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Dresdner Nachrichten : 23.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-23
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.08.1881
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ISSl. NSUii^r.'L.'L-.r «l'riklsLjrltch » «a rl d0 Vlo«., durch die vi? , «»rt 1» Pli« . ?«mm. U> VI» »«si»«e tili« «an 37000 »k«»chl. °1 nvr die Rück,«bt cingelandler «!». «ulcrt»le «und, ftch die «edocit»» nicht verdmdgch. «m»»ncen sllr uns nehmen an: Die «»»»ncen-diurcoui ».-«»>«»> f»i» Sd 0o„I«,i — «ud»ts u> W>lih: - ««». «ie» in Magdeburg: — I- <v»r« Sl- <t«. tnHau«: kn«« in Haindmh Tagebkalt für Uolitik, Llnterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. rs. «nieeete »erd«» ««eie»»«»»« I» »I« «-chm, » Uhr -n«en»nim«,. Eonni-,» di« Miii-,«t»M,r. »n «ciiiindt nur an Wochcu>-hr>i!-r. tlloiiernaiie dir, d d>:2!-chu>, „»>,«. — Tie etniv-IIiae Pkmzeiie i-her >L Pike. iri:,htla»dl Lü Hige. > Sine <id-r-nite liir d«d «t-ichit- »iigige itcicheine» der Jnierale u>ird»tcht gegeben. AuiwäUiqe ilnu.ncen» Auilr-ue donundklonnlen drlione» tiueriren wir nur gczcn iprtnnmer«»»«» Hol»«»« durch Oriciinnric» oder >r>ou-tt>j-hl»»u, dicht Siibe» lolle» I Pig, Lnjcralc iür die K ontos»« «umuicr oder »och einem^citio>e dir Petitzetie LU Pf. Mvlt8( Nul«, Drttvi »all u. kvn»lon^taUunx. I«k»I»e KUIlu»«. Dr«»ckvn L Suuvvstr. 2 Müleuno, «unlnul. Neltuntei-rlodt für v»men, 1ion-«n u»ck Klncksr LU Milet- 'l'ügc'SLoit. Sronuu ^uswatct vlvganroi- kte-ielu surr, LVusrvrtsu. Uvithab», Oaräviobon u»ck Ltallungon comtortabol uuck nobel oingoriehtot. II> Verlcaut von bochoIogLnto» Uoitplorckon uut Oarautio. London iisr-lmsnn L 8ssm ^ n p L 8 8 v r i v- AI rr n u t rt v t u r 8<;Ntu88-8tr3^8v 17, vis-L-vis ckom Künigliehc:» Leblos. Itllllp;«!« L'rvluv. L>r«»di!nirrt>^«t -bi- btd ist OiMLtiLvn, UlrliiKelu) KpevmIjKltöii '1'obalc- uu<l Oigarottou-k'ahrilcou, llrentleu ijj «- mÄL°L»Z" Washington. Bulletin, sriih. Der die erhielt Präsident hatte seit gestern Abend kein Erbrechen und nahm heute sriih auf sein Ver- iangen etwas flüssige Nahrung zu sich. Das Allgemeinbefinden ist ermuthigender als gestern. Rr. 23». Witterung vom 22. klug, Barometer nach OSIar Biiioid. Wallsimbe I» iAbd» 7 U., 7S2 MiU.. ieit -cslerii 2 MM. geioilc». Thciinomenogr. ». ilikouni. : Tcmv. ,, o W„ niedr, Teuip. !»» W,. hiichiic Tein«. 22><," W. Wen.Wiod. «rdettt. Aussichten für den 23. August: Vorwiegend bewölkt, Temperatur dieselbe, Niederschläge. Für den Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 00 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen. Dienstag, 23. August. «leraitlwortlicher Redortcur für PolilfschkA De. ii m i l Biercy in Dresden Nur durch eine Pause von wenigen Wochen getrennt, wählen in diesem Jahre Franzosen und Deutsche ihre Volksvertretung. Am Sonntage thatcn es unsere Nachbarn, uns erscheint der wichtige Tag Mitte Oktober. Frankreich vertraut mittelst der allgemeinen Wahlen sein Geschick den Erwählten auf 4 Jahre an. Deutschland erneuert seine Volksvertretung auf eine um ein Jahr kürzere Spanne Zeit. Anher diesen mehr äußerlichen Unterschieden besteht aber zwischen beiden Völkern, wenn ihre Angehörigen das oberste staatsbürgerliche Recht auüübcn, eine himmelhohe zttust. Die Wahrheit des römischen Rechtssatzes, dah, wenn Zwei Dasselbe thun, cS doch nicht Dasselbe sei, tritt selten so handgreiflich hervor, als wenn der Franzose und der Deutsche an die Urne tritt. Welche Deputirtcnkammer auch immer aus den Stimmkästcn der Franzosen hcrvorgchen mag — sic bestimmt nusdie nächsten 4 Jahre souvcrain die gcsammten Geschicke des Landes, sic macht dessen Politik, die innere wie die äußere; sie setzt zu diesem Bchufe die künftige Regierung ein und die neue Kammer ist nicht blos der getreue Ausdruck des Willens des Landes, sondern zugleich auch dessen Vollstrcckerin. Wird Frankreich weise regiert, blüht cs auf, wächst sein Wohlstand und Ansehen, so verdankt cs dies lediglich sich selbst. Fährt cs unter der neuen Regierung übel, so gicbt es hierfür keinen anderen Schuldigen, als sich selbst. Eine Regierung gegen den Willen des Landes ist dort undenkbar. Ein Ministerium, das sich demselben zum Trotz erhalten wollte, würde unter dem Hohnlachcn des Volkes unrühmlicher und rascher zusammcn- brcchen, als Gambctta dieser Tage vor den „Brüllaffen" von Bclle- ville. Ganz anders in Deutschland. Wohl kommt auch bei uns auf die nächsten Rcichstagswahlcn unendlich Diel an, aber Alles? Gewiss nicht. Der Ausfall dieser Wahlen bestimmt im höchsten Grade den künftigen Gang der inneren Rcichspolitik. Aber ausschließlich thut er es doch nicht. Mit dem regsten Interesse blicken alle Patrioten, denen die Erneuerung unseres Volkslebens ernste Herzenssache ist, aus die Rcichstagswahlcn. Von ihnen er warten sie den wirklichen Bruch mit einer unrühmlichen Periode. Diesen Bruch herbeizufübren, sind sic in Wahlagitationen unaus gesetzt und aller Orte thätig. Aber einen Trost haben sic: dah, wenn wider Erwarten die undcutsche Frcibandelspartci verstärkt aus den Wahlen hervorgingc, unmöglich Kaiser, Reich und Kanzler ihnen zu Willen sein würden. Niemand wußte am Sonntag Morgen in Frankreich, welchen Gang vom Montag an die innere und äuhcre Politik einschlagcn wird. In Deutschland weiß alle Welt im Voraus, daß, wie immer auch die Reichstngswahlen im Oktober ausfallen, der Rcichsrcgicrung nicht ein neues Programm nufgczwungen werden kann. Eine siegreiche Opposition könnte dem Rcichsregimente die Durchsetzung des seinigcn erschweren, verzögern oder ganz verhindern aber ihm das ihrige ausdrängen? Nimmermehr. Bismarck würde vor einem oppositionellen Reichstage nicht die Segel streichen, son dern ihn auslösen. Wohl aber kann eine konservative Mehrheit die Rcichsrcgicrung unterstützen, anfcucrn, oder wie dies in mehrfachen Stücken unerläßlich sein wird, mäßigen, inrückhnlten und corrigircn. Mit einem Worte: Frankreich hat keinen Gebieter außer sich und gab sich selbst einen neuen; Deutschland hat mit dem vorhandenen, starken und unerschütterlichen Faktor der Monarchie zu rechnen. Das ist für die Ungewißheiten und Wcchselfälle, wie sie jede Wahl mit sich bringt, ein großer Rückhalt und bei der Natur des deutschen Volkscharakters diesem unentbehrlich wie einem Maler-Atelier das Nordlicht. Aus den Abstimmungszifscrn, wie sie seit Sonntag Abend auS allen französischen Departements in dem Ministerium des Innern in Paris der flinkste Diener des Mcnschcngcistes, die Elektricität, zusammcnträgt, wird man wobl kaum die dürftigsten äußeren Um risse der Phnsignomic der künftigen Deputirtcnkammer zu zeichnen vermögen. Man weiß nur: die drei monarchistischen Parteien kehren niehr als deeimirt zurück und von den Kommunarden und den ihnen nächstvcrwandtcn Ultras wird höchstens ein halbes bis ein ganzes Dutzend die tumultuircndc Bergpartei bilden. Aber zwischen den Vertretern der besiegten monarchistischen Parteien und der Handvoll zorniger Unversöhnlicher bettet sich die breite republikanische Tief ebene. Wer wird sie künftig regieren: Gröv» durch Fcrr» oder der einäugige Gambctta? Eine ruhige Republik, welche nicht zerstört, sondern das BorhcWdene fortbildet, ist gewiß das staatliche Ideal der überwiegenden Membeit der heutigen Franzosen; aber zu dessen Verwirklichung gehörte ein durchgreifender Wahlsieg der Gemäßigten, die Ferry's Banner folgen. Für das Ausland, besonders für uns, ruht daS Hauptinteresse in dem Ausgang des Wahlkampfes in der Pariser Ostvorstadt Bellevillc. Es ist wahr: Bcllcville ist nicht Paris und Paris ist nicht Frankreich, aber infolge seiner Verknüpf ung mit Gambctta wiegt cs schwerer als ein Dutzend Departements. Von Gambctta's staatsmännischcn Eigenschaften kann man mit gutem Fug höchst geringschätzig denken; sein agitatorisches Glück ist nicht zu bezweifeln. Er hat manchen und zum Thcil den einander widersprechendsten Begierden geschmeichelt, um der Günstling der Nation zu bleiben. Er hat radical und conscrvativ, friedlich und kriegerisch gesprochen, und so lange cs blos aus's Sprechen und Versprechen ankam, ist cS ihm gelungen, sich glücklich durch diese Gegensätze durchzubringcn. Anders aber ist cS, wenn die Zeit der praktischen That hcrannaht; dann muß er eine bestimmte Haltung rinnchmcn. In Bezug auf auswärtige Politik vor Allen,; wenn man einmal Ministerpräsident ist, darf man den Wunsch nach frem dem Bcsitzthum auch in der umschriebensten Art nicht ausdrücken und muß man sich entscheiden, ob man Frieden halten oder ob man eine kriegerische Aktion anbahnen will. Insofern hat Deutschland ein ebenso tiefes Interesse an den Wahlen in Frankreich als dieses selbst. (Die neuesten Telegramme berichten zwar den Doppcl- sicg Gambctta's in Bcllcville, aber auch die Winzigkeit dieser Mehr heiten. Stolz darf er darauf nicht sein. In den Provinzen scheint die gemäßigte Richtung Jerrys den Gambettismuü überflügelt zu haben). Ungcsucht bietet sich u»S, falls unser Nachbar durch den un heimlichen Einfluß von Gambctta in eine abenteuerliche Bahn ge lockt werden sollte, ein Bundesgenosse an: Italien. König Humbcrt hegt den lebhaften Wunsch, die Kaiser von Oesterreich und Deutschland zu besuchen. Bereits nennt man Salzburg als die Stadt, wo der König Italiens nach den Manövern im Venctianischcn mit dem Kaiser Oesterreichs zusammentresfcn wolle. Ter Beitritt Italiens zu dem deutsch-österreichischen Bündnis; ist seit der Be schlagnahme von Tunis durch die Franzosen das Licblingsthcma der italienischen Presse. Italien fühlt sich durch das Auftreten der bisher so befreundeten französischen Nation in Tunis in unerbörtcr Wcisc überrascht und hintergangcn. Im Gefühle seiner Machtlosig keit blieb ihm bisher Nichts übrig, nlS.daS Geschehene hinunter zuwürgen und auf bessere Zeiten zu harren. Es zog aber aus der Tunisaffaire die Lehre, daß man der Gefahr, sich einmal allein einem übermächtigen Widersacher gcgenübcrgcstellt zu sehen, sich nur durch Anschluß an verläßliche Freunde sich entrückt. Solche sind ihn; Oesterreich und Deutschland. Aber unter zwei Voraussetzungen: daß Italien nicht mehr die begehrlichen Blicke auf die Thülcr Süetirols und die Hafenstadt Triest richtet und daß cs die Politik der freien Hand ausgiebt und nicht blos von den Siegen Anderer profitircn will. Unter diesen Beschränkungen darf man in Oester reich wie Deutschland den; Alpcnübcrgange König Humbcrts mit hoher Spannung cntgcgenschen. Er ist eine Warnung an Frankreich. während 4(i Stichwahlen erforderlich sind. Die Republikaner ge wannen überhaupt 45 Sitze, davon die gemäßigten 31, die republi kanische Union Äambctta'ü 9, die äußerzie Linke 3, die Intransigen ten 2 Sitze. London. Dem amerikanischen Gesandten Lowell ging eine Depesche Blainc'S zu, wonach wenig Hoffnung vorhanden ist, den Präsidenten Garficld am Leben zu erhalten. Berliner Börse. Die Woche sängt gut an : gesteigerte Kauf lust, bessere Eourse. Tic Bewegung ging von deutschen Eisenbahnen aus, und zwar infolge der an der Börse ausgctauchtcnJdee, daß cs durch Ausgabe von 3proc.preuß. Consols gelingen könnte, die schwebenden Differenzen bei den Eisenbahnverstaatlichungen zu beseitigen. Lbcr- schlesischc 1 Proc. besser, auch Thüringer, Anhalter, Vergliche rc. zogen an. Ocsterrcichische Bahnen ruhiger. Franzosen 034-7'/«, 4'/« Mark, Lombarden 253—2, 1'/« Mark besser. Banken fest; größeres Geschäft aber nur in Kreditacticn, 632—8, 4 Mark besser. An die morgen zu veröffentlichende Scmcstral- bilanz knüpscn sich heute günstigere Erwartungen, als in vergan gener Woche. DiSeonto 231'/e—2'/«, I Proe. besser. Dresdner neue und alte niedriger. Bergwerke vernachlässigt. Oelheim 135. Auch Industrien waren nicht beachtet. Niedriger Sächs. Gußstahl um 2, Sächs. Webstuhl um 1, Wiede um ca. 1, Inster um "/«Proc. niedriger. Fonds leblos unverändert. igcg Die czcchischc Dcutschensreundichast ist durch den Tbcatcrbrand keineswegs erhöht worden. Die Wcnzclskindcr wurden nicht ver söhnt durch das Erklingen der besten Saiten des deutschen Volks- gcmütbs. Ein Moment flüchtiger Rührung und Bewegung — das war Alles. Von der Gassendemonstratwn in Prag gegen das deutsche Casino ward schon berichtet. Diese Rohheit ist freilich den Arrangeuren früherer ähnlicher Vorkommnisse gerade jetzt unbequem und sie verlangen, man solle „endlich die Zuchtrutlic schwingen über die wenigen verlotterten Eulen, die in ihrer Bornirtheit, Unbildung und Ungesittung die Ruhe der deutschen Mitbürger stören." „Ver lotterte Eulen" ist gewiß ein guter Ausdruck, ähnlich wie Shake speares „Schlottrige Königin". Aber die unvcrlottcrten czechischen Eulen nisten eben überall und erfüllen alle Winkel mit ihrem Ge krächze. Bei der Konstituiruug der neuen Prager Handelskammer enthielten sich die Ecechen der Tbeilnahmc an der Wahl des Präsi diums unter den nichtigsten Einwänden und nur deshalb, weil die Deutschen dort die Mehrheit haben. Die Czccben wollen eben dem deutschen Elemente nirgends, aus keinem Gebiete, sein Recht werden lassen. Der Beitrag, welchem Kaiser und Kronprinz aus ihrer Privat-Schatullc zum Wiederaufbau des Prager Tbeaters geleistet, veranlaßt die czechischen Blätter zu begeisterten Jubcihnmnen und cs scheint, als ob man im czechischen Lager durch den Akt kaiser licher Großmuth den Beweis dafür erbracht sicht, daß sich der Monarch ganz auf die Seite der Ezcchcn stellen wolle. Die „Czeski Novine" ziehen denn auch bereits gegen den „Vcrsöhnungsschwin- del" zu Felde. Sic spotten über den deutschen Schulvercin, für den seit Monaten gesammelt werde, für welchen aber noch lange nicht so viel cingegangen sei, wie für daS czcchischc Theater in wenigen Tagen. So kocht der übermütbige struppige Wenzelssohn an den Flammen des Theaterbrandcs seine widrige Nationalitätcn- Haß-Suppe. Neueste Telegramme ver „TrrSvner Nackir." vom 22. Aug- Berlin. Die hier tagenden Dclegirtcn des Bundes deutscher DrcchSlermeistcr erklärten die Wiederciniübrung der Gesellenprüfung für wünschenswerth und betraute die Innungen in Berlin, Leipzig, Dresden und Stuttgart mit Vorschlägen wegen Errichtung einer höheren Fachschule, ähnlich wie die Uhrmacher-Fachschule in Glashütte, als auch mit Ausarbeitung eines Entwurfs für methodisch geordneten Zeichen-Unterricht für die auszubilden- den Drechsler-Lehrlinge. — Der Thüringischen Eisenbahn-Gesell schaft sind für Abtretung ihres Unternehmens an den preußischen Staat geboten worden: 1) Den Stammacticn lütt. ^ eine feste Jnhresrente von 8' e Proe. nebst einer bnaren Zuzahlung von 5 Mark pro Aetie; Umtausch der Actien gegen 4proc. Staatsschuld- Verschreibungen vom 1. April 1885. 2) Den Stammacticn l.itt. li eine feste JahreSrcntc von 4 Proc. und baare Zuzahlung von 2'/s Mark pro Actie. 3) Den Stamm-Acticn l.itt. 0 (Gera - Eichichtcr) Umtausch der Actien gegen ckvrocentigc Staatsschuldvcrschreibungen im Verhältnis; von 8:9 und Zuzahlung von 2'/« Alk. Eine Erhöhung dieser Offerte ist, wie der „Reichs- Anzeiger" meldet, ausgeschlossen. — Heute früh hat ein Kaufmann Hüscr aus Elberfeld in seiner Wohnung auf der Möckcrnstraßc sich und seine Geliebte mittelst Revolvers crtchosscn. Motiv: Tie Eltern des Mädchens versagten ihre Einwilligung zur Verheirathung. Breslau. Eine Windhose warf gestern Abend beide Kup peln der evangelischen Kirche in Ohlau herab. Glücklicher Weise wurde Niemand verletzt. Paris, 22. August. Tic Wahlen zur Deputirtenkammcr gingen in Paris wie Frankreich in äußerster Ruhe und Ordnung Lokales und Sächsisches. — Herr DiakonuS K ü h n an hiesiger Krcuzkirche, Konsistorial- Affcssor rc., ist von der theologischen Fakultät der Universität Leip zig wegen seiner Studien über Ezechiel honoris causa zun; Liccn- tiatcn der Theologie kreirt worden. — Der Chef der Wohlfalirtspolizci, .Herr Stadtrath Hendel, hat gestern einen Erholungsurlaub angctretcn. — Der seit ungefähr 40 Jahren' in der Dresdner Lederfabrik /vorm. F. Robert Vierling IV.) beschäftigte Weißgcrbergchilfe Adam Eduard N!arkowskn hat vom König!. Ministerium des Innern die große silberne Medaille „Für Treue in der Arbeit" bewilligt und gestern durch den Herrn Oberbürgermeister ausge- händigi erhalten. — Dem Vormittage des vergangenen Sonntags sah kein Mensch an wie der Nachmittag selbigen Tages sich gcbcrdcn werde und so kam aus den Bahnhöfen ein ganz lebhafter Verkehr zu Stande. Auf der böhmischen Linie verkehrten 10 Extrazügc, aus der Tharandter 6, außer den regulären Zügen. Ein besonderer Zug machte sich nach Meißen geltend, denn nach und von Meißen verkehrten je 3 Extrazügc, außerdem nach und von Kötzschcnbroda je 2. Wie Vielen die Sonntagspartic von den außerordentlich rasch herein brechenden Gewittern am Nachmittage mit einer kleidcr- vcrdcrbendcn Touche der wirksamsten Art beschlossen wurde, das läßt sich halbwegs almcn. — MU ganz außergewöhnlicher Heftigkeit stürzten am Sonntag Nachmittag m der dritten Stunde ungeheure Wasscr- Massen während heftigen Gewitters über Dresden und wohl so ziemlich über den ganzen Elbthalkessel. Von wirkliche», größeren Schaden innerhalb Dresden verlautet zwar nichts, aber kleineres Malheur und hier und da momentane Verkehrsstörungen fehlten nicht, z. B. mußte die Wohlfahrtspolizei an der Ecke des Bischosc- wcgcs und der Hechtstraße ein ansehnliches Stück Ctraßentrakt ab sperren, weil der Fußweg vollständig unterwaschen war; aus der letztgenannten Straße waren die Keller der Häuser von Nr. 3 biS Nr. 15 mit Wasser gefüllt. Im Großen Garten war die Kaitzbach ganz mächtig nngeschwollcn und die die äußeren Bürgcrwiescn- anlagen durchschncidcndcn, meist wasscrloscn Gräben waren zu kleinen Seen „„geschwollen. In der Provinz hat das Gewitter leider schlimmer gewüthct. Im Dorfe Plauen schlug der Blitz in das Haus des Lekonomcn Fiedler doch ohne zu zünden, ebenso traf ein solcher ein Gebäude in Niedcrhäßlich, be täubte da aber auf Augenblicke die am Tisch vcrsammcltc Familie. Auf dem Segcn-Gottes-Schacht hob der Sturm ein Stück Dach aus und warf einen in dortiger Gegend befindlichen Neubau thcil- wcise ein. Auf dem Felde stehende Weizcngarben wurden thcils durch den Sturm, thcils durch das Wasser vicrtelstundcnwcit fori» geführt. Aus Theisewitzcr Flur wurden 17 Bäume entwurzelt und Aehnlichcs wie das Vorstehende ereignete sich auch aus den Fluren von Poffendorf, Eckcrsdorf und Rabenau. — Auf den Barcnsteinen bei Wehlen schlug der Blitz in das Rcstau« rationshaus, »ahm seinen Weg durch die Küche und Stube, woselbst er einen Hund tödtete und zwei Damen aus Dresden, die eine erner ,„lchr, die andere weniger verletzte. Eine derselben mußte die Nacht daselbst zubringen. - In Hänichen hat der Sturin furchtbar ge- wütbet. Tort batte eine Eciltänzertruppe ihre Gcräthe ausgestellt, welche in Zeit von einigen Minuten rund und rein wcggcrisscn und zum Tbeil dcmolii-t wurden; der Schaden ist ganz bedeutend. An der Chaussee nach Dippoldiswalde wurden große starke Bäume gleich mit der Wurzel herausgcrisscn, andere abgebrochen, die schon seit mehr denn 40 Jahren gestanden haben. In Wilmsdorf und Börnichen ward sehr viel Schaden in den Gärten angcrichtet. In Börnichcn beim Hausbesitzer Schöne hat der Sturm die ganzen Bäume. 8 Stück an der Zahl, und 6 anderen Besitzern 2, 3—A Stück Bäume abgebrochen. Die bekannte große Linde, welche auf der Landkarte bei Börnichen stellt, ist vollständig durchspalten worden.— Auf der Eisenbahnstation Markneukirchen im Voigtlande deckte der Sturm zunächst das Dach dc-S Güterschuppens ab und führte das selbe in Trümmern über 200 Nieter weit fort. Der Giebel des Schuppens wurde eingedrückt. Sodann erlitten die übrigen Bau lichkeiten namentlich die Freiabtrittc Beschädigungen, der Bahnhoss- znun wurde umgeworfc», die Tclcgrnphenlcitung zerstört und endlich gelang cS auch noch dem Sturme,' 2 schwere Packwagen aus dem Geleise zu werfen. Zum Glücke erlitt kein Mensch irgendwelche Verletzung. — In Naundorf bei Bobritzsch warf der Gcwittersturm votlbeladene Erntewagen um, brach im Orte über IM Obstbäume um, große Linden wurden entwurzelt, Dächer stückweise abgedcckt» ' ' ^' die des Gutsbesitzers _ . und . .. . . . vor sich. Gambctta wurde in beiden Kreisen von Bcllcville wieder- z Feimen umgelegt und sogar zwei Scheunen, —-- ----- ----- «" - — -- Haber und Wirthschastsbcsitzcrs Lange, vollständig eingerissen vez. ein Stück fortgesetzt. Abgemähtcs Getreide wurde vom Sturm durcheinander gefegt, die Puppen umgcworfen und hin und^hcr- gcfcgt, thcils sehr weit fortgesübrt. Regen ergoß sich dabei in Strö men und mußte man in, Freien sich Schutz auf ebener Erde suchen um Athen, zu bekommen. ^ — Die Erträgnisse aus unseren sächsischen Staats- Eisenbahnen im Jahre 1880 sind »ach dem nunmehr vor- ^ liegenden Rcchnungs - Abschlüsse doch höher ausgefallen, als seiner Departements wurden u. A. gewählt: i Zeit bei Feststellung des Budgets für die laufende Finanzperiode Toulouse, der Bischof Freppel in Dor- ^ veranschlagt war. Ter Ucberschuß, den damals^ wenn wir uns recht gewählt^ im ersten mit 49, im zweiten mit nur I Stimme absoluter Mehrheit. Er erhielt im 1. Bezirk 4519, im zweiten 4895 Stimmen, die Unversöhnlichen Lacroix und Rövillon 3536 und 4116 St. Der Wahlsieg Gambctta's wurde in beiden Bezirken mit Beifallsrufen ausgenommen. In Paris wurden von bekannten Republikanern gewählt: Pellcton und Elömencca», Sp,iller, Floguct, Lockroy, Darodct, Tirard, Louis Blance. Zur Stichwahl kommen der Bo napartist Godclle mit de», Republikaner Pass», Rane mit Forc». Nicht wiedergewählt wurde der frühere Polizcipräfckt von Paris, Leon^ Rcnautt. In den " dognc; die Minister Fern, und Locher». Zur Stichwahl kommen erinnern, mit 23 Millionen (inclusive einer Million aus dem Er« 3 Unversöhnliche, bisher schon Kammer,»itglicder. Der allgemeine neuerungsfond) eingestellt waren, beträgt nunmehr „ach dem dc- Cbarakter der Wahlen ist als die Niederlage der Bonapartistcn und j finitiven Abschlüsse 25,509,242 M. 28 Pf. Dieser Ucberschuß eraiebt als ein Erfolg der gemäßigten Republikaner zu bezeichnen. Gegen-' eine Verzinsung des Anlage-Kapitals mit 4,438 Proc. gegen 3,950 wärtig sind 364 Waylresuliatc bekannt; davon entfallen 279 aus die ^ Proc. im Vorjahr, ein Ergebnis;, das umso ancrkennenSwerther und Republikaner, 39 auf Kandidaten der monarchischen Gegenparteien.! für daS ganze Land erfreulicher ist. als es nicht allein auf höher«
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