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MU Nummer 7^ Alittwocb, den 22. Juni 1927 26. Jahrgang. he: ahme» gaöem ereins» cverein ! wer« uch ge- tzeude. rei dler str. 6?. ihrige ^lität '8st aus Ika. Gemeinde - Giro - Konto M LÄll. Tauperlen glänzen auf deinen Blättern, die im Schrine des Frührote« rrglühn. — Die heurige Heidelbeerernte verspricht im allgemeinen sehr gut zu werden. Aus den Erfahrungen der vorige» Jahre aufbauend und gestützt auf die behördlichen Vor schriften, lassen die beteiligten Forstverwaltungen in diesen Jahre dis Beeren nicht eher ernten, al« bis str reif sind. Diese Maßnahme ist sehr zu begrüßen, denn dann kann es nicht mehr passieren, daß wilde Spekulanten die Beeren unreif abkämme» und denen, dir ehrlich warten das zertrampelte Kraut zurücklaflen. Wie bekannt geworden iß, werde« die Forßverwaltungen unterstützt von Polizriorganen, alle« aufbieten, um dir etwa beabsichtigte Ernte vor einem noch bekannt zu gebenden Termin auf jeden Fall zu unterbinden. Jeder der Verßändni« und wirkliche« Interesse hat, wird es freudig begrüßen, da« end lich einmal geordnete Verhältnisse eintreten. Radeberg. Immer näher rücken die festlichen Sängertage, die unserer Stadt inmitten dieses Sommers beschert werden und bald wird man die ersten Wahrzeichen des Festes emporragen sehen. Bald wird auf dem Turn platz an der Pulsnitzer Straß« ein Hämmern und Zimmern losgehrn und der weite Platz der Turner, erweitert durch den Roßgarteu wird sich zum Konzertplatz der Sänger um- gestalten. Ein großes Podium wich dort erstehen, da« 3000 Sängern Platz bietet. Von dort werden bie Nassen- chöre erklingen und davor werden 200 Tische und 3000 Stühle Sitzgelegenheit für die Zuhörer bieten. Auch dir leibliche Erquickung soll natürlich nicht zu kurz kommen, drei ansehnliche Schavkzelte bieten Raum für 2000 bi« 3000 Personen. Ein Alt wird den hübschen Umfang von 800 Quadratmetern haben und 1200 Personen beherbergen, das andere wird Platz für 600 und da« dritte für etwa 400 Menschen dielen. Verschiedrue Brrkaufsständr Radeberger Geschäftsleute sorgen für sonstigen B darf und e» wird an diesen Tagen an nichts fehlen, was zum festlichen Betrieb einer großzügigen Veranstaltung gehört. Der wunderschöne Platz des Turnvereins, umsäumt von grünen Bäumen und blumigen Abhängen mit der alten romantischen Burg im Hintergrund, wird ein idealer Festplatz werden, dar sicht man schon heute. Und wenn abends da« Schloß im malerischen Buntseuer erstrahlt, da wird ganz Radeberg mit Leib und Seele mit seinen SSngergästen mitfeirrn. Darum mit Freuden dem vielverheißenden F:st der Sänger ent gegen. Königsbrück. Am Sonnabend und Sonntag beging der hiesige „Mannergesangverein" da« Fest seines 75jährigen Bestehen«. Etwa 20 auswärtige Gesangvereine waren er schienen, um sich am Sonutagnachmiltag zusammen mit dem Jubelverein und den Ortsvereiuen zu einem imposanten Festzuge von etwa 600 Teilnehmern zu vereinen. Radeburg. Am Sonntag vormittags gegen 8 Uhr entgleiste im Bahnhof zu Radeburg «ine Lokomotive mit zwei Achsen dadurch daß der Weichenwärter während dr« Rangieren« die zu bedienende Weiche bereits umsetzte. Um diese Maschine wieder fahrbereit zu mache», wurde der in Dretden-Friedrichstadt brreitstehende Hilfszug abgelaffrn, der bi« Radebeul fuhr. Dort mußten die Winden und sonstigen Gerätschaften auf Wagen der Kleinbahn umge- laden werden. In Radeburg gelang «s dann in verhältnis mäßig kurzer Zeit, den Unfall zu beheben. Einer der von Radeburg nach Radebeul verkehrenden Pcrsonenzügs erlitt eine geringfügige Verspätung. Dresden. Ein aufregender Vorfall trug sich am Sonntag kurz nach 5 Uhr vor der Albertbrücke zu. Ein au« der Tschechoslowakei kommender und aus der Talfahrt begriffener, mit Baumstämmen hochbeladener Elbkahn der Schiffseigner« Keßler au« Buch geriet infolge des gerade hrrschenden Sturme« in Gefahr, gegen die Brückenpfeiler zu stoßen. Den Bemühungen der Schiffsbefitzung gelang er das Unglück zu verhüten. Der Kahn wendete und kam vor dem mittelsten Strompfeilrr zu liegen, er versperrte zu nächst die gesamte Elbschiffahrt. Durch ein rasch am Alt- städter Uter angebrachte« Drahtseil gelang es mit Hilfe der Schiffewinden, den Kahn soweit nach der Mitte de« Stromes zu ziehen, daß die Personendampfer der Sächsisch'Böhmischen Dampfschiffahrts-Akliengesellschast durch da« sog. Neustädter Brückenjoch ungehindert passieren konnten, während der ge samte Verkehr der Frachtschiffahrt unterbrochen blieb. Die auf der Talfahrt begriffenen Frachtkähn« mußten oberhalb Anton« stellen. Gegen 10 Uhr gelang es, den Kahn von der Brücke abzuschleppen. Er wurde am Altstädte« Ufer vorläufig verankert. Eine dichte Menschmmenge beobachtete von der Brücke wie von beiden Elbufern aus mit Interesse den Vorgang. — In den Nachmittagsstunden des Sonntag« hatte der 20 Jahre alte Markthelfer Fritz Gloge von hier mit einem Freund eine Paddelbotsahrt auf der Elbe unternommen. Unterhalb der Einmündung der Prießnitzbache« füllte sich plötzlich das undichte Boot mit Wasser und sackte ab. Während sich der Freund Gloge» durch Schwimmen retten konnte, Gloge der de« Schwimmens unkundig war, de»Tod '.«»Fluten. Die Leiche sowie da«Boot find ab- gekiebe« uud konnten bisher noch nicht geborgen werden. Riesa. In einem Wagenabteil de« Personenzugri» Dresden—Lr^zig wurde am Montag früh ein Reisender erschossen aus gesunde». Die Entdeckung wurde während de» Aufenthalte« de» Zuge« in Riesa gemacht. Der Wagen wurde sofort ausraugiert uud die Angelegenheit der Riesaer Kriminalpolizei zur Untersuchung übergebe». Soweit ftstgt- ßellt werden konnte, handelt es fich in dem Toten um den 50 Jahre alten Landwirt und Holzhändler Max Krüger au« Zschipkau in der Nirdirlausitz, Wenigsten« wurde» unter seinen Effekten Papiere auf diesen Namen gefunden. Der Tod ist durch einen Schuß in die Schläfe eingetreten, den der Reisende au» einem Revolver selbst auf sich abgegeben haben dürfte. Die Gründe zu der Tat find noch nicht be kannt. Borna. Ein schwerer Rotorradunfall hat sich unweit Bubendorf bei Frohburg ereignet. Sonnabend hatte »in Händler au« Bubendorf eine Fuhre Heu geholt. Unterwegs löste sich ein Rad vom Wagen, worauf der Wage» um- kippte. Der Händler ließ den Wage» einfach auf der Straße liegen, ohne ihn zu beleuchten. Diese Fahrlässigkeit wurde einen nachts während de« schwere» Gewitters die Stelle passierenden Motorradfahrer zum Verhängnis. Da» Kraftrad, auf dem angeblich zwei Frohburger Einwohner saßen, prallte in voller Fahrt an den aus der Straß» liegenden Wagen. Die Fahrer wurden hierbei schwer ver letzt, der eine soll sogar einen Schädelbruch erlitten haben. Ein später in der Richtung nach Leipzig oorbeifahrrude» Auto soll die beiden Verunglückten ausgenommen haben. Weitere Einzelheiten waren bisher nicht zu erfahre». Chemnitz. Beim Schleuseubau in Markersdorf waren zwei Arbeiter mit der Herausnahme von Pfosten be schäftigt. Der Graben brach ein und die beiden Arbeiter wurden verschüttet. Erst nach längerer Zeit gelang er, sie auszugrabeu. In bewußlosem Zustande wurden sie iu« Krankenhaus eiugeliefert. Käudler. Zwei Arbeiter, die im Betriebe der Firma Erhardt Wunsch mit einem benzolhaltigeu Mittel den Jauenanstrich eines neu erbauten Wasserbehälter» au», führten, wurdru bewußtlos. Ein dritter Arbeiter konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und die Sanität», maunschaft de« Betriebe» benachrichtigen. E« gelang di« beiden bewußtlosen Arbeiter wieder ins Leben zurückzurufen. Bei den Rrttungsarbeiten wurde ein Schlofferarbeiter eben falls brwußtlo»; auch bei ihm hatten die Wiederbelebungs versuche Erfolg. Hamerunterwieseuthal. Wegen Brand stiftung, Unterschlagung im Amt und Diebstahl hat sich am 28. Jun'" er Kautor uud Schulleiter Meinel vor dem Schwurgruc,: zu verantworte». Dresdner Gchlachtviehmarkt. 20. Juni 1927. Auftrieb- 130 Ochsen, 342 Bullen, 301 Kalben uud Kühe, 954 Kälber, 756 Schafe, 2956 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30-64, Bullen 42-64, Kalben uud Kühe 26-59. Kälber 50-80, Schafe 33—68, Schweine 50—62. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landesprei«prüfung«stelle für Rinder 20 °/„ für Kälber uud Schafe 18 °/o und für Schweine 16 »/, niedriger al» di« hier aufgeführten Marktpreise. amtlichen Bekanntmachungen Z zu Ottendorf-Okrilla. s Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates den Beilagm „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Fußball. Jahn 1 — 8 Batterie Art.-Reg. 3. 2:5 (0:3). Handball. Königsbrück Knaben — Jahn Knaben 2: 2. OertlicheS rm- Gächfisches. Ottendorf-Vkrilla, den 2s. Juni t?2?. — Der erste Diskussionrabeud des Orts- uud Bürgrr- vilkinr darf mit Rtcht in alUn seinen TiiltU al« wohlgt- iungen bezeichnet werden. Erfreulicherweise war er auch von mehr Einwohnern besucht. Die bürgerliche Grmeinde- »illudnetensraktion war fast vollzählig erschienen. Zur Aus sprache stand ein Referat über Grmeindeeinvahmeu und Ge- artindeausgaben. Man erkannte, wie besonders im Vergleich ru frühem Etats die Ausgaben ganz besonder« angewachsen find und wie hart da« Ringen ist, Einnahmen zu finden, die die Ausgaben decken und dabei gerecht auf alle Kreise d« Bevölkerung wirken. Man war der Meinung daß einzelne Ausgabeposten in dieser Höhe nicht hätten erscheinen dürfen, wenn di« Deckuugsfrage so schwierig sich gestaltete. Nit großen Interesse nahm man Kenntnis, daß die so genannten werbenden Anlagen Sparkasse und Girokaffe einen Aujschwung dank aufopfernften Werbetätigkeit ge- »ommen haben, die unserer Gemeinde von größtem Segen werden kann. Beispielsweise sei nur erwähnt, daß seit 1224 die Kontenzahl bei der Girokaffe sich von 180 aus 8t. 344 erhöht hat, da« Einlegerguthaben aber von ^245 Uk. auf 150556 Mk gewachsen ist. Eine ähnliche er- neuliche Entwicklung zeigt die Sparkasse, deren Kontenzahl °°n 3 im Jahr« 1924 auf 746 grwachsrn iß, und das Mlegerguthabrn von 96 Mk. auf 220 000 Mk. fich erhöht M. Leider konnte eine ebenso erfreuliche Entwicklung bei d'r dritten werbrnden Anlage, dem Gaswerk, nicht ver- KHnet werden obgleich es für unsere Gemeinde dir Melkende Kuh" werden sollte. Die vierte im Bau befind- A werbende Anlage, das Wasserwerk wurde von allen ^itrn begrüßt, man war aber der Ueberzeugung, daß es dann freudigste Ausnahme bei der gesamten Bevölkerung sMen würde, wenn der Preis für Wasser erträglich gestaltet und die Gemeinde zu kleinsten Zinsfuß« Geldmittel Mttstellt, daß die Hautbesttzer in die Lage gesetzt werden, Installation vornehmen zu können. Der vom Waffer- d>«kausschuß veröffentlichte Artikel über Waffcrpretssestsrtzuag ü»d die Mitteilung, daß man auch jetzt noch diesen G«- Men im Ausschuß aufrecht erhielt, fand Mißfallen. Die Schlüffe wurde» einstimmig gefaßt und den Herren Ge- ^indtverordnetea al« Material überwiesen. Die sehr an- ^lnde Versammlung erreichte gegen halb 12 Uhr ihr Ende dem Wunsche, wieder zu einem Ditkusstonsabend über Schulrtat etozuladen und späterhin über den Kirchen- , — Der Juni wird nicht umsonst „Rosenmouat" ge- MNt. Am Feldrain blüht jetzt die Heckenrose oder Heide- die de« Wanderers Hut schmückt, und die vielfach — 7" schönsten wohl durch Goethes „Hetderütlrin" besungen Mden ist. Im Garten dagegen erschließt ihre vornehme »Mrst« die gefüllte Kulturlose, den Kelch. Vom milden der Mondltchte» umflossen, singt die kleine Nachtigall sitzt«» Liebeslied, liebeweckeud die junge Knospe am ^stnbusch, die Biumenkönigiu. BlumeukÜntgtn l Ein gr- ^dnnitvolle« Feuer bricht au« drinen schützenden grünen da scheu wir neben der schneeweißen oder lief dunkel- die rosa-rote Blüte, neben der gelben Kapuzienerros« ? reizende Moorrose. Mouat«rosen aller Art entwickeln Blumenfülle, und liebliche Kletterrosen umranken in an- Wgtr Wildheit Laubrnringängr uud Balkons. Wuuder- AO" ist j,tzt die Rosenpracht auf dem Friedhöfen. Die Me der Toten hat sich in einem Rosengarten umgr- ^Mlt. Da mag e« sich gut schlafen nach mancher .^'«vollen Lebensbahn. Ja den Gärten ist ein Farben- M in Weiß und dunkelrot rosa und gelb, in vielen dk, jungen abgestuft. Nur blaue Rosen hat die Kunst ^Gärtner« »och nicht zu erzielen vermocht, was aber ist, kann noch werden. Di« Rose hat eine große Gc- Mle hintrr fich. Wir wissen, wriche Verschwendung die mit der Biumenkönigiu getrieben haben. Zog ein M4« »in, so wurde sein Weg dicht mit Rosen bestreut, y, 4« wurden so dicht mit Rosen belegt baß kein Wasser iu erblicken war und die reichen Römer auf ihren scheinbar über Ros«n dahinglttt»». Ellenhoch in den Prunkgemächern der römischen Kaiser Rosen ^fHültet, die nachher mit Netzen überspannt wurden, dliig d" Decke herab fiel durch Nitzmaschen Rosen- mit Veilchen und anderen Blumen ver- I Blumenkönigill I Vom säuselnden Morgen- ° gewiegt, hängst du am Dornenzweig. Funkelnd« ü vt« »Ottendorfer Zeitung- erscheint Dien»» " >» tag, Donnerstag »nv Sonnabend. - V« B , , « - , - Pr«i» wird «it Begin» A ° jede» Monat, bekannt gegeben. - 3« Fall« HIHerer Dewalt (Krieg «d. sonst. - X ngenowelcher Störungen de, Betriebe, der » ü Fettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,- L j- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - » sprach auf Liefenmg oder Nachlieferung der - » Feitung »d. Nickiahlnng d. Bezug,preis»,. L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148.