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Sachse« t« Gemeinschaft mit der Landtaftsfraktion hatte« am vera»»,e«e« So»«ad«»d de« Beschluß er«e«ert. Koalition-» «arha«dl,»,e» mit der WirtschastSpartei «icht eiuzugeheu. m»d «de«s» a«ch de« »»» de» Demokrat«« «««achte« Vorschlag «dz»leh«e«. ei«e bürgerlich« MinderheitSregieruaa ,« dulde«. Ker««r umrd« sür den Fall, das, die »o« de« Demokrat«« skr Nt««tag de» k8. April angeregte« Verhandlung«« ,«r vild««g einer Regier««« der Gros,«« Koalition ergebnislos verlause« würde«, beschlojse«. ei«e« «»trag a»s Landtags, « »sl»s» « g einz«drt»ge«. I« de« ,mische» Demokraten »nd v»lkSpart«i geführte« Berhandl«»ge« hat sich ergebe«, bah die Deutsche BolkS» p«rtet es ablehnt. ohne die Wirtschaftspakt«» z« verha«, del». Geschlossene Verhandlungen kamen also »mische« Dem«, kraten, Deutscher Volkspartei und Sozialdemokraten «icht z«, stand«, gs« der ««schließenden Besprechung »mische« Sozial» demvih»«1o« «nd Demokrate« «mrde vo« letzteren feftgestellt, best ihr« vemühunge« «« die Bildung der Große« Koalition ««»gültig gyscheitar 1 leie«. Die verträte, »er SPD- erklilrte» ««««Gr. daß st« a«slrag»ge«ikß «»«» Antrag Ms >«slbs««g de» Landtages stelle« würde«. ' , * Diese» Ergebnis der Verhandlungen über die Große RtzGjtton in Sachsen kommt nicht mehr überraschend. Be merkenswert ist daran nur, daß bsese Kombination schon über di« Vorfrage nach der Ausdehnung der KoaltttonSbast» zu Fall gekommen ist, also bevor die programmatischen Differenz, punkte überhaupt erörtert wurden. Die Sozialdemokratie wollte eben gar keine Arbeitsgemeinschaft mit den Bürger- ltchen, sondern Li« Alleinherrschaft,- die Deutsche Volkspartei aber brauchte Sicherheiten, daß sie mit den Demokraten nicht einfach von der roten Mehrheit an die Wand gedrückt würde, bevor sie sich auf sachliche Verhandlungen etnlteß. Da beide Parteien auf ihrem Standpunkt verharrten, ist an diesem Gegensatz dt« Große Koalition schon gescheitert. Ebenso sicher war e» vorauszusehen, baß die Sozialdemo kratie ihren Widerstand gegen die Landtagsauflösung nur so lange aufrechterhalten würbe, als sie Aussicht darauf hatte, die Macht in Sachsen doch noch tnütesemLandtaganstch zu reißen. Nach dem Fehlschlag dieser Hoffnung rückt sie nun mit dem eigenen Auslüsungsantrag heraus. Da mit der Unterstützung der Kommunisten und der Nationalsozialisten eine Mehrheit dafür vorhanden ist, wirb nun von den Freun den der Großen Koalition die Auflösung des Landtags mit Neuwahlen als der einzig mögliche Ausweg bezeichnet. Logischerwetse muß aber dieser äußersten Maßnahme noch ein letzter Versuch zur Bildung einer rein bürgerlichen Regierung vorausgehcn. Die dahin zielenden Bemühungen sind ja nur unterbrochen worden, um den demokratischen Wünschen gemäß zuerst die Möglichkeiten einer Großen Koalition auSzuproben. Nachdem sich dieser Weg infolge der Hegemonialpolitik der Sozialdemokratie als ungangbar erwiesen hat, muß der Faden zunächst dort wieder ausgenommen werden, wo er abgerissen worden ist. Die Vor- aussetzungen sür da» Gelingen sind eher günstiger als schlech ter geworden. Bon den Nationalsozialisten darf man «ach ihrer bisherigen sachlichen Haltung annehmen, daß sie keine Schwierigkeiten machen werden und nicht aus der Auslösung bestechen.cholange «och Aussicht ist, bas Ziel zu er- reichen, da» auch sie immer angestrebt haben. Die Entscheidung liegt jetzt also wieder bet den Demo krat««. Sie haben eine letzt« Gelegenheit zu zeigen, ob sie noch im Lager beS> Bürgertums stehen oder ob sie sich mit Haut und Haaren dem Marxismus verschrieben haben. Um die notwendige Schwenkung vorzunehmen, brauchen sie ihrer Üeberzeugung gar keine Gewalt anzptun,- denn durch das Scheitern der Großen Koalition ist zweifellos die neue Lage gegeben, von der sie in ihren bisherigen Partei beschlüssen gesprochen haben. Diese Lage berechtigt sie nicht nur, sondern verpflichtet sie sogar, im Sinne echter Demokratie ihre starr ablehnende Einstellung gegen ein« bürgerliche Re gierung in Sachsen einer Revision zu unterziehen. Um die Verantwortung, die öte sächsischen Demokraten übernehmen, wenn sie eine solche Lösung weiter verhindern und dem Land unnötige Neuwahlen auszwingen, wären sie im Wahlkamps nicht zu beneiden. Das Sterben der Demokraten Reichstagsabgeordneter Tantzen legt sei« Mandat nieder Oldenburg, 28. April. Reichstagsabgeordneter Tantze « hat, wie bereits kurz gemeldet, an de« Vorsitzenden der Deut» sche» Demokratischen Partei, Reichsminister a. D. Koch- Weser, ei« Schreiben gerichtet, in dem er seinen Austritt ans der Deutschen Demokratischen Partei erklärt. In der Begründung heißt es: „Der Deutschen Demokra tischen Partei fehlt Kraft und ernsthafter Wille, eine rück schrittliche volksfeindliche Politik erfolgreich abzuwehren und eigene Wege zu zeigen. Sie hat gegen links und gegen rechts in wichtigsten politischen Fragen aus die Durchsetzung eigener Auffassung so weit verzichtet. daß sie im Reichstag kaum noch als mitentscheidender Faktor gewertet wird. Einmal betreibt sie mit der Sozialdemokratie Staatsmonopol und Futtermittelverteuerung, dann mit dem Landlmnd eine weitere Erhöhung der Preise für Rohstoffe der bäuerlichen Veredelungsarbeit —weiter geht's nicht. Die Deutsche Demo kratische Partei duldete eine an volkswirtschaftlichen Unsinnig ketten kaum mehr zu überbtetenbe Steuer- und Finanzpolitik, die nicht das Ergebnis sachlicher Prüfungen und Entschei dungen, sondern ein parteipolitisches Handelsgeschäft ist. Di« Dentsche Demokratische Partei zeigt mit alledem» daß sie nicht mehr die Kraft hat, eigene Entscheidungen zur Geltung zu bringen. Das verhalte» der Dentschen Demokratischen Partei im Reichstag kan« auch »icht als Opfer für Volk und Vaterland angesehen «erde«, sondern osfenbart nuter völligem Verzicht auf eigene Politik die Führer» «nd Ziellosigkeit, welche mtr den Glauben an di« Zukunft der Deutschen Demokratische« Partei genommen hat." Gleichzeitig hat Tantzen sein Retchstagsmandat ntedergelegt. * Ministerpräsident a. D. Tantzen war eine der Größen der Demokratischen Partei. Aus dem ehemaligen Freisinn her vorgegangen, spielte er insbesondere tn Norüwestdeutschland eine große Rolle und war zeitweilig Ministerpräsident von Oldenburg. Man kann ihn wohl als einen Mitbegründer der Demokratischen Partei betrachten. In ihr war er der Ver treter des Bauerntums, zumal jener Gruppen von Klein bauern, die von ihm selbst der Demokratischen Partei zu- gcführt waren. In zahlreichen Aufsätzen, die in den großen Demokratenblättern erschienen, legte er seine Ansichten bar. Zeitweilig wurde sein Name in Verbindung mit einer Kan didatur für das ReichSinnenministerium genannt. Sein Aus scheiden trifft die Demokratische Partei um so härter, als nunmehr auch die letzten landwirtschaftlichen Gruppen aus ihr abwandern dürften, um sich wieder einzureihen in die „Grüne Front". Mrsiebel über öen 1. Mai Berlin, 28. April. Der Berliner Polizeipräsident gewährte einem Vertreter eine Unterredung, tn der er sich über die polizeilichen Maßnahmen am 1. Mat äußerte. Der Polizei- Präsident beurteilt trotz der blutigen Vorgänge des letzten Sonntags tn Leipzig und der maßlosen Hetze der „Roten Fahne" die Lage durchaus optimistisch und glaubt, daß die Demonstrationen im Lustgarten ruhig verlausen werden. Der Aufmarsch der Kommunisten wird, von der Schupo scharf überwacht, um Nil Uhr beendet sein. Für die Dauer der Feier im Lustgarten sind nur 26 Minuten vorgesehen, so daß der Abmarsch programmäßig um ^12 Uhr beendet sein müßte. Da die Feier der SPD. erst um 1 Uhr angesetzt ist, sind also Reibungen im Lustgarten kaum zu erwarten. Sollten, wie erwartet wird, Stoßtruppen der KPD. an den Sammelplätzen der SPD. Unruhe zu stiften versuchen, so wird schärfstenS durchgegrtffen werden. Nicht ganz so sorgenfrei beurteilt der Polizeipräsident die kommunistischen Märsche in die sogenannten „Barrikaden- bezirke" Neukölln und Wedding. Um allen Gesahren- momenten vorzubeugen, wird die Polizei in diesen Vierteln besonders zahlreich in Erscheinung treten. „Es müsse» «icht erst drei ober vier Tote z« beklagen sein, ehe die Polizei ein greift", sagt Zörgiebel. „Die Macht der Polizei muß so stark wie nur «»glich anftreten, «m Unruhen vorzubcugen. Ich tue dies auch ans die Gefahr hi», baß die KPD. das als ein« Provokation d«rch die Polizei bezeichnet." Der Las der faschistischen Fugend Hunderttausend vierzehnjährige werden „Avantgnardisti" Rom» 28. April. In ganz Italien wurde am Sonntag die faschistische Aushebung begangen, die in der Eingliederung des neuen Nachwuchses der Miliz und der Jungmannen besteht. 00000 achtzehnjährige Jungmannen sind in die Reihen der Miliz und 110 000 vierzehnjährige Knaben in die Abteilungen der Jungmannen i^Avantguardisti") aufgerückt. Da die Auf nahme in die Faschistische Partei schon seit geraumer Zeit nur auf diesem Wege möglich ist, wird bereits unter den Knaben und Jünglingen vor der Aushebung eine entsprechende Auswahl nach moralischen und politischen Gesichtspunkten getroffen. Der Tag der sogenannten Aushebung wirb auf Wunsch Musso- lints immer mit besonderer Feierlichkeit aufgezogen und ge hört gewissermaßen der Jugend Italiens. Der Große faschistische Rat hatte außerdem angeordnet, baß die fünf neuen italienischen Kriegsschiffe gerade an diesem Tage vom Stapel gelassen werden und damit betont, daß die Erneuerung in Italien auf allen Gebieten stattfindct. Ferner soll die Jugend ganz besonders auf die Bedeutung der Flotte für Italien htnaewiesen werden. Der Stapellaus der neuen Schiff« und die Kiellegung eine» neuen «000 Tonnen großen TranSozeandampfrr» hat sich nach den bisher vorliegende« Meldungen überall tn größter Feierlichkeit nach dem vor- geschriebene« Programm vollzogen. Bunterkanzltt Schobers Mr» nach Karts Die französische Presse über seine »ewischen Absichten Vralrlkorlvbl «aoaraa Kartoor Lorrooponäonton Pari», 28. April. Der österreichische Bundeskanzler Schober traf Montag nachmittag, begleitet von dem fran- höfischen Gesandten tn Wien, Graf Clauzel, zum offiziellen Besuch der französischen Regierung tn Paris ein. Zu seinen Ehren findet Dienstag mittag ein Frühstück im Außen- Ministerium bet Briand statt, ferner ein Empfang bei Tarbteu, ein Abendessen, das der französische Gesandte tn Wien veranstaltet, und am Mittwoch ein Frühstück in der österreichischen Gesandtschaft sowie ein Besuch beim Prä sidenten der Republik. Am Mittwochabend nimmt der öster reichische Bundeskanzler an dem Konzert teil, das die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Clemens Kraus, von London kommend, im Theater des ChampS ElyseeS veranstalten. Am Donnerstag erfolgt die Weiterreise «ach London. Die Pariser Presse beschäftigt sich eingehend mit dem Zweck der Reise beö österreichischen Bundeskanzlers. „Im Grunde handelt cs sich darum", so schreibt „Echo de Paris", ,chie Verträge zu festigen, die Oesterreich erlauben, zu leben, ohne daß ihm die Vereinigung mit Deutschland als eine not wendige letzte Zuflucht erscheint, also Oesterreich tn den Stand zu setzen, daß «S sich wirtschaftlich selbst genügt. Das ist das «tnztge Mittel, um dem Anschluß, dieser tödlichen Gefahr sür Frankreich, vorzubeugkn. Das neue Oesterreich kann rin un- abhängiger europäischer Staat werden und als solcher leben, und für u«S ist e» nötig, daß eS lebt." Nach Ansicht de» ^Journal" genügt e» -Nicht, daß man in Pari» nur sagt, der Anschluß kann Utcht stattsindsn, sondern man müsse auch bementsprechen- handeln, um ihn zu ver- hindern. Dafür habe Frankreich zwei Chancen, die e» auv- nutzen könne. Die erste Chance sei die, daß Oesterreich sich selbst schon vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch gerettet habe, dank der Tätigkeit von Seipel und Schober. Die »wette Chance für Frankreich sei die. daß Deutschland, das zwar gern von der Bereinigung mit dem deutschen Bruder- Volk spreche, e» gar nicht eilig habe, den Oesterreichern die HandelSvortetle «tr»uräumen, die diese notwendig brauchen. »Der französische Schreiber weiß scheinbar nicht, daß in- »wischen «er für Oesterreich sehr günstige deutsch-österretchisch« Handelsvertrag aibgeschlosseu wurde.) - > - > > ld für die österreichische Anleihe bekommen, tn Paris un- London den Vorschlag ichische Heimwehr nach dem Vorbild der Der sozialistische Führer Blum bezeichnet im „Popu- latre" den Besuch Schobers als einen verzweifelten Versuch: Schober, der der Führer der österreichischen Reaktion sei, wolle nicht nur Geld für die sondern er wolle tn machen, die österreicht , faschistischen Miliz in Italien tn die reguläre österreichische Bundesarmee einzuglicdern, um auf diese Weise um die Auf lösung der Heimwehr, die vertragsmäßig verlangt werden könnte, herumzukommen. Schober werbe den Regierungen in Paris un- London die Heimwehr als ein Bollwerk zum Schutze der bürgerlichen Ordnung hinzustellen versuchen. Es gebe daraus nur die eine Antwort, von Schober die gleich zeitige Auflösung der Helmwehren und des republikanischen Schutzbundes zu verlangen. Der langjährig« österreichische Gesandte in Paris, Grün- berger, dessen Sympathien für Frankreich bekannt sind, gibt im „Populaire" eine Erklärung ab. Darin liest man, Schober werde vor allem glücklich sein, Frankreich den Dank Oesterreichs für die Unterstützung auf der zweiten Haager Konferenz auszusprechen. Dt« zweite Haager Konferenz sei für Oesterreich ein entscheidender Wendepunkt geworden. Oesterreich fei ein freier Staat dadurch geworden, und alS "ertreter diese- freigewordenen Staates komm« Schober nach rtS. . , ,:ü. ' > ' SerßMms wo üMmmMn tri Lriortg ig, 28. April. Ein« Grupp« Jungkommunisten, die " "S ein F eldlager bezogen ! öffent- am Sonnabendabend in Brandt ^ ^ hatten, erschien am Sonntag im Ort und hielt eine liche Versammlung ab, um lür die Bildung antifaschistischer Jugendorganisationen Propaganda zu machen. Daraufhin wurde sofort eine Bereitschaft der Leipziger Schutzpolizei nach BrandiS entsandt, die «tue Gaststätte umstellte, tn der sich be- waffnete Kommunisten befinden sollten. Bei der Durchsuchung der anwesenden Personen wurde «ine große Zahl Hieb- un Stichwaffen ckufgefunde». Sech» Personen wurden genommen. ' fest-