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61. Jahrgang. O 46. Sonnabend, 17. Februar 1V17. Drahtanschrift: Nachricht«, »re»»«». Fernsprecher Sammelnummer: LSrH. Rur für Nachlgefprüche: L081L. A8SS ,«»«p»hr itertelslhUlch In Dreien bei poetmall,er Zutram», <an Sonn- ua» Montagen nur ein- mal) S^rr M., ln ten Vororten »,»a M. vel einmaliger Zustellung durch die Post s,»a M. (ohne Bestellgeld), vngelge« > Preis«. DI« elnspallig« Zeile <el»a » Silben) 2d Ps., vorptgaglltze und Lngeigen in Bummer» nach «on»> und Feiertagen laut Tarif.—«uoioLrtigeBustrbge nur gegnr voraurbepchlun,. - Belegblatt I »Pt. Cchriftlettung und HauptgeschSstssteL« l Mariensiratze L8/4V. Druck ». vrrlog von Liepsch L Reich«»» in Druden Bachdruck nur mit deutlicher QueSenangad« t^Dieodoer Bachr.'I^uUtssig. — Uimertangte LchriststLcke «erden nicht »usdewahrt. Weitere große krsolge unserer Unterseeboote. Znnerhalb 24 Stunde» über 50000 Lvunen von einem Unterseeboot versenkt. — Bedeutender Rückgang der neutralen kinsuhr nach England. — vrsolgreicher Angriff deutscher Flugzeuge aus St. Pol. — Ausstünde von Seeleuten in italienischen Hüsen. Weitere große krsolge unserer I'Boote. Berlin. 18. Feb». Innerhalb 21 Stunden wnrbe« von einem unserer Unterseeboote neuerdings versenkt: ei« Hilfskreuzer von 28 888 B»«tto-Register-To.. twei Hilfskreuzer oder Tranöportdampfcr von fe IS 68» Brnkto-Rcgistvr-To. nnd ei« TranSportdampser von 1688 Br-R.-To.. insaesamt 61 888 Bru tt o-R c gi st er-Ton n e n. Bo« den am 16. Fevrunr als versenkt gemeldeten sechs Dampfer« nnd einem Segelschiff von insgesamt 2S888 Br.-R.-To. ftihrtc ein Dampfer 188» To. Heu. 16 8 8 Tonnen Weizen. 2888 To. Hafer und ein Dampfer «o« 5888 Br.-R.-To. Petroleum nach England Als Gefangene wurden eiuaebracht drei Kapi täne. zwei Ingenieure, ein Funkcntelcgraphist. Zwei von den Dampfern waren bcwassnet. Der deutsche Abendbericht. Berlin. 16. Februar, abends. sAmtlich. W. T. B.s Bo» keiner Front sind besondere Ereignisse gemeldet. Sefterreichisch-iingarlscher Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart den 17. Febr. 1817: Oestlichrr Kriegsschauplatz. Nördlich von Dorna Watra wnrdc ein russischer Angriff durch Spcrrfener vereitelt, an der Bystrzyca Solot- winSka ein feindlicher Patrouillenvorstoß abgemicsen. Italienischer Kriegsschauplatz. Nichts zu melden. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Ein sranzösifches Regiment mit Artillerie griff von Korea aus die westlich dieses Ortes stehenden österrei chisch-ungarischen lyrrnzjäge»-Kompagnien und Albanier- Formationen an. Unsere Truppen gingen, ohne es ans ein schärferes Geseiht ankomme« z« lassen, aus ihre Hanpt- ftellung zurück. Der Stellvertreter des Chefs dcö GeueralstabcS: sS. T. Ni o. Höser, Fcldmarschall-Lentna«t. Re Sackgasse. Nun liegt auch der Protest der skandinavischen Staaten gegen die deutsche Sperrgebiets-Erklärung vor. Soweit sich aus der durch ein dänisches Nachrichtenbureau ver mittelten Inhaltsangabe entnehmen lüht, unterscheidet er sich im Ton kaum von den Kundgebungen der übrigen neu tralen Staaten und ist inhaltlich insofern bemerkenswert, als die deutsche Erklärung nicht schlechthin als völker rechtswidrig hingestellt, sondern gesagt wird, das; die ein zigen völkerrechtliche» Vorschriften, die als Stütze für die deutschen Matzregcln angcrusen werden könnten, die Vor schriften über die Blockade zur Sec seien. Wenn man die Lage von allgemeinen Gesichtspunkten aus beurteilt und der Beurteilung das vor dem Kriege vorhandene Völker recht zugrunde legt, so mag das richtig sein. Wir geben auch zu, daß ein neutraler Staat in einer amtlichen Note nicht gut von anderen Gesichtspunkten ausgehcn kann, denn mit dem Willen der Neutralen ist ja die Beseitigung des Völkerrechts nicht erfolgt. Die skandinavischen Staaten haben seinerzeit Einspruch erhoben gegen die Aushebung der Londoner Deklaration durch unsere Feinde, sie haben diese Beseitigung nicht anerkannt, und so ist cs nur natür lich, wenn sie fetzt auch gegen die Folgerungen, die Deutsch land daraus zieht, Einspruch erheben. Wir nehmen davon Kenntnis, können uns aber selbstverständlich in unserem Vorgehen dadurch nicht Im mindesten beirren lassen. Das wirb man auch in Skandinavien verstehen, denn man weih dort ebenso gut wie wir cS wissen, dass die Neutralen keine Möglichkeit habe», dem Völkerrecht, wie es vor dem Kriege bestand und während des Krieges zum Schade« Deutsch lands beseitigt wurde. Geltung zu verschaffen. Wir haben also die Pflicht, unsere Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, und könne,, als Grundlage siir unser Handeln lediglich den tatsächlich bestehenden Instand, nicht aber Er wägunge». die ans einer vielleicht früher vorhanden ge wesene» Rechtslage hervorgegangcn sind, anerkenne». Das hat die deutsche Regierung in diesen Tagen noch einmal! ten der Vereinigten Staaten abgewichcn ist und es zu stark unterstriche», als sie erklärte, das, der uneingeschränkte > gelassen hat. das, um schnöden Gewinnes willen Amerika Krieg gegen den gesamten Seeverkehr in dem erklärten ^ sehr tätig in die europäische Auseinandersetzung cingegrisfen Sperrgebiete unter keinen Umständen eingeschränkt werde.! hat. Heute steht er vor der Frage, ob er, der bisher stiller Anlas, zu dicker Erklärung gab eine Reuter-Meldung, > Teilhaber am Kriege Englands gewesen ist. nun auch offen wonach die deutsche Regierung durch Vermittlung der j hcrvvrtrete» soll. Er dürste sich klar darüber sein, das, eS Schweiz die Vereinigten Staaten »m Eröffnung von Ver- dabei für Amerika nichts zu gewinnen gibt, ja, daß Amerika Handlungen über die Sperrgebiets-Erklärung ersucht haben nicht einmal die Macht hat, irgendwie daö Ende deS Krieges sollte. Tatsächlich verhielt sich die Sache gerade umgekehrt. ^ beschleunigen zu können. Aus der andere» Seite hat er sich Der Washingtoner Gesandte der Schweiz hatte sich, wie! selbst durch seine ganze bisherige Haltung, vor allem aber man annehmen muß, auf eine Bitte der amerikanischen durch die denkwürdige Aufforderung an die Neutralen den Regierung hi», zur Vermittlung von Verhandlungen be-! Weg zur Rückkehr verbaut. Die Lage ist nicht sonderlich an- reit crllärt. Darauf kam vou Dcntschiand die Antwort/genehm. Tic Muiulionssabrikanten möchten gern weiter daß Verhandlungen nur möglich seien, falls die Handels/liefern und weiter verdienen, das amerikanische Voll ha! sperre davon unberührt bliebe, und daß als Vorbedingung aber begreiflicherweise den Wunsch, nicht in de» Krieg hinein- die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen ! gezogen zu werden. Wilson selbst ist diesem Wunsche ciii- zivischen Deutschland und Amerika nötig sei. Um die „n- gegcngekvmmcii, als er unter dem Fcldgcschrci „Dasev anck angenehme Lage, in die Herr Wilson und seine Negierung prosporit.z'" — „Friede und Wohlfahrt" — in den Wahlkampf durch den übereilten Abbruch der diplomatischen Bczichun-^vg. Er hat aber die Friedenspolitik am falsche» Ende an- gen zu Deutschland geraten sind, und die das Telegramm! gefaßt, indem er eine Partei mit allen Kräften bei ihrem des Schweizer Gesandten aller Welt offenbarte, zu ver-j Vcrnichtungsknmpse unterstützte, und ist dadurch in eine tuschen, wurde Reuter veranlaßt, schleunigst die Lüge jn^ Sackgasse geraten, aus der es vorläufig leinen Ausweg gibt, die Welt hinauszusenden, Deutschland wünsche Verhaut»/ Wenn die Lösung durch die Wettfahrt der D-ampser luiigcn. Lüge» haben aber kurze Beine. Herr Lausiug' „Rochcster" und „Orleans" gesunden werden soll, Wilson ist denn auch nicht weit damit gekommen. Der wahre also nicht nach dem entscheidet, was für das amerikanische Sachverhalt wurde durch die deutsche Regierung i» dankens- Volk ersprießlich und erwünscht erscheint, sondern es dem werter Raschheit und Deutlichkeit sestgestelit und durch die blinde» Zufall überläßt, ob i» diesem Kriege auch noch SchwEr Presse bestätigt. So konnten die „Neuen Züricher amerikanisches Blut stießen soll — wir könne» ist» nicht Nachrichten" durch eine Meldung ans Bern die deutsche hindern. Dem amerikanischen Volke aber sei zur Erwägung Darstellung in vollem Umfange bekräftigen und festskcllcii, anheimgcgcbcii. ob die Gewinne amerikanischer Bankett m,d daß Herr Lansing durchaus keinen Grund habe, sich „aufs Muiiitivnösabrikaiitcu den Einiatz des Lebens amerikanischer hohe Roß" zu setzen. In der Tat ist für die Ratlosigkeit,! Bürger auswiegcn So stehen heute die Dinge. Herr die heute in Washington herrscht, nichts bezeichnender als Wilson bat fick, zu entscheiden zwischen den Wünschen der der Versuch, mit Deutschland weiter zu verhandeln. Die Mlinitiousfabrikantcii auf der eine» und dem FricdenS- Ncutralen haben es abgelehnt. sich von der Washingtoner willen des amerikanischen Volkes ans der anderen Leite. Regierung gängeln zu lassen, Schweden hat gar Herrn zwischen, freilich recht unsicher gewordenem Dollargewinn Wilson in einer herzerfrischend deutlichen Note einige i und dem sicher zu erwartenden Verluste an Menschenleben, bittere Wahrheiten gesagt und damit vor aller Welt der Tic Entscheidung konnte ist», nicht schwer satte», wein, er Katze die Schelle umgehüngt. Was soll nun geschehen? > »icht von vornherein alles ans die englische Karte gesetzt Soll ma» die Handclsdampfer bewaffnen? Soll man sic/Eie und auch heute noch zu befaiigcn^iväre, um zu er- uilbcwafsnet ins Sperrgebiet fahren lassen und damit das/"iilcii. daß diese Karte eine Niete ist. ^rer Tag wird lom- Schicksal herausfordern? Erst hieß cs. die Dampfer "w »^ich öwscr Erkenntnis^ E ^/>r,,"cr^ „Nochcstcr" und „Orleans" würden eine Wettfahrt über den Ozean machen um die Ehre, zuerst ins Sperrgebiet zu kommen. Daun hieß es. sic wären noch nicht abgefahren i kann. Das Erwachen aus dem englischen Traum dürste de», Präsidenten und seinen Anhängern heute schon nicht sonder lich erfreulich sein, geradezu erschreckend aber wird es sei», und sollten auch vorläufig nicht absahrcn, und dann wieder/'^"n e^ erst dann cinlritt, wenn es zn^spät ist und die cs gelte doch, sic seien in der Tat abgefahren. Vielleicht! <"""'kan„chc Ncg.erung auch den letzten «chr.it getan Hai. gilt cs aber immer noch nicht, den» das amerikanische Ka-, binctt hat sich bisher über die Bewassnung nicht einigen können. Kennzeichnend für die ganze Unsicherheit, die heute im Weißen Hause herrscht, ist, daß sich der frühere Staatssekretär des Aeußercn, Vryan, vom Ministerium- die Erlaubnis erbeten hat, für den Korrespondenten der „Kölnischen Zeitung" ein Telegramm an sein Blatt auf Bedeutender Rückgang der itcutralci» Einfuhr nach England. Das «Deutsche Voltsblatt" meldet aus Rotterdam: Dir Londoner „Mvrning Post" schreibt, cs zeige sich, daß der deutsche Tauchboot Krieg kein Bluff gewesen sei, und daß < ^ ^ er zu ernste» und schnelle» Gegenmaßnahmen heraus- zugebcn. In diesem Telegramm sagt Vryan. daß Autori- Es sei »ich. zu leugnen, daß z w e i T r i t! e I d e r neutralen Einfuhr in englischen H ü s e n sei! d c m 1. K c b r u a r auSsallc. tüten, deren Namen er nicht nennen dürfe, ihn gebeten, hätten, zur Kenntnis des deutschen BolkcS z» bringe», daß die amerikanische Regierung nnd das Volk durchaus! ,, ^ nicht nach dem Kriege strebten. Er schlägt dann weiter eine ^ird. halten Rottcrdamer Reederkrcise die Lage siir a „ ß e > Konferenz zur Besprechung aller Blockade- und Unterste/o r d en 1 l i ch ernst. Die gesamte Lebens»,tttelzufuhr für boot-Angelegenheiten vor und meint, der Präsident habe England aus Holland und Skandinavien hat seit acht Tagen zwar die Beziehungen zu Deutschland abbrcchen müssen/v o l l st ä n d k g a u sg c h ö r !. der Ton seiner Note sei aber „nicht drohend" gewesen. ^ Weitere Erfolge des Unterseeboot-Krieges. Wir kennen die Autoritäten, die Herrn Bryan zu - h. I„ den drei Tagen vom 11. bis 13. Februar wurden seinem Telegramm veranlaßt haben, nicht, müffc» alnu/ll Schisse mit einem Ranmgehatt von 7ötii»n Tonne» sagen, daß sic die Lage vollkommen verkennen. Das ""'senkt. dentschc Vvlk braucht nicht zum Frieden gemahnt zu wer- Einstellung der sranzösischen Handclsschisfahrt im Mittelmecr. den. denn cs wünscht keinen Krieg mit Amerika. Diesen! Die schweizerischen Blätter melde» aus Marieille die Krieg zu vermeiden liegt auch gar nicht in der Hand! G c s a m t c i n st e l i u n g der sranzo Deutschlands, sondern steht einzig und allein bei der ameri-, ^ kanischen Regierung, bei dem Präsidenten Wilson. Was ^""ehmenden Sch.fssvcrU.ne der letzten -rage. zwang ihn, ohne weiteres die Beziehungen zu Deutsch- Ausstände von Seeleuten in italicnisckwn Häsen, land nbzubrcchcn? Nichts als seine eigene Vergangenheit/ -^"eh Blättcrmelduiigen aus Mailand ist der Li , e i k die Erinnerung an di- Niederboxungsmethvde. Damit ^ ^ Schi N^eui^. n.n a u n d ^. v^o r n e^all- wollte er es wieder versuchen, hat aber in die Lust gestoßen se„. auszusahren. und möchte daß sich Deutschland ihm wieder stellte, am j England und der Unterseeboot-Krieg liebsten auf einer Konferenz. Wir haben nicht die mindeste k. „National-Tidenöc" schreibt unter der lleberschrist: Veranlassung hierzu und können auch heute noch nicht ei,i-l „England und der Unterseeboot-Krieg", der verschärfte sehen, weshalb der Präsident, wenn er wirklich neutral war/ deutsche oder richtiger dcutsch-bsterrcichn-chc Untcrscebool es für nötig hielt, eine andere Haltung cinzunchmcn, als die ! Krieg bade eine C r re g n » g i „ F r a n k re i ci> nnd «Mi,. ck""' bcwndcrs I» England. ,mvic zahlreiche Erörtern!, übrigen neutralen Staate». Wir haben e^ doch nickt »er- hervvrgeriifcii. Die englische» Staatsmänner versuchen, schuldet, daß heute Sic Vereinigten Staaten allein stehe», .-»j^ Stimmung durch die Erklärung zu beruhigen, daß dsi- weil sie sich von de» anderen Neutralen entfernt und der Techniker nnd Marinebehörden ihren ganzen Scharfsinn einen kriegführenden Partei genähert haben. Hier rächt sich susböten, um Mittel geglm die Unterscebvvtc z» finde», »»ö stc versicherte», solche Mitte! wnrdc» geiuiiden werde». d,e stillschweigende Duldung, mit de, man ,n .'l,mi,ka alles . ^ öffentliche Meinung ließ sich durch diesi- Ver hiiigcnviilmcn hat. was vv» England kam. hier rach, es sick,. sprechiinge» nicht beruhigen, »nd sogar der englische Marine- Saß Präsident Wilson vv» der Politik der große» Präsiden-> minister sprach sich seh> vessimistisch über de» Ernst der fischen H a n d e l s s ch i f fa h r t im Mittelmecr wegen de