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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188609296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860929
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-29
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1886
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Erscheint täglich früh Ü'/, Uhr. Netttti» »tt Lr-e-Uis» Johamleögasse 8. Aprechltuttk« der Lttatt»«: vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« ö—6 Uhr. GW tu »X«»»» »cht >ch »u Ult«««, »chl »eklmwUch. A»uad«r »er sür »i, «sichstsal,«»-, Nuwwrr deftiwwtr« Juierate a» Wocheulageu »iS 8 Uhr Nach«>tt,as. a» Gon u» m>» Festtage» srsttz dt» '/,L Uhr. 3n de« äsllaten sssr 3lls.-^unah«r: Ott« Ute««, Unioersuäl-strad« 1. Louis Lisch«, Karhariueastr. »3, P. »ur »t« ',.8 Uhr. LMM and Tllgtblalt Anzeiger. LrganfSr Politik, Localgrschichte, tzandelS-un^KesOstsverkehr. 272. Mittwoch den 2S. September 1886. Zur gksöllistn Vtsschtong. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, haben wir die Einrichtung getroffen, daß Karte und Rechnung bereits von heute an in Empfang genommen werden können. LxpvüMoir äes I^elprlKer ^nxeblnttes. rrt«nlt»«ch»»i. BonFrntag den t.Ociobrr v. I. ab soll ia de» Schleuß«« der Stadt zur DertU-u»- -er Ratte» Gift ausgestellt werden. Wir fordern alle hiesigen Grundstücksbesitzer bez. Grund- tstckSvrrwaltrr aus. in ihren Gebäuden «nd ia-besond«re in :en Privatschleußen skir Beseitigung der Rattea gleichzeitig »«sorgt zu sein und bemerken, bezugnehmend aus unsere Be« ännlmachuug vom 26. Mai 1834, daß der nördliche Bezirk der Stadt de» Kawmerjägrr Herrn Earl Aritzse-e in iutritzsch, der südlich« aber dem Kammerjäger Herrn L»«t< ^raf hier übenviefea ist. Leipzig, den 28. September 188«. Der Rath -er Gt«-t SetPztO I- 8821.vr. Georgi.G- Amtlicher Theil. LI«»eIl>«»- der Arne» Vtrsr. Da Se. Majestät der König am 29. d. M. bereit» Vormittags IO." hirr elntreffea »nd sich voraussichtlich unmittelbar nach der Börse begeben wird, sofart »ach» Eintritt Sr. Majestät aber di« Feier beginnen soll, so werden sowohl die Ehrengäste als die Inhaber einfacher Eintrittskarten hierdurch ergebenst ersucht, sich an de« de» zeichneten Vormittage spätesten» 1V>, Uhr im Börsensaale einfinven zu wollen. Ohne Karte ist der Zutritt weder in de« Saal «och aus die Galerien gestattet. Ebenso bleiben sowohl di« Räume de» Handelskammer als die Börsenhall« «ad das Börsen» Restaurant bis nach Beendigung der Feier geschlossen. Leipzig, den 26. September 1886. Dt* 0«»-*ist»««*«» vr. DachSmuth, vors. vr. Grusel» G. BesichÜ««»» d" Arne» Hirse. Der -roste BSrse»saeU uud di» »st*»* LbaR« -*r ^Produktenbörse werden am Lage der Einweihung, den st». -. M., Rach«ttt»-« st -ist » Uhr, i« Festschmuck« zur Besichtigung für j*-*r»a»n ge« öffnet sein. Der Eingang ist über die große Freitreppe (Promena« denseite) durch da« Vestibül, der NaSgang durch di« offene Halle „ach der Seite deS LeihhauSgebäudeS zu nehmen. Die übrigen Räume de« BörsengedäudeS sind von dieser Besichtigung ausgeschlossen. Nach dem 1. Oktober kann die Besichtigung de« großen Saale- und der offenen Halle gegen Lösung einer starte sür 50 ^s stattfind«». Während der vörfenstuade» ist aber die Besichtigung nur von der Gallerte an» gestattet. Leipzig, den 28. September 1886. Die Han-rlSkanrnrer. vr. Wach« mnth, vr. Teufet» S. Vorsitzender. VlrWH ls - Bekauntnichsils. Gestohlen worden hier erstatteter Auietge »usotge: 1) ein Meist,««, mit schwarzem Futteral »nd «tt de« «amen „Johanne« Kühn" gezeichnet, enthaltend: Stech-, Ansatz- »ad Blei. Mzirkel, Winkel, Lineal, große nad kleine Reißfedern und di». In halt, sowie einen Traurporkor, anS einer Piöce de« Peirithurme« am 19. dst. MtS. Nachmittag«; 2) eia brauner Halzkasten mit einem Satz Mrssiugaewtchte (SM-8 Gramm, ein Satz eiserne Gewichte (2, 1, Kilo »ad SM Gramm), neun kleine Gläser mit LaeaoDrode«, an« einem Geschästtloeak in Nr. 3l der »rimmaische» Straße, vv« Ist. bis 20. ds«. MtS. mittelst Einbruch«; 8) «ta einfacher goldener Ri«, mit lllaem Skia »nb Gerten gravirt -ll. I. 8. ck. IS./II. 84" an« einer Wohnung t» Nr. 29 der Sädstraße, am 19. dl«. Mi«. Nachmittag«; 4) eine neue silberne Lylindcr-Newoutair-Uhr mit Goldrand »nd Secunde und den Nummern 30,366 »nd 6329, daran eine kurz« Messt na-Panzeruhrkette mit Huadekops, au« eine« Loenle in Nr. 8 der Smttrstratze an, 20, ds«. Mt«.: b) eine vergoldete La«e»»Tyltnder-Itdr mit Eprungdeckel «nd Irovzartiaer verzier«,, aus der Rückseite, daran eine golden» Gliedrrtktte» Mt« einer Piäer im Lhrater-Restaurant am 20. ds«. Mi«.; 6) ei» silberner Eßlöffel, qez. „6eorx" und .,0. k. L. 1b". an« einer Piä:e in Nr. Sl der Lurgstraße. am IS. ds«. Mt«, Abend«; 7) «in Jaguetauzug, wenig getraqr», van braunem, «riß- und rothgespnffellen, Stoff. mit Strinnußknöpseu. im Hosenrücken ein« Sicherheit«tasche, an» einer Wohnung in Rr. 12 der Eberhardtstraßr °» 23. dl« Mt«.; 8) 2 naturelle vtsterfele. an« ei«r Niederlage t» Rr. öS de« vrühl», vom 23. bi« 24 ds«. Mt«.; 9) eine silberne Ctzltnderuhr mit et»«« tstrkischen der Rückseite, au« einem Lorale in Rr. 6. der 24. dl«. Mt«.; an knsiraße, «« 10) ein grauer Sommerüderztetzer mit braune« Sannaetkra einer Reihe Perlmutterknöpsen und der Firma „ckuli« Vo I-oipnig" im Henkel, an« einem Lorale in Nr. 13 der Wieselst,, am 24. ds». Mt«. Abend«: 11) rin dranner getragener Go»«ersi8*rzk«80* Mit Kammetkrngrn. schwarzen übersponnenen Knäpsrn »st I Batterie uud der Firma „Sedrvckse. Stettin" im Henkel, an« einer Wohnung in Nr. 23 de» Brühl« seit ca. 3 Wochen; 4st Meter '/« breite rotd- und weißearnrte LetnwMnd, 48 Meter '/.breite Viole».undwrißcarrirteLet«w«nd» 87 Meter breit« „d 84 Meter '/. breit» weiß« Leinwand. an« der Ha»«si,r in Rr. 3 der Plauenichen Straß», vom 2b. di« >8. ds«. Mts. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlene, Gegenstände »der den st hä ter stab ungesäumt bet nuferer Lrimtaal. »bthestmw »ur Adrige »u bringe». 8rtpä«g, am 27. September 1886. Du« Golt«ei.«»t st« Gt,»t 8-idti«. Vretschnetster. vr. G. Gesucht wird d« ä« 18. December l8»S in seiasrger Hugo Wol-*««r Alexau welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalte» is Leipzig, den 28. September 1888. Der M«th -er Stadt vetpzt-. tAr»»e»a«t.) geborene Schorn« er Ka»^«, L. k. l. 2L86. Winter. Wern«. d Wege» der gewststnltche VSrse zu Leipzig. »« Mittwoch, »e« 8». Geptrwber, wird seiettichtett zu« Etnwetbvng der »e»r» VSrse stte värsenoersawwtn«, erst sto» '/,8 lldr an nbgehatte» werbeä. un» zwar — wie anch die vm, wichste. Lag« — twch t« alten Local. Leipglg. da» 84. September 1686. -L D« vörsendorftand, I. Geetto». E. Becker, Borsitzenbrr. vleyl, S. SeschSttslocal. In de« Untoersttttsgrnndstä«, Unst Lum golde«» Bär" genannt, wird vom 1. rechts »o» der Lhoretnsntzrt gelegene zwette miethsrei. Restectank« Wösten in de« sär ratz, Rr. 11, 1Ä7 ^ da« Geschäfwlocal «twwahl nnkr de» Liestanten bleibt Vorbehalt»». LikstatwnSdediugnug», sind tm Rentamte rtnzusehe». Löpztg, am 8b. Septtwba 1886. Untbersttätst- «entawt» Gebhardt. Mo Lparcaffe zu Souuevitz. vom 1. Januar 1887 ab wird der Zinsfuß für Spareinlagen vo« 3'/, auf (drei ««d ein Drittel) »st Genehmigung der stöaiglicheu Kreirhonvtmanuschaft zu Leipzig herabgesetzt, wa« gemäß tz. lb der erneuerten Eparcasseaordunng vom 11. December 1884 hierdurch bekannt gemacht wird. Lonuewitz, de» 20. September 1886. Die Lparcaffenuerwaltuug. «uleustet», Dir. Guts-Verkauf. ErbtheilnugShalber solle» die zu dem Nachlasse de« GatSbefitzrr« joha», Daniel Mäster tu Beucha bei Borua gehärige» Grund- ücke, al«: L. da« vauergut Kol. 6 de» Grundbuch« für veucha, mal« das. GerichkSaniheil-, S. da« Frldgruudftä« Fol. 43 de» GrnndbuchS für WüftaagSftei» uud 0. da« dauebrnltegend« AeldOrnnbftüst Fol. SS defielben Grundbnch«, vo» denen da« Gut «us 14.S22 ^l, die Grundstücke «»kr L and auf 18Ü0 bez. 4800 ^l ohne Berücksichtigung der Oblasku grwürdert worden find, Freitag, ste» 82. vetoster st. A vormittag« ist Uhr »n» Ort «i»ch wt«I1« and a« dnranssolgendrn Lage Go»nast««st, ste» 88. vetoster st. I vormtttnn« von » Utzr o» in demselben Gute da« gelammte Inventar gerichtlich versteigert Borna, de» 20. Septewbe, 1886. lkäntgltche« «wtstgertcht. Eleme». we> ruer. Ntchtamtltcher Theil. Die Grüu-e -er Abdankung -er Fürsten Alexander. Di« »Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" richtet di« Auf merksamkeit der Parlamente in Oesterreich. Ungarn und Deutschland aus «inen Punct, der schon früher mit solcher Ausführlichkeit nach allen Richtungen erörtert worden ist, daß »a« die Frag« längst al« gelüst betrachtet«, aus die Gründe» welch« de« Fürsten Alexanver zur Abdankung ge» aöthigt haben. Das halbamtliche Blatt legt großen Wert! aus d,e Richtigstellung dieser Angelegenheit und macht seiner, seit« darüber Bemerkungen, wetche überall die größt« Aus merksamleit «ad zum Lheil Ueberraschung errege» müsse«. Di« „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" nimmt e« al« auSaewacht an, daß der Fürst, wenn er in Bulgarirnaeblirdea wäre, fid! aus «in« au Einstimmigkeit grenzend« Mehrheit der Volk«- vcrtretnng, noch sicherer ab«, auf die Begeisterung der bulga risch«» Arme« hätte stützen köuneu. E« fragt sich, »!> da« wirklich so unzweifelhaft war. wie «S die „Norddentsch, Allgemeine Zeitung" hiustrllt. Bekanntlich ist Fürst Alexander schon in Philippopel, also bevor er noch den Einzug in seine Hauptstadt gehalten hatte, von russischer Seite sehr eindring lich auf die Nothwendigkrit aufmerksam gemacht worden, die Urheber be« AnfstanbeS vom 81. August zu schonen. Er soll - >ter diesen Umständen Natürlich, dena dar da« «if alsbald erklärt Hab«, da! l Regtereu unmöglich gen» ihm unt t werde. wenn meuterische Lruppeu und hochverräthrrisch« Abgeordnete straflos au de» Grundlagen de« Staate« rütteln dürfen, an desieu Spitze «v Fürst steht, dann ist der Beweis ^ dieser Fürst nur zum Schein di« Gewalt anSstbt, daß » Wahrheit Derjenige »i, Macht in Händen hat. Strasverbot erlassen ha>ü Nach der au-1 ^ welcher da- Weise, wie «ahm. war di« Meinung Gewalt der- strasuug ihrer Schützlmg« ««^>3«^« Mah, lindern würde. Fürst vcr Justiz» auf sein unveräuß-rltche« Souverai ixjstm oder Hoheit im eigenen Lande frenvill g i ,» über- Bulgarim^der S^hr^i»^^russisch« Besttz^S^ der Gefahr einer liefern. Fürst Alexander u>u ur Abdankung bewogen haben. - werden, und ln selbst al» der beste Ge ber Proklamation. da« rvährSmann angesehen mzstrde an da» welche er bei Nieverlegung seiner fürstlichen Mchdem wi, und dem russischen Befreier '«-7- ^ um da« gnte Einvrrueymen mit Rußland fo : lich wieder herzustellen und die Freiheit und Uuabbängtglcil ' zu sichl und Unabhängig! die „Norddeutsche AUgememe Bulganeu« ^u s^eru^^ ^ordveuFche »uaeme«- Zeitung"? daß selbst von Rußland kein Schritt Stehen sei, kr rS^dem Fürsten erschwert blttben. Diele Behauptung wird überall gerechte- Erstaunen ertegeu. E« kann zweifelhast erscheinen, ob F^^st Alexander schon in Lemberg den Entschluß gefaßt hatte, °diu°°nrm s°ll«.hm di« AuSlvhuung mit dem Kaiser von Rußland nicht gelingen sollte. E« bedarf ebenfalls noch der Aufklärung, ob da« Tele gramm. welch,« der Fürst von Rustschuk au« °» den stmser Alexander richtete, einer Eingebung de« «ugenbltS« ferne Entstehung verdankte, oder ob die Absicht eines solchen Schritte« schon vorher seststand; aber über jeden Zweisel er- haben ist die Lhatsache. daß Rußland d>« Ursache der Ab- dankun, dO Fürsten gewesen »st. D.e Hoffnung schont nnbe- rüadet. »aß jemals der Beweis geführt werden w,rd, »m« d,e MeßAuflag* 18,7»«. Ädounrmrntspreis victtelj. 4'/, tncl. Bringerlodn 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 80 Ps. Belegexemplar 10 Ls. Gebtorr» für Extrabeilage« sin Tageblatt. Format gesalzt) ohne PostbesSrdernng bO Mk. »tt PostbesSrdernng 60 Rk. Inserate stgespaltene Petttzeile 80 Pf. Größere kchristen laut uus. Preirverzeichaiß Dabrllarlfcher ».Ziffernsatz «ach Höhen» Daris jZrtt>me> unter de» RedactiouSstrich die 4«espaV. Zeile SO Ps., vordeuFamilteunachrlchteu dir Sgespalteue Zeile 40 Pf. Jaserak sind stet« an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xr«Luw«raoäo oder d»rch Post nachnahme. 8V. Jahrgang. IM »ohlthuendea Gegensatz« zu sei»«« Vorgänger tu der rrung Kitt Priazregeut Luitpold dem bahrrischru Volke persönlich näher und beweist dadurch, daß rr sich der hohen Psiichteii bewußt ist. welch« mit der Stellung de« Monarchen im toaftiuitiooclle» Staate verbunden sind. Da« bayerifche Hochland an her Slldgreoze hat Prinz Luitpold schou früher mit seinem Besuche erfreut; letzt nimmt er die Huldigungen de« bayerischen Schwaben- laude« eutgegeu. Mit warmeu Worten bewillkommt die „Augsburger Abendzeitung", eiue Hauptvertreteriu de« gemäßigten LtderaliS- mo« >" Bavera, deu hohe» Gast in Schwaben« Hauptstadt AngSburg und io ähnlicher Weise bespricht die „Vaverii'che Notioaal- liberale Lorrespondenz" die gleichermaßen de» fränkischen Kreisen zu- gedachte Ehre- Während in beiden Äußerungen dem Koben Gaste da« volle vertrauen der 'Gelaniinibevöllerung ausgesprochen und anerkannt wird, daß Prinz Luitpold gleiche Recht für Alle und die den bayerischen Verhältnissen entsprechend anlgleicheude «nd versöhnend« ! solitik fortsührt. bereitet ihm da« in Würzbnrg erscheinend« „Fränlische I iolkäblatt", der geistige Milchbrudrr der verltnrr „Germania", einen an» andern Willkommen. Die uatersränkisch« Bevölkerung wird ärmlich gemahnt» mit ihrem Jubel und ihrer Begeisterung nicht allzu freigebig 1» sein, den» e« steh« zu erwarten, daß vor de» nächsten Wahlen eine weitere höchste Kundgebung zu Gunsten de« Miaisterinm« erfolgen werde und die Ultramontaaen würde, da»» da« Nachsehen haben, vielleicht sind an dieser Übeln Laune de« Blatte« die vielen Anklage» wegen Minister- und sonstiger Lrlei- dignngea schuld, welche jetzt über seinem Haupte schweben, aber die Befürchtung über de» im ultramoutaueu Sinne schlechten Ausfall der Wahlen, von welcher auch die Red« de« Abgeordneten Dauer einige Spuren zeigt, könnte auch oha« de» onaerusenea ckouo » wn^mo» sich verwirklichen. Daß dynastische Jakresseu irgend velchrr Achtung bei einem Austreten uud einer Kampse-weise, wie ste seit ähren von den Staatsmännern und Führern de» ultramontanru lub« beliebt worden, ihre Rechnung zu finden glauben sollte», ist geradezu »ndrnkbar, und tu der Bevölkerung, nicht »ur kn der iberale», sondrru auch in der kirchlich katholischen Mast«, ist mau der Hetzerei«» uud Drribereieu de« politische» UltramontauiSmu« tu sarlament und Press« herzlich überdrüssig. Gras Prryfiug ist nnr Aaer vo» vielen i" * Der bereit» telegraphisch signalisirt« »nd an anderer Stell« erörtert« Artikel der „Norddeutschen Allge meinen Zeitung", de» Fürsten Alexander betreffend, jat folgenden Wortlaut: Nach Dem, wa« bisher über die Dhätigkeit der bulgarischen Sobranje verlautet, hat dieselbe eine jede Gelegenheit beuutzt, um dem Bedauern über da« Scheide» de« Fürste» Alexander luidruck zu gebe». Dieser Antdruck ist r« ziemlich einstimmiger gewesen, »u dem verhältuiß ungefähr, wir vei der Präsidenten- wähl» wo die Anhänger Zankow'S bei über 200 Anwrseudru nur aus 18 Stimmen brachten. I» ähnlicher G> -runvet, oa, i-mai, orr «cwc>, veoschwöru», vom 21. August entstanden ist, ob ,hre Lheil- «ehmer au« eigmem Antriebe oder aus Veranlassung anderer Personen gehandelt haben; aber Da» ist sicher, daß sie Interesse Rußland« und in der Erwartung ans russische lohnuna gebandelt haben. Mittelbar ist ihnen nne so tm Be- lohoung gebandelt haben. Mittelbar ist ihnen eine solche bereits zu Theil geworden, denn Rußland hat die Verschwörer unter seinen Schutz gestellt, und waS weiter geschehen wird, bleibt abzuwarten, «der da« ist noch von keiner Seite b« hauptet worben, daß Rußland keinen Schritt getban habe, um dem Fürsten Alexander sein verbleiben in Sofia zu er- schweren. Man braucht ja nur auf den Wortlaut der Antwort de« Kaisers Alexander auf da« Telegramm de« Fürsten vom 30. August zurückzugreisen, um die Gewißheit zu erlangen, daß e« der russische Einfluß war, welcher den Fürsten zur Abdankung genvthigt hat. Kaiser Alexander erwiderte dem Fürsten, daß er seine Rückkehr nicht autheißen könne, weil er verhängnißvolle Folgen für da« Land voraussehe, da« schon so schwer geprüft sei. Er werde sich jeder Einmischung in den traurigen Stand der Dinge enthalte», dem Bulgarien wieder überliefert sei, so lange der Fürst dort bleib«; er behalte sich aber vor, zu beurtheilen, wa« ihm da« geheiligte Andenkim seine« Vater«, die Interessen Rußland« und der Fried« de« Orient« gebieten. Diese Sprach« ist so deutlich, ste «acht jede erklärende Be merkung so vollständig überflüssig, daß man nicht begreift, wie Jemand behaupten kan», Rußland habe keine» Schritt gethon, um dem Fürsten Alexander da« verbleiben i» Sofia zu erschweren. Neu und ind scheu Allgemeinen ereff n Z ant ist eituag' die Mittbl daß Vieh ellun rere der „Norddeut- roßmächte und auch die Türkei, so lange sie an die Aufrichtigkeit de« glaubten, ihn offenkundig oder schweigend »uterstützt Bisher ist nur bekannt geworden, daß dem Fürst Unterstützung von englischer Seite gewidmet worden ist Großmächte ihn schweigend unterstützt haben, da« fest bleibt zukünftigen Enthüllungen Vorbehalten. Bei dieser Sachlage bleibt nur die Krmze übrig, »» wel che« Zweck di« „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" d«e schon längst erledigte Anaelegenbeit der Gründe, »elch« deu Fürsten zum Rücktritt genvthigt haben, wieder zur erneutrn Erörterung auf die politische Tagesordnung gestellt hat. Di« Antwort ergiebt sich au» der sehr verwickelten Sachlage. Bei der Un- abwendbarkeit der Besprechung der bulgarischen Angelegenheit m den beiden Parlamenten Oesterreich-Ungarn« und dem deut schen Reichstage erscheint e« wünschenßwerth, bestimmte Themata der Erörteruug zu sormuliren und vou vornherein die Grenzen zu bestimmen, innerhalb deren sie sich im Interesse der betreffenden Länder zu bewege« hat. Würde die Berathung ohne Einhaltung dieser Grenzen de« Gut- düuken der Redner überlassen, so könnten sich darau« Gefahren und Unzukömmlichkeiten ergeben, welche vermieden werden müssen. Dk Ausschlüsse, welche von Seiten der Regierung ertheUt,verde» können, sind ja selbstverständlich immer nur Andeutungen und deahalb sind auch die Fingerzeige, welche die halbamtliche Presse sür den mögliche» Gang der Be nicht ohne Weiteres klar und verständlich «l« Hauptzweck der deutschen und der österreichisch-ungarischen AlN"uag de, allen ihren halbamtlichen oder amtlichen ver vffrntllchuugen in der bulgarischen Frage muß die Absicht . Leipzig, Ls. September 188S. -.Allgemeine Zeitung' erhält an« du^urst folgende MittheUmig: .Gegenüber den Meldung» Prluz.Regent.» nach Berlin köiinen wir a « authentisch Herd Absicht eine« vor Ablauf " ' " ^ erstattenden Gegenbesuche« Jahre« esten« Seiner N> chten» am Berliner daß die Hose zu sind* nähere Dirpostilönen^jH 'noch'd"dH°ttm Urb«, Zeitung' den au» heit hat die große Majorität ia alle» den Fälle« gestimmt, wo dk Person de« Fürste» Alexouder in Frage ka«. namrut- lich bei Gelegenheit der Adreßbrrathnug. Hiera«» ergkdt sich zur Evidenz, daß der Fürst Alexander, wo» « in v»l. arie» geblieben wäre, sich auf die a» Gluftimmigkeit «redende Najorität der LolkSvertretiwa eineririt« uud andererseits noch sicherer aus die Begeisterung der bulgarische» Armee hätte stützen könne», deren Stimmung schon »or der Abreise de« Fürste» in zweifelloser Welse sich herau-gestellt batte; die Unschädlichmachung der wenigen meokrischen Truppentheile hätte der Fürst, weua rr blieb, mit »och mehr Sicherheit und Nachdruck dorchsühren können, als e« »ach seiner Abreise ohne seine Autorität geschehen ist. Uuter diese» Umstäudcn drängt sich dem Beobachter immer von Neuem dk Frag« aus, »a« deu Fürste» eigentlich zu seiner schlirß- liche» Abdtcatio» bewöge» hat. E« wäre erklärlich gewesen, wenn Fürst Alexander vou Lemberg an« nicht »ach Bulgarkn »urück- »ekehrt wäre, veil sich die Gestaltung der Dinge nach seiner Rückkehr »och nicht mit Sicherheit übersehen ließ uud man voraussehen konute, daß der Fürst keine Neigung gehabt, sich ähnlichen Erlebnissen, wie in der Nacht auf den 21. Angust, »ochmal« auSznsetzeu. Nachdem aber dk Rückkehr stattgesundrn hatte und die Aufnahme de« Fürsten von der Art war, daß»« für müglich gehalten wurdr, die Bevölkerung und insbesondere dir Armee «erd« sich der Abreiie de« Fürsten wibersetze«, so »ft schwer verständlich, warum diese Abreise dem Wille» der Bevölkerung entgrgr» dennoch stottfindeu maßt«. DK Äußerungen deS Fürsten während dieser Episode uud io der ganze» Vergangenheit sind derart, daß man «tue begeisterte Hin gebung für Bulgarien und seine Interessen und für die von dem fürsten adoptirk Nation bei ihm voraussetzen muß. Wen» diesen Nthenerunge» de» Fürste» ein wirkliche« Gefühl zu Grunde gelegt» bat. so sollte man au« ihne» schließe» können, dag er gleich ander»» Fürsten und Prätendenten, vo» denen dk Beschichte erzählt, eine rößerc Zähigkeit im Verharren aus seinem Paste» »nd seine» An- »ntchea bewiesen haben würde. Statt dessen sehen wir, daß »r ich nicht ohne Schwierigkeit die Wege bahnte, diese» Posten ver lasse» ^u können, von dem ih» Niemand verdrängte. I» den Zeitungen wird die Uuwahrheit verbreitet» daß die Großmächte th» verdräugt hätte». La« Gegeutheil ist wahr; mehrere derselben, uud, so lange sie a» sein« Ausrichtigkit glaubte, auch dir Psort», haben ihn osten sibel »der schweigend unterstützt; »na keiner derselben» auch nicht von Rußland, ist irgeud rin Schritt geschehe», der es dem Fürste» »rschwert hätte, in Sofia zu bleiben. Al« da« einzige Motiv, welch«« vou seiue» Anhängern al- »ur Addicatiou zwingend ange führt wird, sigurirt die Abneigung Rußland« gegen den Fürste». Diese Abneigung war aber kein uoonm; fl« war seit länger al ias Jahren «hatsächlich und ta ihren Wirkungen bekannt, »nd der ürsi hätte auch kaum rrwark» können, dag der Zar ein dank- >re« Wohlwollen für ih» hrgeu würde, nachdem Lrfterrr, durch russische« Einfluß eingesetzt uud getragen von dem vertraue«, weiche« dk kaiserliche Familie dem «ahr» Blutsverwandten schenkte, diese« vertrauen getäuscht uud sich zum Werkzeug der Gegner der russilcheu Politik hergegeben hatte, »icht etwa bewogen. durch da« Gewicht der Interessen uud der Stimmungen seiner »tuen bnlaarische» Hrimath, sondern um die Pläne anderer Mächte gegen Rußland »u fördern. Daß diese« Verhalten keinen «»deren Erfolg al« dk Feind- schalt Rußland« baden konnte, darüber mnßk «tu Mann vo» politischem Urtbril sich »weifello« klar sota, ehe er sei« Entschließ»»- faßte. Der Fürst bat den Zorn Rußland« aber 6 bi« 6 Jahre hindurch geglaubt ertrage» zu können, ohne dt» Interessen seiue« Adoptivvakrloude« dadurch zu schädigen. Wie ist es ihm nun plötzlich nach seiner triumphirendru Rückkehr inmitten der Akklamationen de« Volke« uud de« Heere», gegenüber de» dringende» Bilk» Beider, zu bleiben und nicht zu avdicirea» sa »welsello« klar geworden, daß er gegen den Willen Rußland« nicht weiter regieren könne? Hat der Fürst sich 6 Jahre hindurch eiuem politischen Jrrihum hiag«ebea, tudem rr e« onteruahm, gege» und ohne die Sympathie Rußland« zu regieren, oder haben die Ereignisse de« 21. August ihm riueu so »achtheilige» Nerve»eiudrnck gemacht, daß rr rntschla^ he» v, ' hätte» 8 liche» Vorkommnissen nicht dauernd auZgesetzt »» bteibe»? Oder " Jahr» Aufenthalt t» Sofia in ich» va« vedürsniß gereist» umgebe» ? Darüber lschr» und »fter« ihre Interpellationen i« (Horvnth, Gras Apponyi, sich mit ander» Bildern, al« de» dorttgeu, zu um, sollten sei« Freunde, dk ih» ia der deutsch reichisch-uugarische» Press« und durch ihrrJ« is>' " »ugarischea Parlamente mit so leidenschaftlicher Hingrbnag »ad mit so die Interessen ihre« eigene» Vaterland»« vertrete», doch »»chgerade de« Publicum einigen Ausschluß gebe». Dir Ersiuduug, daß dl« europäischen Mächte de» Fürste» au» valgart», berauägedrückt hätte», k»»u »us di« La»»r de» 'acheu gegenüber nicht Stich halte». Er h»t das thum ou« eigener freier Lntschließang in K« Augenblick Verla wo dasselbe seiner »« brlngendsie» bednrft« aus d ksrm «ri«» Dßat 2M .V Dortdkib» «tt
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