheblichen wirtschastiichen Schadens besteht. Da« Ministerium drs Innern behält sich vor. di- Genehmigung für einzelne Landesteile oder für ge- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. April bleibt April! Und wenn er sich auch noch so hübsch „verstellt", wie gelegentlich der verflossenen Feiertage. Der Sommerwärme ist empfind liche Kühle auf dem Fuße gefolgt. Möglicherweise richtet sich die Witterung auf unsern Jahrmarkt ein zum nächsten Sonntag, um den Besuchern den Tag zu ver leiten. Das wäre nicht schön. Es gab einmal eine Zeit, da verursachte der Dippoldiswalder Jahrmarkt eine kleine Völkerwanderung Im Bezirke. Tie Zeit ist vorüber, wenn auch neuerdings ein Aufschwung verschiedener Jahrmärkte, nicht nur des unseren, konstatiert wird. Massenbesuche, kleine „Völkerwanderungen" verursachen sie nicht mehr. Dazu gehört heute eine andere Veranlassung, eine andere „Sehenswürdigkeit". Wir haben solche im Bezirke: Die Talsperren! Klappt dann die Witterung noch so, wie während der Osterfeiertage, ganz besonders wie am zweiten Feiertage, dann erleben eben auch wir Provinzler „zu Hause" eine „Völkerwanderung". Man kann ruhig jede Wette eingehrn, dag das Malterer Tal noch niemals gleichzeitig so viele Menschen sah, fröhliche Menschen, soweit sie nicht etwa verstimmt waren durch Hunger und Durst, den zu stillen die zur Verfügung stehenden Schankgelegenheilen zeitweise tatsächlich nicht in der Lage waren, was zum Teil wieder den benachbarten Orten zugute kam. Auch Dippoldiswalde wurde erfreu licherweise stark besucht, und niemand wird es bereut haben, hierher gekommen zu sein. Auch die Klingen- berger Sperre war das Ziel vieler Wanderlustiger. Die Besucherzahl konnte sich allerdings mit der ihrer Malterer Kollegin nicht annähernd messen. Das kann aber auch die ganze Anlage selbst inbezug auf Schönheit nicht. Macht auch die Mauer selbst einen außerordentlichen Ein druck. so ist doch schon der Ausblick von hier aus auf die Wasserfläche «in bescheidener. Daran ändert auch der Aufbau nichts. Eine Krümmung des Tales verschließt den Blick. Man sieht nicht einmal, nach welcher Richtung hin man die Fortsetzung der Sperre zu suchen hat. (Wie wäre es denn hier mit einer „Begradigung"?!!) Will man einen Begriff von der Größe der Wasserfläche er halten, so muß man schon ein Stück den am Ufer hin- führenden, seiner Beschaffenheit nach allerdings zurzeit scheinbar nur für zweckenbeschkagene Bergschuhe gedachten Weg verfolgen bis dahin, wo man rechts noch die Sperr mauer und rechts und links rin großes Stück der Stau beckens sieht. Das letztere reich« ja fast bis zur Beer- walder Mühle. Ihm fehlt aber die Abwechslung, die „unsere Sperre" zeig», die tiefen Einbuchtungen mit den Brücken, die Landzungen, die Eisenbahn und die Straße. Immerhin hinterläßt auch die Klingenberger Sperre einen nachhaltigen Eindruck bei dem aufmerksamen Beobachter. Eie zu besuchen, kann deshalb jedem empfohlen werden, wenn das auch etwa» schwieriger ist, als bei der Malterer Sperre, zu der und durch deren Gelände uns die Eisen bahn führt, die während der Feiertage eine achtung- gebietende Leistung zu vollbringen hatte. In Malter ließ gar mancher einen oder sogar mehrere Züge hinter einander mit gemischten Gefühlen „schwimmen", weil sie besetzt waren. Schadet aber nichts! Feiertagsfreuden und -leiden sind dos. Niemand lasse sich dadurch ab- halten, „auch mal hinzumachen"! — In der am 14. d. Mts. unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmann vr. Sala abgehaltenen 3. dies jährigen öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses der Königlichen Amtrhauptmannschast Dippoldiswalde um faßte di« Tagesordnung nebst Nachtrag 59 Punkte Ge- nehmigt wurden die Konzessionsgesuche Oppel'ts-Höckendorf, Qukcks-Wilmsdorf — jedoch unter Ablehnung der Er- Weiterung zum Beherbergen —, der Frau Flechsig- Schellerhau, Hlckmann's-Lauenstein und Preißlei's- Johnrbach. Genehmigung fanden weiter mit dem Bei tritt der Gemeinden Liebenau und Hermrdorf b. D. zum Ueberlandstromverband Freiberg, verbundenen Ber- pflichlungen, das Ortsgesetz über die Zusammensetzung des wisse Jahreszeiten ganz ausznschließen. Die Genehmigung darf nur vertrauenswürdigen und zuverlässigen, mit der Handhabung von Schießgewehren vertrauten Personen erteilt werden. Ueber die Genehmigung werden Scheine ausgestellt, in denen die Personen der Inhaber, die Flur bezirke bez. die Grundstücke, für die die Genehmigung er teilt wird, genau bezeichnet sind. Die Scheine werden nur widerruflich und höchstens für dar laufende Kalender« jahr ausgestellt. Die Genehmigung kann zurückgezogen werden, wenn damit Mißbrauch getrieben wird oder wenn die Voraussetzungen, unter denen sie e teilt sind, wegfallen. Die Inhaber der Scheine müssen die'e, wenn sie von der ihnen erteilten Genehmigung Gebrauch machen, stets bei sich führen. Vor der Erteilung der Erlaubnis zum Ab schüsse von Eichhörnchen in Obstgärten, die nicht bleibend und vollständig eingefriedigt sind, und in denen die Jagd deshalb nicht ruht, soll der Jagdberechtigte gehört werden, doch sind Ausnahmen bei Gefahr im Verzüge zulässig. Wird die Genehmigung zum Abschüsse von Eichhörnchen erteilt, so bedarf es neben dem oben erwähnten Scheine keiner Jagdkarte. Für die Genehmigung zum Abschüsse von Amseln und Eichhörnchen wird eine Gebühr von L bis 5 Mark erhoben. — Nach einer Mitteilung des Sächsischen Fischerei- Vereins hat sich' das Kgl. Ministerium des Innern ver anlaßt gesehen, die Schonzeit bergische in allen säch sischen sließenden Gewässern anderweit zu regeln. Laut ministerieller Verordnung vom 1b. Mai 1913 beginnt die Schonzeit sür Zander, Rapfen, Bleie, Finte, Aland, Barbe, Döbel, Rotfeder, Rotauge, Weißfisch und Zehrte nicht mehr wie bisher schon am 10, sondern erst am 20. April und dauert bis mit 9. Juni. In dieser Zeit dürfen alle vor genannten Fische in ösfenllichen Gewässern weder ge fangen, noch dürfen sie zum Verkauf ausgeboten werden. Mit der durch di« neue Verordnung eingetretenen Ver kürzung der Schonzeit um 10 Tage ist das Ministerium den seit langen Jahren geäußerten Wünschen der Fischer innung wenigstens in etwas entgegengekommen. Reichstadt. Der Vormittagsgottesdienst beginnt vor» Sonntag den 19. April ab vormittags >/29 Uhr. — Die Ausnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt in beiden Schulbezirken beim Beginne des Nachmittags unterrichts am 20. April. — Die Fortbildungsschüler des 1. und 2. Jahrgangs beider Schulbezirke haben sich Dienstag den 21. April abends 8 Uhr im Turnzimmer des Turnvereins einzu finden, die des 3. Jahrgangs Freitag den 24. April uni dieselbe Zeit in demselben Zimmer. Kipsdorf. Bei der am Dienetag den 14. d. M. statl- gefundenen Ersatzwahl der Unansässigen wurden Herr Zug führer Riedel als Vertreter und Herr Zugführer Scheipitz als Ersatzmann gewählt. ' - Dresden. An dem von der städtischen Flugplatzver waltung für Sonntag den 19. April geplanten Wohl- lätiakettsfliegen zu Gunsten der Hinterbliebenen des ver unglückten Fliegers Hermann Reichelt werden verschiedene Flieger aus Berlin-Johannisthal, wo Reichelt vor seiner Ueberfiedelung nach Dresden ansässig war, teiin hmen. Für die Hinterbliebenen Reichelts sind bei der Flugplatz verwaltung auch schon namhaft« Spenden eingegangen. Die Flugplatzverwaltung ist selbstverständlich gern bereit, auch weitere Spenden entgegenzunehmen. Das Begräbnis Reichelts hat gezeigt, welcher Sympathie sich derselbe unter der Dresdner Bevölkerung erfreut hat. Wenn alle Personen, die sich zum Begräbnis eingrsunden halten, ihr Scherflein Hinterbliebenen opfern, so ist mit einen» Massenbesuche auf dem Flugplätze und mit einem guter» finanziellen Erfolge des Wohltätigkitsfstegen« zu rechnen. Die gesamte Nettvelnnahme des geplanten Wohltätigkeit«, fliegens wird den Hinterbliebenen überwiesen werden. — Die Tochter der bekannten englischen Suffragetten» fuhrerrn, Miß Sylvia Pankhurst, die gegenwärtig eine Vortragstournee durch Deutschlano unternimmt und auch in Dresden einen Vortrag in englischer Sprache hakten. Wege ist verboten. Di« Hunde sind innerhalb des Waldes auch auf öffentlichen Wegen an der Leine zu führen. . Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe von 1 bis 30 Mark bestraft. Für die Kgl. Staat«forstrevieroerwaltungen Altenberg zu Hirschsprung, Bärenfels, Rehefeld und Schmiedeberg, am 17. April 1914. Viv vatsrontsdor. undkomplizlerteJnserate niit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 80 Pf. Bekanntmachung. Das Freilaufenlassen von Hunden im Staatswalde einschließlich der öffentlichen net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 88 bez. 30 Pf. — Tabellarische ^Weiderich - Zeitung* erscheint tWichmit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae- aeben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf-, zwei- monatlich 1 Mark, ein- monatlich 50 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- boten, sowie unsere Aus- träger nehmen Bestel lungen an. WHeritz-Mmg TaMitW M AUM fir HMlM, WüMrg«. 11. Amtsblatt für die Königliche Amtrhauptmannschast, das Königlich- Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. 1" E ..NluMerte« un» t-gNch« Unterhaltung,^ ... Mr di- Aufnahme eines Inserat» an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird '-in-G-ran«e übernommen. B-ranstmuilich-r R-d°N°ur: Paul Jehns. - Druck und D-rl-g von Carl J-Hn- m DlPpeldiswalde. 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech