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Nummer 48 Sonntag den 22, April l928 27. Jahrgang. - alte Schüler Rolf Müller wurde jetzt unter einer Schleuse uns der April, der in diesen Jahre wirklich Reklame für und Vorm. Vr iv Uhr Predigtgottesdlenst (Herr Pfarrer W ilken. Der Motor muß sein letztes hergeben, damit uns -terr« eine »eibme. gegen Klotzsche I auf hiesigen Platze auszutragen. Gespannt ist man wie die Jahnels den temperamentvollen Klotzschern standhalten wird. Ki> chctwachrichtL« Sonntag, den 22. April 1928. Nacht gedreht und treibt aus Nordwesten vom Mittelländischen Meer schwere Regenwolken heran. Wir klettern den steilen Berghang, den wir gekommen sind, wieder hinauf — die Straße nach Jerusalem führt zu nächst wieder zurück nach Nazareth — und sehen, auf der -Mannschaft sehr gut halten. Nur 4:3 wurde die Jahnels -geschlagen. Nun hat die Jahnels am Sonntag das Rückspiel — Der April kannn machen wa« er will! Wenn eS^ jetzt nach der Zeit seines letzten Verschwindens, in der mit dem launenhaften Apr lwetter so weitergeht, wird der-Schleuse und bei den damals herrschenden Nachtfrösten seinen Frühling 1928 keine allzulange Saison haben. Der dies--Tod gefunden hat. das Gewitter nicht einholt und unsere Fahrt im wahrsten Sinne zu Wasser werden läßt. Nach einer Stunde scharfen Rennens ist der Südrand . der Ebene erreicht. Es geht wieder bergauf, wir dringen in den mittleren Teil Palästinas, Samaria ein. Ein Meer von kalksteinbedeckten Bergkegeln dehnt sich vor uns aus, getrennt durch tiefe Einschnitte, sodaß die Straße bald steil die Ab hänge hinausklettert, bald sich im Halbkreis um einen Berg herum windet, bald wieder hinunter in die Tiefe fällt. Kahl ohne jede Vegetation liegen Berge und Abhänge da, nur die schmalen Täler dunkelgrüne Oelbäume und die ersten hell grünen Spitzen der jetzt ausgehenden Saat belebt. Gegen Mittag erreichen wir Nabulus, das alte Sichem, die Stätte, an der schon die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob wiederholt ihr Lager aufgeschlagen haben. Einge klemmt zwischen den beiden Bergen Ebal und Garizim — von denen der letzte die alte heilige Opfer- und Tempel stätte der Samariter ist — ziehen sich die Häuser der Stadt terrassenförmig zu beiden Seiten des engen Tales empor. Hier hat das Erdbeben, das im letzten Juli ganz Palästina heimgesucht, hat am schlimmsten gewütet. Ganze Stadtviertel sind zu Ruinen geworden. Hier stehen nur noch die nackten Mauern, dort ist die ganze Vorderfront niedergebrochen, und man sieht von der Straße aus in das Innere der Häuser hinein. Ueberall liegen große Schutthaufen herum, in denen halbnakte Araberkinder nach vergeßenen Kostbarkeiten umher wühlen. Kurz hinter den letzten Häusern von Sichem ragen wenige Schritte unterhalb der Straße Mauern im gotischen Stil aus einem Ackerfeld empor: eine christliche Kirche, die im Bau begriffen ist. Sie umschließt einen ehrwürdigen Brunnen den der Erzvater Jacob angelegt und bei dem er seinen ersten Traum von der Himmelsleiter geträumt haben soll. Ein russischer Mansch mit langem ungeschorenen Bart und Haar, der Hüter dieses Brunnens führt uns hinunter in die Krypta der Kirche, von deren Mitte ein ausgemauerter Schacht in die Tiefe führt. Mit der eisernen Winde läßt er einen Eimer in den 80 m. tiefen Schacht hinunter und gibt uns von dem heiligen Wasser zu trinken, damit es uns bei unserer weiteren Fahrt gesund erhalte. (Fortsetzung folgt.) Kamenz. Seit einigen Tagen haben die Störche zu Schiedel und Döbra ihre Nester auf den Scheunendächern wieder bezogen. Bei der immer größer werdenden Seltenheit dieser Vögel hat ihre Wiederkehr sichtliche Freude bei der Dorfjugend und den Tierfreunden hervorgerufen. Das Storchennest zu Deutschbaselitz ist leider seit mehreren Jahren nicht mehr bezogen worden. Schmiedeberg i. Erzgeb. Der hier gastierendes Zirkus Traber wurde in der Nacht zum Dienstag durch den plötzlich auftretenden Schneesturm vollständig vernichtet. In folge der ungeheuren Schneelast brach der Hauptmast. Die Direktion hatte rechtzeitig die Vorstellung abgesagt, sodaß ein größeres Unglück verhütet wurde. Der Gesamtschaden wird auf 15 000 Mk. geschätzt. Das Zirkuspersonal ist brotlos geworden. Limbach. Zwei 15 jährige Burschen stahlen aus der Wohnung eines hiesigen Geschäftsmannes 800 Mk. und ließen sich in einem Auto an den Chemnitzer Hauptbahnhof bringen, von wo aus beide nach Leipzig fuhren. Die beiden Burschen konnten bis jetzt noch nicht aufgegriffen werden. OelSnitz i. V. Ein Opfer des Schneesturmes wurde anscheinend der Gasthofsbesitzer Wendler vom nahen Bahnhof Hundsgrün. Wendler begab sich abends von Eschen bach aus, wo er geschäftlich zu tun hatte, auf den Heim weg. Er scheint in Schneesturm, der an den betreffenden Abend herrschte, geraten zu sein, den eine ihn suchende Gendarmeriestreife fand den Bedauernswerten am folgenden Tage in dem etwas abseits gelegenen Teiche des Rittergutes Schillbach. Zwickau. Der seit dem 13. März vermißte 10 Jahre feiern, Baum und Strauch hüllte sich in frisches grünes Ge wand, die Vöglein sangen ihr Liedchen und der Lenz zeigte sich von der schönsten Seite. Einige Tage später überraschte Nazareth erreicht, biegen wir nach Süden ab, verlaßen das, galiläische Bergland und steigen hinunter in die Ebene Edel-; rone, die die Grenze zwischen Galiläa und Samaria bildet.; Kaum sind wir unten angelangt, da sind die Berge und der ^ 8 p « r 1. Sonntag, den 22. April 1928. Fußball. Klotzsche I — Jahn 1 Anstoß nachm. 3. Uhr auf hiesigen Platze. Vor 14 Tagen weilte die Jahnels als Gast in Klotzsche konnte sich überraschenderweise gegen die Klotzscher 1. eiintrat und Berge von Schnee in Stadt und Land auf türmte, sodaß jeder Verkehr stockte. Bald ist man auch Heuer geneigt, mit Rodensberg auszurufen: „Oh, was wirst du mir noch bringen schöner stürmischer April". Aber bald werden „befreit vom Eise" sein „Strom und Bäche, durch des Frühlings holden belebenden Blick;" denn „auf leisen Sohlen über Nacht kommt der Frühling gezogen", „bringt uns Blumen Laub und Lieder, schmücket wieder Feld und Wald". Wer wird da noch trostlos den jetzigen Nachwinter ansehen? „Drum armes Herz, vergiß die Qual es wird sich alles, alles wieder wenden. Dresden. Der Dresdner Kriminalpolizei ist es ge lungen, eine gefährliche Einbrecherbande festzunehmen. Es handelt sich um sechs junge arbeitslose Burschen im Alter (20) Der See, deßen Waßer sonst sehr sanft an das Ufer plätschert gerät in Bewegung. Tausende von Schaumkronen Amtlicher Teil. beichriagZMsvr. Die Stimmlisten für die am 20. Mai d. I. statt- sindenden Reichstagswahl liegen vom 29. April vis 6. Mai d. I im Rathaus — Verwaltung — während der geordneten Dienststunden — Sonntags 11 — 12 Uhr — zur Einsicht öffentlich aus. Einsprüche gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Stimmlisten können während der Auslegungszeit unter Be gründung schriftlich oder zu Protokoll bei der Unterzeichneten Stelle angebracht werden. Htteudorf-Hkrilla, am 20. April 1928. Der Gemeinderat. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-lvkrilla den 2s. April f928. — Das gemütliche Beisammensein des Frauenvereins am Mittwoch den 25. 4. im Hirsch wird durch Darbietungen von Frau Käte Russius und den Herren Rußius und Mar zahn ausgezeichnet sein. — Stenographie. Infolge der in ganz Deutschland stattfindenden Werbewoche für Stenographie vom 22. bis 28. April hat es sich der Dresdener Ortsverband zur Aufgabe gemacht, auch den in Ottendorf-Okrilla vor Jahresfrist ein gegangen Stenographenverein wieder frisch aufleben zu laßen. Wie wichtig die Kurzschrift heute für alle ist, braucht wohl Abhang in unserem Rücken schon hinter einem schwarzen Skierl aus Königsbrück.) Vorhang verborgen. Und nun beginnt ein Wettrennens Porm. 11 Uhr Kindergottesdienst, zwilchen unserem Rad und den hinter uns herstürmenden > > —— - Höhe angekommen, in der Ferne über dem Karmelgebirge; ein ununterbrochenes Blitzen, ein schweres Gewitter entläd ; werden täglich zahlreicher. So meldet vom nordamerikanischen sich über der Küste des Meeres und kommt schnell näher, l Turnerbund der Philadelphia Turnbezirk Teilnehmer. Aus Nun heißt es eilen, damit wir noch Nazareth erreichen, Argentinien schreiben Turner, daß sie bestimmt an den denn hier unten in einen Gewitterregen zu kommen, heißt, in Rhein nach Köln zum Feste kommen werden. Aber nicht wenigen Minuten trotz Gummi- und Lederzeug bis auf die bloß in diesen Ländern über dem Meere werden die Nach- Haut durchnäßt sein. Unser D-Rad sau» mit höchster Ge- richten bestimmter, auch aus der Tschechoslowakei und aus schwindigkeit dem Gewitter entgegen durch die Talsenkungen Polen und Rumänien kommen Zuschriften, die die Begeisterung hindurch, über die Hügelrücken hinweg. Wolken und Blitze das Deutsche Turnfest mitmachen zu können erkennen laßen. rücken immer näher heran. Da liegt schon Kanaa mit seinem > . ., . hohen Kirchcndach, und dort die ersten Häuser von Nazareth.' """ags 1 Uhr Wir haben Glück. Wenige Minuten ehe das GewitterM. l-. N. nach Lauchhammer. nicht erst betont zu werden, jedenfalls muß es Gemeingut für jeden sein. Alle Kunstgenoßen und Kunstgeuoßinen und des Mittelgrundbaches tot aufgefunden. Er hatte noch den alle die, welche die Stenographie erlernen wollen, und Inter- Schulranzen auf den Rücken geschnallt. Der Knabe hatte sich resse an einem Verein haben, werden gebeten, ihre Adresse wiederholt, so auch erst im Februar, tagelang aus Furcht schriftlich oder telefonisch dem Obmann des Werbeausschußes vor den Folgen der vernachlässigten Schularbeiten aus dem Herrn Buchdruckereibesitzer Hans Reschke, Dresden-N. 6. s Elternhaus ferngehalten, und wurde damals in ganz er- Friedenstraße 23. Fernruf 57009, aufzugeben alles weitere? schöpften Zustande im Bahnhofsgebäude versteckt aufgefunden, wird dann schriftlich und durch die Preße erfolgen. Es muß darauß gefolgert werden, daß sich der Junge auch Handball. Klotzsche Jugend — Jahn Jugend. Anwurf vorm. 10 Uhr in Klotzsche. veutlckes Ournkelt in Köln sm K-Keln. Die Nachrichten über die Beteiligung der auslands deutschen Turner beim 14. Deutschen Turnfest in Köln jährige April hat bis jetzt wirklich recht sonderbare Ueber- , -> 77 7I raschungen gebracht. Ostern konnten wir bereits den Frühling V OIH 212 von 20 bis 25 Jahren, die zum Teil erheblich vorbestraft sind. Am Tage kundschaften sie die Gelegenheiten aus und Angen dann des Nachts zu zweien oder zu dreien auf den Diebstahl aus. Während gewöhnlich zwei Täter „arbeiten", stand der dritte Schmiere. Sie zertrümmerten Schaufenster scheiben, brachen Trinkhallen auf und drangen mit Nach schlüsseln in Ladengeschäfte und Fabrikkontore ein. Hierbei erbeuteten sie eine größere Menge Lebensmittel, Taback, Lederwaren, Kleidungsstücke und Bargeld. In mehreren Fällen blieb es beim Versuch. Ihre Diebesbeute brachten sie meist in Rucksäcken oder großen Packeten fort. Ein Teil des gestohlenen Gutes wurde von der Kriminalpolizei wiedererlangt. Bisher konnten der Bande 12 solcher Ein brüche nachgewiesen werden. feinen Ruf macht, mit dem schönsten Winterwetter. Dann ^blitzen auf und eine gewaltige Brandung wirft ihre Wogen mit wechselten wieder Regen, Wind und Sonnenschein, eü leichte l mächtigem Getöse an den Stranv. So mögen vielleicht diej aufs neue, zur Abwechslung fiel aufs neue Schnee. Die-Wellen geschäumt und gewütet haben, als Christus mit seinen; ganze Frühlingspracht ist wieder unter dem weißen Leichen-Jüngern auf» dem See fuhr und die Jünger vordem heftigen § tuch verschwunden. Man fühlt sich in dem Dezember oder;! Sturm erschraken und die Hilfe des Meisters erflehten. Januar versetzt; es sieht fast so wie vor 25 Jahren, woi Der regendrohende Sturm auf dem See Genczareth hat auch in der Nacht vom 17. zum 18. April der Nachtwinter- uns nicht betrogen. Als wir am nächsten Morgen aufbrechen um nach Jerusalem weiterzufahren, hat der Wetterprophet Galiläas, der Harmon sein schneebedecktes Haupt in eine schwarze Wolkenkappe gehüllt. Der Wind hat sich in der den Beilagen „Neue Illustrierte", Mit Cchrifilcilung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. « Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- " « tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. « Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - »» irgendwelcher Störungen des Betriebes der " L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Bcfördcrungs- L - Einrichtungeni hat der Bezieher keinen An- »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -- «> Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " Postscheck-Konto Leipzig Sir. 29148. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. „Mode und Heim" und „Der^ Kobold". Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates mk»-!«-»»«»»»»»»»»»»»«»»» " Anzeigen werden an de» Trschelnungstaaen 2 -- bis spätcstens vormittag 10 Uhr tu ot« S Geschäftsstelle erbeten. " Die Festsetzung Les Anzetgen-Pretse» ? " wird bet eintretender Änderung ein« Nummer H vorher bekannigegeben, L " Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, we« A der Anzeigen-Bctrag durch Klag« sing,zog«« z werden muß oder wenn der Auftraggeber in « " Konkurs gerät. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 136.